Was mache ich bei meiner Habanero falsch?

Wollmilchsau

Chiligrünschnabel
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Hallo Leute,

ich baue in diesem Jahr das erste mal Chilis an und habe aktuell mit einer Habanero Pflanze ein Problem. Und zwar verfärben sich die Blätter gelb und fallen ab. Ein Bild des Problems seht ihr hier.

Ich habe aufgrund meiner bisherigen Recherche die Vermutung, dass es an einer übermäßigen Bewässerung liegt. Allerdings bin ich mir da bei weitem nicht sicher, weil ich die Pflanzen normalerweise erst wässere, wenn sie wirklich schon relativ trocken sind (1-2 cm tief in der Erde). Außerdem die Blätter ja sogar etwas trocken an den Rändern. Daher hoffe ich auf fachmännische Beurteilung.

Was mich auch wundert: Die große Schote im Hintergrund beginnt ebenfalls, sich rötlich zu verfärben. Reif kann sie eigentlich noch nicht sein, weil sie bisher erst ca. 1 Monat alt ist.

Kann es eventuell doch eine (Viren)krankheit sein?

Vielen Dank schon im Voraus!

Gruß,
Wolle
 
hast du die blätter mal genau nach schädlingen abgesucht?
bin nicht der fitteste in problemfällen, daher mal erst abwarten, was andere noch dazu sagen. aber nach einem ernsten virenbefall sieht das erstmal nicht aus.
glaub könnte befall, mangel oder zu trocken/nass sein, das ist unterschiedlich.
 
Ja, nach Schädlingen habe ich eigentlich schon geguckt, besonders da die Blätter schon seit einigen Wochen immer mal ein bisschen angeknabbert werden. Bisher hat das der Pflanze noch nichts weiter getan.

Ich konnte bisher auch keine Schädlinge entdecken.
 
Eine Pflanze ist nicht krank, nur weil ihre Früchte reifen. :rolleyes: :P

Zu den Blättern:
Deine Pflanze hat Hunger, großen Hunger! Das sind Mangelerscheinungen allererster Güte, ja auch die trockenen Ränder und das was Du vermutlich für angeknabbert hälst.
Entweder Du düngst zu wenig oder ihr faulen in Staunässe die Wurzeln weg und sie kann deshalb nix mehr essen.

Ein, zwei Zentimeter trocken heißt gar nix. Wie sieht der Ballen unten aus. Oft ist da alles pappnass und nur oben abgetrocknet. Hol mal den Ballen aus dem Topf und schau nach:
a) Ist unten ein "Nässesack" ?
b) Sind die Wurzeln noch weiß und fest oder schon braun, eventuell sogar bereits matschig?

Falls die Wurzeln bereits gammeln, dann zunächst mal die kaputten Wurzeln abschneiden und die Pflanze in frische Erde setzen. Nur minimal angießen und abwarten bis die Pflanze sich erholt hat, bevor wieder mehr gewässert wird.

Falls die Wurzeln okay sind und unten keine Staunässe, dann einfach mehr düngen. (Aber niemals auf einen trockenen Wurzelballen düngen, sondern immer bissl anfeuchten, dann düngen.)
 
Okay, wenn es schonmal keine Krankheiten sind, bin ich ja beruhigt.

Mayachili schrieb:
Eine Pflanze ist nicht krank, nur weil ihre Früchte reifen. :rolleyes: :P
Meinst du wirklich, dass das schon das Reifen ist? Ich dachte Habaneros brauchen so ca. 70 Tage?


Mayachili schrieb:
Zu den Blättern:
Deine Pflanze hat Hunger, großen Hunger! Das sind Mangelerscheinungen allererster Güte, ja auch die trockenen Ränder und das was Du vermutlich für angeknabbert hälst.
Entweder Du düngst zu wenig oder ihr faulen in Staunässe die Wurzeln weg und sie kann deshalb nix mehr essen.

Okay, ich habe sie gerade von unten begutachtet. Die Wurzeln sind soweit ich es beurteilen kann in Top Zustand, schön weiß und alles ist gut durchwurzelt. Ich habe die Bodenschicht des Topfes beim Umtopfen auch mit Tonscherben ausgelegt, um Staunässe zu vermeiden.

Also bleibt als Möglichkeit nur der fehlende Dünger. Ich habe sie aufgrund unterschiedlicher Verzögerungen erst vor ca. 6 Wochen umgetopft und die Erde hat laut Hersteller genug Nährstoffe für die ersten 6 Wochen. Bei meinen anderen Chilis (1 Jalapeno, 2 unbekannte C. Annuum) hat das gut geklappt. Mit Düngen habe ich bei der Habanero erst letzte Woche angefangen. Ich verwende dazu flüssigen Tomatendünger (Organischer NPK 3-1-5). Ich werde die Pflanzen also in mein reguläres Düngeprogramm aufnehmen. Ich Dünge alle 5-7 Tage mit einer Verdünnung nach Verpackungsanleitung und etwa 1 l Düngewasser pro Pflanze. Ist das in Ordnung bei einer Topfgröße von ca. 5 Litern?

Jetzt habe ich allerdings das Problem, dass ich den Dünger ja mit dem normalem Gießwasser einbringen muss und daher auf das Austrocknen der Erde warten muss (durch die Bewölkung heute ist die Pflanze vom gestrigen Gießen noch sehr feucht). Wird sie noch 1-2 Tage ohne Dünger überstehen?

Mayachili schrieb:
Aber niemals auf einen trockenen Wurzelballen düngen, sondern immer bissl anfeuchten, dann düngen.
Gut zu wissen!

Auf jeden Fall erst einmal ein großes Dankeschön für die Hilfe!

