Veredeln Chili auf Tomate

Chilimatze

Jalapenogenießer
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Habe zuletzt gelesen dass es möglich ist, eine Chilipflanze auf eine Tomatenpflanze zu "setzen". Nun würde mich interessieren, ob das hier schonmal jmd versucht hat und ob der Ertrag dadurch tatsächlich höher war. Es heißt ja dass die Pflanze resistenter wird (je nach "Unterlage") und der Ertrag durch eine bessere Nährstoffversorgung höher ausfällt. Fand das Thema im Buch total interessant und habe hier im Forum nur gesehen dass es geht, aber keine Erfahrungsberichte dazu...
 
Das machen ist kein Problem, Erfolg damit zu haben etwas anderes, ob es was bringt oder nicht hängt sehr davon ab, welche Sorte auf welche Unterlage gesetzt wird und was man auch noch bedenken sollte ist, dass eine Tomate einjährig ist und eine Chili mehrjährig...
 
Was so nicht ganz richtig ist. Ne Tommi ist auch Mehrjährig. Sind beides Nachtschattengewächse und könnte gehen. Genaues weiß ich aber auch nicht.
 
Du kannst mir erzählen was Du willst, aber ich hab noch nie eine Tomate in ordentlichem Zustand überwintern sehen ;) egal ob mit oder ohne Zusatzlicht und schnickschnack... und wenn die Unteralge schlechter ist, als das Edelreis..... (Sinnfrage)... zudem gibt es wohl aus verschiedensten Ursprungssorten gezüchtete Tomatensorten, die teilweise tatsächlich einjährig sind *Klugscheißmodus aus* ;)
 
Beastmaster schrieb:
Du kannst mir erzählen was Du willst, aber ich hab noch nie eine Tomate in ordentlichem Zustand überwintern sehen ;) egal ob mit oder ohne Zusatzlicht und schnickschnack... und wenn die Unteralge schlechter ist, als das Edelreis..... (Sinnfrage)... zudem gibt es wohl aus verschiedensten Ursprungssorten gezüchtete Tomatensorten, die teilweise tatsächlich einjährig sind *Klugscheißmodus aus* ;)

Habe ich auch nie behaubtet. Obwohl ich auch Fotos von gut überwinterten Tommis kenne. Obs Sinn macht........Vieleicht bei seltenen Sorten wo man kein verhütetes Saatgut gewinnen konnte.
Gibt auch Einjährige, das ist richtig. Sub Arctic Plenty zum Beispiel.
Zum Thema obs Sinn macht Chili aus Tommi zu Veredeln: Bei ausgesuchten Sorten könnte es gut sein das es Vorteile hat. Müßte man halt mal testen. Ich selbst konnte bei Gurken bis jetzt keine nennenswerten Vorteile beobachten.
 
Nicht schon wieder Streitereien hier. Fakt ist , das auch Tomaten mehrjährig sein können. Man sollte immer davon ausgehen, wie es dort ist wo die Pflanze ursprünglich herkommt. Auch Paprika werden bei uns einjährig angebaut, trozdem können beide auch mehrjährig gehalten werden, ob es Sinn macht oder nicht, ist erstmal nebensächlich. Indoor eine Tomatenpflanze zu überwintern ist natürlich Quatsch, schon vom Platzbedarf her. Dennoch bin ich der Meinung das es sehrwohl geht eine Paprikapflanze auf einen Tomatenstamm draufzuveredeln und mehrjährig zu halten. Leider glaube ich nicht daran das es von großem Vorteil ist, gerade im Freilandanbau, weil doch die Paprika eher resistent gegen Braunfäule ist, die Tomate leider nicht und es bringt mir keine Vorteile wenn der Stamm befallen ist, denn der ist numal das Grundgerüst für die ganze Pflanze. Ich glaube auch nicht soganz an die Aussagen das die Pflanze dann resistenter ist, gegen was denn? Und höhere Nährstoffversorgung? Wenn dann die Paprikapflanze aber die höhere Nährstoffversorgung garnicht nutzen kann? Wir sehen doch teilweise das zu viel gedüngt wird, anhand der kristalinen Ablagerungen an den Blättern. Und eine zu hohe Nährastoffversorgung kann auch schaden. Ich denke, wenn es so toll wäre, würde es nurnoch gemacht werden, gerade im industriellen Anbau, aber soviel wie ich weis ist das nicht der Fall.
Verbessert mich wenn ich falsch liege.
 
Zur bisherigen Diskussion:

a) Tomaten (generell, vielleicht Ausnahme manche Sorten) sind schon zumindest 2-jährig möglich (soweit hab' ich's probiert ...), aber der Aufwand ist enorm, weil im Vergleich zu Chilis viel aufwändiger - vergleicht doch einmal den "Habitus" der beiden: Chilis können in der Regel (vielleicht gibt's Ausnahmen, keine Ahnung ...) "Bäume / Sträucher" werden, sprich der Stamm ist kräftig, verholzt mit der Lebenszeit zunehmend (gehe gerade mit einzelnen Pflanzen ins 3. Jahr) / Tomaten bleiben immer das "Kraut-artige", weiche Gewächs, das sie nun mal sind - das macht sie einfach schwieriger (z. B. Rückschnitt).

