Viele meinen es zu gut mit dem Dünger

mph

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Wie man der Überschrift entnehmen kann, bin ich der Meinung, dass viele Leute es definitiv zu gut meinen mit der Düngung. Daher schreibe ich mal meine Gedanken dazu hier rein auch wenn man bei diesem Thema unterschiedlicher Meinung sein kann.

- Jungpflanzen brauchen nicht mehr Hakaphos als einmal die Woche 0,5 g/l im Gießwasser.

- Auch größere Chilipflanzen kommen durchaus mit 1g/l Hakaphos einmal die Woche gut zurecht. Man kann dann im Laufe der Saison auf 1,5g/l hoch gehen wenn die Pflanzen viele Früchte bilden und groß sind.

- Rocotos brauchen mehr Dünger im Laufe der Saison als die anderen Arten. Allerdings sollte man anfangs bei Jungpflanzen auch nicht mehr düngen als bei denen von anderen Arten. Manche Rocoto-Jungpflanzen reagieren sogar empfindlicher auf Dünger als z.B. Annuum oder Chinense.

- Wenn man Langzeitdünger in normaler Dosis ins Substrat mischt, braucht man normal erst gegen Ende der Saison nachzudüngen. Wenn man auf Verdacht einfach noch ganz normal mit Hakaphos dazu düngt, überdüngt man auf Dauer.

- Bei kühlem Wetter brauchen die Pflanzen weniger Dünger als bei warmem Wetter.

- Bei sehr hartem Wasser sollte man nicht auch noch "volle Pulle" düngen. Denn sehr hartes Wasser enthält viele Mineralien. Auch wenn nicht immer die richtigen Mineralien im Wasser sind, addieren sich diese zu denen des Düngers hinzu. Zum Problem wird dann die zu hohe Gesamtkonzentration. Eigentlich muss man sich dann erst einmal Gedanken über das Gießwasser machen.

- Beim Nachdüngen sollte man berücksichtigen, dass frische Erde oder zugemischter Kompost schon Nährstoffe für ein paar Wochen mitbringen.

Die Pflanzen auf dem Foto nehme ich mal als Beispiel. Sie haben tagsüber durchgehend warme Temperaturen von rund 25°C und bekommen einmal die Woche 1g/l Hakaphos Soft Spezial ins Gießwasser (mehr nur in Ausnahmefällen):

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Edit: Wie man sieht, wachsen und fruchten die Pflanzen auch ohne hohe Hakaphos-Dosis gut genug. Mehr Dünger bringt nicht unbedingt mehr.
 
mph schrieb:
Wie man der Überschrift entnehmen kann, bin ich der Meinung, dass viele Leute es definitiv zu gut meinen mit der Düngung. Daher schreibe ich mal meine Gedanken dazu hier rein auch wenn man bei diesem Thema unterschiedlicher Meinung sein kann.

Düngung ist ein Komplexes Thema und der Trend geht schon dazu das viele sich nicht ausreichend mit dem Thema auseinandersetzen und deswegen zu viel einsetzen. Viele deiner Aussagen sind halt sehr allgemein gehalten und sollten um besser verstanden zu werden vielleicht etwas mehr im Detail aufgeschlüsselt werden, damit den Leuten die das lesen auch besser die Hintergründe klar werden, ich bin mal so frei und schreibe zu den einzelnen Punkten etwas.

- Jungpflanzen brauchen nicht mehr Hakaphos als einmal die Woche 0,5 g/l im Gießwasser.

Was sind Jungpflanzen nach deiner Definition ? Meiner emfinden nach brauchen die Pflanzen in einem leicht gedüngten Substrat die ersten 8 Wochen nach der Aussaat überhaupt keine zudüngung, dieser Zeitraum kann varriieren wenn pikiert /umgetopft wird.
Auch die Aussage Hakaphos ist noch zu definieren, da die Reihe natürlich sehr viele beinhaltet und da bereits zuviel zu einem frühen Zeitpunkt kann natürlich den Habitus negativ beeinflussen. Einige aus der Hakaphosreihe eignen sich deswegen überhaupt und nur einmalig für Junge Chilipflanzen.

