Kokos- vs. Torf-Quelltöpfchen

posi

Jalapenogenießer
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Mir ist gerade aufgefallen, das alle meine Pflanzen in Kokosquelltöpfen heller sind als die Pflanzen, die unter sonst den gleichen Bedingungen in Torfquelltöpfen sitzen. Ich hatte erst befürchtet das ich Samen vermischt habe und daher Farbunterschiede resultieren doch dann fiel mir auf, das alle Sorten (Liste hier) "betroffen" sind, abhängig vom Substrat. Hat der Torf mehr Nahrung oder sind die Unterschiede durch das Verhalten Wasser zu speichern (Kokos wird bei mir schneller trocken)? Jemand weitere Ideen? :)

Ich hoffe es kommt auf den Bildern genügend durch, im echten Leben sind die Kokos-Keimlinge deutlich heller im grün. Jede Spalte ist eine andere Sorte, am besten sieht man es auf dem ersten Bild bei den rechten 3 Spalten (Carolina Reaper, Komodo Dragon, Napalese Bell).






Edit: Auch wenn der Titel "Koks- vs. Torf-Quelltöpfchen" Euch sicher Freude bereitet hätte habe ich das geändert... :)
 
Soweit ich es mitbekommen habe, hat Torf schon wenige Nährstoffe, während Kokos noch weniger hat. Deswegen wird insbesondere bei Kokos schon schnell nach der Keimung zur leichten Düngung geraten. Dazu gibt es einige Threads im Forum.

pepperworld schreibt bezüglich Torf vs. Kokos:
Vorteil: Die Jiffy-Torftabletten – zumindest das Original – sind kleine Kraftpakete mit allem, was ein Samenkorn braucht: Weißtorf als Basis für gesundes Wachstum, Dolomit-Kalk zur Regelung des pH-Wertes sowie ein ausgewogener Nährstoff-Mix, der Keimung und Wurzelbildung beschleunigt. Nach eigenen Vergleichs-Tests ziehen wir sie den jetzt häufiger angebotenen Kokos-Tabletten vor.

Quelle: http://pepperworld.com/chilis-anbauen-von-der-aussaat-bis-zum-auspflanzen-crash-kurs-teil-2/

Hier im Forum wird allerdings, soweit ich es gelesen habe, bei der Quelltöpfchen eher Kokos bevorzugt, weil sich unter anderem an Torf schneller Schimmel bilden soll.


Da ich es nicht besser wußte, habe ich Torf-Quelltöpfchen bestellt und benutze sie auch.
 
Im Prinzip erklärt Jürgens Antwort gewissermaßen auch schon die Eingangsfrage nach der Blattfarbe. Die Torfjiffies haben mehr Nährstoffe als Kokos. In Folge dessen sehen die einen Pflanzen vitaler aus als die anderen.

Abgesehen von der Grundsatzfrage nach Torf oder Kokos: Ich persönlich mag beide Varianten nicht, da ich in der Vergangenheit schon einige Male massive Probleme mit Jiffies hatte. Warum? Meiner Erfahrung haben haben beide Sorten das Problem, dass die ziemlich viel Wasser über rel. lange Zeit binden (Torf noch mehr als Kokos). Dies hat zur Folge, dass man gerne zum Gießen verleitet wird, wenn die Jiffies außen Trocken werden. Innen sind sie allerdings noch pitschnass. Da das Substrat somit permanent feucht ist, bekommen die Pflanzen irgendwann ein Problem mit den Wurzeln und damit in Folge dessen ein allgemeines Versorgungsproblem. Zudem bildet sich in Folge der Kombination aus permanenter Feuchtigkeit und konstant hoher Wärme in den Minigewächshäusern sehr gerne Schimmel oder auch andere Pilze, was für die Pflanze nicht förderlich ist. Schimmel ist hier eigentlich noch das kleinere Problem - echte Pilzinfektionen in den Pflanzen bedeuten in diesem jungen Stadium meistens den Tod der Sämlinge.

Zudem haben Jiffies den Nachteil, dass sich bei fortgeschrittenem Wachstum der Pflanzen die Wurzeln in das Außengewebe der Jiffies verwachsen. Setzt man nun die Jiffies ohne weiteres Zutun (also mit Gewebe) in größere Töpfe, ergeben sich zwei Probleme. Zum einen hemmt das Gewebe das Wurzelwachstum enorm, zum anderen besteht immer noch das Feuchtigkeitsproblem. Während die Erde im Topf trocken erscheint, binden die verbliebenen Jiffies immer noch das Wasser. Hier kann es auf Dauer zu Fäulnis in Stammnähe oder Pilzinfektionen kommen. Wenn man nun das Gewebe entfernt, sieht die Sache schon ein bisschen besser aus, da der kompakte Jiffy-Block aufgebrochen wird und somit auch das Problem mit der Feuchtigkeit abgemildert wird. Allerdings muss man sich darauf einstellen, dass man beim Entfernen des Gewebes mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Wurzeln der Pflanzen beschädigt, was zumindest in meinem Fall immer zu einem rel. langen Wachstumsstopp führte.

Kurz und knapp: Seitdem ich auf Kunststoff-Schnapsbecher in Verbindung mit Anzuchterde / Blumenerde setze, läuft die Anzucht bei mir erheblich unproblematischer, da genau diese Probleme nicht mehr auftreten. Zudem sieht man bei den transparenten Bechern sehr gut, wenn die Wurzeln beginnen im Kreis zu wachsen.
 
Ich hätte nicht erwartet das sich der Unterschied an Nährstoffen bereits bei tagealten Keimlingen zeigt... Ich habe in der Tat in der Vergangenheit lieber die Kokostabs genutzt aber das werde ich jetzt überdenken. Nach 2-3 Tagen sind meine Tabs alles durchgetrocknet und federleicht, das die innen pitschnaß sind kann ich nicht beobachten. Die stehe aber auch 12h unter KL was ja deutlich mehr Wasser verdunsten lässt als ohne KL.
 
Ich werde Anfang März - nach meinem Urlaub - mal ein Experiment machen und schauen ob die Kokostabs mit vorsichtiger Düngung ein dunkleres grün aufweisen als jetzt. Bei den aktuellen Pflanzen werde ich mal drauf achten ob die Torftabs den Pflanzen einen erkennbaren Wachstumsvorteil bringen oder ob sich das nach dem Umtopfen eh ausgleicht.
 
Wenn man Hakaphos nimmt oder einen Flüssigdünger, kann man auch mal versuchen, die Kokostabs mit Nährlösung aufquellen zu lassen, z.B. mit 0,5g/l Hakaphos.
 
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