Seit der lokalen Wasserumstellung mangelt es meinen Chilis an Magnesium.
Rocotos sind besonders betroffen.
Ich sprühe alle 2 bis 3 Wochen meine Chilis mit einer 2‰ Bittersalzlösung.
Das ist sehr niedrig dosiert. In der Landwirtschaft wird bei Bittersalz-Blattdüngungen mit Konzentrationen zwischen 2 und 5 % gearbeitet.
Wenn die Blätter schön grün sind, aber nicht extrem grün, dann liegst Du mit der Konzentration richtig.
Eine Blattdüngung ist immer viel unkritischer, als wenn die Wirkstoffe in die Erde eingebracht werden.
Stoffe aus der Erde zu bekommen ist schwierig und führt nebenbei schnell zu Nässeschäden.
Bei niedrigen Konzentrationen bekommt man mit einer Blattdüngung maximal eine leichte Überdosierung hin. Man kann ja jederzeit die Zufuhr stoppen. Daher regelmäßig mit niedrigen Dosierungen und nicht einmal mit einer hohen Dosierung.
Durchführung einer Blattdüngung:
Es sollte immer die Blattober- als auch Blattunterseite benetzt werden. Die Blattdüngung wird nur in feuchter Form von der Pflanze aufgenommen. Im trockenen, kristallisierten Zustand erfolgt keine Aufnahme. Schnelles abtrocknen ist zu vermeiden. Spritzungen bei Hitze und/oder geringer Luftfeuchte sollten daher unterbleiben. Also: Bei Anzucht abends nach erlöschen der Lampen.
Blattunterseiten nehmen den Blattdünger besser auf als Oberseiten. Jüngere Blätter nehmen mehr auf als ältere Blätter und Schattenblätter nehmen mehr auf als Sonnenblätter.
Evtl. sammeln sich Salzreste auf den Blättern. Entweder abspülen oder nach dem Ausschalten der Lampen mehrfach mit Wasser einsprühen. Das Wasser löst die Salze und die Pflanze nimmt dann beim zweiten/dritten Mal die Salze auf.
Meine Empfehlung:
Wöchentlich einmal gründlich mit 2‰ Bittersalzlösung einsprühen bis die Blätter gesund grün aussehen. Dann Abstände vergrößern auf 2 bis 3 Wochen, je nach Blattfarbe.
Nach meiner Erfahrung trocknen die geschädigten Blätter zügig lokal an den starkt geschädigten Stellen. Keine Panik!
Hatte am Anfang des Jahres vergessen mit Magnesium einzusprühen, Steinwollpflanze. Ein damals sehr geschädigtes Blatt. Starke Schäden entwickeln sich nicht zurück sonder sehen später so aus. Sind zum Glück meist nur wenige alte Blätter betroffen!
Blattfarbe deutet übrigens bereits auf eine leichte, aber noch unkritische, Magnesiumüberdosierung hin!
Calciumcitrat
Wenn Du Torferde zur Anzucht nimmst ist eine Kalziumunterdosierung unwahrscheinlich, da reichlich Kalk zur Anpassung des pH-Wertes der Torferde verwendet wird. Bei anderer Erde hilft ein Blick auf die Packung. Bei Dir mit Kokos, Steinwolle usw. ist ein Kalziummangel gut möglich.
Kalzium bewegt sich extrem langsam innerhalb der Pflanze, daher ist kurzfristig nur eine Blattdüngung sinnvoll.
Calciumcitrat über Nacht in Wasser auflösen lassen. Löslichkeit: in Wasser (850 mg/L bei 18 °C) Dadurch ist eine Überdosierung eigentlich nicht möglich.
Wasser in Sprüher umschütten ohne das der nicht gelöste Bodensatz in den Sprüher kommt. Zwischen den Magnesiumblattdüngungen, wenn notwendig, einsetzen. Löst nebenbei die nicht aufgenommenen Bittersalzreste
Langfristig solltest Du Dir ausrechnen wie viel Kalk Du deinem Wasser zusetzen musst um auf einen normalen, eher etwas höheren Kalkspiegel zu kommen. Falls Du Gerolsteriner Mineralwasser trinkst, dann kannst Du auch Reste dafür verwenden.
Viel Erfolg!
PS:
Mische seit kurzem Dünger:
1 g Hakaphos soft spezial = 24+6+12 (+2)
0,5 g Patentkali = 0+0+30 (+10)
auf einen Liter Wasser => Ergibt 1‰ 24+6+27 (+7)
Meine Rocoto vom Novemberanbau-Projekt, angebaut mit der Kratky Method, Deep Water, ist seit kurzem Testpflanze.