Vermehrung durch Stecklinge?

spicychill

Habanerolecker
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Hallo, hat jemand Erfahrung, ob man wirklich Chilis durch Stecklinge vermehren kann?
Habe zwar mal was gelesen, dass es funktioniert, aber so richtig vorstellen kann ich mir das nicht.

Hat das jemand von euch schon mal ausprobiert?

Danke im Voraus!

Gruß Spicychill
 
Ich probiere es gerade aus. Einer der beiden Stecklinge lebt noch. Was man definitiv braucht ist viel Geduld. Das kann auch mal zwei bis drei Monate dauern bis so ein Steckling angewachsen ist, wie ich gelesen habe.

Meine Stecklinge wurden so geschnitten, dass keine Verholzungen und noch zwei Blattknoten dran sind, die ins Wasser, bzw. die Erde können. Zuerst standen sie vier Wochen in Wasser. Ein kleines Stück Holzkohle war noch dabei damit das Wasser nicht so schnell umkippt. Allerdings bildeten sich keine Wurzeln. Ich habe sie einfach in feuchte Erde getopft und eine Tüte darüber, damit sie immer feucht bleiben. Einer ist eingegangen als ich mal testweise die Tüte abgenommen habe, der andere hat es überlebt, aber die Tüte wieder drauf. Ob er nun Wurzeln hat, kann ich nicht sagen. Das wird sich zeigen.
 
Klingt nach einem großen Risiko und auch großen Aufwand.
Ich wünsche dir viel Erfolg und werde es auch mal ausprobieren.
 
Es funktioniert wunderbar, wenn man ein paar Regeln beachtet.
Damit meine ich die Grundregeln der Stecklingsvermehrung und und die Spezialregeln der Chili-Stecklingsvermehrung.

DER Link zum Stecklingsthread:
http://chiliforum.hot-pain.de/thread-176.html
Noch ein Stecklings-Projekt:
http://chiliforum.hot-pain.de/thread-12701.html


Viel Spaß

Frank
 
Nein, es hat mal wieder nicht geklappt. Nach mehr als vier Monaten hatte ich an den letzten Stecklinge zwar neue Triebe aber keine einzige Wurzel dran.
 
Ich hatte letztes Jahr wider besseren Wissens noch eine Stecklingsaktion im Winter (27.10.2013) gestartet. Dafür habe ich diesmal Pimenta da Neyde-Stecklinge verwendet. An einem hatte ich nur drei Blätter gelassen, der andere hatte ein paar Blätter mehr. Normalerweise ist es eher nachteilig, wenn viele Blätter am Steckling sind. Tja, das hat den PdN-Steckling mit den vielen Blättern nicht interessiert.

Im Gegensatz zu dem drei-Blätter-Steckling hat der mit der üppigeren Blattmasse sogar noch Knospen produziert, die natürlich abgeworfen wurden. Nach ca. elf Wochen hatten sich bereits ziemlich lange Wurzeln gebildet. Bei meiner Zehn-Wochen-Kontrolle war noch nichts zu sehen. Dann ging es wohl sehr schnell. Hab den Zeitpunkt des Entwicklungsstarts leider verpasst.
Übrigens hatte ich beide Stecklinge in Perlite gesetzt und mit einer Plastikflaschenhaube zur Mikroklimabildung bestückt.

Mitte Februar hatte ich beide Stecklinge in Anzuchterde gesetzt und inzwischen sind schon diverse neue Triebe zu sehen. An dem Steckling mit der größeren Blattmasse sind wesentlich mehr und kräftigere neue Triebe gebildet worden als an dem mit den drei Blättern.

Schönen Sonntag

Frank

edit: habe die Zeiträume korrigiert. Der Start mit den Stecklingen war nicht Ende November, sondern schon Ende Oktober. Damit verlängert sich der Versuchszeitraum um einen Monat. Ergo haben die Stecklinge im Winter über einen Monat länger bis zur Bewurzelung benötigt als im Sommer.
 
Ich denke, ich werde beim nächsten Versuch Steinwolle oder ggf. auch Perlite nehmen. Dann steht der Steckling feucht, bekommt aber auch genug Sauerstoff. Vielleicht ist das besser für die Wurzelbildung.
 
mph schrieb:
Dann steht der Steckling feucht, bekommt aber auch genug Sauerstoff. Vielleicht ist das besser für die Wurzelbildung.
Hallo Markus,

ich denke nicht, dass Sauerstoff für die Wurzelbildung erforderlich ist.
Vielmehr vermute ich, dass eine gleichmäßige Feuchtigkeit und Wärme wichtig ist.
Bei den PdN-Stecklingen sind übrigens die Wurzeln nicht an den Wundschnittflächen gebildet worden, sondern im Bereich eines Auges.

