Chili-Anfänger braucht Tipps zum Düngen/Wässern

Ziemlich sicher starker Nährstoffmangel, und zwar primär Stickstoff, aber auch Phosphat. Das kann auch an der Erde liegen. Wo zuviel Holz drin ist, verbraucht die Zersetzung den vorhandenen Stickstoff. Phosphatmangel kann an zu saurem Substrat liegen. Ich würde hier mit schnell löslichem Dünger arbeiten, evtl. könnte man sogar an Blattdüngung denken.
@Parrotia ich habe folgendes gefunden.
Screenshot_20230704_215204.jpg

würde also Kaffeesatz auch funktionieren, wenn es nicht akut ist?
 
Wow, das sind ja tolle und viele Antworten, super dass einem hier so geholfen wird :thumbsup:

Also das die Pflanze zu wenig Nährstoffe hat um die Früchte und Blätter beide zu versorgen.
OK, also ihr meint das dann wirklich so, dass wegen zu wenig Nährstoffen, dass alles komplett in die Früchte gesteckt wird und nicht in Wachstum/Blätter?! Warum haben dann aber andere gar keine Früchte und sind auch gelb? Die sind ja dann eher noch etwas gewachsen haben aber keine Früchte!

Naja, die wollen sich doch vermehren, nir mit Blättern und dem Stämmchen geht das nicht...
Das geht dann auch in dieselbe Richtung? Im Zweifel lieber vermehren statt wachsen wenn beides nicht geht?

Insgesamt würde ich mal kräftig düngen, und zwar mit Tomatendünger, nix anderem. Die Erde sieht nicht aus wie gute Qualität, auch die Erdbeeren und Kräuter sehen etwas mickrig aus. In meiner Tomaten- und Gemüseerde ist Perlite (selbst untergemischt), was den Nährstoffgehalt etwas senkt.
Ok, das macht Sinn, so ergibt das dann vielleicht auch einen Schuh. Jetzt wo du es schreibst denke ich auch das könnte passen. Habe die Erde/den Kompost hier vom örtlichen Kompostplatz, die verkaufen das einen m³ für 10 Euro. Also ich das letzte mal vor ein paar Jahren damit meine Hochbeete befüllt habe, ist alles förmlich explodiert und daher war ich von der Erde echt begeistert.
Komischerweise sind nun aber wie du auch schon festgestellt hast weder Kräuter wie Rosmarin und Petersilie noch die Erdbeeren irgendwie groß gekommen. Bevor die Chilies kamen, hatte ich noch die alte Erde, die hatte sich aber mittlerweile so gesetzt, dass 20-30cm aufzufüllen waren. Zumindest die Petersilie war in der alten Erde noch ziemlich gekommen und hat sich seitdem nur verschlechtert (wie man auf den Bildern sieht. Auch der Basilikum war in den Jahren zuvor in der alten Erde immer extrem, jetzt kaum noch. Das ergibt alles schon Sinn. Ich habe noch eine älteres kleines Hochbeet was noch halb gefüllt war mit der alten Erde in der alles gut war.

Damit habe ich jetzt gestern noch die 4 Pflanzen versorgt die noch in den kleinen 10er aus dem Laden waren. Optisch sieht diese auch viel besser aus, kaum holzig und deutlich dunkler/schwarz. Könnte mir vorstellen, dass die Pflanzen sich da deutlich wohler fühlen. Mal sehen.

Kräftig düngen OK, hab vorher nur gezögert wegen der Aussagen, dass in neuer Erde 6 Wochen nichts benötigt wird. Wenn diese aber jetzt so bescheiden ist, dann ist das vielleicht was anderes?
Ich habe hier wie gesagt noch den flüssigen Obst- und Gemüsedünger von Compo, hatte hier schon ein paar Mal was dazu gelesen u.a. auch die Frage ob lieber den Tomatendünger von Compo oder eben den Obst- und Gemüsedünger. Da hieß es man könne beide nehmen, wäre relativ egal und beiden seien nicht schlecht. Nun schreibst du "nur Tomatendünger nichts anderes". Warum genau? Ist das doch so ein Unterschied und Tomate soviel besser? Wo sind die Unterschiede? Ich meine eig nur weil der eh noch da ist, ob es jetzt wirklich wichtig ist oder ich den vorhandenen erstmal verwenden kann? Zumal ich gestern schon vor euren Beiträgen ca. die Hälfte der Pflanzen einmal damit versorgt hatte, auch um jetzt mal zu sehen wie unterschiedlich sie sich dann entwickeln. Wenn es jetzt wirklich klar ist, dass die Symptome Nährstoffmangel sind, warte ich natürlich nicht ab sondern werden die anderen ebenfalls schnellstmöglich düngen.

