Wie seht ihr die Situation in Japan?

firestormmd schrieb:
Meine Devise heißt ruhig bleiben und sich nicht durch die Medien verrückt machen lassen. Ausserdem gilt mein Mitgefühl den Opfern des Erdbebens und des Tsunamis. Die werden mittlerweile leider fast vergessen.

mir tun auch die armen Japaner leid. Die Katastrophe wird hierzulande dazu benutzt um Wahlkampf zu betreiben.
Die Hilfsgüter werden an der Börse hochspekuliert und die Medien beweisen wieder einmal mehr, daß gelogen wird und das sie einer Zensur unterliegen.
Mich stimmt das alles eher traurig-wenn ich die Wahl hätte, es möglich wäre und es einen Planeten mit lässigeren Einwohnern geben würde, dann würde ich umziehen :) . Vorausgesetzt, man kann dort Chilis großziehen :P
Leider nur wenige machen sich vernünftige Gedanken zur Krisenbewältigung.

z. B. hier: http://love4japan.com/deutsch.php

Gruß, Tom
 
Klar kann man die 7 einfach so abschalten. Deutschland ist Stromexportland. Uns stört es kein Stück.
Sei doch froh, wenn die dinger abgeschaltet werden. Wenn du die Wahlen, beobachtet hast, haben jetzt dir Grünen einen großen Erfolg verbucht. Gut. Sie hätten die Laufzeitverlängerung von anfang an verhindern können, haben sich bei den Abstimmungen aber zum größten Teil enthalten, aber was solls.
Wichtig ist mir nur das die Piraten jetzt auch überall dabei sind. Die sind auch für Atomausstieg.

Edit: Gut nicht überall. Aber in Hessen zum Beispiel in jeder Komune. Waren ja gerade Komunalwahlen.
 
Ich frage mich nur welche Stromquelle ein Land wie Deutschland sonst errichten will. Von Windrädern halte ich nichts (zumindest nicht in den Mengen die dafür benötigt würden) und Solarkollektoren sind (bei der Menge) nicht realisierbar. Und fossile Brennstoffe sind auch nicht so der Hit. Und für Gezeitenkraftwerke fehlen die Vorraussetzungen. Ich weiss auch nicht ob es das besser macht aus anderen Ländern Atomstrom zu kaufen

Ist schon im Gesamten eine blöde und verzwickte Sache mit der Energie.
 
Wasserenergie aus Norwegen kann ganz Deutschland versorgen - da sitze auch Deutsche Unternehmen mit im Boot.

Wer's nicht glaubt sucht mal nach 'NORGER'.....


Energie in einer globalen Welt zum nationalen Vorhaben zu machen ist wohl absolut dämlich!
Erst recht in der EU.


Schade, dass die Katastrophe in Japan die Ausstiegsdiskussion anheizt und unsere lobbydurchweichte Politik sicher nicht den Ausstieg wagen wird!
 
Zur angebliche mangelnden Energie werf ich nur ein Wort ein: Desertec :D und damit stimme ich Chiliger zu, das Nationalismus wie immer Schwachsinn ist.

Also man sollte hier noch ein paar physikalische Grundlagen klären, bevor man einiges in den Raum wirft.Zum einen ist der Unterschied zwischen Alpha-, Beta-, und Gammastrahlern immens wichtig. Plutonium zählt dabei zu den Alphastrahlern. Deshalb sehe ich bei Plutonium die größte Gefahr in den Partikeln.

Wenn der Wind weitehrin günstig steht, wird von Japan recht wenig verstrahlt und hätte Glück im Unglück. Laut gewissen Schätzungen wurde schon genauso viel Bequerel in den Fukushima-Reaktoren freigesetzt wie in Tschernobyl. Der Unterschied: Tschernobyl war ein fieser Graphitbrannt, wodurch die Strahlung in hohe Schichten der Atmosphäre kam. In Fukushima wird wohl "nur" das Grundwasser der Umgebung und das Meerwasser verseucht.
Unsere Fische wird es auch nicht betreffen, denn die Wanderwege gehen nicht um den ganzen Globus. Und wie auch schon angesprochen, die Weltmeere verdünnen ja gut :D

Ich bin mal eher gespannt, was das Ganze gerade bringen soll. Jahre können die kein Wasser drauf sprühen zur Kühlung. Da muss irgendwas anderes geschehen. Ich denke, wir haben nun den zweiten Sarkohpag, nur dieser wird a) hoffentlich dichter und b) auch um einiges größer ... Auch die Frage, was mit der Kernschmelze passiert, die sich sicherlich weiter nach unten frisst. Es sind ja auch einige Tonnen mehr Material als in dem Mini-Block Tschernobyl.
 
Fukushima I besteht aus 6 Blöcken, das entspricht 6 AKW bei uns.
Die Abklingbecken sind "geschickterweise" jeweils paarweise um jeden Reaktor gruppiert, so eine Überhitzung eines Reaktors sich auch auf die beiden zugehörigen Abklingbecken auswirkt und umgekehrt.
Seit 2 Wochen geht man von einer zumindest teilweisen Kernschmelze in mehreren Reaktoren aus.
Im Augenblick wird von immer höheren Strahlenwerten im Umfeld von Fukushima berichtet. Die Reaktorbehälter / Containments / Abklingbecken sind wahrscheinlich beschädigt.
Greenpeace hat in 40 km Entfernung Strahlenwerte gemessen, bei denen man in 4 Tagen die Maximaldosis für ein Jahr aufnimmt.
Die Betreiberfirma, die japanische Regierung und die internationale Atomenergiebhörde versuchen abzuwiegeln und zu beruhigen.

