Eisheilige vorbei - Ab nach Draußen & Beetplanung

Danke, das klingt sehr interessant. Ich hatte zuvor an Nematoden gedacht, aber weil man dann die Erde anscheinend zwei Wochen feucht halten muss, habe ich mich dagegen entschieden. Da schien mir die Gefahr zu groß, dass die Wurzeln zu lang zu nass stehen und ich dann wieder andere Probleme kriege. 😅
Aber ob ich jetzt nach mehrmaligem Sprühen von Spruzit noch zu Raubmilben wechseln kann? Davon wird hier leider abgeraten... 😞
 
Der Aufwand mit den Nematoden war mir damals auch zu hoch, daher hatte ich den Versuch mit Raubmilben gestartet - und hatte Erfolg.

Bei den wenigen Blättern kann man ausgewachsene Thripse aber auch gut finden und einfach mit den Fingern zerdrücken.
Das schränkt die Vermehrung zumindest temporär etwas ein, bis die angegebenen 6 Wochen Wartezeit nach dem letzten Spruzit-Einsatz verstrichen sind.
 
Ganz ohne Galgenhumor kann ich das Elend nicht betrachten. Da muss ich mich über die kleinen Erfolge freuen, z.B. dass die Thripse nicht auch noch "Cheri Cheri Lady" singen. 🥴
Aber immerhin ist für Anfang Mai gutes Wetter mit zweistelligen Nachttemperaturen angesagt und dann bleiben die Pflanzen draußen. Ich hoffe einfach, dass sich die Probleme dann etwas von selbst lösen. Und der Großteil steht zum Glück ganz gut da (kleine Saugspuren und Sonnenbrände außen vor gelassen :whistling:)
 
Vierter Monat vorbei - Brachland in Sicht

Das Chilihobby hat schon mal mehr Spaß gemacht. Also, es macht immer noch Spaß, auch wenn ich hier nur von Problemen schreibe, aber wie hieß es hier doch vor Kurzem so schön?
Meine Wohnung ist inzwischen kein Indoor-Garten mehr, sondern ein Schlachtfeld mit biologischer Kriegsführung. Statt beim Umtopfen zu entspannen, lese ich Packungsbeilagen von Raubmilben-Hängetüten. Statt die ersten Chilis zu feiern, juble ich, wenn ich mal einen Tag lang keine Viecher sehe.
Dem kann ich leider wenig hinzufügen, außer: Früher schaute ich am Abend Serien an, heute Blattunterseiten. Die Thripse haben ganze Arbeit geleistet und fast allen größeren Pflanzen einen modischen Undercut verpasst. Sonstige Verluste: Drei Keimlinge, denen der Hauptrieb weggeknabbert wurde - ärgerlich, aber verkraftbar. Interessant finde ich, wie robust die Tomaten und die Rocotos sind - ob das nur an den Härchen liegt? Dass die unteren Primärblätter* der größeren Pflanzen weg sind, ist vielleicht nicht so schlimm, aber ich hoffe sehr, dass es jetzt langsam mal reicht. Wahrscheinlich bestelle ich morgen das Raubmilben-Doppelpack**. Info von Chili-Pepper: https://chili-pepper.de/threads/thripse-bekaempfen.2893/
Gegen die Larvenstadien der Thripse in der Erde helfen die Raubmilben Hypoaspis aculeifer und Hypoaspis miles.
Gegen die Larven auf den Blättern kann man die Raubmilben Amblyseius cucumeris und Amblyseius californicus einsetzen.
* Gibt es eigentlich eine korrekte Bezeichnung für die ersten echten Blätter an den Knoten? Primärblatt sagt man ja eigentlich nur, wenn die Blätter an den folgenden Trieben anders aussehen.
** Alternativ habe ich auch noch Etwas von meinem Nachbarn bekommen (der mit dem Sieb): Kaliumpyrosulfit. Das wird eigentlich bei der Weinherstellung verwendet, aber er gießt es seit Jahrzehnten auf befallene Pflanzen. Sein Garten sieht immer gut aus und bekanntlich sollte man auf den Mann hören, aber die Suche nach "Kaliumpyrosulfit Pflanzen" hat NULL Treffer geliefert. Jetzt frage ich mich, ob ich in dem Punkt vielleicht mal doch nicht auf ihn hören soll. 😵‍💫

