High Speed Growing durch Wahl der richtigen Topfgröße - Das Experiment

So, nochmal meine Fotos durchforstet, denn ich hatte auch mal ein Vergleichsfoto gemacht, weil ich das auch ganz spannend fand. Zu sehen sind drei Criolla Sellas mit fast identischem Keimdatum, die kurz nach dem Keimen in die unten zu sehenden Töpfe umgetopft worden sind. Links 10x10x17 cm, mittig 9x9x9,5 cm und rechts 7x7x8 cm.
Criolla sella topfgroesse_1.jpg
 
habe ich auch so festgestellt - bei Chili als auch bei Tomaten. sollten sie sich einmal längere Zeit an den geringen Platz für die Wurzeln "gewöhnt" haben, ist es ziemlich schwer sie wieder zum wachsen zu bringen
- selbst wenn man den Wurzelballen beim pflanzen aufreißt, einige Wurzel+Wurzelenden entfernt > dann klappt es aber meistens
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

nach den insgesamt sehr durchwachsenen Ergebnissen, die ich mangels Zeit und Liebe in den letzten Jahren speziell im Chili-Bereich hatte, werde ich die nächste Saison ebenfalls mal mit den Highspeed-Varianten starten.
Ich ziehe im Frühjahr, wahrscheinlich Anfang März, unter Kunstlicht LSR im Keller vor. Bislang habe ich immer unzählige Pflanzen vorgezogen, nach dem Keimen in 9x9er Quadrattöpfe und die bis zur Sophie auch im Keller gelassen, von gelegentlichen Sonnenbädern mal abgesehen. Überschüssige Pflnzen habe ich dann verschenkt.
Scheinbar habe ich aber auch viel Masse verschenkt... Nichtsdestotrotz hatte ich dieses Jahr ein gutes Wachstum im freien und auch eine echt gute Ernte.


Jetzt, wo ich den Thread halbwegs verinnerlicht habe, meine Frage an die Profis zur UNGEFÄHREN Plausibilität:

1. Anfang März keimen (Aussaat)
2. direktes Pikieren in 4-6L Töpfe
3. Mitte Mai, also nach dem Eisheiligen, Umzug in die neuen Endtöpfe

Und jetzt noch die Königsfrage: auch ohne Ringwurzeln die Wurzelenden beschneiden, bevor die Pflanzen in die Endtöpfe kommen?
Ich würde sogar parallel mal eine Versuchsreihe starten, wo ich die Topfgrössen je nach Wachstumsstadium erhöhe und dabei den Wurzelschnitt anwende.

Viele Grüsse, Palatinus
 
Anfang März keimen (Aussaat)
Für Annuums OK. Für Baccatum und Chinense etwas spät, für Rocotos sehr spät, wenn du sehr viel ernten möchtest.
Hängt natürlich auch starkt von deinem Standort ab.
Und jetzt noch die Königsfrage: auch ohne Ringwurzeln die Wurzelenden beschneiden, bevor die Pflanzen in die Endtöpfe kommen?
Wurzelspitzen etwas kappen schadet nie.
Die Wurzeln am Topfrand etwas herausrechen und unten die Längsten abschneiden, geht schnell und ist gut für die Wurzelentwicklung.
 
Supi, danke für die schnelle Antwort.
Früher war ich tatsächlich wesentlich früher dran :eek: da hatte ich auch die ganze Sache mit dem Höhenausgleich, perfektes Licht, wesentlich besser hinbekommen und tatsächlich bessere Ergebnisse. Da waren es aber NUR Chilis.
Seit 7 Jahren haben wir den Garten und in der Vorzucht kommen noch Tomaten, Gurken, Kürbisse usw. hinzu. Ausserdem waren die Kinder im Alter von 3-10 wesentlich betreuungsintensiver. :rolleyes: Da ist immer viel vergeilt und hinkte hinterher.

Jetzt, wo es wieder heissen soll "Klasse statt Masse", kann ich das Experiment ja getrost laufen lassen. Das Upcycling-GWH befindet sich auch in den letzten Zügen, sodass man im Frühjahr mit den unempfindlicheren Sorten/Pflanzenarten evtl. dahin ausweichen kann. :whistling:
 
Hallo zusammen,

ich habe mir kürzlich auch dazu durchgerungen auf größere, eckige Töpfe für die Anzucht in Erde umzusteigen. Gleichzeitig wollte ich auch irgendein "Feature" gegen Ringwurzeln. Nach viel Suchen in diversen Shops bin ich dann fündig geworden. Falls jemand ebenfalls auf der Suche ist, hier der Link.


Ist das einzige was ich in der Richtung finden konnte.

