Identifizierung: Sorten vom Viktualienmarkt

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Chiligrünschnabel
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Liebe Chilifreunde,

hier ein Foto von ein paar Sorten, die ich neulich auf dem Münchner Viktualienmarkt erstanden habe. Bei einigen habe ich einen Verdacht, bei anderen nicht. Kann mir jemand bei der Identifizierung helfen? Das 1-Euro-Stück dient der Einordnung des Größenverhältnisses. Vielen Dank!

chilis.jpg
 
Ich gebe mal meinen Tip ab, bin mir aber nicht wirklich schlüssig.

1= Trinidad Scorpion red
2= Sugar Rush
3= Biquinho
4= Jamy
5=
6= Jamaican Yellow
7= Reaper
 
Nummer 6 wird eine scotch bonnet oder jamaican yellow variante sein, nicht die endgültige Fruchtform erreicht. Tendenz stimmt. Könnte auch starfish yellow sein
 
Nummer 6 wird eine scotch bonnet oder jamaican yellow variante sein, nicht die endgültige Fruchtform erreicht. Tendenz stimmt. Könnte auch starfish yellow sein
Stiel sieht für mich nach Scotch Bonnet aus.

Die 3 sieht mir eher nach TdW aus, Biquinho sind doch viel Spitzer. Am Geschmack wird man das ganz schnell feststellen können.
Ist nicht ganz abwägig. Der dünne, lange Stiel erinnert mich vorallem an C.baccatum.

Meine Habanero Orange aus dem Baumarkt, sahen damals ziemlich genau so aus.
https://duckduckgo.com/?q=habanero+orange&iax=images&ia=images

4= Vielleicht Jamy
Könnte auch gut 'ne orangene Fatalii sein.

Egal wie: Hauptsache, sie schmecken. Von der (optischen) Identifikation, hat man schlussendlich eh nicht viel. Anders wäre es, wenn es Früchte eigener Pflanzen wären.
 
Hier wieder der Threaderöffner. Herzlichen Dank für eure Antworten! Solche Schwarmintelligenz ist schon hilfreich. Ich habe dadurch einige neue Sorten kennengelernt, sie gegoogelt, und komme der Sache näher. Es geht mir übrigens vor allem um die Gewinnung von Saatgut, deswegen interessiert es mich so genau.

Ich habe die Früchte jetzt mal angebissen und gekostet. (Außer #1 und #7, da spar ich mir das - man sieht schon von außen, dass es sich um Chinensen der ganz üblen Sorte handelt.)

#1 - Die waren als einzige vom Händler ausgezeichnet, nämlich als Carolina Reaper. Kommt hin, und ich vertraue mal darauf - auch wenn man es natürlich nie mit letzter Sicherheit weiß.

#2 - Nach Geruch und Geschmack sehr eindeutig als Chinense zu identifizieren, Schärfe etwa auf Habanero-Niveau. Vielleicht ist es einfach eine Habanero-Variante.

#3 - Binquinho ist das wohl nicht. Ich habe selber Biquinhos. Biquinhos sind kleiner, spitzer, röter, und vor allem sind sie praktisch schärfelose Chinensen. Die hier sind mild bis mittelscharf und schmecken nach Baccatum. TdW scheint mir plausibel.

#4 - Schmeckt sehr ähnlich wie #2, habaneroartig, jedenfalls eindeutig nach Chinense.

#5 - Dem Aussehen nach hatte ich auch auf eine Rocoto getippt (und gehofft), aber die Samen sind weiß. Schärfe sehr mild bis nicht vorhanden, eher eine süße Sorte.

#6 - Aus der werde ich nicht schlau. Dem Aussehen nach hatte ich auf eine gelbe/weiße(?) Scotch Bonnet getippt. Ich bin mir aber nicht sicher, ob sie nach Chinense oder nach Baccatum schmeckt. Schärfe im oberen Bereich.

#7 - Die waren im Gegensatz zu #1 nicht als Carolina Reaper deklariert, könnten aber welche sein. Vielleicht auch nicht? Irgendwas in Richtung Trinidad/Moruga/Scorpion/Butch-T? Es fällt mir leider schwer, das so genau zu unterscheiden. Die Bilder der verschiedenen Superhots im Internet sind meist sehr prototypisch und nicht immer realitätsnah.

Gar nicht so einfach, so eine Sortenbestimmung. Da sich mit wenigen Ausnahmen alles mit allem kreuzen kann, hat man nie Gewissheit.
 
Kauf Dir lieber verhütete Saat vom Händler, oder frag in der Börse nach. Sonst bist Du nach einem halben Jahr der Aufzucht vllt. deprimiert.

Das wäre die pragmatische Lösung. Aber ich weiß schon, was ich tue. Ich habe es mir zum Hobby gemacht, aus verschiedenen Quellen Chilis zu beschaffen und daraus Pflanzen zu ziehen, die ich dann verhütet vermehre. Auf die Weise habe ich mir eine inzwischen schon recht umfangreiche Saatgutbank aufgebaut, aus der ich mich und meinen Freundeskreis versorge. Dass Chilis gerne mal verkreuzt sind, weiß ich natürlich - und erfreue mich dann auch an den unerwarteten Ergebnissen. Aber meiner Erfahrung nach sind die Samen aus Früchten aus dem kommerziellen Anbau meistens sortenrein, vermutlich weil sie aus großen, homogen besetzten Gewächshäusern stammen.
 
Wenn Nr.5 nach chinense riecht/schmeckt, dann bin ich auch der Meinung dass es sich um die Aji Dulce Amarillo handelt.
 
#5 - Dem Aussehen nach hatte ich auch auf eine Rocoto getippt (und gehofft), aber die Samen sind weiß. Schärfe sehr mild bis nicht vorhanden, eher eine süße Sorte.

Dann könnt's wirklich 'ne Dulce Amarillo (Spanisch für Süße Gelbe) sein. Die ist definitiv mild, meist zwischen 0 und 2 angegeben, und zumindest meine hatten außerhalb der Plazenta keine Schärfe. Ist ein Chinense-Aroma rauszuschmecken?
 
Mit viel Phantasie meine ich aus der Nummer 5 eine leichte Chinense-Note herauszuschmecken, aber eindeutig ist das nicht. Meiner Meinung nach gibt es echtes Chinense-Aroma aber auch nur im Doppelpack mit hoher Schärfe. Die runtergezüchteten sind alle nicht wirklich zufriedenstellend.

So oder so, wenn sie weder scharf ist noch gut schmeckt, ist die Sorte für mich nicht interessant.

Kann jemand optisch Carolina Reaper von diversen Scorpion-Sorten unterscheiden?
 
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