Eigentlich wollte ich mich ja schon fast vorm Update drücken, aber ein Forum lebt ja auch davon, dass man aus den Fehlern von Anderen lernen kann. Deshalb gibt's zumindest ein schnelles Bild von der ganzen Truppe (rechts schiebt sich noch die Zitronenverbene ins Bild - die hat erfolgreich überwintert, was mich sehr freut 🙂). Die aufgehende Sonne hat mir immerhin einen kleinen Blendenfleck beschert, der das Elend etwas verschleiert. 😁 Die Rocotos mit Sonnenbrand verstecken sich im Hintergrund hinter einer etwas älteren geschenkten Chili (deshalb hat die auch schon Beeren).
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Der Sonnenbrand ärgert mich sehr, aber außer Wasser sprühen und Halbschatten kann ich da jetzt wenig machen. Der Rest hat die Sonne gut vertragen, aber die Rocotos waren am Abend plötzlich sehr schlaff. Naja, sie werden es schon überleben und nächstes Jahr bin ich mit denen vorsichtiger. Und ja, Umtopfen ist dringend nötig. Ein paar Tage warte ich noch ab, bis es wärmer ist. Laut Min-Max-Thermometer ist es im ungeheizten Gewächshaus 3 Grad wärmer als die Minimaltemperatur laut App. Sobald 10° Minimaltemperatur vorhergesagt werden, wird umgetopft und rausgestellt. 🙂
 
aber nein, hier macht niemand Fehler. Du sprühst die Pflanzen ja nicht ein, wenn die Sonne draufscheint :cool:
Immerhin mache ich diesen Fehler nicht. Die Rocotos standen nur für's Foto bei den anderen Pflanzen. Danach ging's wieder in den Halbschatten und da bleiben sie auch bis sie sich wieder erholt haben. Aber sonst fallen mir schon ein paar Dinge ein, die nächstes Jahr dringend anders gemacht werden sollten. 😅
 
Für mindestens die erste Hand voll Jahre findet sich immer wieder etwas zu optimieren. Wobei... ich habe die Hand bald voll und bin noch mitten drin in der Optimierung. Von Sonnenbrand kann ich dieses Jahr auch ein Liedchen singen - aber sicher auch nicht im Stil von Modern Talking. :laugh:
 
Ich will es nicht verschreien, aber ich glaube, dass ich die Thripse los bin. Da es immer wieder zu abfallenden Blättern kam, habe ich mir letztes Wochenende noch Neem-Öl gekauft und das mit Wasser gemischt auf die Blätter und die Erde gesprüht. Der Sand auf der Erde war ursprünglich gegen Trauermücken, aber vielleicht hält er ja auch ein paar Thripse vom Einzug ab. Bei der torffreien Tedox-Schrotterde sorgt er immerhin dafür, dass das Wasser nicht direkt durch den Topf rauscht sondern erst mal gehalten wird. Ansonsten habe ich auf die torffreie Rewe-Blumenerde mit Vulkangestein gewechselt. Die wirkt auf mich auf jeden Fall besser, da sie besser Wasser hält und insgesamt sauber wirkt.
Für mindestens die erste Hand voll Jahre findet sich immer wieder etwas zu optimieren.
An Optimierungsbedarf besteht kein Mangel. 😆
  • Tomaten Anfang März starten war nicht zu früh. Da war ich zu vorsichtig (Platz- und Luftfeuchteprobleme) und habe die meisten erst um den 1.4. herum keimen lassen.
  • Die Tomaten kommen nicht wirklich in die Gänge und haben früh gemangelt. Da hätte ich wohl gleich in Gemüseerde statt in Blumenerde pflanzen sollen.
  • Dafür hätte ich ein paar Chilis ruhig länger in den 9er-Töpfen lassen können.
  • Erde backen hat auch so seine Tücken. Hier ist zwei mal der FI geflogen, was eventuell an Wasser im Backofen lag. :whistling:
  • Nächstes Jahr gibt es wahrscheinlich eine Vorzucht in einer umgebauten Kommode, damit nicht so viele Schädlinge vom Licht angelockt werden. Da folgen dann natürlich ganz neue Probleme damit es nicht langweilig wird. 😁
Sobald 10° Minimaltemperatur vorhergesagt werden, wird umgetopft und rausgestellt. 🙂
Laut Vorhersage erst ab 21.5. der Fall. Heute Nacht waren es 5° im Gewächshaus und heute Nacht soll es auf 3° runter gehen. :confused: Naja, immerhin habe ich inzwischen genügend Chili-Mobile aus Plastikboxen und Schuhwannen als Untersetzer. Damit dauert der Umzug nur ein paar Minuten. Im Juni wird dann die Bude gekärchert. 😅
Die Tomaten bleiben immerhin draußen, Salat, Zwiebeln und Knoblauch buddel ich auch nicht jeden Abend aus und der Basilikum gehört offensichtlich den Schnecken.
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Zuletzt bearbeitet:
Tomaten Anfang März starten war nicht zu früh. Da war ich zu vorsichtig (Platz- und Luftfeuchteprobleme) und habe die meisten erst um den 1.4. herum keimen lassen.
Für mich hat sich Mitte März bewährt.

