Ich habe mal etwas herumgegoogelt...
Ich denke Peters Meinung gründete auf der Annahme dass alle Vögel gleich funktionieren,
was aber scheinbar nicht so zutrifft und deshalb auch die Schlussfolgerung es könne diese Verbreitungsmethode gar nicht geben wohl doch ein Fehlschluss ist.
Immerhin sind es wohl nicht nur ein paar "Chilipäpste" die mal eben eine solche Theorie erfanden,
sondern scheinbar eine auch von anderen Botanikern, Vogelkundlern und Biologen lange vertretene Lehrmeinung.
Scheinbar gibt es auch in der Vogelwelt solche und solche Vertreter.
Folgende Seite deutet zum Beispiel an dass es "Körnerfresser" und "Weichfresser" gibt
und wie einzelne Früchte von den jeweiligen Arten aufgenommen werden:
http://www.vogelzucht-koempf.de/sites/futterpflanzen_beeren.htm
Feuerdorn:
"Sie sind dann eine beliebte Vogelnahrung, die man in großen Mengen pflücken und auch einfrieren kann. Die Körnerfresser sind dabei in erster Linie an den Samenkörnern interessiert und man muss sich wundern dass sogar Arten wie der Stieglitz und Erlenzeisig – die ja keinen kräftigen Beißschnabel haben - sich daran versuchen. Sie lassen das Fruchtfleisch dabei zu Boden fallen. Im Gegensatz dazu verschlucken die Weichfresser die Frucht ganz und scheiden die Samen wieder unverdaut aus."
Stechpalme:
"Die Verbreitung der Samen geschieht vor allem durch die Vögel, die die Früchte verzehren, die Samen aber unverdaut wieder ausscheiden. Deshalb sollte man sie auch nur Weichfressern anbieten."
Desweiteren habe ich in der Wikipedia den begriff der Endochorie entdeck,
der genau diese Art der Verbreitungsstrategie der Pflanzen beschreibt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Endochorie
Zu den wichtigsten Tiergruppen, die an der Endochorie beteiligt sind, zählen die Vögel. Efeu, Pfaffenhütchen, Maiglöckchen und Wildrosen werden durch sie ausgebreitet. Die Mistel ist vollständig auf die endochore Ausbreitung durch Vögel angewiesen. Selbst die Ausbreitung einiger Wasserpflanzen wie Laichkräuter, der Igelkolben sowie viele Arten der Seggen ist abhängig von Wasservögeln wie den Enten. Die durch Vögel erreichte Ausbreitungsdistanz ist häufig nur sehr gering und beträgt regelmäßig nur 25 bis 50 Meter. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Vögel häufig nur einen geringen Aktionsradius haben und ihre Nahrung den Verdauungstrakt sehr schnell passiert.
Für die Ausbreitung von Pflanzensamen durch Vögel gibt es wiederum noch einen eigenen Begriff,
die Ornithochorie, die aber sowohl endochore (durch den Verdauungstrakt), wie auch andere Formen beschreibt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ornithochorie
Vögel sind für die Samenausbreitung von großer Bedeutung. Allein in Mitteleuropa wurden 186 Holzpflanzenarten ermittelt, deren Diasporen ornithochor ausgebreitet werden. Viele Vögel tragen dazu bei, indem sie (vor allem Eichelhäher und Tannenhäher) Diasporen als Vorrat verstecken, aber nicht alle Depots zur Ernährung nutzen (Versteckausbreitung). ... Der größere Teil wird aber sicher durch Endochorie (Verdauungsausbreitung) ausgebreitet.
Zudem wird dort auch Tepin als Beispielpflanze der Gattung Capsicum unter den Beeren angeführt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bromelioideae
Die Beeren werden von den Vögeln gefressen und die feuchten Samen werden dann unverdaut ausgeschieden.
Ich weiß nun nicht ob diese zugegeben recht kurze und oberflächliche Recherche Peter überzeugt,
wenn er selbst einem Fachmann in dem Gebiet wie Herrn Bosland die Kompetenz der Beurteilung abspricht,
(Wobei ich die Abneigung gegen Leute verstehen kann dessen Forschungstätigkeit so eng mit kommerziellen Interessen verzahnt sind.)
aber zumindest die Feststellung dass es bei Vögeln Arten gibt die sich eher von Samen und
welche die sich überwiegend von Früchten und Insekten ernähren lässt mich schon glauben
dass nicht alle Arten eine so "hocheffektive Verdauung" haben bei der keine Samen mehr hinten rauskommen,
auch wenn es sicher auch andere Arten gibt die diese haben, weil sie sich auf Samen spezialisiert haben.
Ich für meinen Teil bin nun davon überzeugt dass es zumindest AUCH die klassisch angenommene Ausbreitungsart
durch das Verdauungssystem von Vögeln gibt, genau so wie wohl auch die von Peter angenommene Art
des Verschleppens von ganzen größeren Früchten und die Verbreitung ohne der teilweisen Verdauung.