hydrophonische Systeme, Eigenbau

Servus Paul,

berufsbedingt komme ich regelmäßig mit der Leitfähigkeitsmessung in Kontakt. Bei der Benutzung von normalem Leitungswasser liegen die Leitwerte meist zwischen 550 und 650µS bei ca. 20°GdH. Leitungswasser ist für mich beruflich immer nur eine absolute Notlösung. Auch durch einen Ionentauscher entkalktes Wasser mit nur 4°dH hat weiterhin Werte um die 600µS. Das war in Erding so und ist in Hohenlinden wieder so...
In der Testphase mit Kunden benutze ich VE-Wasser mit 0,5 - 1,5µS. Ich schweife ab...
Wie hoch ist denn die Leitfähigkeit von Deinem Leitungswasser ohne Dünger? Ich wollte ja nur wissen um wieviel Siemens die Leitfähigkeit mit der Düngerzugabe steigt, ohne Säure für die pH-Einstellung, damit ich mir ein Bild davon machen kann, wie genau das ganze von statten geht.
Schöne Grüße!
 
Naglfar schrieb:
Auch durch einen Ionentauscher entkalktes Wasser mit nur 4°dH hat weiterhin Werte um die 600µS.
Kommt natürlich auf die Art des Ionentauschers an. Beim Neutraltausch, wo die Härtebildner gegen Natrium getauscht werden, stimmt Deine Angabe. Solche Neutraltauscheranlagen findet man ab und an in den Kellern als "Hauswasserenthärtungsanlage". Ich halte so ein Wasser für denkbar schlecht.

Ich besaß lange Zeit einen Vollentsalzer, bestehend aus stark saurem Kationen- und schwach basischem Anionentauscher. Wenn der frisch regeneriert war, generierte er aus meinem ~ 500 µS/cm Leitungswasser vollentsalztes Wasser mit weniger als 1 µS/cm. Allerdings ging mir die Pritschelei mit Säure und Lauge bei der Regenerierung zunehmend auf den Senkel. Ich habe daher den Vollentsalzer Ende 2005 gegen eine Umkehrosmoseanlage getauscht. Die produziert Reinwasser mit weniger als 10 µS/cm, was für die allermeisten Zwecke vollkommen ausreichend ist.

Die EC-Angaben der Düngemittelhersteller basieren immer, ausnahmslos immer, auf entsalztem Wasser als Basis. Falls die Nährlösung mit Leitungswasser angesetzt wird (Compo bietet ja extra Dünger für weiches und für hartes Wasser an), würde ich mich für die Dosierung nicht am EC-Wert, sondern am NPK-Gehalt der fertigen Nährlösung orientieren. Chili sind eh diesbezüglich ziemlich hart im Nehmen. Sie können noch Nährstoffkonzentrationen verkraften und verwerten, bei denen empfindliches Gewächs wie z. B. Salat längst die Grätsche gemacht hätte.
 
ja, bei dem Ionentauscher handelt es sich tatsächlich um eine derartige Anlage wo Natrium bzw. Salz im Spiel ist. Hierbei geht es lediglich um Entfernung von Kalk und ist hauptsächlich für den Betrieb von unserem Dampfgenerator gedacht.

Verstehe ich Dich richtig, dass eine Konzentrationsberechnung anhand der NPK-Angaben eher anzuraten ist, als über die Leitfähigkeit zu dosieren?
Übrigens würde dies ja bedeuten, dass wenn man Leitungswasser benutzt und sich an die EC Angaben des Herstellers hält, dass man eher zuwenig Dünger dosiert. Macht ja doch was aus, ob ich von 1µS auf 800µS einstelle oder von 600µS ausgehend.

Nutzt Du eigentlich Dein entsalztes Wasser auch für Deine Pflanzen? Ich geh jetzt pauschal davon aus, dass Du die Umkehrosmosanlage nicht für Deine Chilis gekauft hast.
 
Vorneweg möchte ich betonen, daß dies meine persönliche Meinung ist, aber ich halte die auf NPK-Angaben basierende Düngermengenberechnung tatsächlich für zielführender als sich nur auf den EC-Wert zu verlassen. Die Leitfähigkeit ist ja nur ein Summenwert, aus dem nicht abzulesen ist, aus welchen Einzelkonzentrationen er sich zusammensetzt. Du hast es ja selber geschrieben: Es ist ein recht bedeutender Unterschied, ob man von 600 auf 800 µS/cm, oder von 1 auf 800 µS/cm aufdüngt.

Die UOA habe ich tatsächlich nicht primär für meine Pflanzen gekauft, sondern für meine Aquarien, aber meinem zweiten Hobby, der Düngerpanscherei, kommt sie doch auch sehr entgegen.
 
Es sollte auch keine Kritik sein. Ich habe bis dato keinen großen Wert auf derartig genaue Düngergaben gelegt. Im Gegenteil,...
Ich will ja nur nachvollziehen, wie genau dosiert wird und wie genau man das messen kann.
 
Nein, nein, es ist auch ganz und gar nicht als Kritik angekommen ;). Nur manchmal halte ich es für wichtig darauf hinzuweisen, daß es meine eigene Meinung und meine eigene Erfahrung ist. Andere mögen andere Meinungen und andere Erfahrungen besitzen ;).

Messen halte ich nur da für sinnvoll, wo es nötig ist. Beim pH-Wert zum Beispiel, der ist bei der Hydroponik essentiell wichtig, da die Verfügbarkeit der Nährstoffe pH-Wert-abhängig ist. Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) könnte man zwar auch messen, aber ich habe keinerlei Anlaß, an den Angaben der Düngemittelhersteller zu zweifeln und verlasse mich daher darauf - in den Fällen, wo ich käuflichen Fertigdünger benutze. Normalerweise mische ich mir meinen Dünger selbst und bin dafür auch ganz gut ausgerüstet.
 
OK...nach dem ich gesehen habe wie Du düngst, würde ich gern noch die passenden Pflanzen sehen...:huh:

Ich zeig mal lieber keinen Foto von nem Haufen Tauben-Kot, Pferdeäpfel und als Werkzeug nen Spaten :whistling:

Wie sieht es mit Erfahrungen mit hydroponischen Sachen aus?
 
So wie es aussieht habe ich algen in meinem System... hat jemand eine Idee wie ich die wieder loswerde?
 
Am einfachsten wird wohl sein, Wasser wegkippen, Behälter und Schläuche gut reinigen und das System Lichtdicht machen. In der Regel sollte das absolute Abdunkeln die Algen binnen weniger Tage töten.

Viel Erfolg!
 
Lichtdicht ist es schon seit einigen Wochen und das wasser wird auch regelmäßig gewechselt. Habe dennoch immer überall nen schleimigen film wenn ich das wasser ausgekippt habe.
 
Das werden nicht nur Algen, sondern auch Bakterien- und/oder Pilzrasen sein. Dagegen machen kannst Du außer regelmäßiger Reinigung nichts. Selbst milde Biozide schädigen immer auch die Pflanzen.
 
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