Hallo Leute,
bin grad neu hier und hab mich eben schon im 'Ich stell mich vor vor-Board" vorgestellt.
Im Moment habe ich auch ein heftiges Blattlausproblem:
Ich habe zur Zeit so etwa 10 - 12 Pflanzen im Haus zum überwintern. Da ich die Chilibüsche im Sommer generell draussen habe, hab ich aufgrund der vielen Frassfeinde keine Blattlausprobleme. Die letzten Jahre hatte ich auch immer Glück und keine Blattläuse mit in die Wohnung geschleppt und so auch keine Probleme. Dieses Jahr allerdings sind sämtliche Pflanzen im Haus jetzt befallen und ich doktore damit jetzt schon seit ein paar Wochen damit rum. Da ich die letzte Jahre schon ein paar Ausfälle durch frühen Frost hatte, hab ich mich dieses Jahr entschlossen die Pflanzen schon früher als sonst reinzuholen, was aber anscheinend eine verheerende Wirkung auf die Blattlauspopulation hatte.
Aus einem Laden der auch Spinnradprodukte vertreibt, habe ich mit Neem-Öl bestellt und meine Pflanzen damit regelmässig eingesprüht- Feiner Nebel, Blattunterseite, sowie Oberseite. Als Emulgator hatte ich zunächst Rimulgan benutzt, da aber nun alle und recht teuer jetzt mit ein paar Tropfen Spüli. Ich weiß, Neem soll angeblich systemisch die Blattläuse beim Wachstum stören und den Übergang vom Larvenstadium zur fertigen Laus verhindern. In der Praxis sieht das aber nicht ganz befriedigend aus. Die Läuse sind zwar weniger geworden und auch kleiner, aber anscheinend übersehe ich ständig einige, die sich dann nach ein paar Wochen wieder explosionsartig vermehren. Die 'Sofortwirkung' meiner Lösung (5 - 10 ml Neem-Öl auf 1 L Wasser plus ein Schuss Pril oder Rimulgan) schreibe ich allerdings der verschließenden Wirkung der Tracheen (Atemöffnungen) der Blattläuse zu, die dann sozusagen ersticken. Da Spüli, als auch Rimulgan die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzen und die Lösung dann die Tracheen direkt benetzen kann und nicht abperlt, können die Viecher dann nicht mehr atmen und sterben. Aber ich hätte mir eine bessere Langzeitwirkung ewünscht. Hab auch schon versucht Neemschrot oder Öl in die Erde zu geben um eine bessere Langzeitwirkung zu erhalten. Schliesslich soll Neem ja durch UV-Licht relativ schnell wieder zersetzt und somit unwirksam werden.
Leider werden die Bläter meiner Chilis nun schon wieder etwas welk und die Pflanzen scheinen angegriffen zu wirken. Zu hohe Dosen Neem, habe ich gemerkt, scheinen die Pflanze zu Teil auch zu verätzen.
Wenn nichts mehr hilft, werde ich alle verbliebenen Chili abernten und dann ein systemisches Gift in Stäbchenform in die Erde drücken. Ich hoffe, zum nächsten Frühjahr ist davon dann nichts mehr da und ich kann wieder unbesorgt für den Verzehr ernten. Hat da schon jemand Erfahrung von Euch? Ich hatte systemische Giftstäbchen schon sehr erfolgreich bei Spinnmilben und Schildläusen eingesetzt, aber noch nicht bei Pflanzen, die dem Verzehr dienen.