Extrem hartes Wasser - wie vorgehen?

max.himself

Chiligrünschnabel
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Hallo!

Ich habe letzte Woche meine ersten Chilis ausgesät. Insgesamt 26 Pflanzen:

6x "Thai-Chili" aus selbst getrockneten Asia-Laden-Chilis
10x Apache
10x Habanero Orange

Die stehn im Moment noch über der Heizung im Gewächshaus und machen wenig bis nichts...

Normalerweise hab ich für Pflanzen (aktuell versch. Orchideen, Kräuter, versch. Zimmerpflanzen, Balkonblumen, Karnivoren, eine mittleirweile 4 Jahre alte Zitrone) ein ganz gutes Händchen, aber hier bin ich doch skeptisch...

Wir in Würzburg haben sehr hartes (39°dH) Wasser. Hier gehts zur Wasseranalyse der Stadtwerke.

Nun gibts mehrere Fragen: Mögen Chilis so hartes Wasser? Auf Dauer wird dadurch halt auch die Erde sehr kalkig. Alternativ hätte ich noch "Osmosewasser". Ich habe für mein Aquarium eine Umkehrosmoseanlage, die (fast) alles aus dem wasser rausfiltert. Am Ende ist das Wasser unter 1°dH, das wird normalerwise auf 4°dH aufgehärtet und kommt dann zu den Fischen. Meine Zitrone und die AKrnivoren bekommen z.B. nur weiches Osmosewasser.

Durch den Wasserwechsel hätte ich pro Woche etwa 20L "altes" Aquarienwasser übrig, könnte man das gefahrlos zum Gießen nehmen? Alternativ könnte ich auch reines Osmosewasser (sehr weich) oder mit Leitungswasser verschnittenes Wasser (beliebige Härte) nutzen. Regenwasser gibts leider keins, wohne in der Würzburger Innenstadt und der Vermiter erlaubt kein Regenfass im (volkommen ungenutzten) Innenhof :rolleyes:

Oder ist das alles Voodoo, und es reicht das Leitungswasser für die Chilis...


Im nächsten Schritt dann die Frage: womit düngen? Für den Anfang hab ich noch nen Gemüsedünger aus letzten Jahr übrig, danach würde ich auf Hakaphos (je nach Wasser soft oder grün) umsteigen. Wenn ich mal von grün ausgehe: der ist ja für die vegetative Phase (also das Wachstum) gedacht. Sollte man dann, wenn die Pflanzen das Blühen anfangen, auf was anderes umsteigen? Oder ist das wurscht...


Ansonsten: schönes Forum, viele verrückte, so mag ich das..! :w00t:

LG, Max
 
Das ist schon extrem hart!

Ich nehme an du kannst durch deine Aquaristik auch den Ph messen (eventuell auch den EC?)
Dann würde ich Osmosewasser mit Leitungswasser mischen und dann den PH auf 6 reduzieren.

Als Dünger kann ich dir Hakaphos empfehlen.
Wenn du unter 14° deutsche Härte kommst, die Soft Reihe, ansonsten die Farbreihe.
Ist ein sehr günstiger und ergiebiger Dünger.

Hakaphos

Gruß Christian
 
Erstmal danke für die schnelle Antwort.

Das Problem ist halt einfach: frisches Osmosewasser ist "teuer", denn: pro Liter Osmosewasser werden 4L Permeat (Mit einer noch höheren Härte) in den Ausguss gekippt. Optimal wäre also entweder, das Leitungswasser zu verwenden oder eben das "alte" Aquarienwasser. Wüsste auch nicht wirklich, warum das schädlich sein sollte, da ist halt ein wenig Dünger für die AQ-Pflanzen, Fischkot, zersetztes Holz und sonst nicht viel drin. Denke also, das müsste gehen. Dann wäre Hakaphos soft (welcher denn genau) auch gut möglich.

Wie genau kann ich denn in Gießwasser den pH-Wert reduzieren? Im Aquarium läuft das mit CO2-Düngung, da liegt der pH zwischen 5,5 und 6. Wenn man das Wasser aber umfüllt wird das CO2 ausgetrieben, der pH steigt wieder auf 7. Ich müsste also dem Wasser wieder etwas hinzugeben, aber was?

LG, Max
 
Ich würde das "gebrauchte" Aquarienwasser mit Leitungswasser mischen. Du wärst nicht der Erste, der das macht, das hab' ich hier im Forum schon mal gelesen, z.B. hier oder hier.
 
