Pulled Pork
Immer wieder herrlich, wenn es so weit ist: Es wird Pulled Pork gemacht.
Für ein gutes Pulled Pork braucht man dabei gar nicht viel. Nur Zeit braucht man viel. Und damit es sich trotzdem lohnt: am besten auch direkt viel Fleisch
Freitag wollte ich also zu real und Nacken holen. Und was seh ich da im Angebot? Iberischer Duroc Nacken! Geil! Der größte hatte 2,5kg. Also ab an die Fleischtheke und noch einen zweiten holen, möglichst gleichgroß. Die Verkäuferin holt mir einen frischen Nacken: glatt 3kg. Ich bitte sie also ein wenig abzuschneiden und als sie das Messer ansetzt denke ich mir noch "Nein! Das ist viel zu viel!". Da war's schon zu spät. Bleiben 2,25kg über. Naja einpacken!
Eigentlich gar nicht so schlecht, so hab ich ja Gelegenheit den Durocnacken auch so zu probieren
Also zwei Scheibchen abgeschnitten, gesalzen und...
...geil! Sehr saftig und für Nacken auch echt toller, intensiver Geschmack!
Dann wurden die beiden Nacken gerubt, einvakuumiert und ab in den Kühlschrank für gute 24Std.
Oben Duroc, unten Standard.
Am nächsten Abend habe ich dann den Grill eingerichtet: Minionring mit insgesamt 4 Reihen Kohlen. 2 unten und 2 darüber. Auf der unteren Reihe habe ich schon ein paar Kirschchips verteilt, auf der oberen Reihe liegen Mesquitechunks. In der Mitte die mittleren Koncisform mit 1 Liter naturtrüben Apfelsaft, 2 EL Rub und ca. 750 ml heißem Wasser.
Auf den Grillrost habe ich dann noch den Rost aus der großen Koncisform gelegt. Damit sind die Nacken etwas weiter von den Kohlen entfernt -> indirektere Hitze und der Rauch hat etwas mehr Platz sich zu entfalten. Außerdem konnte ich so unter dem Auflagerost den Temperaturfühler für die Umgebungstemperatur befestigen.
Mein letztes Doppel-PulledPork hat gute 17 und über 19 Stunden gedauert. Der Besuch hatte sich am nächsten Tag für 15 Uhr angekündigt, also ging das Fleisch dieses mal um kurz nach 20:00 Uhr auf den Grill. Dann wird es Pi mal Daumen gegen 14 Uhr fertig und kann noch 1 Std ruhen.
Also alles verkabelt, noch ein wenig n Auge drauf haben und entspannt schlafen gehen. Tja Pustekuchen! 3:56 Uhr das Maverick piepst! Der Durocnacken hat schon 86°C.
Grilltemperatur ist 130°C - etwas auf der hohen Seite. Also mal schnell auf den Balkon, Luftregler etwas runter, kurzen Blick riskieren - sieht alles tutti aus. Der andere Nacken hat 84°C. Dann kann ich ja entspannt weiterschlafen.
Pustekuchen die zweite: 5:00 Uhr - Das Maverick meldet sich wieder: 90°C Kerntemperatur
Also wieder raus auf den Balkon und... Wie man oben sieht, habe ich den Temperaturfühler schräg von oben eingestochen. Beim garen schrumpft das Fleisch recht stark und mittlerweile saß die Spitze nicht mehr in der Mitte. Also rausgezogen und von der Seite noch mal reingesteckt: wie Butter
Und die Temperatur ging runter auf 87°C. Der andere Nacken lag auch bei 87°C.
Nächster Versuch mit weiterschlafen, aber um 6:30 Uhr wollte dann auch der Sohnemann nicht mehr schlafen: Nacht zu Ende. Gegen 7:30 hab ich mal wieder n Blick nach draußen riskiert, da lag der Standardnacken schon bei 93°C. Also schnell runter, in Alufolie gewickelt und bei 50°C ab in den Ofen zum warm halten. Der Durocnacken erreichte kurz vor 9 dann endgültig seine 90°C. Von wegen ~18 Stunden... 11,5/13
Das ist echt Glücksspiel..
Naja, da ich den Ofen noch für Frühstücksbrötchen und später für die Buns brauchte, habe ich beide Nacken in eine große Koncisform gelegt und eine zweite als Deckel oben drauf. So blieben beide Nacken schön warm.
Buns? Buns!
Da verhält es sich ähnlich wie mit Pulled Pork: Wenn man sich schon die Arbeit macht, kann man auch direkt paar mehr machen. Die gehen sowieso weg. Also verarbeite ich grundsätzlich 1kg Mehl - vorzugsweise 550er. Dieses mal waren es sogar 1,2kg Mehl.
Egal mein normales Rezept: 125g Butter und 50g brauner Zucker werden in 560ml Vollmilch aufgelöst. Dabei soll die Milch aber nicht heißer als 38°C werden. Ist die Temperatur erreicht, dann wird ein Würfel Hefe in der Milch aufgelöst. Das Mehl wird halbiert und in die eine Hälfte werden 16g Salz gemischt. In die andere Hälfte wird die Milchmischung und ein Ei gerührt und dann nach und nach mit je 2-3EL das "Salzmehl" zugegeben und dabei weiter gerührt bis alles weg ist.
Viele lassen den Teig jetzt erst gehen, kneten ihn dann nochmal durch und formen dann die Brötchen. Ich forme sofort die Brötchen und lasse die dann ~45min abgedeckt gehen.
Dann werden die Teiglinge noch mit verquirltem Ei bestrichen und kommen bei 200°C für 10-12 min in den Ofen. Aus der Teigmenge mache ich idR 20 Buns.
Tja und dann wurde gepullt
Links das normale Schwein, rechts Duroc. Der Durocnacken war so schon das saftigste Pulled Pork, das ich je gegessen hab! Einfach megageil. Der Standardnacken war aber auch richtig gut. Zum würzen und noch saftiger machen habe ich übrigens die Flüssigkeit aus der Auffangschale auf etwas die Hälfte eingekocht und dann 2-3 Kellen davon unters Fleisch gerührt. Diese "Sauce" schmeckt Süß-sauer-scharf-rauchig
Dazu gab's übrigens
@Meteora 360 s roten Srirachacoleslaw
Habe allerdings die Hälfte davon mit Ketchup statt Sriracha gemacht fpr die nicht scharf Esser. War auch lecker