Viele Grüße,
Riesling
 
So, nochmal meine Fotos durchforstet, denn ich hatte auch mal ein Vergleichsfoto gemacht, weil ich das auch ganz spannend fand. Zu sehen sind drei Criolla Sellas mit fast identischem Keimdatum, die kurz nach dem Keimen in die unten zu sehenden Töpfe umgetopft worden sind. Links 10x10x17 cm, mittig 9x9x9,5 cm und rechts 7x7x8 cm.
Anhang anzeigen 206280
Gerade den alternden Thread nur mal schnell überflogen! Leider fehlt mir bis jetzt das Ergebnis am Ende der Saison, von Endgröße und Ertrag(Fruchtmasse). Also wenn alle 3 Pflanzen zb in 10L Endtöpfe kommen und wie sie sich weiter entwickeln und evtl wieder aufholen oder sogar mehr/früher Blüten und Früchte ansetzen. Erfahrungen dazu würden mich mal interessieren, da ich bevorzug in kleinen Töpfen vorziehe!😉
 
Sooo... ich hatte jetzt auch mal das Vergnügen, im Winter mit 6 Liter Quadrattöpfen zu starten. Leider kann ich nicht mit Fotos dienen, daher die Beschreibung so exakt wie möglich. Nach der Keimung in Erde in Pappbechern wurden die Pflanzen in die 6 Liter Töpfe umgesiedelt.
Erster Fehler war das Nutzen dieser gepressten Pappbecher. Die Wurzeln wachsen da hindurch und beim herausnehmen reißt man einen nicht unbeträchtlichen Teil der Wurzeln ab. Während das bei eigentlich geplanten Umtopfaktionen teilweise gewollt wird, um Ringwurzeln zu vermeiden, wirft das kleinere Pflanzen dann doch gefühlt stärker zurück als "gestandene" Pflanzen. Das Fazit, nächstes Jahr wieder in gutem alten Plastik.
Erde habe ich in einem großzügigen Verhältnis von Agroperlite, Pflanzerde, Blumenerde und Vermiculite selbstgemischt. Unten dann Basaltkies bzw Tonkugeln zur Vermeidung von Staunässe.
Je nach Klasse gab es natürlich schon unterschiedliches oberirdisches Wachstum, allerdings auch innerhalb der einzelnen Sorten.
Am vorletzten Wochenende wurden die Pflanzen dann in die Endtöpfe nach draußen gebracht, wir sind im Rheinland in einer Kleingartenanlage und da ist es insgesamt sehr gemäßigt bis überwiegend schwül warm. Vor dieser Woche habe ich noch ein bisschen Bammel, aber das endlose Warten musste natürlich auch irgendwann vorbei sein. 🤪
Beim Umtopfen konnte man sehen, dass die Pflanzen den zur Verfügung stehenden Platz wirklich gerne ausgenutzt haben, die Wurzeln reichten wirklich am Topfrand entlang bis teilweise ganz nach unten; je nach Größe der Pflanze natürlich mit unterschiedlichen Anteil an Wurzeln. Schöne schneeweiße gesunde Wurzeln 👍
Sehr erstaunt war ich dann auch darüber, dass die zurückgebliebenen bzw sich oberirdisch wesentlich langsamer entwickelnden Pflanzen lange Wurzeln am Rand entlang bis nach unten entwickelt haben. Heisst, die Pflanzen planen parallel auch tatsächlich so etwas wie eine langfristige Absicherung für schlechte Zeiten.
Beim Umtopfen in das endgefäß wurden die Pflanzen dann auch mykorrhiziert, das ist dann aber ein anderes Thema.
Insgesamt lässt sich sagen, speziell bei den ohnehin schnell wachsenden Sorten war der Unterschied zu den Vorjahren mit klassischem Vorgehen (also keimen lassen, dann bis zum Endgefäß in den 9 x 9 Quadratöpfen ziehen) wirklich ein großer Fortschritt.
Bei mir persönlich kommt verstärkt noch hinzu, dass seit Ende letzten Jahres das Upcycling-Gewächshaus fertig ist, wo ich im Winter auch noch eine Isolierung bis in die Erde hinein vorgenommen habe. In den 6 Liter Quadrattöpfen haben die Pflanzen die Zeit bis zum Endgefäß seit Anfang April da drin verbracht. An kritischen Tagen bzw Nächten wurde da drin mit Grabkerzen etwas beigeeizt. Die Wärmeentwicklung und auch das Halten über Nacht funktioniert dank der Doppelverglasung und der Holzbauweise wirklich sehr gut, da war dann die Entwicklung der Pflanzen noch einmal wesentlich besser als unter meinen Kunstlichtbedingungen mit normalen Leuchtstoffröhren und LEDs, so dass ein gewisser Teil der Pflanzen im Vergleich zu den Vorjahren wirklich einen gigantischen Unterschied aufweist.