Ziemlich sicher starker Nährstoffmangel, und zwar primär Stickstoff, aber auch Phosphat. Das kann auch an der Erde liegen. Wo zuviel Holz drin ist, verbraucht die Zersetzung den vorhandenen Stickstoff. Phosphatmangel kann an zu saurem Substrat liegen. Ich würde hier mit schnell löslichem Dünger arbeiten, evtl. könnte man sogar an Blattdüngung denken.
OK, super. Bin ja fast erleichtert, dass die Meinungen recht einstimmig sind. Das erspart mir dann das Herumrätseln. Zuviel Holz könnte rein optisch auch schon super hinkommen. Ist das dann schlimm oder relativiert sich das durch Düngen? Also kann ich das damit einfach ausgleichen? Wie komme ich dahinter ob nur Stickstoffmangel oder auch Phosphat.

Was genau ist mit schnell löslichem Dünger gemeint. Könnt ihr einen besonders guten empfehlen? Gerne mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis und Bio/nachhaltig.

Momentan habe ich ja noch den Compo Gemüsedünger, würde den falls möglich gerne auch erstmal aufbrauchen, außer es gibt wirklich so deutliche Unterschiede dass ich nun erstmal schnell was anderes nehmen soll?

Warum bevorzugt ihr löslichen Dünger? Bzw. damit meint ihr ja festen? Ich bin bei Amazon über einen festen Dünger von DüngMe gestoßen? Kennt ihr den? Liest sich alees erstmal ziemlich gut, Rezensionen mit Bildern sind auch gut. Ist aber irgendwie so universal und nicht speziell für Tomaten und/oder Gemüse, sondern auch für Zierpflanzen usw. Könnte mir vorstellen, dass es da doch deutlich besseres gibt?
Eine Blattdüngung klingt auch gut. Wie kann ich die machen? Auch einfach mit dem Compo zb? Oder macht man das gezielter? Woanders mit?
 
OK, also ihr meint das dann wirklich so, dass wegen zu wenig Nährstoffen, dass alles komplett in die Früchte gesteckt wird und nicht in Wachstum/Blätter?! Warum haben dann aber andere gar keine Früchte und sind auch gelb? Die sind ja dann eher noch etwas gewachsen haben aber keine Früchte!
Bei den Pflanzen ohne Früchte und trotzdem gelbe Blätter sind vielleicht vor der Fruchtbildung schon die Nährstoffe ausgegangen.

Mit den verschiedenen Dünger kann ich dir leider nicht weiterhelfen da kenne ich mich selber nicht aus. Ich verwende bei mir meistens 1x Pro Woche entweder Bio Gemüsedünger oder selbst hergestellte Pflanzenjauche. Scheint bis jetzt gut zu Funktionieren.

Ist ein Aktuelles Bild von einer meiner Pflanzen allerdings eine andere Sorte als du hast. Von der Vitalität sehen aber alle Pflanzen bis auf 1 oder 2 Ausnahmen ziehmlich gleich aus.
IMG_20230705_085623.jpg

Wächst zurzeit und bildet gleichzeitig Blüten. (beim Letzten Mal zählen vor Paar Tagen waren es ca 65 Blütenknospen) andere Pflanzen von mir haben aber nicht so viel
 
Was genau ist mit schnell löslichem Dünger gemeint.
Ein Dünger, bei dem die Nährstoffe als Salze vorliegen, also ein mineralischer Dünger. Das Gegenteil sind organische Dünger, die erst von Bodenlebewesen gefressen und zersetzt werden müssen, was als Grunddüngung super ist, aber im akuten Mangelfall nichts bringt (Schafwolle, Hornmehl, ...).

Ob "Tomate" auf dem Dünger steht, ist völlig egal. Es geht um die Zusammensetzung der Nährstoffe. Zu diesem Thema gibt es gefühlt eine Milliarde Threads hier im Forum ...
 
Ein Dünger, bei dem die Nährstoffe als Salze vorliegen, also ein mineralischer Dünger. Das Gegenteil sind organische Dünger, die erst von Bodenlebewesen gefressen und zersetzt werden müssen, was als Grunddüngung super ist, aber im akuten Mangelfall nichts bringt (Schafwolle, Hornmehl, ...).

