Eure bewährte Methode gegen Blattläuse drinnen?

Wegen des Vogelfraßes draußen habe ich – wie schon beschrieben – einige Pflanzen nun im Haus stehen. Es dauerte nur wenige Tage, und dann begannen sich die Blattläuse zu vermehren. Draußen habe ich damit keine Probleme. Wie mir scheint, schwirren draußen Schlupfwespen rum, denn ich sehe an einigen Blättern diese typischen aufgeblähten Blattläuse. Vermutlich gibt es auch sonst genug Nützlinge und vor allem Wind.

Im Haus habe ich keine natürlichen Helfer und ich wollte ungern die Pflanze mit Sprutzit einsprühen, da ich die Beeren ja später noch essen will. Da kam mir in den Sinn, daß ich noch einen Elektroverdampfer in der Ecke rum liegen habe. Also habe ich den einfach mal einen halben Tag lang in die Steckdose gesteckt und alle Türen und Fenster in dem Raum verschlossen. – Der Raum ist eh nur sowas wie ein Bügelzimmer und wird tagsüber kaum benutzt. Am Abend kam das Gerät wieder raus und es wurde kräftig durchgelüftet. Mir scheint, daß erstmal alle Blattläuse weg sind.
Als Wirkstoff sind in der Verdampferflüssigkeit 1,3% Prallethrin.
Da die verdampfte Menge sehr gering ist, mache ich mir keine Sorgen darüber, daß Gift in die Beeren gelangt ist.

Hier eine ältere Bericht zu diesen Elektroverdampfern: https://www.derstandard.de/story/1369362592578/gelsenstecker-nervengift-aus-der-steckdose
 
Ich kann nachvollziehen, dass du Pyrethrine nicht kurz vor der Ernte anwenden möchtest, würde ich auch nicht.
Ich rate aber stark davon ab neurotoxische Insektizide als Aerosol in Wohnräumen zu verteilen. Der Stoff ist immerhin als giftig klassifiziert und Auswirkungen bei Inhalation wohl wenig untersucht. Auch mit dem Lüften erreicht man keinen 100%igen Luftaustausch, dazu kann sich der Stoff noch in allerlei Einrichtungsgegenständen, Tapeten oder Bodenbelegen lösen bzw. absetzen. Über die Atmung nimmt man u. U. eine deutlich größere Menge des Giftes auf, als durch mit Spruzit behandelte aber gut abgewaschene Beeren.
Sowas würde ich nur gezielt in abgeschlossenen Growzelten oder Gewächshäusern draußen anwenden.
 
Diese Elektroverdampfer sind für Wohnräume gedacht. Über die gesundheitlichen Risiken dieser Geräte wird seit den 90er Jahre diskutiert. Wie bei allen solchen Dingen gilt: Die Dosis macht das Gift.
Einen einmaligen Einsatz für einen halben Tag in einem Zimmer, in dem man sich meist nur wenige Minuten am Tag aufhält und in dem – zumindest im Sommer – die große Schiebetür zur Dachterrasse Tag und Nacht offen steht, halte ich für ein vertretbar.

Etwas ganz anderes ist es, wenn man solche Geräte z.B. im Schlafzimmer einsetzt und während des Einsatzes in dem Zimmer schläft. Gerade für solch einen Einsatz werden die Geräte ja beworben. Von so etwas würde ich auf jeden Fall auch abraten.
 
Diese Elektroverdampfer sind für Wohnräume gedacht.

Das ist ja schön, dass der Erfinder das so sieht. Ich habe da aber meine Bedenken, was gesundheitliche Aspekte angeht.

Die Dosis macht das Gift.

Klar, aber kannst du beurteilen welche Aufnahmemenge dieses Stoffes unbedenklich ist? Aerosole haben leider die Eigenschaft Gifte sehr effektiv dahin zu verteilen wo sie nicht erwünscht sind (nämlich in die Lunge und damit letztendlich in den Körper). Gezielte Anwendung sieht anders aus.

Einen einmaligen Einsatz für einen halben Tag in einem Zimmer, in dem man sich meist nur wenige Minuten am Tag aufhält und in dem – zumindest im Sommer – die große Schiebetür zur Dachterrasse Tag und Nacht offen steht, halte ich für ein vertretbar.

Das beurteilt jeder am besten selber. Wollte nur darauf hinweisen, dass mit Aerosolen nicht zu Spaßen ist. Die verteilen sich nunmal sehr gern durch jeden noch so kleinen Spalt. Da müsste man den Raum schon richtig versiegeln um sicherzustellen, dass es darin bleibt.
 
Klar, aber kannst du beurteilen welche Aufnahmemenge dieses Stoffes unbedenklich ist? Aerosole haben leider die Eigenschaft Gifte sehr effektiv dahin zu verteilen wo sie nicht erwünscht sind (nämlich in die Lunge und damit letztendlich in den Körper).
Richtig.

An dem Verdampfer ist ein kleines Gefäß mit der Flüssigkeit. Es ist nicht auszumachen, daß es nach der Anwendung weniger voll war als vorher. Das ist auch verständlich, da das Gefäß mit 35ml angeblich 45 Nächte lang wirken kann. Das bedeutet, daß pro Nacht weniger als 1ml verdampft werden. Bei einer Wirkstoffkonzentration von 1,3% gehen also in einer Nacht 0,013mg Wirkstoff in die Luft.

Zur Unbedenklichkeit kann man mal auf den NOEL gucken:
Der liegt bei Ratten bei 1mg/m³ bei einer Exposition von 4 Std/Tag für 28 Tage.
Natürlich ist Mensch und Ratte nicht unbedingt vergleichbar, doch es gibt ein Gefühl dafür, ob man sich Sorgen machen muß oder eher nicht.
 
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