- Auch größere Chilipflanzen kommen durchaus mit 1g/l Hakaphos einmal die Woche gut zurecht. Man kann dann im Laufe der Saison auf 1,5g/l hoch gehen wenn die Pflanzen viele Früchte bilden und groß sind.

Hier spielen so viele Faktoren mit ein das sich da auf eine Zahl festlegen nicht weise ist. Alleine die Topfgröße ist dabei nicht zu vernachlässigen eine Pflanze in einem kleinen Topf hat natürlich viel weniger Wurzeln über die die Nährlösung aufgenommen werden können und dazu spielt natürlich das Substrat und seine Eigenschaften eine Rolle die beim Düngen berücksichtigt werden muss, dabei auch das Stichwort Wassermenge und und und.

- Rocotos brauchen mehr Dünger im Laufe der Saison als die anderen Arten. Allerdings sollte man anfangs bei Jungpflanzen auch nicht mehr düngen als bei denen von anderen Arten. Manche Rocoto-Jungpflanzen reagieren sogar empfindlicher auf Dünger als z.B. Annuum oder Chinense.

Lese das immerwieder und die Aussage kann ich so nicht ganz unterschreiben, was da eher der Richtige Aussage ist, ist das Rocotos ein anderen Augenmerk auf andere Nährstoffe legen, so ist zum Beispiel ein Problem warum Leute bei den Rocotos immer mehr Dünger geben ist die Tatsache das sehr viele auf ein K Betontes Nährsalz zurückgreifen und Rocotos treiben laufend weiter und brauchen deswegen viel N, deswegen geben viele dann mehr Dünger bei den Rocotos um den N Bedarf zu decken und geben dabei zu viel K, da wäre ein Nährsalz mit anderen Nährstoffverteilung geschickter.

- Wenn man Langzeitdünger in normaler Dosis ins Substrat mischt, braucht man normal erst gegen Ende der Saison nachzudüngen. Wenn man auf Verdacht einfach noch ganz normal mit Hakaphos dazu düngt, überdüngt man auf Dauer.

Hier geht es wieder um eine Definition, erstens natürlich welche Art Langzeitdünger und dann noch welche Wirkungsdauer. Wenn jemand auf ein Umhüllten Depotdünger alla Osmocote hernimmt mit 9 Monate Wirkungsdauer und mit 3g/L Substrat dann kommt da nur wenig bei rum und eine zudüngung mit Hakaphos führt nicht zu einer Überdüngung anders sieht es bei einem mit 3 Monate Wirkungsdauer aus.

- Bei kühlem Wetter brauchen die Pflanzen weniger Dünger als bei warmem Wetter.

Weniger ja aber sie brauchen welchen.

- Bei sehr hartem Wasser sollte man nicht auch noch "volle Pulle" düngen. Denn sehr hartes Wasser enthält viele Mineralien. Auch wenn nicht immer die richtigen Mineralien im Wasser sind, addieren sich diese zu denen des Düngers hinzu. Zum Problem wird dann die zu hohe Gesamtkonzentration. Eigentlich muss man sich dann erst einmal Gedanken über das Gießwasser machen.

Auch weiche Wasser können Mineralreich sein oder auch eine erhöhte Leitfähigkeit haben, es sollte sich also jeder der sich intensiver mit dem Thema beschäftigt sich mit seinem Wasser beschäftigen.

- Beim Nachdüngen sollte man berücksichtigen, dass frische Erde oder zugemischter Kompost schon Nährstoffe für ein paar Wochen mitbringen.

Stimmt !


Die Pflanzen auf dem Foto nehme ich mal als Beispiel. Sie haben tagsüber durchgehend warme Temperaturen von rund 25°C und bekommen einmal die Woche 1g/l Hakaphos Soft Spezial ins Gießwasser (mehr nur in Ausnahmefällen):

Ist halt leider ein schlechtes Beispiel da es natürlich alles sehr kontrolliert ist, bei den meisten Leuten ist es leider nicht der Fall, bei dennen spielt das Wetter natürlich mit.


Eigentlich sollte man für jeden deiner Punkte einien eigenen Beitrag aufmachen und besprechen da das alles halt doch komplexer ist und nicht so einfach dargestellt werden.

Gruss

Alexander
 
Ich wollte mit dem Beitrag nur das Thema eröffnen, damit überhaupt darüber diskutiert wird. Du hast recht dass es nur sehr allgemein gehalten ist. Mal sehen was wir alles an Hinweisen zusammen getragen bekommen.

