Rezession?

Kann ich so nicht bestätigen, also zumindest nicht in meinem Betrieb, hier werden Tariflöhne und darüber bezahlt, was die wenigsten Betriebe tun, und auch nicht müssen.
Dann sollte es ja für euch kein Problem sein, denen die keinen Tariflohn bekommen entsprechend mehr zu bieten und zu einem Wechsel zu euch zu motivieren. Aber ich hab das Gefühl, dass da noch eine entscheidende Info fehlt.

Was bekommt denn eine frischer Geselle bei euch zum Einstieg für ein Jahresbrutto?

Im Prinzip geht's darum, "früher" müsste man ein paar Gesellenjahre nachweisen um seinen Techniker/Meister etc zu machen, heute nicht mehr, sprich aus völlig unerfahrenen Junggesellen werden "schlechte" Meister/Techniker etc , schlecht deswegen weil sie dann auf Baustellen rum stolpern und keine Ahnung haben, und ihre Striche auf den Plänen nicht mehr erklären können.

Nieten gibts in allen Berufszweigen, das hat nicht zwingend was mit fehlender Erfahrung in Gesellenstellung zu tun. Für den Meister mag das ja noch sinnvoll sein, für den Techniker schon weniger und für einen Ingenieur ist das vollkommen überflüssig.
 
Nichts gegen Deine Meinung, aber wo hast Du denn diese Weisheit her?
Einfache betriebswirtschaftliche Grundlage: Bei einem Mangel steigen die Preise und zwar deutlich über der Inflation. Was hast du hierzu in deinem Berufsfeld beobachtet?

Firmen die gut zahlen, haben ausreichend Bewerber und können sich die richtigen raus suchen, Firmen die schlecht zahlen, haben mit der Abwanderung zu kämpfen und evtl. Probleme ihre freien Stellen zu besetzen. Was machen diese Firmen also? Mehr Zahlen? :woot: Nein, sie jammern über den "Fachkräftemangel"!

In den letzten drei Jahren habe ich mit 9 neuen Mitarbeitern (alle Mechatroniker) zu tun gehabt, davon haben sich 2 als taugliche Kollegen erwiesen.
Beide mit Ausbildung bei Mittelständlern.
Der Rest (Ausbildung bei Namhaften Großunternehmen) war für'n Skat.
Es bleibt immer noch die Aufgabe der Unternehmen die ungeeigneten Bewerber vorher auszusortieren.
 
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Einfache betriebswirtschaftliche Grundlage: Bei einem Mangel steigen die Preise und zwar deutlich über der Inflation. Was hast du hierzu in deinem Berufsfeld beobachtet?
Falsch. Der Markt ist momentan ausgewogen, da kommen inflationäre Gehaltsvorstellungen wenig, bis gar nicht an.
Es bleibt immer noch die Aufgabe der Unternehmen die ungeeigneten Bewerber vorher auszusortieren.
Das habe ich damit zum Ausdruck bringen wollen.
Wobei mit "vorher aussortieren" kommst Du nicht weit, Du musst die Mitarbeiter auf ihre Fähigkeiten prüfen.

So langsam frage ich mich, was Du mit der Erstellung dieses Themas bezwecken möchtest.
Wenn ich mir die Antworten so durchlese, ist das Ergebnis: Massig Aufträge, begrenzt fähiges Personal verfügbar.
Nur bei der Automobilbranche kriselt's ein wenig und die lieben Damen und Herren Aktionäre bekommen mal kein Geld für's nichtstun.
Sorry, aber dieses "Aktien-" System ist mit dem "Ich muss jedes Jahr mehr Gewinn machen" eh obsolet.
Sieh' Dich einfach mal in der "kleinen" Wirtschaft um, da funktioniert "Leben und leben lassen" noch.
 
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... weil natürlich ein erheblicher Fachkräftemangel herrscht, die guten sitzen in ihren Firmen fest, und das was nachkommt kannste absolut in der Pfeife rauchen, ist leider so, es langt leider nicht wenn man nur alle fünf Jahre nen Azubi hat den man dann auch wirklich übernehmen kann.

