Frage zum Wirkmechanismus von Capsaicin (Bachelorarbeit)

Backfischeis

Chiligrünschnabel
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15
Guten Tag,

ich bin erst seit heute in dem Forum und hoffe mir kann hier jemand weiterhelfen.

Ich schreibe momentan meine Bachelorarbeit über Chilis und möchte dort den Wirkmechanismus von Capsaicin beschreiben. Leider sind meine Quellen ausgeschöpft und ich finde zu dem Thema nichts genaueres.

Bei Fehlern bitte korrigieren.


Also... los gehts.

Die Rezeptoren TRPV1 die eigentlich auf Hitze reagieren sind durch PIP2 blockiert. Durch hohe Hitze löst sich PIP2 vom Rezeptor und Ca2+ - Ionen können durch den Kanal strömen und lösen dadurch die Ausschüttung vom Neurotransmitter Substanz P aus. Wir empfinden schmerz.
Kommt Capsaicin mit PIP2 in Kontakt löst sich die Bindung zum Rezeptor obwohl keine Hitzeeinwirkung stattfindet. Und es kommt auch hier zur Ausschüttung von Substanz P.

Bei meiner Recherche wie Wärmepflaster wirken steht nun. "Capsaicin unterbricht den Schmerzkreislauf und verhindert vorübergehend die Weiterleitung der Schmerzreize, indem es die Wiederaufname von Substanz P hemmt".

Also zur eigentlichen Frage: Wie kann Capsaicin im Körper die Freisetzung von Substanz P auslösen, aber auf der Haut Substanz P hemmen, also quasi wohltuend und schmerzlindernd wirken? Ich weiß es ist viel verlangt aber eine relativ genaue Erklärung über die molekularen Prozesse wäre sehr hilfreich für mich das ganze zu verstehen und es verständlich auf Papier zu bringen.


Vielen Dank im Vorraus
 
@Backfischeis hallo und herzlich willkommen im forum!
eine sehr interessante sache. soweit mir bekannt, lösen capsaicinoide wirklich nur dort eine reaktion aus, wo bestimmte rezeptoren vorhanden sind. besonders betroffen sind die schleimhäute (stichwort körperöffnungen, wie mund, augen, ohren, nase und südliche gefilde), sowie untere hautschichten an der übrigen körperoberfläche.
durch scharfes essen hat man bewiesenermaßen weder schmerzen in darm, leber, nieren, etc.
außerdem wird bei regelmäßiger exposition eine toleranz aufgebaut. näheres medizinisches wissen haben vielleicht andere forenmitglieder.
 
Wenn es eine medizinisch/naturwissenschaftliche/technische Arbeit werden soll, reicht ein Forum als Zitat nicht aus. Literaturrecherche wird dir also nicht erspart bleiben. Im engl. und deutschen Wikipedia gibt es eine Menge Referenzen. Wenn du Glück hast, kann dir deine Uni "Progress in Drug Research 68; Omar M. E. Abdel-Salam Editor; Capsaicin as a Therapeutic Molecule" zur Verfügung stellen.
 
Wikipedia ist durchgearbeitet und meine leider bedürftig ausfallende Literatur ist auch durchgearbeitet. Ich hoffe auch nur auf eine verständliche Erklärung von jemanden der sich in dem Bereich auskennt, da ich wie gesagt nichts mehr finde. Außerdem handelt es sich bei dem Abschnitt ja nur um einen kleinen Teil von 50 Seiten.
Außerdem lernt man besser wenn man drüber redet. Hoffe nur auf nette Kontakte und Hilfestellungen.
 
@Backfischeis du denkst also an eine art schmerzschleuse, die permanent unter druck steht und erst durch capsaicin geöffnet wird? die theorie halte ich für schwierig zu beweisen.
 
@Gyric das hast du wohl missverstanden. Ich versuche das selber noch zu verstehen, das ist auch mit der Grund wieso ich hier jetzt anfrag ob sich jemand auskennt. Diese Rezeptoren TRPV1 sind soweit ich verstanden zur Wärmeüberwachung und wenns mal zu heiß wird, lösen sich PIP2 und so kommt der ganze Prozess in ganz, dass der körper Schmerz empfindet. Chili bzw Capsaicinoide sind ja geschmackslos und binden genau an diese Rezeptoren. Deshalb empfindet der Körper Chili als Schmerz und Hitze.
 
