Warum auf Hydroponik setzen?

Pflanzlgiassa

Chiligrünschnabel
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würd mich mal interessieren warum Ihr auf Hydroponik setzt?

Eigentlich ist es doch so, dass alle über das holländische Supermarktgemüse, das genauso, nämlich in Hydroponik gezogen wird, schimpfen!
Tomaten und Gurken ohne Geschmack, nur Wasser ect… kennt sicherlich jeder

Also warum der Grossindustriellen Anbaumethode, die sicherlich bei grossen Produktionsflächen und einem absolutem Ertragsmaximum ihre Vorteile hat, hier im Endeffekt aber ganz klar Quantität vor Qualität geht, nacheifern?
 
Spaß an der Sache, der Technik und der Chemie. Zudem erleichtert es meine Gartenbewässerung bei längerer Abwesenheit.
Nur weil man hydroponisch anbaut, heißt das noch nicht, dass die Qualität am Ende geringer ist. Wird gern behauptet, den Beweis hat aber noch keiner erbracht ;)
Aber ja, Supermarktgemüse ist natürlich auf Masse getrimmt. Da gibt es in der Kulturführung gewisse Stellschrauben, an denen kommerzielle Anbauer drehen. Als privater muss man das aber nicht tun. Man kann also durchaus auf Quantität verzichten und qualitativ hochwertiges Gemüse produzieren.
 
ich versuche mich aktuell zum ersten Mal im Chili Anbau ( natürlich klassisch, mit Erde) , bin also blutiger Anfänger. Warum lese ich die Hydroponik Themen mit großem Interesse?

Weil in meiner Vorstellung ( vielleicht falsch, habe mich nicht intensiv damit beschäftigt):
  • man wirklich kontrollierte Bedingungen hat. Anders als in Erde auf dem Balkon kann ich die entscheidenden Stellgrößen besser steuern und habe deutlich weniger Unbekannte im System. Was mich an Unbekannten stört? Man kann den bessern Wuchs der Pflanze A im Vergleich zum Exemplar B auf 1.000 Gründe zurückführen, der eine schwört auf die Erde, der zweite auf den Dünger, der dritte auf den Standort an der Südwestecke des Hauses unterm Dach .... also nächstes Jahr für alle Chilies die als ursächlich vermutete Erde verwenden, und man stellt fest... hat sich nicht bewährt. Woran liegt es dann? Neue Rezeptur der Erde, anderes Wetter in Laufenden Jahr usw.? Das alles gilt bei Hydroponik auch, allerdings mit deutlich weniger Unbekannten...
  • man (in meiner Vorstellung) vieles automatisieren kann
  • definitiv weniger Dreck und weniger geschleppe anfällt
  • weil es sich eher mit Kunstlicht kombinieren lässt und ich im Keller mehr Platz habe als auf dem Balkon
 
Ich bin da nicht besonders dogmatisch, die Anzucht Indoor mit Steinwollewürfeln hätte bei mir sicher Sinn ergeben, die hätte ich dann jetzt in Erde umgesiedelt, mache ich vielleicht 2025....

...das ist vielleicht pseudo-romantisch, aber ich mag einmal Gartenarbeit und auch die Pflanzen draußen, mit Wind, Sonne, Regen und allen Risiken, die das halt mit sich bringt. Die dort zu erreichende Erntemenge reicht mir allemal....

....jetzt oder im Sommer in den Keller oder in mein Indoor-Growzelt zu gehen, um dort PH- oder EC-Werte meiner unter Kunstlicht stehenden Pflanzen zu überprüfen wäre nicht so mein Fall, ein Gewächshaus habe ich leider nicht..

...dennoch sind hydroponische Systeme natürlich grundsätzlich interessant, da wäre vielleicht ein Praktikum in einem niederländischen High-Tech-Gewächshaus angebracht...
 
Also warum der Grossindustriellen Anbaumethode, die sicherlich bei grossen Produktionsflächen und einem absolutem Ertragsmaximum ihre Vorteile hat, hier im Endeffekt aber ganz klar Quantität vor Qualität geht, nacheifern?
An dem Punkt muss ich ein bisschen widersprechen 🤷‍♂️😅. Ob ich hier mehr auf Qualität oder Quantität setze habe ja ich in der Hand und kein Supermarkt der die Preise vorgibt. Das fängt ja schon bei der Auswahl der Pflanzen an und nicht bei dem System in dem sie wachsen 😉. Ich glaube nicht das viele Menschen den Unterschied schmecken ob eine Ochsenherz Tomate Hydro oder Erde gewachsen ist. Bei einzig auf Masse gezüchteten Tomaten Sorten sieht das genau so aus, nur würde die nie jemand in den Garten pflanzen 🤣.
Ich denke das man Erde und Hydro schlecht vergleichen kann. Ich würde jeden komisch anschauen der aus einem Beet eine Hydroponic Fläche machen möchte 🤦‍♂️😅.
Hydroponic bietet halt ein paar Vorteile die man mit dem Anbau in einem Beet nicht hat. In Konkurrenz werden die aber trotzdem nie treten. Ich sehe bei Hydroponic den großen Vorteil Flächen zu nutzen die man sonst nicht/schlecht nutzen kann. Vor allem bebaute Flächen aber auch in der vertikalen. Ein NFT System an einer Wand ist technisch überhaupt kein Problem aber mit Erde wird das schwierig 😅. Statik ist auch ein Thema, bei mir auf dem Garagendach habe ich mit einem NFT System nicht viel Gewicht 🤷‍♂️.
Ich denke ab dem Punkt wo Blumentöpfe ins Spiel kommen, könnte man auch über Hydroponic nachdenken 🤷‍♂️. Das schleppen von Erde fällt weg und aus den Diskussionen mit dem Torf ist man auch raus. Die Kosten für die Erde sind dann natürlich auch Geschichte.
Wenn man jetzt mal die oft empfohlene Floragard tks2 Erde als Beispiel nimmt, die besteht praktisch nur aus Torf und Kunstdünger. Lässt man mal den Torf weg hat man ja schon ein Hydroponic System 😅. Da soll mir mal einer erzählen das die Chilis aus der tks2 anders schmecken als meine 🤣.
Wie gesagt es wird nie den Anbau in Erde/Beet ersetzen oder so aber es bietet schon echt geniale Möglichkeiten.
Schönen Gruß
Thorsten
 