Die Tomaten kommen nicht wirklich in die Gänge und haben früh gemangelt. Da hätte ich wohl gleich in Gemüseerde statt in Blumenerde pflanzen sollen.
Ich lasse alles direkt in Chilierde von Floragard keimen. Für Chili und Tomaten passt das gut. Für Kräuter hat die Erde aber zu viel Wumms. Da muss ich mir für nächstes Jahr noch etwas anderes überlegen.

Nächstes Jahr gibt es wahrscheinlich eine Vorzucht in einer umgebauten Kommode, damit nicht so viele Schädlinge vom Licht angelockt werden. Da folgen dann natürlich ganz neue Probleme damit es nicht langweilig wird. 😁
Ich liebe solche Bastelprojekte! Für die Tomaten kann ich einen geschlossenen Raum aber nicht empfehlen, wenn es keine ordentliche Belüftung gibt. Chili können gut etwas mehr Luftfeuchtigkeit vertragen aber Tomaten kriegen ja gerne Pilze. Letztes Jahr habe ich ein Growzelt ausprobiert und den Tomaten hat es überhaupt nicht gefallen. Den Pilzen auf den Tomaten hingegen schon. :D
 
Hallo TGS,

Für Kräuter hat die Erde aber zu viel Wumms. Da muss ich mir für nächstes Jahr noch etwas anderes überlegen
Ich nehme immer gebrauchte Erde und mische sie z.B. mit der Anzuchterde, die nach dem Pikieren übrigbleibt. Du kannst sie ja mit Perlite, Sand oder so verlängern.

Gruß
Peter
 
Ich lasse alles direkt in Chilierde von Floragard keimen. Für Chili und Tomaten passt das gut.
Danke für den Tipp! Ich wollte eigentlich alles mit torffreier Erde machen, aber im Supermarkt gab es immer nur torffreie Blumenerde oder torfhaltige Gemüseerde. Dafür dass torfhaltige Erde bis nächstes Jahr im Hobbybereich verboten sein soll, ist das Angebot überraschend dünn. Ich habe mir zwar schon beim Bauern ein paar Wannen mit Pferdemist organisiert, aber den wollte ich irgendwie nicht im Haus haben. 😅
Dass manche Tomaten so schwächeln könnte allerdings auch teilweise an den Trauermücken liegen. Gestern habe ich mal ein paar schwächelnde Pflanzen aus den Töpfen geholt und dabei gesehen, dass einer Tomate die komplette Wurzel weggefressen wurde. Den griechischen Bergtee hat's auch erwischt. Naja, wäre ja langweilig, wenn es Nichts zu Verbessern gäbe.
Für die Tomaten kann ich einen geschlossenen Raum aber nicht empfehlen, wenn es keine ordentliche Belüftung gibt. Chili können gut etwas mehr Luftfeuchtigkeit vertragen aber Tomaten kriegen ja gerne Pilze.
Vielen Dank für den Hinweis! Damit hast Du mir schon mal einen potentiellen Tobsuchtsanfall im nächsten Frühjahr erspart. 😂 Wie das Bastelprojekt abläuft, weiß ich selber noch nicht so genau, aber vermutlich mache ich zwei Löcher auf die Rückseite der Kommode und verkleide die mit Fliegengittern und einer Strumpfhose um Schädlinge zu "filtern". Wenn das an Luftzirkulation nicht reicht, wird ein Loch zur Abluftöffnung erklärt und mit einem Ventilator versehen. Da habe ich aber noch keine Ahnung, was am Besten wäre. Vielleicht mit so einem günstigen Badlüfter? https://www.kaufland.de/product/475870568/
Wahrscheinlich flattern die Schädlinge dann aber einfach durch einen Spalt in der Vordertür herein. Ganz ohne Schreikrämpfe wird es also auch nächtstes Jahr nicht ablaufen. Übernächstes Jahr falte ich dann wahrscheinlich Origami-Chilis. Das ist nicht ganz so nervenaufreibend (behaupte ich jetzt). 🙃

