Projekt "Feuercapi" - Austrocapi x Feuerwerk

WaA76

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Habanerolecker
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Hallo an alle!

Aufgrund der ganzen Inspirationen hier im Forum und der großartigen Projekte bastle ich schon seit einiger Zeit an meinem eigenen Chili-Pilotprojekt/Experiment
Wahrscheinlich gibt es schon genug Sorten, die meine Wünsche erfüllen würden, aber seine eigene züchten hat einfach was :whistling:
Also:

Ziele
Frucht: ein mittelscharfer Paprika, Farbe rot, Paprikageschmack, Größe wie Paprika. Soll auch für "Nicht-Chiliheads" pur essbar und daher auch zum geimeinschaftlcihen Grillen (zb. Füllen) geeignet sein.
Pflanze: gesunder und aufrechter Wuchs, vor allem frühe Reife.

Ausgewählt habe ich folgende Sorten:

1. die Sorte "Austrocapi", ein spitzer, roter Paprika. Süß und ohne Schärfe. C. annuum. Gesunde lokale Sorte. Typischer Spitzpaprika eben.

Hier ein Bilder der Pflanzen


2. die Sorte "Feuerwerk", (von Arche Noah), C. frutescens, nicht extrem scharf und ohne Paprika-aroma. Vor allem aber frühe Reife, robust auch bei Kälte

Auch hier ein Bild:
 
Ich habe mehrere Blüten versucht zu kreuzen. An den Feuerwerk sind alle handbestäubten abgefallen, an den Austrocapi haben lediglich zwei Stück Früchte ausgebildet. Die waren aber erst Anfang Oktober letzten Jahres reif.

Ganz ehrlich, die Kreuzerei war ne ziemlich üble Sache. Ich habe kaum Erfahrung mit sowas und hab mich vorher lediglich ein wenig durchs Netz gewühlt. Nach der Handbestäubung verhüten mit Teebeuteln ist eine Fummelei (grade bei den kleinen Feuerwerkblüten) und ich habe stark gezweifelt, ob das überhaupt klappt.
Wenn ich früher hier auf das Forum gestoßen wäre, hätte ich mir viel Ärger erspart.

Die F1 habe ich heuer im Jänner angesät und unter Kunstlicht soweit gezogen wie möglich. Der erste Fruchtansatz fand indoor unter Kunstlich statt und ich habe mir das mühevolle Verhüten erspart und die Blüten geselbstet.

Die F1 waren nicht ganz einheitlich in Wuchs und Fruchtform. Hatte leider auch nur Platz für zwei Pflanzen. Hier mal ein paar Bilder:







Die Früchte reiften über dunkelgrün nach orange-rot ab. Vollreif waren sie rot.
Sie waren dickwandig, mit leichter Paprikanote und ziemlich scharf. Fast so wie die Feuerwerk.
Die ersten Samen hatte ich Ende Mai 2014.
 
Aber nun kommen wir zum spannenden Teil:
DER F2-Generation.

Die ersten sind am 10.06.14 gekeimt. ca. 30 Stück. Davon waren ca. 1/3 merkwürdig verkrüppelt. Habe die gesundesten rausgesucht.



Die Aufspaltung war doch ziemlich heftig.
Hier mal ein Foto:


Ich habe mir nun drei völlig unteschiedliche Pflanzen rausgesucht, die mir am besten gefielen. Eine davon kommt dem Zuchtziel nahe.
 
Pflanze A:

Sie kommt dem ursprünglichen Ziel am nächsten.

+ Mittlere Schärfe,
+ robuster und aufrechter Wuchs, zeigt auch jetzt im Herbst bei kühlen Temperaturen keine Störungen.
+ intensives Paprika-Aroma
+ sehr kurze Reifezeit, gekeimt am 10.06.14, reife Frucht geernet am 30.09.14 !!! War die erste reife von allen.

- Fürchte fast etwas zu winzig zum Füllen, eher Pepperoni-Größe.







Fazit: da diese dem Zuchtziel am Nächsten kommt, möchte ich diese Linie weiterverfolgen.
Es gibt auch noch andere Pflanzen, die einen ähnlichen Wuchs und einen ähnlichen Furchttyp zeigen, jedoch später reifen. (die erste wird jetzt grade reif). Ich bin noch am Überlegen, ob ich frühe Reife oder etwas größere Frucht bevorzugen soll.
 
