Trauermücken, oder was ist das?

DraGo

Balkon- und Hochbeetanbauer
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Hallo zusammen, seit ein paar Tagen habe ich gekrabbel in meinen Töpfen der Chilis und Tomaten. Ich habe schon überall Gelbsticker reingesteckt, aber da ist noch nichts dran. Trotzdem fliegen kleine schwarze Dinger drum herum und in der Erde krabbeln komische kleine bräunliche Käfer/Spinnen (keine Ahnung wie ich sie beschreiben soll).

Ich habe mal Fotos von den Gästen gemacht, ich hoffe ihr könnt mir helfen?

Schwarzes Flugobjekt^^


Komisches Krabbelzeug


...und eine meiner Jungpflanzen sieht sehr komisch aus. Das zweite Blattpaar kreuselt sich total ein, ist das von den Gästen oder was ist das, ich mache mir Sorgen. :( ...bekomme das Bild leider nicht viel besser hin, bräuchte mal eine Makroobjektiv. ^^


Ich hoffe Ihr könnt mir helfen. :*(

Grüße Tim
 
Bild 1: Trauermücke

Bild 2: Könnte eine "Rote Spinne" oder eine Rote Spinnmilbe oder auch eine Raubmilbe (Freund) sein.
Ist sie hektisch auf der Erde unterwegs? Dann spräche das für Raubmilbe.
Die roten Spinnmilben hingegen hängen wie ihre weißen Artgenossen eher träge an den Blattunterseiten.

Eventuell, aber sehr eventuell, könnten es auch Wurzelmilben sein. Die gehen - auch - an Wurzeln, ernähren sich aber ebenso von totem organischen Material, anderen Insekten in der Erde, Springschwänzen etc. Sie sind i. d. R. eher ein Problem an Zwiebelpflanzen, die sie, dank ihrer Vorliebe für Zwiebelchen, schädigen. Soll heißen man kann Wurzelmilben in der Erde haben und trotzdem gesunde Pflanzen. Erste Abhilfe wäre: Topf durchtrocknen lassen (brauchen Feuchtigkeit) und dann Erde komplett austauschen und nicht wieder so nass halten.

Bild 3: Ist das Erde auf dem linken oberen Blatt oder sind das silbrig schimmernde Stellen, die schwarze kleine Punkte haben? Letzeres? Dann schau auf die Blattunterseite bzw. untersuch die Pflanze genau, da könnten ein, zwei Thripse unterwegs sein, entweder als helle oder grünliche Larven oder die erwachsenen geflügelten Tiere (braun/schwarz-weiß-gefleckte Flügel, Größe ähnlich Trauermücke).

Die gekräuselten ganz jungen Blätter sehen verflixt nach Blattlaus aus. Die wohnen vermutlich kuschlig eingerollt innen drinnen. Da reicht schon ein Tierchen um an jungen Blättern diesen Effekt auszulösen. Das kommt durch das Saugen und dann wachsen die Blätter so verkrüppelt weiter.
 
Wie werde ich die Trauermücken denn wieder los?
hab überall gelbsticker und da kleben schon 3-6 an jeder Pflanze. Stechmückenfrei gießen? ...das habe ich gelesen. Nur welche Dosis? ...oder was soll ich tun? Meine armen Pflanzen. :**(

Zu 2:
Die krabbeln in und auf der erde rum. Recht aktiv. Unter den Blättern habe ich noch nichts entdeckt. Also raubmilben? Also trocknen und erde tauschen meinst du?
Habe die Pflanzen bis jetzt immer gegossen, bis unten Wasser rauskam, jede Woche ca. wie soll ich denn nun gießen, wenn das zu feucht ist?

Zu 3:
Das ist Erde, sry für die schlechte Qualität, nur so nah bekomm ich es schlecht drauf. Dann werde ich später oder morgen, wenn ich heim bin sofort mal in die gekräuselten Blätter schauen, weil ich habe nämlich an meiner szuchini Blattläuse hatte, aber alle mit dem Daumen getötet und mit einer Milch-Wasser kur bekämpft.
Überlebt die Pflanze das denn oder was soll ich tun, falls ich die Blattlaus finde und töte?