Gruß,
Wolle
 
Natürlich wird sie noch ein paar Tage überstehen wenn du erst auf etwas trockenere Erde wartest. Ob 1 Liter Gießwasser bei 5L Topfgröße ok ist hängt vom Wetter ab. An heißen Tagen ist das sicher ok. Die Pflanze baucht dann ja auch viel Wasser. Bei kühlem Wetter ist die gleiche Menge bestimmt schon etwas viel.

Und ja, ein Teil der Früchte wird in den nächsten Tagen reif werden. Bei warmen Wetter geht das etwas schneller als sonst.
 
Flüssiger Tomatendünger mit N-P-K 3-1-5 hört sich nach Bio Trissol an. Leider steht bei der Flasche, die ich noch hier stehen habe, nicht drauf ob genug Magnesium enthalten ist. Maya, weißt du zufällig ob in Vinasse Magnesium enthalten ist?
 
mph schrieb:
Ob 1 Liter Gießwasser bei 5L Topfgröße ok ist hängt vom Wetter ab.

Mir ging es vor allem darum, ob die Gesamtmenge Dünger ausreichend oder zu viel ist. :)


Mayachili schrieb:
Enthält dein Dünger nur NPK? Dann solltest Du dir einen besorgen, der auch Magnesium enthält. :whistling:
Wofür genau ist das Magnesium relevant? Und kann man das irgendwie “extra“ einbringen? Mein Budget als Student ist leider nicht sooo hoch und Dünger geht ja schon ordentlich ins Geld.

mph schrieb:
Flüssiger Tomatendünger mit N-P-K 3-1-5 hört sich nach Bio Trissol an.
Exakt!
 
mph schrieb:
Flüssiger Tomatendünger mit N-P-K 3-1-5 hört sich nach Bio Trissol an. Leider steht bei der Flasche, die ich noch hier stehen habe, nicht drauf ob genug Magnesium enthalten ist. Maya, weißt du zufällig ob in Vinasse Magnesium enthalten ist?

Vinasse ist ein Folgeprodukt der Fermentierung von Melasse und enthält vor allem Eiweiß, Asche und Zucker (je nach Ausgangsstoff in unterschiedlicher Menge). In Düngern wird Vinasse als organischer N-P-K-Lieferant eingesetzt, durch die Asche kommen auch noch andere Stoffe dazu, in welchem Verhältnis lässt sich nicht sagen.

Wollmilchsau schrieb:
Mir ging es vor allem darum, ob die Gesamtmenge Dünger ausreichend oder zu viel ist. :)

Zu viel düngen wirst Du bei der Zusammensetzung kaum schaffen, Chilies sind schließlich Starkzehrer. ;)

mph schrieb:
Wofür genau ist das Magnesium relevant? Und kann man das irgendwie “extra“ einbringen? Mein Budget als Student ist leider nicht sooo hoch und Dünger geht ja schon ordentlich ins Geld.

Magnesium ist genau wie N, P und K ein wichtiger Nährstoff für deine Pflanzen. Im Gartenboden hat man oft genug davon, aber im Topf eben nicht.

Wofür es ist? Nun, schau Dir mal das Blatt unten, hinter der großen Frucht an, jenes das so scheckige Blätter hat und wo die Blattadern viel grüner sind als die Blattfläche ... dagegen hilft Magnesium. :whistling:

Warte erst mal, ob eine häufigere Düngung das Problem beseitigt. Die alten Blätter werden nicht mehr besser, aber die neuen sollten gesund aussehen und bleiben.

Wenn nicht, hol Dir irgendeinen NoName Beerendünger, sowas wie den hier, NPK-Verhältnis kann auch bissl anders sein, wichtig ist, dass Magnesium enthalten ist. Schau einfach mal im nächsten Baumarkt vorbei. Davon rührst Du einen Esslöffel in die Erde (so gut das halt geht) und in 4-6 Wochen machst Du das nochmal. Das sollte reichen als Magnesiumversorgung. Gibt auch reine Magnesiumdünger, aber die sind alle teurer.

So eine Schachtel hält Dir das nächste Jahrzehnt und kostet einen Bruchteil deines Luxusbiodüngers. :P In den nächsten Jahren kannst Du dann gleich beim Umtopfen was davon in die Erde mischen und das Problem ist geregelt.
 
Den Bio Trissol kannst du normal nach Herstellerangabe geben, also 10ml auf 1 Liter Gießwasser.

Magnesium braucht die Pflanze. Es ist z.B. im Chlorophyll enthalten. Hm, wie man das "extra" einbringt habe ich noch nicht nachgedacht, da mein Hakaphos genug Magnesium enthält.
 
Alles klar, dann werde ich mal in nächster Zeit versuchen, das Problem durch Düngen zu regeln. Ich bin ja mal gespannt, wie es mit der ersten Frucht weiter geht, diese schnelle Reife beeindruckt mich echt ^^

Bei meiner Jalapeno ist mittlerweile auch die erste Schote so weit, aber die ist ja auch fast doppelt so alt.

Vielen Dank für die Hinweise auf jeden Fall!
 
In meinem Chilihäuschen haben die Pflanzen dauerhaft Tropenklima. Bei einer meiner Projektsorten (Chinense, enstanden aus der Kreuzung von Superhots) hatte ich bisher 6 Wochen nach der Bestäubung reife Früchte. Draußen auf meinem Balkon dauert das ein paar Wochen länger.
 
Und noch eine kleine Frage, wo wir schonmal dabei sind:

Ist bei dieser Jalapeno alles in Ordnung, oder weist das Blatt auch hier auf einen Pflegefehler von mir hin? :D

[img=600x800]http://i.imgur.com/xP8NLtw.jpg[/img]

Danke und Gruß,
Wolle
 
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