Sortenfazit 2018
Annuum
Lunchbox Orange: Schöne kleine Snackpaprika. Kompakter Wuchs, sehr guter Ertrag. Eher dicke Wandstärke. Geschmacklich auch super, anders als "normale" Supermarktpaprika. Ganz leichte Bananennote. Keine Schärfe. Super zum Snacken. Nächstes Jahr wieder dabei.
Türkische Paprika: Typische Wuchsform für Annuums, größer als bei der Lunchbox aber immer noch relativ Kompakt. Viele lange, spitze, schmale Früchte mit mittlerer Wandung. Guter Paprikageschmack, mit Plazenta deutliche Schärfe so auf Jalapeno-Level. Ohne Diese super um ein dezent scharfes edelsüßes Paprikapulver herzustellen. Hatte leider einiges an Verlusten duch abgebrochene Zweige, die Früchte haben schon Gewicht.
Jalapeno Brown: Etwas breitere Krone als meine anderen Annuums. Wahnsinns Ertrag: von 2 Pflanzen in 11L über 3kg REIFE Früchte. Nicht so viele Beeren wie bei anderen Vertretern, diese sind dafür aber sehr groß. Perfekt zum Füllen und für den Grill. Zum Einlegen würde ich eine andere Sorte bevorzugen. Schärfetechnisch etwas milder als andere Jalas die ich hatte, geschmacklich auch weniger süß aber immer noch gut.
Baccatum
Jamy: Meine einzige Baccatum hat sich sehr gut entwickelt. Schön buschig, nicht so hoch wie andere der Gattung. Auch hier viele abgebrochene Zweige durch zuviele Früchte, hätte mehr stützen sollen. Die ersten Früchte waren sehr groß, später dann wieder normal. Eine recht dickwandige, saftige Sorte. Eher wenig seifigkeit, sonst Bacca-Aroma. Der Name verrät ja schon was man mit ihr machen soll.
Chinense
Frontera Sweet: Meine erste milde Chinense setzte bereits früh viele Früchte an. Auffällig; diese fallen im grünen Zustand leider recht leicht ab, man muss also beim Ernten etwas aufpassen. Sehr dünnwandige, regelrecht "aufgeblasene" Früchte mit vielen Formen. Wenig scharf, so bei 1. Geschmacklich fand ich sie jetzt nicht so dolle. Leichtes Chinensenaroma mit dezenter Blumigkeit und wenig süße. Etwas pappig von der Konsistenz her. Habe einige so gegessen, etwas Pulver gemacht und den Rest ins Sambal Olek getan.
Cream Fatalii: Die zweite milde Chinense hat mit besser gefallen. Die Früchte waren dicker und weniger scharf (0-1). Ebenfalls mit einem Hauch von Blumigkeit aber sehr viel süßer Dezent fruchtig. Hat mich an Zuckererbsen erinnert. Habe viele so gesnackt, sind dafür prima. Könnte ich mir auch gut in Salaten vorstellen.
Habanero Chocolate: Hatte vor 2 Jahren mal frische Chilis bei Pepperworld geordert, diese Sorte war mit dabei. Hat mir im getrockneten Zustand sehr gefallen, deshalb dieses Jahr angebaut. Gut gewachsene Pflanzen, leider wenig reife Beeren und viele kleine dabei. Wird wie oben geschrieben am Wetter gelegen habe. Dunkelbraune Beeren mittlerer Wandstärke. Geschmack deutlich anders als bei anderen Habanero Sorten. Keinerlei Süße, eher herb und etwas blumig. Meiner Meinung nach ein reiner Pulverkanidat, dieses gefällt mir gut. Kommt sogar noch eine leichte Fruchtnote durch. Sehr scharf.
Bhut Orange Coppenhagen: Meine erste Superhot. Leider noch weniger Ertrag als bei der Habbi. Als es kühler wurde hat die zwar nochmal kräftig angesetzt, leider zu spät. Angebaut da ich viel gutes über den Geschmack hier gelesen hab, wurde auch nicht enttäuscht. Angenehme Süße und ein tolles Fruchtaroma ohne dabei blumig zu sein. Etwas schärfer als 10/10 aber noch keine extreme Superhot. Gab ein schönes, fast schon rosafarbenes Pulver. Hat frisch auch prima eine Marmelade verfeinert.
Pubescens
Rocoto Gelbe Riesen: Schöne große Pflanze mit sehr großen Früchten. Der Name ist Programm. Wie alle Rocotos saftig, dickwandig mit dem typischen Aroma. Von den Sorten die ich kenne mit die mildeste, besonders ohne Innenleben. 2018 war zwar kein gutes Rocotojahr, hatte aber genug geerntet. Habe eine Marmelade draus gemacht, dafür ist sie wirklich gut (natürlich mit anderen Früchten dazu). Rest ins Sambal.
Rocoto Big Brown: Die Communitysorte aus dem Forum. Hatte vermutlich einen schlechtern Platz als die RGR (weniger Nachtabkühlung) und daher weniger Beeren dran. Diese waren deutlich kleiner als obige oder auch die der Marlene. Ebenfalls sehr saftig, schmeckte mir etwas besser als andere Sorten, aber ehrlichgesagt kann ich da immer wenig Unterschied feststellen. Aus dem Großteil wurde Relenno gemacht, dafür sind sie super. Evt. sollte man sie aber vorher in Milch einlegen, denn sie haben ordentlich Bumms, auch ohne Plazenta.
Das war es mit den Chilis. Von meinen 3 Tommys konnte mich nur die
Mexikanische Honigtomate überzeugen, die war prima. Die
Königin der Nacht sah zwar spektakulär aus, hatte aber eine sehr dicke Haut und schmeckte auch recht säuerlich.
Green Zebra entpupte sich leider als irgendeine unbekannte Fleischtomate. Von der
Physalis ixocarpa purple hatte ich eine falsche Vorstellung. Tomatillos sind dann doch nicht mein Ding.
Aquaymanto hingegen war absolut spitze in Ertrag, Beerengröße und Geschmack. Stand schon sehr früh fest das sie auch nächstes Jahr wieder dabei ist.