Grüße Tim
 
DraGo schrieb:
Wie werde ich die Trauermücken denn wieder los?

Keine Panik!!! Gelbsticker fangen die erwachsenen/fliegenden Trauermücken. Das ist schon mal prima. Der Nachwuchs lebt in der Erde und den muss man gleichzeitig bekämpfen, sonst wird das nix.

Aber zunächst mal: Trauermückenlarven sind nur für ganz kleine Pflanzen (Keimlinge, mit nur 2, 3 Würzelchen) gefährlich. Größere Pflanzen überstehen deren Nagerei ohne größere Schwierigkeiten. ;)

Die Larven brauchen Feuchtigkeit in der Erde, denn sie bewegen sich "schwimmend" zum Futter. Können sie nicht schwimmen, können sie auch nicht futtern und sterben innerhalb kürzester Zeit. Deshalb ist die einfachste Methode den Wurzelballen einmal komplett durchtrocknen zu lassen, dann trocknen die Larven auch aus und das Problem ist beseitigt.

Zu 2:
Gegen rasende Raubmilben musst Du gar nix tun.

Nur wenn es Wurzelmilben wären, dagegen spricht aber deine Beschreibung, dann solltest Du die Erde komplett austauschen.

Ich habe keine Ahnung wie sonnig und heiß deine Pflänzchen stehen oder wie wasserhaltend deine Erde ist. Ich würde aber einfach mal dreist vermuten, dass dein Gießen bis das Wasser unten raus läuft, mehr ist als die Pflanzen brauchen. Oft ist die Erde oben staubtrocken, aber das untere Drittel eines Topfes noch ganz feucht. Steck doch mal den Finger in den Topf und schau, ob die Erde paar Zentimeter weiter unten nicht noch feucht ist, bevor Du gießt. (Oder falls deine Töpfe schon komplett durchwurzelt sind, hol mal eine Pflanze vor dem Gießen aus dem Topf und schau, ob der Ballen unten noch feucht ist.)

Zumindest die Trauermücken sprechen dafür, dass Du etwas zu viel gießt.

Ich persönlich bevorzuge es den Pflanzen alle paar Tage nur einen Schwapp Wasser zu geben bzw. bei großer Hitze täglich. Andere bevorzugen die gießenbisesrausläuft-Methode. Beides funktioniert so lange man einen Überblick hat, wie nass es im Topf wirklich ist.


DraGo schrieb:
Zu 3:
... weil ich habe nämlich an meiner Zucchini Blattläuse hatte, aber alle mit dem Daumen getötet und mit einer Milch-Wasser kur bekämpft.
Überlebt die Pflanze das denn oder was soll ich tun, falls ich die Blattlaus finde und töte?

Klar überlebt eine Chili ein paar Blattläuse. Nur weil die Blätter kräuseln, heißt noch lange nicht, dass die Pflanze stirbt. Mach Dich nicht verrückt. Blattläuse killen und zukünftig häufiger mal in die Triebspitzen/jungen Blätter schauen, ob sich da so ein Vieh versteckt. :)

Milch-Wasser-Kur? Meines Wissens ist das gegen Mehltau, aber gegen Blattläuse nutzt das nix. Das einfachste Mittel ist regelmäßig richtig gründlich die Blätter (vor allem Unterseiten und Triebspitzen) abduschen. Topf dabei in einem Beutel vor Überflutung schützen. Das spült die Masse der Blattläuse weg und reinigt die Blätter auch gleich von ihren Honigtau-Spuren.

Kleinere Pflanzen kann man auch einfach eine Weile tauchen. Eimer bis zum Rand mit Wasser füllen. Zwei Stöckchen parallel über den Eimer legen, als Auflage für den Topf. Pflanze kopfüber ins Wasser tauchen, so dass die ganze Pflanze, aber nicht der Wurzelballen im Wasser sind. Halbes Stündchen hängen lassen. So lange kann keine Blattlaus die Luft anhalten. :devil:

Wichtig: Frisch abgeduschte/nasse Pflanzen erst abtrocknen lassen bevor sie wieder in die Sonne kommen. ;)
 
Zu 2: Die Wahrscheinlichkeit dass es Raubmilben sind ist höher als für Wurzelmilben. Erde tauschen halte ich deshalb für eine Überreaktion. Raubmilben wären zudem auch nützlich.

