Hallo,
ich hab auch seit über 10 Jahren mal mehr mal weniger Karnivoren im Anbau (aktuell nur noch sehr wenige Winterharte draußen).
"Es sind Venusfallen (Fleischfressende Pflanzen bzw. Fliegen fressende Pflanze)"
Ich glaube das Wort "Venusfalle" hat einige hier verwirrt, da es sich dabei um eine andere Art von Fleischfressender Pflanze handelt, nämlich der Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula). Du hast einen Sonnentau, davon gibt es über 100 verschiedene Arten. Eine der drei in Deutschland wildlebenden sind deine Drosera rotundifolia
Tatsächlich ist der Anbau von Drosera rotundifolia gerade weil sie heimisch ist, gar nicht so einfach bei uns. Die Pflanzen nehmen es einem nämlich auf Dauer übel, wenn sie ihre Winterruhe nicht bekommen (soll heißen ein paar Monate um mindestens 5°C). Auf der Fensterbank in der Wohnung wird es aber auch im kältesten Zimmer meist nicht unter 15°C.
Drosera rotundifolia kann aber auch recht unkompliziert wachsen, wenn man einen geeigneten Standort im freien hat.
Daher hat sich für Anfänger, die ihre Pflanze ganzfährig drinnen halten möchten, meist eher ein anderer Sonnentau bewährt. Nämlich Drosera capensis (den siehst du auf dem Bild von
@Taunuswaldfee).
Ich rate allerdings eher vom Einsatz von Karnivoren, ab wenn es alleine um die Schädlingsbekämpung geht... Das Problem ist, dass Karnivoren (jedenfalls die Meisten) gerne in schön torfigem nassen Substrat leben. Das wiederum lieben Trauermückenlarven! Bei Chilis würde man das Substrat trockener halten, dass würden einem Karnivoren hingegen übel nehmen. In den Karnivorenforen fluchen genauso viele Leute über Trauermücken wie hier (wenn nicht sogar noch mehr )
Zu deiner Frage mit dem Substrat: Ich würde an deiner Stelle einen 2,5 Litersack mit Spezial Karnivorensubstrat aus dem Baumarkt / Internet kaufen. Sind diese maßlos überteuert? Ja. Aber für eine handvoll Pflanzen vollkommen okay.
Wenn man selbst mischen will: Ungedüngter(!!!) Weißtorf gemischt mit Sand (der wider rum keinen Kalk enthalten darf).
Beides ist gar nicht so leicht zu bekommen und mit Torf sollte man sowieso aus ökologischen Gründen so sparsam wie möglich umgehen (also nicht den 80 Liter Sack nehmen).
Das Spezialsubstrat enthält zu 90% das gleiche, aber da hat man dann nicht mehr als man braucht und keine Arbeit und macht als Anfänger auch nichts falsch.
Meine Taktik gegen Trauermücken sieht aktuell wie folgt aus:
Prävention in den ersten Monaten!
Ich ziehe die Pflanzen in einem Zimmer groß, in dem davor keine Pflanzen waren. Das Substrat für Jungpflanzen wird vorher ausgebacken. Das MGH bleibt in den ersten Wochen zu (Vorsicht mit Feuchtigkeit und Schimmel).
Dadurch sind die Pflanzen in den ersten Monaten geschützt. Falls danach welche kommen, muss ich nur noch 1-2 Monate die Nerven bewahren, bevor ich alle Pflanzen dauerhaft draußen lasse (gefährlich sind die Trauermücken aber zu dem Zeitpunkt nicht mehr für die Pflanzen, nur für uns Menschen störend). Draußen regelt sich das Problem dann von selbst.
Achso, und natürlich die Erde nach möglichkeit nicht zu feucht halten (daran arbeite ich aber noch... :-/ )
Viele Grüße,
Jan