Ich glaube nicht, dass 50 todgeweihte Kraftwerksmitarbeiter und 137 Feuerwehrleute, denen das gleiche Schicksal droht in der Lage sind, die Katastrophe aufzuhalten.
Die Verstrahlung wird nicht zurückgehen, sondern zunehmen. Und zwar deutlich.
Wenn ein Reaktorblock durchschmelzen sollte, wird uns Tschernobyl wie ein Kinderspiel vorkommen.

Ja, ich denke auch, dass wir Alternativen zur Energiegewinnung brauchen.
Und zwar schnell!

Wir importieren doch sowieso Energie. Ob es Öl aus den arabischen Emiraten ist, oder Strom aus Wasser-, Wind- oder Solarkraftwerken. Wo ist da der Unterschied? (Außer in den Leitungen.)
Außerdem könnten wir auch hier einiges tun.
Eine Änderung des Baurechts, die eine passende Ausrichtung der Dächer bei Neubauten und Solaranlagen vorschreibt wäre machbar. Und keine Sorge, ich habe bei der Feuerwehr nachgefragt, sie löschen auch Häuser mit Photovoltaikanlagen.
Energiesparen wäre kein Problem.
Bei Neuanschaffungen energiesparende Garäte kaufen, bzw. nachrechnen, ob sich ein energiesparendes Gerät evtl. so schnell amortisiert, dass man auch ein noch funktionierendes ersetzen sollte. Das kann auch heute schon jeder tun. Geräte richtig abschalten, statt auf Standby schalten. Die Waschmaschine stromlos machen, wenn sie nicht gebraucht wird. (Elektronische Waschmaschinen brauchen im ausgeschalteten Zustand bis 8 Watt/Stunde. Kann man nachmessen. Meine braucht 4 Watt und die Steckdose hat jetzt einen Schalter.)
Viele Kleinigkeiten summieren sich.

Nehmen wir es doch einfach selbst in die Hand.
 
Hey Mitro,

meinst du mich? Na ja, ich dachte auch an all die Leute die in den AKWś beschäftigt sind und dann gibt es ja auch Verträge mit den Betreibern. Man kann sich doch nicht einfach über Gesetze hinweg setzen. Ist eben alles dumm gelaufen :blush: Die grünen sind mir eigentlich egal aber die Piraten mag ich. War letztlich in Gelsenkirchen auf dem Parteitag (24.02.11) von denen. Ich fand die Jungs und Mädels echt cool. Sind nett mit einander umgegangen, ganz souverän. Ich hoffe das aus denen mal was wird, werde das mit Adleraugen verfolgen.
Unsere Regierung hat heute die Grenzwerte für Cäsium und Jod für Nahrungsmittel aus Japan einfach hoch gesetzt. Dazu sag ich nur, Mahlzeit.
Oder, echt nett von uns ?.......Wir bleiben auf jeden Fall nicht verschont von der Katastrophe.
Tut mir jetzt echt Leid für alle Optimisten, aber ich sehe das ganze nicht so rosig. Wir kriegen auch unser Fett ab.

LG
Buchsini
 
Ach was, das ist doch absolute Panikmache.
Da ist die natürliche Radioaktivität bei uns höher. Man kann auch mal mit gesundem Menschenverstand herangehen. Wieviel km sind es bis Japan? Wieviel % der Lebensmittel bei uns kommen aus Japan? (Vorallem wo Japan selber ein Lebensmittelimporteur ist, wird man bei den Umständen eher weniger exportieren, gerade wo auch der Markt dafür zusammengebrochen ist.)

Wen es interessiert, hier die Karte des Messnetzes in Deutschland: http://odlinfo.bfs.de/
 
Stimmt, im Augenblick kriegen wir von der Radioaktivität in Japan nichts ab.
Wenn die Situation so bleibt, bekommen wir hier keine Probleme.

Die Radioaktivität in Deutschland war auch schon höher.
Am höchsten übrigens nicht nach Tschernobyl sondern während der Kernwaffenversuche in den 60ern.

Trotzdem sind Kernkraftwerke nicht sicher und sie waren es nie.
Wir sind übrigens auch nicht sicher, wenn wir sie abschalten.
Um die ganzen strahlenden Überreste müssen wir uns weiter kümmern und in Japan sehen wir gerade,
dass auch Abklingbecken zur Gefahr werden können.

Dennoch: Der Wandel muss schneller kommen, als unsere Atomkanzlerin (übrigens Pysikerin) uns eingebrockt hat.
 
Ich habe einen interesanten Podcast gefunden. Nicht zum Thema Japan aber zu Nachrichten allgemein.
Thema: Sondersendung mit Monoxyd über die Terrorpanik, Meinungsmache und wie Nachrichten funktionieren. Vom 24.11.2010

Podcast: Alternativlos.
Ihr könnt den Podcast auch herunterladen. Einfach rechtsklick auf MP3 oder Ogg Vorbis und einfach Speichern unter. Es geht darum wie einseitig die Presse manchmal ist. Passt hier nur etwas, wollte aber kein neues Thema eröffnen.

Edit: Wen Alternativlos interessiert kann hier mal schauen: http://alternativlos.org/
 
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