Ob "Tomate" auf dem Dünger steht, ist völlig egal. Es geht um die Zusammensetzung der Nährstoffe. Zu diesem Thema gibt es gefühlt eine Milliarde Threads hier im Forum ...

OK, da ich leider etwas hektisch wurde, habe ich jetzt schon mit dem Compo gegossen, zusätzlich hatte ich mir noch einen ziemlich ähnlichen von Bauhaus besorgt, Eigenmarke Gardol. Könnte ich jetzt trotzdem noch mineralisch düngen weil der organische jetzt etwas braucht bis er wirkt und daher eher nicht überdüngt wird? Wie lange dauert es bei so einem Compo denn etwas bis zur Zersetzung und somit Verfügbarkeit? Ab wann kann man hier mit einer sichtbaren Wirkung rechnen?

Wie ist das mit einer Blattdüngung? Funktioniert die dann logischerweise auch nur als mineralische? Kann ja nichts zersetzt werden am Blatt?
 
würde also Kaffeesatz auch funktionieren, wenn es nicht akut ist?
Ja bestimmt es ist halt auch organisches Material das verrottet und Nährstoffe frei setzt. Nur übertreiben sollte man es nicht, Kaffeesatz neigt zum schimmeln. Also draußen würde ich da kein großes Problem sehen aber drinnen in Töpfen wird die Erde wohl Pelz bekommen.
Also ich das letzte mal vor ein paar Jahren damit meine Hochbeete befüllt habe, ist alles förmlich explodiert und daher war ich von der Erde echt begeistert.
Das wird mit Sicherheit Schwankungen unterliegen. Ich hatte mal Blumenerde gekauft die total nach Weihnachtsbaum gerochen hat. Die kompostieren halt was was sie gerade bekommen.
Wie lange dauert es bei so einem Compo denn etwas bis zur Zersetzung und somit Verfügbarkeit?
Ich würde mal auf der Packung schauen was für ein Intervall zum Düngen da angegeben ist. So irgendwas 1x die Woche oder so. Danach solltest du auch mit was anderem düngen können.
Was auf der Packung steht ist im Grunde recht egal. Tomaten, Obst, Gemüse oder was auch immer. Wichtig ist die Zusammensetzung der Nährstoffe. Das ist mit N- P- K angegeben. Also Stickstoff- Phosphor- Kalium. Viele fahren mit Tomaten Dünger ganz gut. Also würde ich ein entsprechendes Verhältnis wählen. So ganz genau kommt das sicher nicht, die Tomaten Dünger werden da auch Unterschiede haben. Wenn Du den Obst Dünger hast den ich eben im Netz gesehen habe, scheint da kein Phosphor drin zu sein. Dann würde ich den eher nicht verwenden, da sind Probleme eigentlich vorprogrammiert. Ich verwende den Tomaten Langzeit Dünger (mit sofort Wirkung) von Compo und bin da zufrieden mit. Da sind die Pflanzen Monate lang mit allem versorgt was sie benötigen und ich brauche nur zu gießen.
Zur Blatt Düngung kann ich nichts sagen, ich habe da Bedenken wegen der Blätter. Nötig ist das bei mir ja sowieso nicht, 1-2x im Jahr Düngen hat bisher immer gereicht. Viele machen das aber erfolgreich, da äußern sich besser andere zu.
Schönen Gruß
Thorsten
 
Wie lange dauert es bei so einem Compo denn etwas bis zur Zersetzung und somit Verfügbarkeit? Ab wann kann man hier mit einer sichtbaren Wirkung rechnen?
"so ein Compo" ist ein bißchen wenig Information. ;) Von Compo gibts Flüssigdünger und Düngergranulat und wer weiß was noch alles ...
 
"so ein Compo" ist ein bißchen wenig Information. ;) Von Compo gibts Flüssigdünger und Düngergranulat und wer weiß was noch alles ...
Achso sorry. Dachte das wäre klar weil ich oben schrieb eine Flasche. Also es ist der flüssige Compo Obst- und Gemüsedünger. Da gibt es doch nur einen oder?
Die Angaben dazu sind leicht widersprüchlich. Auf der Packung steht 3,5% Stickstoff, 0,4 verwertbar. Aber ich denke die 3,5 sind schon die normale Angabe ist schon die vergleichbare? Kalium sind 6%. Auf der Seite von Compo steht allerdings auch irgendwo was von 0,5% Phosphat. Warum ist mir nicht ganz klar.
Auch der Bauhaus Dünger ist flüssig und organisch mit 4,5% Stickstoff und 6% Kalium. Grundsätzlich also beide phosphatfrei. Wenn das so gar nicht geht, warum heißt es dann hier immer wieder der Compo sei ganz gut. Und grundsätzlich macht man mit Tomaten--und Gemüsedünger nichts verkehrt?

