Natürlich verändert sich der Nährstoffbedarf je nach Stadium. Das mit dem 2-1-3 ist einfach ein (funktionierender) Anhaltspunkt. Aber eben, viele Wege führen nach Rom. Ganz Allgemein:
N- und K-Bedarf steigt stetig bis zur Fruchtbildung und sinkt dann wieder ab
P-Bedarf ist zu Beginn am höchsten, ca 3/4 der gesamten Menge nehmen Pflanzen im 1. Quartal ihres Lebenszyklus auf.
Zum Experimentieren rate ich zu einem Mehrkomponentendünger. Mein 3-Komponentendünger hat (neben weiteren Inhaltsstoffen) beispielsweise 3-1-6 / 5-0-1 / 0-5-4 und wird je nach Stadium in unterschiedlichen Dosierungen miteinander kombiniert. Hersteller solcher professioneller Dünger stellen Schemen zur Verfügung, die erstaunlich gut funktionieren und man noch entsprechend abwandeln kann.
Aber Vorsicht mit zuviel Spielerei. Nicht in jedem Fall lassen sich kleinere Fehler ohne weiteres korrigieren. Ein zuviel von gewissen Stoffen sorgt dafür, dass andere - essentielle - von der Pflanze nicht mehr aufgenommen werden können und sich Mangelerscheinungen zeigen, obwohl es in Tat und Wahrheit eine Überdüngung war. Die Reaktion des Gärtners: Noch mehr düngen und schadet der Pflanze dadurch noch mehr oder bringt sie um.
Ein weiteres Beispiel: Zu grosse Unregelmässigkeiten in der Stickstoffzufuhr sorgen dafür, dass die Pflanze sehr schnell wächst, die Pflanze aber extrem anfällig wird und schnell von allen möglichen Plagegeistern befallen wird. Oder aber, wenn das Verhältnis zwischen Nitrat und Ammonium bei der Stickstoffaufnahme nicht ausgewogen ist, ist der Boden nullkommanichts futsch weil der pH entweder zu hoch oder zu tief wird.
Und so weiter und so fort, die Liste ist endlos. Und dann kommen ja noch viele weiter Nährstoffe dazu...
Danke für die ausführliche Erklärung.
Dachte das Stickstoff in erster Linie im ersten und mittleren Lebenszyklus der entscheidende Hauptmotor für die Triebbildung und große Pflanzen ist und weniger für Blüten und Fruchtbildung eine Rolle spielt !?
Das mit Phosphat wusste ich nicht. Das bereits im "ersten Quartal" fast alles aufgenommen wird.
Ich dachte immer während der Blütephase ist der Bedarf und somit auch die Aufnahme am höchsten !?
Viel Stickstoff während der Blüte behindert oder verzögert diese oder nicht ?
Einen erhöhten Bedarf an Kalium hatte ich während der Fruchtreife in Erinnerung.
Nachweise habe ich leider keine zur Hand, hab das nur vom hörensagen so in der Erinnerung gehabt und bei Tomaten immer gute Ergebnisse erzielt.
Bei Paprika und Chili ist es erst meine 2 Saison, da bin ich noch in der Findungs und Experimentierphase.
Habe mir aber nach den Erfahrungen des letztens und des aktuellen Jahres für´s nächste Jahr schon Veränderungen aufgeschrieben die ich testen möchte.
Wachstumsphase NPK: 3-2-3 (1,5-1-1,5)
Ab Sichtbarkeit der Königsblüte Umstellung auf 3/3/4 (1-1-2)
In voller Blüte Umstellung auf 3/6/6 (0,5-1-1)
Alles in allem auf der Phosphat und Kalium Seite, dadurch erhoffe ich mir einen starken Blütenansatz.
Bin kein Freund von Stickstoff lastiger Düngung. Da habe ich des öfteren schon überdüngt und die Pflanzen "vergeilt".
Besonders mit mineralischem Dünger !
Mal schauen ob´s was wird. Probieren geht über studieren