Welche Düngerzusammensetzung hat sich denn bei deinen Rocotos bisher am besten bewährt?
 
Bei meiem Setup war der Ausgeglichenen mit 15-10-15 immer sehr gut
Eine Zeitlang habe ich auch noch gewechselt zwischen einem Naehrsalz N und einem K lastigem
 
Ich dünge jetzt mit Nitrophoska perfekt 15+5+20 (+2+8) alle vier Wochen ca. 3 Esslöffel pro qm. Vorher hatte ich ein anderes Blaukorn (immergrün 15+6+12(+2)) und da hab ich auch nicht mehr genommen vor 4 Wochen.
Funktioniert gut. Denke aber ich könnte vermutlich die Dosis erhöhen, trau mich aber nicht wirklich.
 
gmiasbauer schrieb:
Ich dünge jetzt mit Nitrophoska perfekt 15+5+20 (+2+8) alle vier Wochen ca. 3 Esslöffel pro qm. Vorher hatte ich ein anderes Blaukorn (immergrün 15+6+12(+2)) und da hab ich auch nicht mehr genommen vor 4 Wochen.
Funktioniert gut. Denke aber ich könnte vermutlich die Dosis erhöhen, trau mich aber nicht wirklich.

Blaukorn ist halt sehr schwer zu kontrollieren, wenn es viel regnet löst der sich schneller auf als gedacht und wird ausgewaschen.
 
Muss man denn einen Unterschied machen zwischen Indoor/Outdoor und Topf/Freilandhaltung?
 
Krex schrieb:
Muss man denn einen Unterschied machen zwischen Indoor/Outdoor und Topf/Freilandhaltung?

Da die Faktoren 100% nicht gleich sein werden muss man diese natürlilch auch unterscheiden.
Drinnen mit Lampen ist Konstantes Licht das gibt es draußen und auf der Fensterbank ohne Lampen auch nicht und das beeinflusst natürlich die Düngeraufnahme.

Im Topf wird die Erde schneller warm als im Freiland zudem werden bestimmt andere Eigenschaften in der Erde/substrat sein und diese spielen auch mit ein.
Im Freiland sind meist mehr organische Masse vorhanden von der eine Pflanze zahren kann als in einem Topf
 
was ich auf jeden Fall unterschreiben kann ist die Düngerempfindlichkeit von jungen (und jung ist hier sehr weitgefasst) Rocotos, die sind bei mir stellenweise einfach stehengeblieben bis ich sie rausgenommen habe, die Wurzeln durchgespült und in neue nicht zu nasse Erde und nicht in die volle Sonne gestellt habe. Danach wachsen sie wie verrückt weiter. Die beste Rocoto ist eine überwinterte Rocoto Mini - nur im 40l Topf - die u.a. einen grünen Hering beim Topfen mitbekommen hat, hat hunderte Blüten/Fruchtansätze und ist grösser als ich .

Ansonsten, unabhängig von Hombre's berechtigten Präzisierungen, ist es gut das Thema allgemeinverständlich aufzugreifen. Düngerempfehlungen in g/L pro Woche sind für jeden nachvollziehbar. Und ja - mich eingeschlossen - viele Bilder hier zeigen sehr gut gedüngte oder überdüngte Pflanzen.

Ich hab für draussen Basacote 6m und Triabon eingesetzt, es funktioniert auch, nur bin ich bei weitem noch nicht wirklich klar wieviel ich einsetzen muss, auch deshalb weil unterschiedlich vorgedüngte Substrate/Pflanzerden eingesetzt wurden. Somit einfach immer eine Handvoll grün und grau pro Schubkarre als Dosierung und manchmal gar nichts genommen..

Wenn dann Mangelerscheinugen auftraten vereinzelt mit Hakaphos nachgebessert.
 
@rafa

Bei deinen Rocotos wie hast du den geduengt ?