@Backfischeis ja, das ist hinreichend bekannt, aber wo willst du ansetzen? eine bachelorarbeit ist doch dafür geeignet, aus vermittelten lehrinhalten eigene denkprozesse schlüssig zu erarbeiten.
 
@Gyric
Hast du auch noch was hilfreiches beizutragen? ;)
Ich bitte hier niemanden drum mir die exakte Antwort zu sagen, damit ich die dann kopieren und einfügen kann. Sondern möchte ich mit jemandem über das Thema diskutieren damit mir schlüssig wird wieso das im Körper so abläuft und über die Haut anders. Aber deine Beiträge haben echt nichts mehr mit der Thematik zu tun. Nicht böse nehmen. Wie oben bereits gesagt, ich suche nette Kontakte und jemanden zum diskutieren. Danke für deine Meinung.
 
@Gyric
Hast du auch noch was hilfreiches beizutragen? ;)
Ich bitte hier niemanden drum mir die exakte Antwort zu sagen, damit ich die dann kopieren und einfügen kann. Sondern möchte ich mit jemandem über das Thema diskutieren damit mir schlüssig wird wieso das im Körper so abläuft und über die Haut anders. Aber deine Beiträge haben echt nichts mehr mit der Thematik zu tun. Nicht böse nehmen. Wie oben bereits gesagt, ich suche nette Kontakte und jemanden zum diskutieren. Danke für deine Meinung.

wohoho - immer ruhig mit den jungen pferden. warum fühlst du dich angegriffen? das war nicht meine absicht. wir sind hier eine entspannte forumskultur, weswegen auch nicht pauschal auf die suchfunktion verwiesen wird! aber zu recht auf andere quellen. vielleicht versuchst du es mal im englischsprachigen raum.

hier https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/6084533 geht es unter anderem darum, dass vor allem säugetiere betroffen sind. das ist auch schon länger bekannt, da chilis ihre fortpflanzung zum teil symbiotisch durch vögel vornehmen. hier liegt meiner ansicht nach einer der schlüssel zu dem wirkstoff, der nur auf bestimmte tiere wirkt. das erbgut der samen wird nämlich durch menschliche magensäure zersetzt und somit unbrauchbar.
der verdauungstrakt von vögeln beispielsweise hat keine schädigende wirkung, sie tragen sogar noch zur verbreitung bei.


daher auch meine frage, wo du überhaupt ansetzen willst!!!
 
@Gyric
Entschuldige, ich habe mich tatsächlich angegriffen gefühlt. da ich nicht verstanden habe wieso ich mich dafür rechtfertigen soll, dass ich in einem Forum schreibe. Wenn ich es missverstanden habe tut es mir natürlich leid. Die Bachelorarbeit laugt sehr aus und saugt die Kräfte auf. Es ist wirklich schwierig verschieden Quellen zu verstehen, auf die Richtigkeit zu prüfen und in eigenen Worten zusammenzufassen.
Ich habe hier ein englische nicht allzubillige Fachliteratur aus der Fachhochschuhl- Bibliothek. Nur leider, wie mir bestimmt einige zustimmen können, ist das schon im deutschen oft schwer verständlich durch die geschwollene Art wie es geschrieben ist. Ich werde mir den von dir geschickten Link morgen mal durchlesen mein Hirn ist für heute matsch.

Das mit den Vögeln ist mir bereits bekannt hab ich auch schon in der Arbeit stehen. Habe auch gelesen, dass das mit der höheren Körpertemperatur von Vögeln im Gegensatz zu der von Menschen zusammenliegen kann. Und sie deswegen diese Rezeptoren nicht besitzen und dadurch die Schärfe nicht "schmecken". und dann natürlich die Magensäure ja. Dadurch verbreiten sie die Samen auf schön natürlichem weg XD

