Zementstaubmethode vs. Selbstinkompatibilität?

Harald13

Carnivore
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Klingt jetzt vielleicht seltsam, aber hat schon mal jemand die Zementstaubmethode bei Chili-Wildsorten probiert? Bei Kakteen wird diese Form der Reizbestäubung recht häufig verwendet - wenn man nur eine Pflanze hat und die sonst keine Samen geben würde.

Das Problem haben wir ja bei einigen Wildsorten auch, dass man mit nur einer Pflanze keine Früchte/Samen bekommt. Ich frage mich nun, ob das bei Chilis auch funktionieren könnte.

Durch den Zement wird der pH Wert deutlich erhöht, das erleichtert die Bestäubung auch mit eigenen Pollen, selbst wenn das die Natur eigentlich so nicht vorgesehen hat. Ich hab mich aber noch nie damit näher beschäftigt ob dass nur bei verschiedenen Kaktusarten funktioniert oder ob es auch bei anderen Pflanzen gut funktioniert.
 
Ich dachte, Chilis wären grundsätzlich selbstfertil.
a015.gif
 
Bei einigen Wildsorten braucht es zwei verschiedene Pflanzen. Wenn man Pech hat, hat man aber vielleicht nur eine blühende Pflanze.
 
Bei 90 % stimmt das Jürgen, aber bei einigen, wie zb. die Capsicum flexuosum, nicht.
 
Sehr Interessanter Ansatz, ich hatte eine "Exmimum" geplant, aber wollte nicht gleich 2 Pflanzen anbauen müssen um Früchte zu erhalten.
 
Bei 90 % stimmt das Jürgen, aber bei einigen, wie zb. die Capsicum flexuosum, nicht.
Das ist interessant.
Gibt es eine Zusammenstellung, welche Sorten nicht selbstfertil sind?

Ich hatte nämlich für die folgende Saison neben den Standardarten auch ein paar anderer Arten geplant.
  • Capsicum chacoense
  • Capsicum galapagoense
  • Capsicum praetermissum
  • Capsicum rhomboideum
  • C. Annuum var. glabriusculum
Eigentlich wollte ich nicht unbedingt von jeder Sorte mehrere Pflanzen ziehen.

:unsure:
 
Ich hatte nämlich für die folgende Saison neben den Standardarten auch ein paar anderer Arten geplant.
  • Capsicum chacoense
  • Capsicum galapagoense
  • Capsicum praetermissum
  • Capsicum rhomboideum
  • C. Annuum var. glabriusculum

Keine Sorge, von denen reicht je eine. :)


Capsicum flexuosum ist (zumindest zum Teil) selbstinkompatibel, manchmal bilden sie Früchte, die haben dann aber meist nur wenige Samen, die schlechter keimen.
Die andere mir bekannte Art ist Capsicum cardenasii. Da soll die Urform auch selbstinkompatibel sein, allerdings bildet sie mit C. eximium und C. pubescens fertile Hybride.

@germanico weiß da mehr (ich habs hoffentlich richtig rum... :D )
 
Die einzigen, mir bekannten Sorten, die bedingt Selbstinfertil/steril (was genau zutrifft weiß ich nicht) sind, sind c. flexuosum und c. cardenasii. Bei ersterer habe ich eine Pflanze, die von einer selbstbefruchteten Pflanze abstammt, mehrere Pflanzen aus meinen Cardenasii-Samen (cgn 20497) erfreuen sich aktuell in einem englischen Wohnzimmer bester Gesundheit. Insofern ist die (viel zu oft) genannte Selbstinkompatibilität eher argwöhnisch zu betrachten...

Wer sich mit dem Thema dedizierter beschäftigen will (und ziemlich fit mit Mendel und Kollegen ist), kann sich ja mal die Fachartikel zu Gametophytische Selbstinkompatibilität (die bei der Nachtschatten-Familie zumindest bedingt verbreitet ist) durchlesen. Im Prinzip heißt das, dass eine solche Pflanze mehrere Vater-Pollen haben kann, von denen jeweils nur ein Bruchteil in der Lage ist, die entsprechende Mutter zu befruchten, die Chance der Selbstbestäubung also drastisch herab gesetzt ist. Insofern bezweifele ich stark, dass irgendwelcher Stress für die Pflanze daran was ändern könnte... aber versuch es bitte. Es klingt spannend. :-)
 
Muss diesen Thread nochmal missbrauchen :(
Wie siehts mit der Tovarii aus? Braucht die eine zweite Pflanze um Beeren zu bilden?
 
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