Nachtrag:
Dafür hätte ich ein paar Chilis ruhig länger in den 9er-Töpfen lassen können.
Als Notiz an mich selbst oder als Diskussionsgrundlage hier noch ein Foto. Vorne rechts ist eine Aubergine, die Ende Januar gekeimt ist. Die fängt jetzt an, sich im 9er-Topf unwohl zu fühlen (wird von unten etwas gelb und verdreht die Blätter etwas). Die kriegt jetzt einen neuen Topf und landet nächsten Monat im Beet. Ihre Kolleginnen dahinter, die bereits Anfang März in 2 Liter-Töpfe umgetopft wurden, sind - so weit ich das beurteilen kann - nicht weiter entwickelt. Vorne links steht noch eine gekaufte Pimientos de Padron. Die war beim Kauf letzte Woche noch in einem halb so großen Topf. Deshalb will ich nächstes Jahr etwas später umtopfen, denn lieber ein paar kleinere Pflanzen, aber dafür keine Probleme mit der Luftfeuchte. Mal sehen. :)
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Ich nehme immer gebrauchte Erde und mische sie z.B. mit der Anzuchterde, die nach dem Pikieren übrigbleibt. Du kannst sie ja mit Perlite, Sand oder so verlängern.
Danke für den Tipp! Habe aber Angst mir mit der alten Erde Viecher in die Wohnung zu holen. Habe das einmal gemacht und neben den Trauermücken hatten die Chili Kinder dann sofort Blattläuse. Mal schauen ob ich die Erde dann stark Dämpfe. Für die Kräuter braucht man ja nicht so viel Erde.
 
@Biobrachland : Ja, das Thema torffrei...
Nach einigen Versuchen mit diversen Erden bin ich für die Anzucht bei der Floragard Chilierde hängen geblieben. Die funktioniert echt super und hat nie irgendwelche Viecher mitgebracht. Bei einem 70l Sack pro Jahr kann ich für mich damit leben.
Draußen kommt natürlich die alte Erde aufbereitet zum Einsatz.
Wenn man unbedingt torffrei möchte: Die Kräuter- und Anzuchterde "Aromatisch" von Floragard hat auch ganz gut funktioniert. Da gibt es auch noch Gemüsepflanzenerde "Lecker". Ich vermute, die dürfte der "Lecker" sehr ähnlich und nur stärker aufgedüngt sein. Dafür ist sie aber leider auch brutal teuer und ich konnte keine Infos finden, ob sie gedämpft ist. Selbst Dämpfen ist mir bei den Mengen für alle Pflanzen zu aufwändig und die Bude müffelt mir dann zu oft.

Tut mir Leid, dass du so starke Probleme mit Viechern hast. Das ist in der Anzucht echt lästig!

Für die Kommode sollte auch ein 12cm PC Lüfter reichen. Die gibt es auch mit USB-Netzteil, wenn man es sich einfach machen will. Auf jeden Fall würde ich die Luftfeuchtigkeit im Auge behalten. Außerdem den Lufteinlass unten an einer Ecke und den Luftauslass oben an der anderen Ecke machen. Dann zieht die Luft einmal komplett durch und du hast wegen der Abwärme der Lampen auch einen leichten Kamineffekt. Vor die Öffnungen Strumpfhosenstoff zu spannen ist ne gute Idee.
Grüße Jan
 
Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort und Hilfe! :woot:
Außerdem den Lufteinlass unten an einer Ecke und den Luftauslass oben an der anderen Ecke machen. Dann zieht die Luft einmal komplett durch und du hast wegen der Abwärme der Lampen auch einen leichten Kamineffekt.
Ja, das ist bisher der Plan. Unten links die Zuluft und oben rechts die Abluft. Bei der Zuluft würde ich vielleicht ein PVC-Rohr, dass ich noch rumfahren habe, verwenden. Dadurch müsste die Luft durch die Konvektion hoffentlich quer durch die ganze Kommode ziehen. Nachts könnte ich die Kommode dann offen lassen wenn das Licht aus ist. Aber dass ich eine aktive Abluft nachrüsten muss, befürchte ich jetzt schon. 😆 Danke für den Tipp mit dem PC-Lüfter - bisher hatte ich an einen Gehäuselüfter wie diesen hier oder den obigen Badventilator gedacht. Da muss ich mich aber erst mal einlesen, wie ich das mit einem Netzteil verbinde, aber die scheinen ja mit 12V zu laufen. Das sollte machbar sein.
Wenn man unbedingt torffrei möchte: Die Kräuter- und Anzuchterde "Aromatisch" von Floragard hat auch ganz gut funktioniert. Da gibt es auch noch Gemüsepflanzenerde "Lecker". Ich vermute, die dürfte der "Lecker" sehr ähnlich und nur stärker aufgedüngt sein. Dafür ist sie aber leider auch brutal teuer und ich konnte keine Infos finden, ob sie gedämpft ist. Selbst Dämpfen ist mir bei den Mengen für alle Pflanzen zu aufwändig und die Bude müffelt mir dann zu oft.
Ich dachte mir halt, dass es ab nächstem Jahr sowieso keine torfhaltige Erde mehr gibt und ich den Umgang mit torffreier Erde schon dieses Jahr lernen kann. Das Dämpfen im Backofen sollte ich nächstes Jahr besser bleiben lassen, sonst fliegt nur wieder der FI. :whistling:
 
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