Und dann hatte ja mal jemand in einem der Stecklings-Threads geschrieben, dass die verdunkelung des Gefäßes wichtig sei. Wenn der Steckling also in Perlite steckt, kommt ja auch kein Licht an den Stamm. Das Gute bei der Perlite-Technik ist, dass man nicht alle paar Tage das Wasser austauschen muss, weil es eben nichts auszutauschen gibt. Man muss immer nur Wasser nachfüllen.

Bis dann

Frank
 
Versuche es doch einmal so. Hat bei mir im Dezember bei Limon und Fernec Tender innerhalb von 3 Wochen funktioniert.
20131213_113616-Steckling.jpg


  • ca. 10 cm Ast abgeschnitten
  • die unteren Blätter entfernt
  • Steckling in Wurzelfix getaucht
  • Schnapsglas 4 cl mit Blähton gefüllt (Schutz vor Licht)
  • 2 Durchsichtige Becher 0,5 l (Rote Grütze) genommen. Schnapsglas mit Steckling in einen Becher gestellt. Wasser in das Schnapsglas und den großen Becher. Schnapsglas für die Pflanze, Becher für die Luftfeuchtigkeit. Weiches Wasser, oder hartes Wasser mit destilliertem Wasser mischen.
  • Zweiten Becher umgekehrt auf den ersten Becher und an einen hellen, aber nicht sonnigen Platz aufstellen.
  • Alle paar Tage oberen Becher abnehmen, damit frische Luft hereinkommt.
  • alle 10 Tage Wasser wechseln, gießen ist nicht notwendig.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich versuch es jetzt einfach mal und stecke die Stecklinge in ein Glas Wasser. Mal gucken was passiert.

Wie lange sollte es dauern, bis sich Wurzeln bilden?
 
h-man schrieb:
Hallo Markus,

ich denke nicht, dass Sauerstoff für die Wurzelbildung erforderlich ist.
Vielmehr vermute ich, dass eine gleichmäßige Feuchtigkeit und Wärme wichtig ist.
Bei den PdN-Stecklingen sind übrigens die Wurzeln nicht an den Wundschnittflächen gebildet worden, sondern im Bereich eines Auges.

Und dann hatte ja mal jemand in einem der Stecklings-Threads geschrieben, dass die verdunkelung des Gefäßes wichtig sei. Wenn der Steckling also in Perlite steckt, kommt ja auch kein Licht an den Stamm. Das Gute bei der Perlite-Technik ist, dass man nicht alle paar Tage das Wasser austauschen muss, weil es eben nichts auszutauschen gibt. Man muss immer nur Wasser nachfüllen.

Bis dann

Frank

Mit Steinwolle sollte es dann auch gehen, denn der Würfel verhindert auch dass Licht dran kommt. Da braucht man auch nur Wasser nachzuschütten. Vielleicht sollte man die Stecklinge gezielt temperieren, dass sie z.B. durchgehend 25°C haben. Hast du das mal probiert?

spicychill schrieb:
Wie lange sollte es dauern, bis sich Wurzeln bilden?

1 bis 2 Monate kann das schon dauern.
 
Also es dauert lange und nicht jeder schafft es. Ich habe auch schon ein paar Stecklinge geschnitten und in Wasser gestellt. Bad Fenster ohne Tüte oder ähnliches. Da es die Nordseite ist kommt auch nicht viel Licht dort hin, aber ca. 30% schaffen es.
 
mph schrieb:
Mit Steinwolle sollte es dann auch gehen, denn der Würfel verhindert auch dass Licht dran kommt. Da braucht man auch nur Wasser nachzuschütten. Vielleicht sollte man die Stecklinge gezielt temperieren, dass sie z.B. durchgehend 25°C haben. Hast du das mal probiert?

Hallo Markus,

so gesehen sollte Steinwolle ähnlich gut funktionieren. Ich meine gelesen zu haben, dass es die in Blöcken gibt. Saugt sich die Steinwolle das Wasser von unten an, wenn man die Steinwolle in einer Schale mit Wasser legt?

Eine hohe Temperatur (25 bis 28°C) ist sehr förderlich, was mein Sommer-Stecklingsexperiment gezeigt hat. Meine Stecklinge im Winter hatten als Spitzenwert wohl eher nur 20°C zur Verfügung (Raumtemperatur) oder etwas mehr (ca. 24°C), wenn mal die Sonne durchkam. Mit Erfahrungswerten bzgl. konstanter Temperatur kann ich leider nicht dienen. Dazu fehlen mir auch die Möglichkeiten.

Bis dann

Frank
 
Die Steinwolleblöcke kann man zum einen von oben gießen, man kann sie aber auch in eine Schale mit Wasser stellen. Sie saugen sich voll. Das ist kein Problem.

Wegen der Temperatur kann man den Steckling ja mit einer Heizmatte, auf der Heizung o.ä. so temperieren wie man es für die Keimung von Chilisaatgut macht.
 
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