Für mich hört sich das nach anderen Faktoren an die für das stehenbleiben zu verantworten sind.
Die Wurzelbildung ist manchmal langwierig und deswegen meinen viele das sich nichts tut

Edit Mangelerscheiningen sollten halt verhindert werdden
 
Also ich gieße alle 2-3 Tage meine Chilis und Tomaten mit ca. 1,2-1,3g/l Hakaphos soft spezial und bis jetzt hatte ich noch in keiner Saison solche Ergebnisse. :DD Die knapp 200 Liter rühre ich einfach immer direkt nach dem Gießen an und bis zum übernächsten Tag hat sich alles wunderbar aufgelöst.

Das ist echt der Wahnsinn wie groß die Pflanzen mittlerweile geworden sind. Unkraut wächst nicht schneller... :D In den letzten Jahren haben die Pflanzen (in Töpfen, draußen) nur Tomatendünger bekommen.
Dieses Jahr kommt zum Hakaphos Dünger allerdings noch ein GWH dazu, deshalb ist es schwierig zu entscheiden welcher Faktor den größeren Einfluss hat.

Als Maßstab die Tonikstäbe sind 1,52m lang.

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Schönes Gewächshaus, schön groß. :)
Ohne Gewächshaus ist die Saison hier echt eine Pleite, alles wird nach und nach von Wind, Schnecken und anderen Blattfressern zerstört. :-(
 
Hombre schrieb:
@rafa

Bei deinen Rocotos wie hast du den geduengt ?

Für mich hört sich das nach anderen Faktoren an die für das stehenbleiben zu verantworten sind.
Die Wurzelbildung ist manchmal langwierig und deswegen meinen viele das sich nichts tut

Edit Mangelerscheiningen sollten halt verhindert werdden

Das war ziemlich eindeutig. Sind zwei Wochen lang mit 5% statt 0,5% Haka Blau versorgt worden, und das bekommst Du ja nicht mit weil Du es nicht erwartest hast das da falsch gemischt wird ... Die sterben nicht, nur rollen sich die Blätter ein und es kommt nix Neues. Fällt erstmal nicht sofort auf. Dann raus aus der Erde Wurzeln durchgespült in andere Erde und nach 3 Tagen ging es los mit Wachsen, sind ja jetzt trotzdem gute Büsche geworden wenn auch nur so 1,50 hoch bis jetzt...

Die Rocco Mini wird nicht gedüngt ist aber sehr dunkelgrün wenn auch nicht aufgeplustert. Hering + Basacote 6m + Triabon + Tonsubstrat 5 Greenfibre seit Anfang März, gefühlt 50 Hummeln um das Ding im Moment...
Ich hab nicht den Eindruck das die Roccos besonders viel Dünger brauchen, zumindest wenn sie ohne Früchte sind. Chinensen sind da unempfindlicher bzgl. zuviel Dünger, zumindest ist das meine Beobachtung hier..
 
Ich nehme mal an du meinst Promille und nicht Prozent.
Bei 5 Promille bekommst du bei allen Chilis ein Problem ist also nicht Rocoto Spezifisch oder Jungpflanzen spezifisch.


Die Rocco Mini wird nicht gedüngt ist aber sehr dunkelgrün wenn auch nicht aufgeplustert. Hering + Basacote 6m + Triabon + Tonsubstrat 5 Greenfibre seit Anfang März, gefühlt 50 Hummeln um das Ding im Moment...
Ich hab nicht den Eindruck das die Roccos besonders viel Dünger brauchen, zumindest wenn sie ohne Früchte sind. Chinensen sind da unempfindlicher bzgl. zuviel Dünger, zumindest ist das meine Beobachtung hier..

Das kommt wieder drauf an wieviel Blattmasse vorhanden ist und wie groß die Pflanze, aber wie schon gesagt es geht immer um die Nährstoffverteilung als um eine erhöhte Menge

Gruss

Alexander
 
Hombre schrieb:
Ich nehme mal an du meinst Promille und nicht Prozent.
Bei 5 Promille bekommst du bei allen Chilis ein Problem ist also nicht Rocoto Spezifisch oder Jungpflanzen spezifisch.

Ja, Promille, wobei die Chinensen sind ja auch so "behandelt" worden und haben nicht so reagiert. Somit ist meine Erfahrung bis jetzt, das Roccos im Jungendstadium auf keinen Fall überdüngt werden dürfen.. Andererseits wachsen sie sehr viel besser bei kühlen Temperaturen, somit insgesamt schon deutlich anders zu behandeln als z.B. Chinensen.
 
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