Semillas hat aufgerüstet...
- Ersteller Alex
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Da das Thema einen Projektcharakter angenommen hat, passt es besser zu Projekten.
Das Thema wurde daher nach "Projekte" verschoben.
Das Thema wurde daher nach "Projekte" verschoben.
S
Semillas
Gast
danke!
Klaus
Habanerolecker
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Vielen Dank für die Erklärung. Hatte bei der Scovillebestimmung die Verdünnen/Verkosten Methode im Hinterkopf, desshalb die Frage zur Korrellation.
So wurde es ursprünglich gemacht, entwickelt von Wilbur Lincoln Scoville. Heute hat man ausgereiftere Methoden, wie die von Semillas beschriebene.
Ecuadorian Brown
Pikiermeister
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S
Semillas
Gast
Bis man zur Messung am Gerät kommt, sind einige Vorbereitungsschritte notwendig.
1.) Auswahl der Früchte
Es ist bekannt, daß die Schärfe während des Reifungsprozesses zunimmt, aber schon kurz vor der Vollreife wieder
abnimmt. Verantwortlich dafür ist eine Peroxidase, die während der Reifung gebildet wird und das Capsaicin abbaut.
Daher müssen die Früchte kurz vor der Vollreife gepflückt werden, wenn man maximale Schärfewerte bestimmen
will. Im nächsten Jahr werde ich dazu noch selbst ein paar Versuche machen, um den optimalen Erntepunkt gut zu
erwischen.
Es werden nur gut ausgebildete Früchte gepflückt, die dem Phänotyp der Sorte entsprechen.
Die Früchte werden dann der Länge nach aufgeschnitten und es wird kontolliert, ob sie auch innen in Ordnung sind.
Sind sie innen faul oder geschimmelt, ist die Plazenta unvollständig entwickelt oder sind eine Vielzahl von Samen
abgestorben, dann wird die jeweilige Frucht verworfen.
Ich habe bei den vorliegenden Proben mindestens 4 Früchte verwendet, falls möglich von 4 verschiedenen Pflanzen.
1.) Auswahl der Früchte
Es ist bekannt, daß die Schärfe während des Reifungsprozesses zunimmt, aber schon kurz vor der Vollreife wieder
abnimmt. Verantwortlich dafür ist eine Peroxidase, die während der Reifung gebildet wird und das Capsaicin abbaut.
Daher müssen die Früchte kurz vor der Vollreife gepflückt werden, wenn man maximale Schärfewerte bestimmen
will. Im nächsten Jahr werde ich dazu noch selbst ein paar Versuche machen, um den optimalen Erntepunkt gut zu
erwischen.
Es werden nur gut ausgebildete Früchte gepflückt, die dem Phänotyp der Sorte entsprechen.
Die Früchte werden dann der Länge nach aufgeschnitten und es wird kontolliert, ob sie auch innen in Ordnung sind.
Sind sie innen faul oder geschimmelt, ist die Plazenta unvollständig entwickelt oder sind eine Vielzahl von Samen
abgestorben, dann wird die jeweilige Frucht verworfen.
Ich habe bei den vorliegenden Proben mindestens 4 Früchte verwendet, falls möglich von 4 verschiedenen Pflanzen.
S
Semillas
Gast
2.) Trocknen der Früchte und Mahlen
Die Früchte habe ich im Excalibur bei 45°C für 24h getrocknet.
Danach wurde in einer Kaffee-Mühle solange gemahlen, bis ein homogenes Pulver vorlag.
Die verschiedenen Pulver werden nun in Präparatedosen gelagert.
Kurz vor der Extraktion wird nochmal auf minimale Restfeuchtigkeit mit Molekularsieb heruntergetrocknet.
Die Früchte habe ich im Excalibur bei 45°C für 24h getrocknet.
Danach wurde in einer Kaffee-Mühle solange gemahlen, bis ein homogenes Pulver vorlag.
Die verschiedenen Pulver werden nun in Präparatedosen gelagert.
Kurz vor der Extraktion wird nochmal auf minimale Restfeuchtigkeit mit Molekularsieb heruntergetrocknet.
S
Semillas
Gast
3. Extraktion
Im nächsten Schritt wird das Capsaicin aus dem Pulver extrahiert.
Hierzu gibt es eine Reihe von Rezepten in verschiedenen Literaturstellen.
Bei allen Methoden werden organische Lösemittel verwendet, die rein, oder mit Wasser gemischt eingesetzt werden
Am häufigsten werden Ethanol, Methanol und Acetonitril eingesetzt.
a.) Soxhlet Extraktion
Die Methode verwendet eine spezielle Glasapparatur und das Capsaicin wird aus dem Pulver unter kontinuierlicher Destillation
extrahiert.
Vorteil: Quantitative Extraktion des Capsaicins
Nachteil: Großes Volumen, daher hoher Bedarf an Lösemittel und Probe, zeitaufwendig
YouTube Video zur Methode:
b.) Methode vom CPI
Das Pulver wird im Wasserbad bei 80°C über 4h mit Acetonitril extrahiert.