Kann mir noch einer sagen ob ich mineralisch jetzt direkt schon düngen könnte oder lieber die Woche abwarte nach der ich eh hätte nachdüngen sollen?

Und ob Blattdüngung grundsätzlich nur mineralisch funktioniert?
 
Also ich würde jetzt einfach mal düngen, falls die Pflanzen noch ähnlich aussehen wie auf den letzten Bildern. Und ich würde mir auch nicht so viele Gedanken um die exakte Düngerzusammensetzung machen. Jede Erde ist anders, dadurch relativiert sich das eh. Durch EINE zusätzliche Düngung wirst Du den Pflanzen kaum schaden. Die Erde puffert das auch etwas. Kannst ja erstmal eine schwächere Dosierung nehmen. Kipp' rein das Zeug!

Mit Blattdüngung kenne ich mich leider nicht aus und bin gerade zu faul zu suchen. Aber im Forum wurde dazu schon einiges geschrieben. Vielleicht hat ja jemand auf die Schnelle einen Link parat.
edit: Gib' mal 'Blattdüngung' in die Forumssuche ein (nur Titel durchsuchen). Da finden sich einige interessante Fäden zum Thema.

Gruß, pica
 
Kann mir noch einer sagen ob ich mineralisch jetzt direkt schon düngen könnte oder lieber die Woche abwarte nach der ich eh hätte nachdüngen sollen
Haben sich denn die Pflanzen inzwischen weiterentwickelt? Du schriebst im ersten Beitrag, das du Komposterde verwendet hast, besser gehts doch eigentlich gar nicht. Manche pflanzen einen Kürbis direkt auf den Komposthaufen, da muss eigentlich nichts mehr nachgedüngt werden und ein Kürbis ist der Starkzehrer schlechthin, weit vor Chilis...

Probier doch einmal eine Dosis des Compo-Düngers, wenn die Pflanzen mies aussehen sollten.

NPK-Dünger flüssig 3,1+0,5+4,1, finde ich auf der Compo-Seite. Wird als "organisch" beschrieben und "BIO" und soll sofort wirken, dachte eher Langzeitdünger sei eher organisch, aber Compo wirds wissen, hoffentlich...
 
Last edited:
Nehme auch gerne organischen Flüssigdünger. Den von Compo hatte ich allerdings noch nicht. Habe nicht das Gefühl, daß organischer deutlich langsamer wirkt als mineralischer. Innerhalb einer Woche sieht man da schon eine deutliche Wirkung.

Gruß, pica
 
Für blattdüngung bitte nur mineralische dünger-salze verwerden und bitte nicht bei Sonneneinstrahlung auf die Blätter Sprühen, sonst gibt es nämlich Verbrennungen.
Ich würde mit der halben dosierung anfangen und dann langsam ran Tasten, bis die Blätter wieder tief grün sind
 
Auf der Packung steht 3,5% Stickstoff, 0,4 verwertbar. Aber ich denke die 3,5 sind schon die normale Angabe ist schon die vergleichbare?
Das bedeutet: 0.4 sind sofort verfügbar, der Rest ist "organisch gebunden" (steht auch auf der Flasche) und muß erst aufgeschlossen werden. Der Dünger ist mit 2% Natrium auch extrem salzig. Ich würde den nicht als alleinigen Dünger verwenden, sondern ihn abwechselnd mit anderen (besseren) Düngern aufbrauchen.

Wie lang es dauert, bis der Stickstoff den Wurzeln zur Verfügung steht, hängt an der Temperatur (bei 30°C geht es viel schneller als bei 10°C), der Bodenfeuchtigkeit und der Aktivität der Erde (in reiner Kokoserde oder Torf lebt fast nichts, in einer Komposterde sollte viel "los sein"). Kann man schwierig abschätzen, aber jedenfalls dauert es länger als bei mineralischen Düngern.
 
Aber lies mal auch die Threads, die was mit Hakaphos zu tun haben. Da wird einem echt einiges klar, wie alles zusammenhängt.
 
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