Lasse die Erde einmal trocknen. Das reduziert die Zahl der Trauermückenlarven in der Erde deutlich. Ansonsten würde ich eher wenig gießen und dafür öfters. Richtig nass gießen und dann trocknen lassen und das immer wieder kann auch verschiedene Probleme begünstigen.

Zu 3: Ein paar Blattläuse überlebt sie. Keine Angst.

Edit: Vor lauter Fußball war ich ein wenig langsam...
 
Morgen,

habe heute morgen direkt nach der Pflanze mit den gekräuselten Blättern geschaut, und du hattest Recht. In den beiden eingerollten Blättern saß jeweils eine Blattlaus, wie dreist und heimtückisch diese Viecher sind, Wahnsinn. :angry::angry:
Wieder dazugelernt. :)

Gut, dann werde ich das Gießen wohl noch lernen müssen, werde die Pflanzen jetzt alle mal richtig trocknen lassen. Kann ich sie nun erst wieder gießen, wenn sie die Blätter hängen lassen, oder wäre das zu heftig? ...weil dann weiß ich das die Erde auch richtig durchgetrocknet ist. :)

Wenn ich dann gegossen habe, kann ich sie dann nochmal stehen lassen, bis die Blätter hängen? ...weil dann weiß ich, wie viel Wasser sie nach wie vielen Tagen braucht (bei normalen Tagen). Dann hätte ich so ein ca. Richtmaß, bin nämlich totaler Anfänger. :/


WICHTIG!
An meinen Jungpflanzen, sind Unmengen von den Trauermücken, und die Töpfe werden i-wie nicht trockener, habe sie vor einer Woche getaucht. Ich habe Angst, dass sie das nicht überleben, bis die Erde trocken ist. Sollte ich sie austopfen und neue trockene Erde nehmen, bzw soll ich dann auch die Töpfe einmal mit heißem Wasser abduschen?

Raubmilben:

Ok super, dann Google ich doch gleich mal, was die Raubmilben so schönes gutes tun. ^^

Danke, für die Hilfe Leute. :)

Grüße Tim
 
Ich würde mir den Ballen anschauen, ob er durchgetrocknet ist. Steck den Finger von unten in eines der Entwässerungslöcher. Wenn dort nix mehr feucht ist, ist er durchgetrocknet.

Wenn Du Pflanzen nicht gießt bis sie die Blätter hängen lassen, dann machst Du ihnen nur unnötig Stress, der natürlich auch die Entwicklung verlangsamt.

Richtschnur ... normale Tage ... gibt es eh nicht.
Du kannst keine Woche mit der nächsten vergleichen. Mehr/weniger Wind, mehr/weniger Sonne, nachts kühler/wärmer, Tageslänge etc. da sind so viele Variablen, dass es Dir nix nützt 1 Mal auszutesten wie lange es dauert bis die Pflanzen die Ohren hängen und Dich dann nach dem Zeitabstand zu richten.
Verlass Dich doch einfach auf deine Augen und deinen Tastsinn. ;)

Töpfe tauchen ist halt auch zu viel des Guten. Da deine Jungpflanzen vermutlich noch nicht den ganzen Topf durchwurzelt haben, ist das viel mehr Wasser als sie aufnehmen können.

Trauermücken:
Herrjee nun werd' doch nicht immer gleich so panisch. Soooo schnell nibbeln Pflanzen nicht ab.

Sind deine Pflanzen alle so groß, wie die auf dem Foto? Dann null problemo.

Wann hast Du sie zuletzt umgetopft?

Um schneller Feuchtigkeit aus den Töpfen zu ziehen, kannst Du oben so viel knochentrockene Erde auffüllen, wie in den Topf passt. Wichtig ist, dass diese Erde wirklich staubtrocken ist. Am Besten vorher in der Sonne ausbreiten und eine Runde durcherhitzen lassen.
 