Ich wuer's mal so sagen: 1. Jahr Tomaten > Chili (weil letztere oft nicht ausreifen etc.), 2. Jahr (nach Überwinterung) Chili > Tomaten (weil letztere schwer zu überwintern sind und meines Erachtens auch rascher bei der Fruchtbildung zurücksetzen).

b) Hab's rein "spasshalber" im August probiert, auf gut durchwurzelte Tomaten Chili-Jungpflanzen aufzupropfen (knapp über der Erdoberfläche entsprechend diverser Anleitungen), keine hat überlebt (aber das ist nicht aussagekräftig, weil wirklich nur probiert, "ob's leicht geht" - offenbar muss man mehr beachten, als "einfach machen").

c) Die Braunfäule-Sache sollte irrelevant sein: Braunfäule befällt meines Wissens oberirdische Teile der Tomate, nicht die Wurzel, um die es beim Veredeln geht (aber ich bin kein Botaniker ...).

Soweit ich das richtig verstanden habe, geht es beim Veredeln Chili auf Tomate darum, in einer (und einzigen) Saison einen Mehrertrag zu erzielen, weil Tomaten im Wurzelbereich schneller sind als Chilis. Das mag so sein (Veredeln noch nicht zu Saisonbeginn ausprobiert), aber wenn man bei Chilis mehrjährig plant, dann ist es sicher besser, sie sich selbst zu überlassen, weil da dann alles passt - Wurzel zu Oberirdisch.

Aber zum Unterschied Chili <> Tomate noch eine weitere Beobachtung: Chili werden in der Regel Sträucher / Bäume, herunterhängende Äste bilden (von selber) keine Wurzeln aus, bei Tomaten ist es anders (heuer ausprobiert): Wir binden gewöhnlich Tomaten auf, aber lässt man sie einfach wachsen wie sie wollen, dann beginnen sie bei Trieben, die in Erdnähe kommen, "Wurzelknospen" zu bilden und wenn sie Kontakt haben, werden Wurzeln daraus (genauso wie bei Kürbis / Zucchini). Möglicherweise stirbt dann die "Mutterpflanze" mittelfristig ab, aber die Sorte überlebt.

In unseren Breiten kann man das in der Regel nicht final beobachten, aber ich denke, auch wenn sie zur gleichen "Familie" (Nachtschattengewäche) gehören, haben sie (auch ohne Frost) unterschiedliche Überlebensstrategien: Die einen überleben durch "Stammbildung", die anderen durch (oberirdische) "Ausläufer" ...

Innerhalb einer Saison mag man "die Natur" durch Veredeln "überlisten" können, aber bezüglich weiteren Saisonen würde ich eher "der Natur" vertrauen.

;) Marco
 
Chilimatze schrieb:
Habe zuletzt gelesen dass es möglich ist, eine Chilipflanze auf eine Tomatenpflanze zu "setzen". Nun würde mich interessieren, ob das hier schonmal jmd versucht hat

ja. falk hat das mal probiert :D
http://chiliforum.hot-pain.de/thread-7446-post-128274.html#pid128274

aber leider nicht mehr fertig dokumentiert :crying:
 
Wenn man es wissen will, muss man den Versuch durchführen!

Wenn es nicht klappt, heisst es aber noch lange nicht, dass es nicht geht!

Ob das ganze im Hobbybereich überhaupt irgendetwas bringt, wage ich zu bezweifeln.
Mit höherer Temperatur, einem guten Substrat und einer gut abgestimmten Bewässerung und Düngung kann man meiner Meinung wesentlich mehr erreichen.

Hier gibt es eine Anleitung:
http://homesteadroots.blogspot.com.es/2012/04/grafting-tomatoes-and-peppers-onto.html

Im kommerziellen Feldanbau werden Paprika oder CHili auf Chili-Veredlungen dann praktiziert, wenn aufgrund jahrelanger Monokultur die Boden so verseucht sind, daß bestimmte Sorten nur auf resistenten Unterlagen überleben.
In der Regel nehmen aber dann die Profis F1 Hybriden, die bereits die notwendigen Resistenzen mitbringen. Die gibt es sowohl für Chili/Paprika, als auch für Tomaten.
Da Geschmack bei Supermarktware keine besondere Rolle spielt, werden kaum noch Landsorten eingesetzt.

Ich würde mir als Unterlage eine Cyphomandra abutiloides nehmen.
Die sind absolut standfest, haben ein sehr resistentes Wurzelwerk, sind mehrjährig und haben jede Menge Power.

Gruss

Peter
 
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