Pflanze B

Entspricht nicht dem Zuchtziel, ist aber eine witzige kleine Chili. Sehr kompakter Wuchs, mittlere Schärfe, eher dünnwandig und fast so frühreif wie Pflanze A.
Ob ich Zeit und Lust habe, diese Linie weiterzuverfolgen weiß ich noch nicht.



 
Pflanze C

Gefällt mir irgendwie, auch wenn sie nicht annährend dem Zuchtziel entspricht. Sie ist aber die einzige, welche über gelb nach orange-rot abreift. Bin noch nicht sicher, ob die ersten Früchte schon reif sind.



 
Was meint ihr, welche Linie lohnt sich weiterzuverfolgen oder ist das alles Murks?
Vor allem, wie gehe ich jetzt weiter vor, wenn ich aus denen eine Sorte entwickeln möchte, die stabil ist. Wieviele Pflanzen brauche ich in der F3, um die zu stabilisieren?
 
Ich blick da bei dir überhaupt nicht durch geht irgendwie alles sehr schnell bei dir kreuzung und dann von der F1 zur F3 in 5 Monaten :huh:
 
UUUUUUPS...
Grober dummer Fehler...
Jetzt bin ich in der F2 und nicht in der F3...
Kreuzung 2013, reife Früchte Oktober 2013.
F1 im Jänner 2014 angebaut, Samen Ende Mai geernet
F2 im Juni angebaut, jetzt die ersten reifen Früchte, aus denen dann die F3 wird.
So, werd das mal richtig stellen.

Edit:
so, ist ausgebessert. Danke für den Hinweis, Fazer!
 
Entweder hast du ein top grünen Daumen oder ich kapier hier nichts. Nach deiner berechnung hier schaffst du extrem schnell immer eine f Generation mit fruchtreife ringerechnet das wären anfang nächsten Jahres dann schon die F 4 bei dir hab eben mal posts von dir gelesen, da schreibst du im mai 2014 das du vor hast zu kreuzen und hast infos dazu erfragt.

Ich denke du hast bestimmt mal im thunder oder orange flash thread geschaut wie lange das dauert und da sind indoor anbauer dabei

Ich wünsch dir viel Glück! Denke aber das so einiges nicht stimmen kann
 
Etwas weniger als 4,5 Monate hatte ich bei der einen Red Thunder von der Keimung bis zu den ersten reifen Früchten. Fast 3 Generationen in einem Jahr gehen schon irgendwie wenn das Licht stimmt und es warm genug ist. Ob das aber so gut ist gleich die ersten Früchte zur Weiterzucht zu nehmen? Die ersten Früchte entwickeln sich nicht immer typisch wie die späteren.
 
Naja, das "Projekt" war ja so eigentlich nicht gedacht und hat sich entwickelt. Das ich draus ein Projekt mache, hat sich erst heuer im Frühjahr ergeben. Letztes Jahr wars eigentlich nur Spielerei und eher Zufall/Glück, das es geklappt hat.

Hier hab ich dann gefragt, weil ich mal was richtig machen wollte, also ein Projekt von Anfang an, durchdacht und geplant, richtig gekreuzt eben, nicht einfach Blütenstaub fummeln auf Blüte von anderer Pflanze ohne Staubbeutel ausknipsen und dann nen Teebeutel drüber. Drum ist das ja nur ein "Pilotprojekt".


:huh:
Hm, Du verwirrst mich jetzt. Wieso gehen drei Generationen nicht in eineinhalb Jahren?
Die Eltern hab ich im April 2013 gepflanzt und im Sommer gekreuzt. Die Samen waren im Oktober 2013 reif.
Die hab ich dann Anfang Jänner 2014 angepflanzt, also F1 Generation. Deren erste Frucht war dann Ende Mai reif, welche ich nach kurzer Trocknung wieder ausgesät habe. Also F2.
Von denen werden jetzt die ersten Früchte reif. Also ab Ende September. Die Annuums reifen ja auch bedeutend schneller als C. chinense.