Ich würde auch das Aquariumwasser nehmen und es ggf. mit etwas Leitungswasser auffüllen. Danach den Hakaphos rein und dann mit z.B. Zitronensäure den pH-Wert auf 6.0 bringen.
 
So, nach dem langen Wochenende wieder daheim...

Habe mal mei Aquarium duchgemessen, Werte sind wie folgt: GH: 4,5 KH: 2,0 pH: 6,7 (direkt nach Wasserwechsel, i.d.R. als niedriger) Das Osmosewasser selbst hat eine GH von etwa 1, wird aber wie gesagt leicht aufgehärtet.

Ich denke, das kann man durchaus bis auf GH 10 verlängern, oder? Düngung dann, wenn es so weit ist, mit Hakaphos Soft. Aber mit welchem genau?


Nun zum Erfreulichen: nach nur 6 Tage keimen die ersten Chilis!

Hier mal ein Blick ins Gewächshaus: Links die Apaches, rechts die Habaneros, mittig die "Asia-Laden-Chilis"

chilis 03.jpg


Hier der Keimling der Asia-Laden-Chilis. Dieses gefussel, kann das Schimmel sein? Oder sind das kleine Wurzeln?

chilis 01.jpg


Und hier der Habanero-Keimling:

chilis 02.jpg



Bisher ist das alles noch sehr feucht, die gekeimten werden jetzt erstmal nicht mehr gegossen, und wenn sie sich richtig aufgerichtet haben kommen sie aus dem Gewächshaus raus an die Sonne.


LG, Max
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bis auf GH 10 mit Leitungswasser verlängern kannst du machen. So ist wenigstens auch Calzium im Gießwasser. Wenn du den Dünger nicht wechseln möchtest, kannst du auch generell den Soft Spezial nehmen. Oder erst stickstoffbetont düngen mit dem Soft Elite oder dem Hakaphos Grün und dann ab Beginn Blüte den Soft Spezial oder den Soft Plus nehmen.
 
Bei uns ist es mit der Wasserhärte genau umgekehrt.
Wir haben extrem weiches Wasser (Wasserwerte).
Wie reagieren die Pflanzen denn darauf? Muss ich da auch was ändern oder ist alles ok so?


Ich hoffe es ist ok, dass ich hier in diesem Thread frage. Ich wollte nicht extra einen Neuen eröffnen.
 
Also allein schon deswegen, dass immer wieder zum Gießen mit Regenwasser geraten wird würde ich sagen, dass so weiches Wasser kein Problem ist. Ich will ja im Prinzip auch nur weiter aufhärten, weil ich vom weichen Wasser nur ca. 20 Liter im Monat habe.

LG, Max
 
Da könnte es höchstens passieren, dass die Pflanzen irgendwann zu wenig Calcium bekommen, denn in den meisten Düngern ist kein Calcium enthalten, da es i.d.R. durch den Kalk im Leitungswasser mitkommt. Calcium kann man z.B. mit Calcinit nachdüngen. Die erste Zeit dürfte das aber kein Problem sein, denn in den meisten Blumen- oder Pflanzerden ist Kalk drinn.

Dafür hättest du ruhig einen neuen Thread aufmachen können :whistling:
 
Hier der Keimling der Asia-Laden-Chilis. Dieses gefussel, kann das Schimmel sein? Oder sind das kleine Wurzeln?
Hallo, also das sind definitiv kleinste Würzelchen. Wenns dumm läuft gehen die Keimblätter zuerst nach unten und können dabei vergammeln. Oder Du bekommst einen Helmträger. Vielleicht den Keimling etwas tiefer eingraben, das könnte helfen.
 
So, der erste Keimling hat sich aufgerichtet. Habe (v.A. wegen des schlechten Wetters) mal nen Mini-Growschrank gebaut.

4 Cree High-Power LEDs, die ursprünglich als Test-LEDs für ne neue Aquarium-Beleuchtung gedacht waren, über den Winter den Zitronenbaum angestrahlt haben sind jetzt als Übergangslösung für die Chilis da. Ich dachte erst mal an etwa 14 Stunden Beleuchtung pro Tag. Wenn die Sonne scheint und ich da bin kommen die Kleinen direkt an die Sonne...

Foto 1.JPG


Foto 2.JPG



LG, Max


Edit: wers genauer wissen will: Die LEDs sind jeweils zwei L2T6 und L2T3 an einer LPC-60-1750 KSQ mit 1750 mA...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sieht gut aus.

Aber zur Vorstellung deines Anbaus könntest du in "Meine Chilis" http://chiliforum.hot-pain.de/forum-13.html einen Anbauthread eröffnen :whistling:
 
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