Die Probe wird stündlich von Hand geschüttelt.
Vorteil: Die Autoren behaupten, dies sei die beste Methode (Stand 1995)
Nachteil: Acetonitril ist ein Gefahrenstoff, großes Volumen, bei erhöhter Temperatur lösen sich zuviele unerwünschte Begleitstoffe,
ungenau, da das Gesamtvolumen des Extrakts aus dem Volumen der Flüssigkeit + dem Volumen des Pulvers besteht.
c.) Meine Methode
Das Pulver wird in einem kleinen Volumen Ethanol / Wasser + Säure (Essigsäure oder Citronensäure) aufgeschlämmt und in eine kleine
Säule (Einwegspritze mit Watte unten und oberhalb des Pulverbreis) gegeben. Über diese Säule wird das Capsaicin aus der Probe mit
frischem Lösemittelgemisch extrahiert.
Alle Prozesse werden bei Raumtemperatur durchgeführt.
Das optimale Verhältnis Ethanol / Wasser / Säure kann ich erst bestimmen, wenn die Anlage läuft.
Meine Vorversuche habe ich so getestet, daß ich das Säuleneluat probiert habe, was ja bei Ethanol völlig ungefährlich ist.
Als Probenmaterial wurde sehr feingemahlener Hot Pepper Blend eingesetzt, die Probenmenge war 250 oder 500mg
Nach 2-5ml Eltuion war das Eluat fast ohne Schärfe.
Vorteil: Verwendung eines ungefährlichen Lösemittels, keine erhöhte Temperatur, geringes Volumen, sehr wahrscheinlich vollständige
Elution des Capsaicins, klare Probe, die nicht nach dem Abkühlen trüb wird. Durch Verkleinerung der Säule konnen Proben von
100mg analysiert werden. Ethanol ist wesentlich billiger als Acetonitril, zumal ich es selber herstellen kann.
Nachteil: Bisher nichts bekannt
Foto: Aufbau der Extraktion, hier 200mg Hot Pepper Blend
Im nächsten Schritt wird das Capsaicin aus dem Pulver extrahiert.
Hierzu gibt es eine Reihe von Rezepten in verschiedenen Literaturstellen.
Bei allen Methoden werden organische Lösemittel verwendet, die rein, oder mit Wasser gemischt eingesetzt werden
Am häufigsten werden Ethanol, Methanol und Acetonitril eingesetzt.
a.) Soxhlet Extraktion
Die Methode verwendet eine spezielle Glasapparatur und das Capsaicin wird aus dem Pulver unter kontinuierlicher Destillation
extrahiert.
Vorteil: Quantitative Extraktion des Capsaicins
Nachteil: Großes Volumen, daher hoher Bedarf an Lösemittel und Probe, zeitaufwendig
YouTube Video zur Methode:
b.) Methode vom CPI
Das Pulver wird im Wasserbad bei 80°C über 4h mit Acetonitril extrahiert.
Die Probe wird stündlich von Hand geschüttelt.
Vorteil: Die Autoren behaupten, dies sei die beste Methode (Stand 1995)
Nachteil: Acetonitril ist ein Gefahrenstoff, großes Volumen, bei erhöhter Temperatur lösen sich zuviele unerwünschte Begleitstoffe,
ungenau, da das Gesamtvolumen des Extrakts aus dem Volumen der Flüssigkeit + dem Volumen des Pulvers besteht.
c.) Meine Methode
Das Pulver wird in einem kleinen Volumen Ethanol / Wasser + Säure (Essigsäure oder Citronensäure) aufgeschlämmt und in eine kleine
Säule (Einwegspritze mit Watte unten und oberhalb des Pulverbreis) gegeben. Über diese Säule wird das Capsaicin aus der Probe mit
frischem Lösemittelgemisch extrahiert.
Alle Prozesse werden bei Raumtemperatur durchgeführt.
Das optimale Verhältnis Ethanol / Wasser / Säure kann ich erst bestimmen, wenn die Anlage läuft.
Meine Vorversuche habe ich so getestet, daß ich das Säuleneluat probiert habe, was ja bei Ethanol völlig ungefährlich ist.
Als Probenmaterial wurde sehr feingemahlener Hot Pepper Blend eingesetzt, die Probenmenge war 250 oder 500mg
Nach 2-5ml Eltuion war das Eluat fast ohne Schärfe.
Vorteil: Verwendung eines ungefährlichen Lösemittels, keine erhöhte Temperatur, geringes Volumen, sehr wahrscheinlich vollständige
Elution des Capsaicins, klare Probe, die nicht nach dem Abkühlen trüb wird. Durch Verkleinerung der Säule konnen Proben von
100mg analysiert werden. Ethanol ist wesentlich billiger als Acetonitril, zumal ich es selber herstellen kann.
Nachteil: Bisher nichts bekannt
Foto: Aufbau der Extraktion, hier 200mg Hot Pepper Blend