Ja, das ist schade. Die Menschen wissen oft nicht was es für eine Vielfalt gibt und was man mit den Früchten alles anstellen kann. "Schmeckt nicht also mach ich Marmelade draus,... Mist, schmeckt auch nicht."
Immerhin gibt es da Grüne, Rote, Gelb-Grüne und Gelbe Sorten. Es gibt Sorten mit kleinen Beeren und welche mit sehr großen. Sorten mit dicker Schale und welche mit dünner. Unter den dicken Schalen sitzt mehr Säure, dünne sind also süßer. Es gibt Sorten mit behaarten Beeren und Sorten mit glatten Schalen. Es gibt Sorten die kompakt und Buschig wachsen und Sorten die lange aufrechte Triebe machen. Sorten mit vielen Stacheln und Sorten mit kaum Stacheln. Alte heimische Sorten sind Mehltauanfällig und modernere Züchtungen (amerikanische Sorten eingekreuzt) kaum. Man kann die Pflanzen als Busch, Fächer oder Spindel erziehen. Es gibt auch veredelte Stämmchen auf Goldjohannisbeere. Die Pflanzen können auch mal über 2 Meter hoch werden.
Die großen grünen Sorten mag ich nicht. Finde sie schmecken einfach nur nach Gras. Die gelb grünen sind solide bis lecker. Die gelben oft noch etwas aromatischer. Und die roten mag ich eigentlich am liebsten weil sie noch so ein zusätzliches Aroma mitbringen.
Auf die Größe kommt es an! Je nach dem wie man sie isst. Die meisten essen sie im Ganzen. Viele mögen die Konsistenz auch nicht und essen sie gar nicht. Ich mag die Pelle nicht und sauge sie aus. Mit dem Fingernagel an einem Ende aufgekniffen und das leckere innere raus gesaugt, die Schale fliegt weg. Da macht es dann natürlich mehr Spaß, wenn die Beeren gleich etwas größer sind.
Was kann man damit noch machen außer essen und Marmelade? Nicht mein Fall, aber sehr beliebt ist Stachelbeer - Baiser - Torte. Oder verarbeitet mein Favorit: das Rotegrütze Rezept meiner Mutter wo ein ganzer Haufen frische oder gefrorene Stachelbeeren hineinkommen, zusammen mit Johannisbeeren, Himbeeren und Brombeeren. Mengen recht frei gewichtet, die einen Früchte machen es saurer die anderen süßer. Die alle werden in Kirschnektar aufgekocht und ausgekocht und durch ein Sieb gepresst. Dann kommt das gute alte Perlsago hinein für eine schöne Konsistenz und Zucker je nach Geschmack bzw. süße der Früchte. Wenn die Grütze abgekühlt ist kann man noch Früchte Nach wühl zufügen wenn man will. Ich lasse die Früchte weg und mache Schwarzwälder-Kirsch-Grütze daraus: Eine Schicht Grütze, eine Schicht Schokoeis, eine Schicht Schoko-Sahne-Pudding, eine Schicht frische Schlagsahne und ordentlich brauner Rum.

sündhaft, aber vielleicht mein Lieblings Dessert auf der Welt. Ok, wir entfernen und schon recht weit von den Stachelbeeren, aber diese sind nun mal ein essentieller Bestandteil des Ganzen und man braucht schon eine gewisse Menge für einen Guten Topf voll Grütze.
Man sollte halt die Stachelbeere nicht aufgeben bevor man sich nicht etwas umfangreicher mit ihr beschäftigt hat.
Leider Beschränkt sich das breite Angebot auf dem Massenmarkt meist auf Hinnonmäki in all ihren Farben und manchmal noch Invicta. Aber oft sind es halt auch spezifische Eigenschaften genau dieser Sorten die manche Menschen nicht Mögen: den Geschmack von Invicta und die Wuchs und die Fruchtgröße von Hinnonmäki z.B.. Nur sind diese Sorten halt keine universellen Repräsentanten der Spezies.
Abgesehen davon,... zum Thema: das wichtigste was ich spätestens letztes Jahr gelernt habe ist Sonnenbrandvorsorge! Manche Sorten sind sehr anfällig, andere weniger. Aber alles was noch letztes Jahr an die Pflanzen hing als die zwei Tage mit ~38°C kamen ist ausnahmslos verbrannt. Man sollte also entweder schon beim Pflanzen aktiv vorsorgen oder Spätestens an heißen Sommertagen. Beim Pflanzen könnte man z.B. Stachelbeeren eher hinter die Johannisbeeren setzten oder anderen Halbschatten. Was in schlechten Sommern aber vielleicht auch wieder schlecht für die Fruchtqualität ist. Ein Schatten nur über die Mittagsstünden wäre vielleicht ganz gut, aber schwierig und vielleicht nicht mal ausreichend an extremen Tagen. Ideal wäre eine mobile Lösung wie ein Holzelement welches man in der kritischen Hochsommerphase davor stellen kann. Aber auch eher Unhandlich. Dann bleibt nur noch weißes Flies und hoffen das es riecht. Probieren konnte ich es noch nicht. Letztes Jahr hatte ich bei der Hitze andere Sorgen und leider nicht an die Stachelbeeren gedacht. Eine Späte Sorte kurz vor der Reife war dann besonders ärgerlich. Hing voll und war dann ein Totalschaden. Nicht eine gesunde, reife Beere war noch übrig. Alle am Stauch gegärt in der Sonne. Man hätte vielleicht noch Schnaps von machen können?
Ich habe zur Zeit etwa 8 Sorten.