Kann ich leider nur bestätigen. Wir sind ein Dienstleistungsunternehmen im Baunebengewerbe, wo man auch schon mal ungeregelte Arbeitszeiten hat, körperlich bisser härter anfassen muss und auch schon mal schmutzig wird. Wir könnten zwar Azubis ausbilden, aber leider gibt es niemanden, der diesen Beruf ausüben will (Bauwerksmechaniker für Abbruch und Betontrenntechnik - Betonbohren und -sägen, Abbruch - )
Erschwerend kommt dazu, dass es dafür in Deutschland zu wenig Berufsschulklassen gibt und diese dann relativ zentral in Deutschland geschult werden. Momentan ist mir nur eine bekannt.
Wir haben Unmengen an Bewerbern zum Helfer durch, aber die Wenigsten haben länger als 1 Monat durchgehalten. Vielen fehlten auch die nötigen Grundvoraussetzungen. Ist halt nicht jedermanns Sache.
Zum Thema Lohn: Wenn man ungelernt und branchenfremd irgendwo anfängt, kann man natürlich nicht erwarten, daß man anfangs mit dem selben Lohn nach hause geht, wie alteingesessene Mitarbeiter. Das sollte soweit schon klar sein. Wäre auch den anderen Mitarbeitern gegenüber unfair, wenn's so wäre.
Trotz allem hat man den Eindruck, daß sich der Nachwuchs überhaupt nicht mehr die Hände schmutzig machen will. Das Handwerk sucht händeringend Nachwuchs, aber die Jugend mag lieber studieren oder Berufe erlernen, welche bequemer erscheinen.
Das hat dann zur Folge, daß sich im Handwerk immer mehr Billiglohnfirmen etablieren und damit auch die Qualität allmählich sinkt (Ausnahmen bestätigen die Regel)
Fazit: Die Bevölkerung muss für gute Qualität tiefer in die Tasche greifen. Doch bevor sie das wirklich begreift, wird es zu spät sein, weil die Taschen langsam immer leerer werden!

OT: FridaysForFuture: Klimarettung ist ein Thema für sich, aber mit Hüpf-Demos kommen wir dem nicht bei! Und schon gar nicht mit Schule schwänzen - es sei denn, es geht nur um die Freizeit!
 
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Ich bin Wirtschaftsinformatiker. Ich bin im April aus Niedersachsen nach Sachsen gezogen und hatte im Dezember sechs Bewerbungen abgeschickt, durch die Bank auf sehr ambitionierte Stellen. Nach den daraus resultierenden fünf Bewerbungsgesprächen hatte ich vier Zusagen und bekomme ein Gehalt, das so vor einigen Jahren m.M.n. nicht denkbar war.
In meinem Berufsfeld ist die Nachfrage derzeit ungleich höher als das Arbeitskräfteangebot, daher ist da von Rezession keine Spur.
 
Ingenieurslogik:
Wenn eine Frau wegen Schwangerschaft 9 Monate ausfällt, nehmen wir einfach 9 schwangere Frauen, dann ist die Frau nach einem Monat wieder da...omg
Oder:
Die Akkus sind doch leer (entladen), also sind sie auch leichter.....hä?
Oder:
Den Überflurhydranten können Sie doch ganz einfach mit einem Schlauch entleeren.... nur mal kurz ansaugen, dann läuft das Wasser doch von alleine raus... ( ja, natürlich, aber nur bis zur Erdoberfläche und was ist mit dem frostgefährdeten Rest? )
Alles ist käuflich, auch Ing., Dr. oder Prof.- titel. Die Wahrheit kommt durch solche Aussagen jedoch zu Tage.

Jeder kann sich betiteln, wie er gerne möchte, seine Fähigkeiten muss er aber beweisen.
Ach übrigens, ich werde Youtuber....
 
Einzelhandel.

Läuft.


Wir warten seit geraumer Zeit gespannt darauf, an wen wir wann verkauft werden und ob und wie es dann weiter geht. :rolleyes:
 
Falsch. Der Markt ist momentan ausgewogen, da kommen inflationäre Gehaltsvorstellungen wenig, bis gar nicht an.
Das ist das was ich meine: Wir haben keinen Fachkräftemangel, sonst würden die Gehälter steigen, was sie aber nicht tun (Bestenfalls auf Inflationsniveau).

Wenn Firmen über Fachkräftemangel klagen, dann haben die einfach ein bescheidenes Gehaltsniveau und deshalb will keiner bei denen arbeiten.

Der sollte ca bei 2300-2400 monatlich brutto liegen.
Also 27600 - 28800€ Jahresbrutto. :(

Zum Vergleich: Ich hätte anno 2002 direkt nach der Ausbildung 26000€/Jahr bekommen, damals waren die Sozialabgaben noch geringer und die Mehrwertsteuer noch bei 16% ect...

