Wobei hier, in dem Paper aus der wirklich ernstzunehmenden Quelle, schon mal nichts über den Wirkstoff aus dem Calypso steht:
Präparate mit den dort genannten Wirkstoffen sind gerade eh nicht mehr zugelassen, wegen dieser Problematik. Deshalb ist in vielen Produkten mit den alten Handelsnahmen jetzt Dimethoat enthalten.
Der weitere Klageverzicht der auf der BUND Seite berichtet wird, soll auch erst mal nichts heißen! Interessanter könnte die Reaktion des BVL sein.
Im Grunde sollte man generell Bedenken das kein Mittel Unterscheidung zwischen Schädling und Nützling machen kann.
Ganz so schwarz/weiß ist es dann auch nicht. Wo wir hier gerade beim Calypso sind: Denken wir da nur mal an die Milben. Zeigen sich ja recht unbeeindruckt davon und Nützlinge gibt es unter denen ja auch. Aber richtig ist auch, es kann natürlich immer auch die "falschen" treffen. Aber solche Sachen, wie z.B. die Wirkung auf den Siebenpunktmarienkäfer wird ja zur Zulassung untersucht, um dort eine Aussage treffen zu können.
Insgesamt müssen wir uns aber auch in diesem Fall wieder klar sein, dass wir hier nicht mit "Bonbonwasser" behandeln, das bei jeder noch so kleinen Laus gleich auf die Pflanze kommt. Da wäre die Zahl der festgeschriebenen Maximalanwendungen schnell erreicht und wenig gewonnen! Das bewahrt man sich dann eher für die härteren Fälle auf.
Dazwischen dürfte genug Zeit liegen dass das Problem nicht auftritt.
Das denke ich auch, denn wenn das Problem in der Anzuchtphase auftrat, hatten sich die Blüten für die fraglichen Pollen noch gar nicht gebildet!
Der Abbau des Wirkstoffes in der Pflanze geht (gewollt) nur sehr langsam -> systematische Wirkung und hängt sicher auch mit der Ausgangskonzentration ab, also auch Anzahl der Anwendungen etc.
Das ist schon richtig, aber die Wirkung hält auch nicht ewig an! Da ist die von dir genannte Spanne von Wochen bis Monaten doch schon etwas weit gefasst. Auch hierzu wird es Untersuchungen geben. Hast du, für diesen konkreten Wirkstoff, weiterführende Informationen, auf die du diesen Zeitraum stützt?
Klar hängt das auch wieder von der Ausgangskonzentration ab. Aber da sind wir dann wieder bei der von dir erwähnten bestimmungsgemäßen Einsatz. Bei dem gibt es eine Aufwandsmenge für die jeweilige Kultur und die maximale Anzahl der Anwendungen, was die Konzentration doch schon sehr weit eingrenzt. Deshalb, beim Einsatz von PSM erst mal die Dokumentation durchlesen, da steht so etwas dann auch genau drin.
Die Einstufung "nicht bienengefährlich" bedeutet, dass im Versuch, weniger als die Hälfte der Bienen, die dem Mittel ausgesetzt waren, sterben. Um es mal krasser auszudrücken:
Ein Mittel, bei dem 51 von 100 Bienen sterben ist bienengefährlich.
Ein Mittel, bei dem 49 von 100 Bienen sterben ist nicht bienengefährlich.
Ganz so einfach scheint es auch nicht zu sein:
http://www.laves.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=20073&article_id=73599&_psmand=23
Zumal es auch 4 Bienengefährdungsklassen gibt.