Na klasse ich kam jetzt echt auf die Lösung von meinem Problem xD also Man hat eine Verspannung. dadurch verminderte durchblutung dadurch Nährstoffmangel und dadurch schmerzen. bei schmerzen verkrampft man sich weiter. Capsaicin wirkt ja durchblutungsfördernd, weil der Körper durch die Hitze die er empfindet die Blutgefäße weitet um die Hitze loszuwerden. dadurch wird der Muskel wieder mehr durchblutet, er bekommt wieder Nährstoffe ab und man hat keine schmerzen mehr.
Da hatte ich wohl eine Hirnblockade XD

Du meintest in deinem Beitrag oben, dass du denkst dass die Rezeptoren vermehrt auftreten auf den Schleimhäuten. Das heißt wir reagieren ja nur dort so extrem. Auf der Haut findet der selbe Prozess statt aber eventuell nicht so extrem da dort weniger Rezeptoren sind?
 
@Gyric
Ansetzten tu ich ganz am Anfang. Also meine Bachelorarbeit ist mehr eine Literaturrecherche als eine praktische Arbeit. Deswegen habe ich alles Thematisiert von Geschichtlichem Hintergrund über Verbreitung, Botanik, Chemisches, Chilis in der Küche, Chilis in der Medizin, Risikogruppen,...
 
@Backfischeis ah ok, jetzt ergibt sich ein ganz anderes bild deiner kenntnisse. woher soll man auch wissen, was der andere weiß, nicht wahr :D ich nehm nur übel, wenn man mich ohne grund ungerecht behandelt, aber für eine diskussion bin ich immer zu haben. alles gut.

also zu den punkten, die ich jetzt herauslesen konnte: capsaicin ist sehr temperaturbeständig. ich halte daher die körpertemperatur für zweitrangig, sie beschleunigt oder verlangsamt lediglich die chemischen und physikalischen prozesse der wechselwirkungen! naturgesetz.

die verdauungssäfte von vögeln greifen wohl lediglich defekte samen an, die enzyme lösen dann die inhaltsstoffe heraus. vorwiegend sind aber die nährstoffe der fruchtschale für vögel interessant. zucker, eiweiße, mineralien, vitamine und anderweitige sekundäre pflanzenstoffe.
ebenso "ballaststoffe", wie man so schön sagt. die schale der paprikafrüchte ist weitestgehend unverdaulich und funktioniert ähnlich wie ein schuhlöffel für den darm :laugh: es flutscht einfach alles etwas besser. je nach darmquerschnitt hat das unterschiedliche auswirkungen, auch ist die kloake der vögel ausscheidungsorgan von urin und kot zugleich, was bei säugetieren bekanntermaßen getrennt ist.

der vogelkot dient den samen, die den verdauungstrakt der vögel überstehen, zugleich als einweichhilfe und dünger. getrocknete samen werden nicht umsonst in flüssigkeit "eingelegt" um die keimrate zu erhöhen. unter chiliheads jeher eine beliebte methode, zu der es hier im forum ganze abhandlungen und experimentreihen gibt!

jetzt verstehe ich auch besser, worauf du mit den schmerzen hinauswolltest und deine theorie ist nicht abwegig, im gegenteil.
capsaicin hat unterschiedliche auswirkungen. durchblutungsfördernd, ja, wegen dem erwiesenen nervenreiz! es gibt aber auch studien, die belegen, dass ein regelmäßiger, moderater konsum von capsaicinoiden dazu führt, dass sich die schutzschichten im magen-darmtrakt verstärken und mediziner anhand von studien den verdacht hegen, dass so auch verschiedenen krebsarten vorgebeugt werden kann. ich habe leider keine literaturquelle, aber da wirst du mit etwas zeitaufwand sicher fündig!
außerdem spricht man schon seit langem von dem sogenannten chili-high. die aktivierung der schmerzrezeptoren sorgt für eine gegenreaktion des körpers, wodurch endorphine im gehirn freigesetzt werden und das opfer *hust* der proband nach abklingen des rezeptorenreizes eine leicht stimmungsaufhellende wirkung erfahren kann.

natürlich ist das nervensystem des menschen eine sehr komplizierte angelegenheit und die auswirkungen können je nach individuum recht unterschiedlich ausfallen, die toleranz habe ich ja schon angesprochen.
 
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