Die Facharbeiterlöhne sind im Keller und es herrscht Verwunderung darüber, dass keiner mehr die Jobs machen will? Warum?
 
Wenn eine Frau wegen Schwangerschaft 9 Monate ausfällt, nehmen wir einfach 9 schwangere Frauen, dann ist die Frau nach einem Monat wieder da...omg
Das sind die Projektmanager. Wenn du denen dann endlich vermittelst hast, dass ein Kind doch 9 Monate braucht kommt die nächste Hürde über die sie müssen: Zwillinge brauchen keine 18 Monate! ;)
 
Nur bei der Automobilbranche kriselt's ein wenig und die lieben Damen und Herren Aktionäre bekommen mal kein Geld für's nichtstun.
Sorry, aber dieses "Aktien-" System ist mit dem "Ich muss jedes Jahr mehr Gewinn machen" eh obsolet.
Um mal wieder ein wenig zurück zum Thema zu kommen: Für die Aktionäre hält sich mein Mitleid auch in Grenzen (Auch wenn z.B. die Aktien von Schaeffler binnen eines Jahres ma 50% Wertverlust hatten), aber da fehlt nicht viel und es zieht weitere Kreise.

Aktuelle Meldung zu Schaeffler, die sind nicht weit von den betriebsbedingten Kündigungen weg:


Wenn sich das noch etwas verschärft, dann haben recht schnell auch andere Branchen ein Problem, deswegen hab ich mich ja mal neugierig nach der Großwetterlage erkundigt. Fazit: Noch ist es überwiegend sonnig und heiter.
 
Rezession na ja. In einigen Bereichen bestimmt. Einen Handwerker bekomme ich hier schon seit Jahren nicht zu Gesicht. Vordach erneuern (ca. 30 qm) - Nö Kleinaufträge machen wir nicht! Dachfenster erneuern? Nö ist ja nur ein Kleinauftrag. Elektriker bekommt man gar keinen mehr zu Gesicht außer man hat nur mal eben den Herd für 50 Euro in 2 Minuten anzuschließen! Ich selbst bin auch seit über 10 Jahren selbst und ständig - Selbständig wie auch meine Frau. Problem bei mir ist nicht die Rezession sondern die Auflagen vom Staat, für jeden Quatsch braucht man das Bauamt, Umweltamt usw. und was die einem für Steine in den Weg legen - das braucht keiner.
Bezüglich des Autos...das Deutschland seine führende Rolle im Automobilbau abschafft und damit Arbeitsplätze abschafft hat ja wohl eindeutig was mit einer Partei zu tun die das billigend in Kauf nimmt bzw. fördert. Wir schaffen unsere eigene Rezession....
 
Einen Handwerker bekomme ich hier schon seit Jahren nicht zu Gesicht. Vordach erneuern (ca. 30 qm) - Nö Kleinaufträge machen wir nicht! Dachfenster erneuern? Nö ist ja nur ein Kleinauftrag. Elektriker bekommt man gar keinen mehr zu Gesicht außer man hat nur mal eben den Herd für 50 Euro in 2 Minuten anzuschließen!
Das ist doch nichts neues. Kleinaufträge waren bei Handwerkern schon immer unbeliebt.
Und wenn der Elektriker nur 2 Minuten braucht um den Herd anzuschließen, dann müsste er trotzdem erst kommen und hinterher zurück fahren. Zeit und Fahrtkosten musst du als Kunde zahlen.

Wir machen so ziemlich alles selbst. Was wir nicht können lernen wir. Oder wir beauftragen einen Betrieb, den wir dann auch anständig bezahlen. Die Leute wollen auch leben ...
 
.... Oder wir beauftragen einen Betrieb, den wir dann auch anständig bezahlen. Die Leute wollen auch leben ...

Das ist richtig. Denn auch die Handwerker haben ständig steigende Kosten und Ausgaben, die sie dann natürlich auch auf die Kundschaft umlegen müssen, wenn sie Gewinn einfahren wollen. Das sind unter anderem steigende Lohn- und Lohnnebenkosten, steigende Materialkosten und Steuern, steigende Kraftstoffkosten etc pp.
Und wenn ein Betrieb keinen Gewinn mehr einfährt, ist er unwirtschaftlich und sollte geschlossen werden. Das wiederum wollen dann aber die Kunden nicht .....
 
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