Der einzige und wichtigste Grund von Erde auf Hydro zu wechseln war für mich einfach die Vermeidung von all den vielen Kleinstlebewesen, die man nicht zu Hause haben möchte. Die schleppt man sich mit der Erde in die Wohnung und meistens bekommt man die nicht mehr los. Ich war über 2 Jahre im Krieg mit den Trauermücken und bin sie nicht losgeworden, egal was ich versucht hatte. Das ganze chemische Arsenal vom Dehner, alle Hausmittelchen aus dem Internet, Erdwechsel und was weiß ich noch alles. Dehner hat sich dumm und dämlich verdient mit den Gelbkärtchen, die waren jede Woche schwarz. Nichts hat geholfen ausser die Radikalkur - alle Erden aus der Wohnung entfernt und komplette Umstellung auf Hydro.
Das macht jetzt richtig Spaß. Kann man alles bei "Meine Umstellung auf Kratky" nachlesen. Den Hauptanteil haben bei mir die Chilis, die ich aber geschmacklich kaum einschätzen kann.
Aber der Salbei ist der Hammer. Die Pflanze holt sich immer genau den Anteil an Wasser und Nährstoffe, den sie braucht. Das generiert den besten Geschmack, den man sich vorstellen kann. Einfach nur fantastisch. Gestern das zweite Mal komplett abgeerntet und getrocknet. In der Qualität und Quantität hatte ich das zuvor noch nicht erlebt.
Genauso mein Basilikum. Vorher hatte ich für Mozarella den Basilikum immer im Supermarkt gekauft. Der war soweit ok, wird aber getoppt von meinem Eigenanbau auf Hydro. Hatte ich vorher schon mal in Erde probiert, ist aber nichts geworden. Ein Grün vom feinsten und geschmacklich hervorragend.
Letztes Beispiel Hokkaido-Kürbis. 2 Samen, einer in Erde und einer auf Hydro. Sind beide gleichzeitig gekommen. Der Hokkaido im Wasser ist jetzt schon mehr als doppelt so groß wie der in der Erde. Welcher dann besser geschmeckt hat kann ich vielleicht im Herbst erzählen.
Btw. ich wohne in der Stadt 1.OG, habe nur einen langen Balkon und keinen Garten. Mit 60 Erdsäcke schleppen war nicht so der Hit und die Dreckerei ebenso wenig.
Gruß Eddah
 
Ich denke, das Problem ist nicht die Hydrokultur, sondern der Mangel an Sonne im Winter beim Anbau im Gewächshaus.
Liebe Grüße.
Sergii
würd mich mal interessieren warum Ihr auf Hydroponik setzt?

Eigentlich ist es doch so, dass alle über das holländische Supermarktgemüse, das genauso, nämlich in Hydroponik gezogen wird, schimpfen!
Tomaten und Gurken ohne Geschmack, nur Wasser ect… kennt sicherlich jeder

Also warum der Grossindustriellen Anbaumethode, die sicherlich bei grossen Produktionsflächen und einem absolutem Ertragsmaximum ihre Vorteile hat, hier im Endeffekt aber ganz klar Quantität vor Qualität geht, nacheifern?

würd mich mal interessieren warum Ihr auf Hydroponik setzt?

Eigentlich ist es doch so, dass alle über das holländische Supermarktgemüse, das genauso, nämlich in Hydroponik gezogen wird, schimpfen!
Tomaten und Gurken ohne Geschmack, nur Wasser ect… kennt sicherlich jeder

Also warum der Grossindustriellen Anbaumethode, die sicherlich bei grossen Produktionsflächen und einem absolutem Ertragsmaximum ihre Vorteile hat, hier im Endeffekt aber ganz klar Quantität vor Qualität geht, nacheifern?
Hallo. Ich denke, das Problem ist nicht die Hydrokultur, sondern der Mangel an Sonne im Winter beim Anbau im Gewächshaus.
Liebe Grüße.
Sergii
 
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