Ok, aber meinen Finger bekomme ich nicht von unten in den Topf, dafür sind meiner Finger zu dick, oder das Loch zu klein. ^^

Wenn ich oben die Erde ein wenig zur Seite schiebe, ist ca. 3-5cm tiefer die erde noch feucht, bei fast allen großen Pflanzen.

Bin so einer kleiner Planer/Perfektionist. ^^ ...muss wohl lernen mich auf Augen und Tastsinn zu verlassen, arbeit, arbeit, arbeit. :P

Ja, werde wohl demnächst immer häppchenweise gießen, und versuchen ein Händchen dafür zu bekommen.

Jaaaaa, ok. ^^ ...bin da sehr panisch, gerade weils die Ersten sind. :)

Hier mal ein Foto von meinen Pflanzen, Stand 19.06.14:



In die Töpfe habe ich sie am 08.06 und 11.06. gesetzt.

Dann werde ich wohl auf die Sonne warten müssen. ^^
Erde habe ich noch, aber die ist halt nicht knochentrocken und das Wetter spielt nicht so richtig mit. Windig und immer wieder tröpfelt es.
 
Lasse die Erde einmal trocknen. Das reduziert die Zahl der Trauermückenlarven in der Erde deutlich. Ansonsten würde ich eher wenig gießen und dafür öfters. Richtig nass gießen und dann trocknen lassen und das immer wieder kann auch verschiedene Probleme begünstigen.

Etwas trockener ist echt besser, aber es ist schwer sich nicht um seine Pflanze zu kümmern. Ich hab meine jedenfalls auch zu feucht gehabt aber das ist auch den Temps. momentan geschuldet gewesen.
 
Was auch beim Einschätzen der Feuchtigkeit hilft ist das Gewicht des Topfes. Damit meine ich aber nicht das Nachwiegen, denn das bringt genauso wenig wie das Ausmessen des Gießwassers. Das hat Maya schon erklärt warum. Aber man kann den Topf anheben bevor man gießt. Zusammen mit den anderen Eindrücken hat man das schnell raus ob man gießen sollte oder nicht.
 
Bei mir wars das erste mal das ich nen 14l Topf habe, da verschätzt man sich doch schnell, gerad weil 14l zu einem Liter Wasser nicht viel an Wasser erscheint.
 
Sooo...ich habe die Erde jetzt die ganze Zeit trocken gehalten und nur knapp gewässert, aber die Trauermücken werden nicht weniger. Im Gegenteil, sie werden sogar mehr, und fast alle tummeln sich an meinen kleinen Pflanzen.

Was kann ich denn nun als nächste Stufe starten? ...trockene Erde macht denen wohl nichts aus, werden von Tag zu Tag mehr und die ganzen Gelbsticker und Fensterkleber sind schon reichlich voll.

Zudem nervt das kleine rumgefliege von denen. Habe ungern so eine Plage in der Wohnung.

Ich hoffe ihr könnt mir helfen. :(
 
Den erwachsenen Trauermücken macht trockene Erde nichts aus. Das schadet nur den Larven in der Erde. Die vertrocken dann nämlich.
 
Ja, ich weiß, aber ich kille jeden Tag bestimmt ca. 10 Stück, an den Stickern werden es trotzdem mehr und das Tag für Tag, ich komm mir i-wie verarscht vor. :(

Habe mir heute Stechmückenfrei von Neudorf geholt. Werde morgen früh alles damit rundherum gießen, in der Hoffnung das es wirkt. Wie sollte ich das denn auf 1L dosieren? ...ich glaube ich habe mal in einem Thread von dir "mph" gelesen, dass es 4 Tropfen auf ein Liter kommen, ist das (noch) richtig?

Grüße
 
Ich hatte das mal aus anderen Angaben umgerechnet und kam auf wenige Mililiter pro Liter Gießwasser. Das sind aber deutlich mehr als 4 Tropfen. Das Stechmückenfrei muss man deutlich höher als die Dosierempfehlung dosieren wenn man damit Trauermücken bekämpft.
 
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