Um beim Thema zu bleiben, aufgrund des Missgeschicks mit den Pappbechern frage ich mich jetzt doch, ob ich die ersten Wochen nach der Keimung nicht doch wieder in die 9 x 9 Quadrat Gefäße setzen soll, und dann frühzeitig in die 6 Liter Töpfe. 🤔 die ganze Batterie nimmt nämlich auch irgendwann extrem viel Platz weg, das ist halt der Nachteil.

Aber ansonsten: insgesamt bringt das schon einen signifikanten Vorteil.
 
Hallo Palatinus,
Statt der Papp/Kokos/Torfquelltöpfe säe ich direkt (oder über den Umweg des Keimbeutels) in Quickpotplatten. Dieses Jahr habe ich gute Erfahrungen mit den QP 28 (eckig) gemacht, siehe hier:
full



Im letzten Jahr bin ich mit noch kleineren "Pöttchen" gestartet, den QP 48:

full


Das umsetzen geht sehr einfach, da sie ein großes Loch im Boden haben durch das man mit einem Finger den Ballen schön rausgehoben bekommt. Vielleicht wäre das ja für dich eine zwischenlösung?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @Porkl, vielen Dank für den Tipp. Tatsächlich sind die Inlays der kleinen Mini Gewächshäuser so ähnlich strukturiert. Nur ohne die Fingerlöcher auf der Unterseite. Könnte ich aber dann mit dem Akkuschrauber noch einfügen. Beim aushebeln komme ich aber auch mit dem japanischen Tischgartenwerkzeug ganz gut parat. 🤪
 
So, nochmal meine Fotos durchforstet, denn ich hatte auch mal ein Vergleichsfoto gemacht, weil ich das auch ganz spannend fand. Zu sehen sind drei Criolla Sellas mit fast identischem Keimdatum, die kurz nach dem Keimen in die unten zu sehenden Töpfe umgetopft worden sind. Links 10x10x17 cm, mittig 9x9x9,5 cm und rechts 7x7x8 cm.
Anhang anzeigen 206280
Ich wollte schon (wieder) eine Frage nach den optimalen Zwischentöpfen stellen, wenn man wenig Stellfläche hat. Aber Dein Test zeigt eigentlich prima, dass (obwohl Chilis als Flachwurzler gelten), tiefere Töpfe gut sind. Im Moment favorisiere ich daher so Rosentöpfe (12x12x20). Ich hab auf jeden Fall dieses Jahr erst in 9x9 getopft und dann die größten Pflanzen in 13x13x18, und da ging mir der Platz aus. Die Pflanzen in den größeren Töpfen wuchsen aber auf der Fensterbank bis zu einem Meter hoch, daher ist es absolut gut, umzutopfen, wenn die 9x9er durchwurzelt sind. Die Chilis, die es im Gartencenter zu kaufen gibt, stecken auch oft in 12x12x20er Töpfen ...
Welche Größen favorisiert der Rest (mit der Nebenbedingung von wenig Fensterbankplatz)?
 
Zuletzt bearbeitet:
obwohl Chilis als Flachwurzler gelten
Chilis sind Herzwurzler.

Gärtnereien verwenden kleine Töpfe um die Kosten für die Erde zu reduzieren.

Bei Topfgrößen von 12x12x20 cm oder 13x13x18 cm kommst du schwach in den Bereich des schnelleren Wachstums.

Wenn du bis zu 6 Wochen bei der Anzucht sparen möchtest, dann musst du auf sehr große Töpfe setzen.
Wenn bei dir größere Töpfe nicht möglich sind, dann geht es halt nicht.
 
Wow! Herzwurzler hab ich ja noch nie gehört! Hier lernt man ständig hinzu! Ganz vielen Dank für Deine Antwort!
 
Chilis sind Herzwurzler.

Gärtnereien verwenden kleine Töpfe um die Kosten für die Erde zu reduzieren.

Bei Topfgrößen von 12x12x20 cm oder 13x13x18 cm kommst du schwach in den Bereich des schnelleren Wachstums.

Wenn du bis zu 6 Wochen bei der Anzucht sparen möchtest, dann musst du auf sehr große Töpfe setzen.
Wenn bei dir größere Töpfe nicht möglich sind, dann geht es halt nicht.
Nachdem ich nun ein bißchen darüber nachgedacht hab: Gibt es eine Empfehlung für Zwischen- oder auch Endtöpfe, was das berücksichtigt? Also sozusagen ein Optimum von Durchmesser zu Höhe? Weil ja eigentlich dann 12x12x20 eher schlecht sein dürfte, vom Verhältnis Breite zu Höhe.
 
Zurück
Oben Unten