Ich denk mir doch das nicht aus und poste irgendwelche Fotos. Ich wollte doch nur wissen, wie ich jetzt weiter mache, damit das irgendwann mal stabil ist oder ob ich das Pilotprojekt einstellen soll und besser was neues anfange.

Wenn ich mir was ausdenken würde um hier Aufmerksamkeit zu haschen, dann sicher ein besseres "Projekt" als scharfe, spitze Paprika :p

@mph: Licht und Wärme stimmen. Ich habe heuer fast 200 Pflanzen (Tomaten, Auberginen, Andenbeeren, etc) unter Kunstlicht angezogen, in meinem Keller hatte es 26 C° und 90 % Luftfeuchte. Und das alles mit LED und LSR. Meine Frau hätte mich beinahe in den Hintern getreten.
 
mph schrieb:
. Ob das aber so gut ist gleich die ersten Früchte zur Weiterzucht zu nehmen? Die ersten Früchte entwickeln sich nicht immer typisch wie die späteren.
Zum Vergrößern anklicken....

Da hat Markus schon einen wichtigen Punkt genannt. Es sollten schon einige abgereift sein das man sieht wie sie sich entwickelt, wie willst du stabilissieren wen du gleich die erste nimmst und dann verändern sich 60% der Rest schoten anders. Wir sind ja auch schon mal wieder von der F5 Generation wieder zurück gegangen da Markus immer der Vorreiter ist mit der nächsten Generation. Und legen jetzt alle mit der F5 wieder los. Das Thunder Projekt läuft seit 2011 und man muss immer wieder vergleichen und die Richtung beibehalten, mehrere Chilis an einer oder mehreren Pflanzen vergleichen. Einfach immer die erste reife Chili nehmen und gleich weiter ziehen ohne Rest vergleich und teils wieder zurück zu rudern wird so nicht gehen. Klar ziehst du so schnell die F Generationen durch aber was bringt dir das wen du nicht weist wie stabil die Sorte über die Saison schon ist. Da wären wir auch schon bei der F9 oder F10.

Ich schreib ja nicht das du damit Aufmerksamkeit erhaschen möchtest und wen wäre es mir auch egal. Aber dein Weg stimmt nicht so richitg ich würde wen du es alleine weiter machst zumindest mal nicht gleich die erste Chili sofort weiter anziehen sondern erst mal abwarten wie sich die pflanze entwickelt und da ist man mit 2 Generationen pro Saison schon schnell. Oder such dir noch 1-2 leute nicht zu viele damit du auch mal vergleichen kannst. Ist nur als Rat gemeint ich lass dich jetzt in Ruhe :D wünsch dir viel Glück das es klappt

Lg heiko
 
Morgen!
Erstmal vielen lieben Dank Fazer für den ausführlichen Beitrag. Ich lege sehr viel Wert auf die Meinungen der Experten hier im Forum und bin über jeden Tipp froh! Also bitte NICHT IN RUHE lassen sondern mich pisaken, ich möchte was lernen!

Ja, ich hab von den ersten reifen Früchten gleich Samen genommen, weil ich total neugierig auf die F2-Aufspaltung war. Dass die Früchte sich nochmal ändern können an einer Pflanze, hab ich nicht gewusst.
Ich wollte die F1 so schnell wie möglich hinter mir lassen, da sich da ja nicht viel tut. Das heißt als, auch in Zukunft die F1 länger machen lassen und die Früchte/Pflanzen genau prüfen?

Okay, das heißt, ich muss meine drei "Auswahlpflanzen" jetzt reinholen, bevor Bodenfrost ihnen den Todesstoß gibt und jetzt im Winter weiterbeobachten und erst dann Samen nehmen?

Welche der F2 Pflanzen sieht für Euch am interessantesten aus? Wo würde sich eine Weiterzucht lohnen? Oder soll ich nochmal zurück zur F1?

Ich würde sehr gerne ein paar Leute finden, die hier mitmachen und ev. ein paar Pflanzen zum Vergleich ziehen. Ich dachte mir nur, dass das Projekt im Vergleich zu den anderen hier doch etwas zu langweilig ist. Hat jemand Interesse?
 
Nur kurz: bisher dachte ich immer, dass Frutenscens mit so gut wie nichts kreuzbar ist. Oder vertue ich mich da?
 
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