Thailand - Die gängigsten Sorten (Fotos)

Ich habe mir auch einen Drachenfrucht-Kaktus aus Samen gezogen, der ist nun schon ein paar Jahre alt. Die ersten Ranken waren auch noch sehr dick, aber dann kommen immer nur diese dünnen Strippen. Ich muss aber sagen das ich ihn auch nicht so halte wie es sein soll, eigentlich soll man einen Haupttrieb senkrecht hoch ziehen, an nen Stab anbinden oder ähnliches und dann erst Seitentriebe wachsen lassen. Bei mir wächst er einfach. Ich denke das wir dieser Pflanze einfach nicht die Lebensbedingungen geben können die er braucht um auch mal zu fruchten. Ich möchte zu Hause ungern solche Luftfeuchtigkeit haben. Aber nun ja, er wächst...
 
Zuerst noch einmal vielen Dank für das Interesse. Ich war mir nicht sicher ob meine Berichte noch über Chilis & Früchte aufgefasst werden, oder es schon an einem Reisebericht grenzt. Vermutlich von allen etwas. Da ja jeder freiwillig hier mitlesen wird, und ich positive Kommentare bekommen habe, mache ich einfach mal so weiter.

In Thailand habe ich unglaublich viele neue Früchte auf den Märkten entdeckt. Vieles davon wächst leider nur Saisonal. Wie z.B. die Königin der Früchte, die Mangostane, bzw. im englischen Mangosteen. Sie wird wirklich 'Königin der Früchte' in Thailand genannt, das ist keine Wortkreation von mir. Zu beziehen ist sie von April bis August. Geschmacklich erinnert sie an Litschis und sieht sehr ungewöhnlich aus. Unter einer dicken lilanen Schale verbergen sich mehrere essbare weiße Segmente. Oben am Stil sind dicke Grüne Kronenblätter. Leider habe ich kein Foto einer Mangosteen.

Wo es eine Königin gibt, ist meist auch einen König. Das ist auf die Fruchtwelt bezogen die Durian Frucht. Auch Stinkefrucht genannt. In einigen Ländern wie z.B. Singapur ist es streng verboten sie mit in die U-Bahn zu nehmen. Schilder weisen explizit darauf hin. In Bangkok hatte mein Vormieter eine Frucht im Kühlschrank. Der war über Tage nicht zu benutzen. Einmal wurde mein Zimmer gereinigt und das Mädchen hatte eine Durian in der Hand. Ich habe sie sofort raus geschickt, aber der Geruch war noch Stunden wahrzunehmen. Durian Früchte werden sehr groß. Mindestens wie ein Fußball. Sie werden darum in kleinen Segmenten verkauft. Auch von der Durian habe ich leider kein Bild.

Stellvertretend zu den exotischen Früchten dieses Foto vom Markt.

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Thai Früchte

Oben zu sehen ist die Rambutan Frucht. Unter der Schale mit den weichen Stacheln (die nicht stechen) ist weißes Fruchtfleisch. Auch das erinnert an Litschis. Allerdings befindet sich im inneren ein Kern und der Bereich zwischen Kern und Fruchtfleisch ist stark verholzt und lässt sich nicht lösen. Damit meine ich, Kern entfernen ist einfach, aber das verholzte Fruchtfleisch am Kern muss man mitessen.

Unten rechts ist die Longkong. Nach dem öffnen sieht man drei weiß/durchsichtige Fruchtsegmente. Auch hier tendiere ich geschmacklich dazu sie am ehesten mit litschiartig zu beschreiben. Im inneren jedes Segmentes ist ein Kern. Dieser ist oft weich und extrem bitter. Nun ist es so das bei manchen Früchten die Kerne noch nicht voll ausgebildet sind und man den Kern ruhig durchbeißen und mitessen kann. Ist der Kern aber älter trifft einen der volle bittere Geschmack. Im zweifel also raus damit.

Nun komme ich aber zu den Longan Früchten welche auf der Farm wachsen und sich zu meinen absoluten Lieblingsfrüchten entwickelt haben.

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Longan Bäume

Die Farm ist in zwei Abschnitten mit jeweils etwa 100 Bäumen unterteilt. Ein Abschnitt trug keine Früchte und auf den anderen standen alle Bäume und trugen Mengen von Früchten. Laut Aussage meiner Freundin werden die Bäume mit einer Chemikalie zum blühen gebracht. Auch waren die Pflanzen noch verhältnismäßig jung, etwa fünf Jahre alt. Dafür kamen sie mir allerdings ziemlich groß vor. Zur Ernte. Es kommt ein Mann von einer Fremdfirma und begutachtet den Ertrag an den Bäumen und gibt ein Angebot ab. Ist der Farmer einverstanden erhält er das Geld und braucht sich um nichts weiter zu kümmern. Zu diesem Zeitpunkt habe ich die Bilder gemacht. Der Farmer hat gewartet das die Fremdfirma mit den Pflückern kommt und seine Bäume aberntet und vermarktet. Das Geld hatte er zu diesem Zeitpunkt schon erhalten. Er erspart sich somit Personal und Vermarktung. Die Früchte werden größtenteils nach China exportiert. Sie werden zum Mekong River per LKW gefahren und dann auf dem Seeweg über dem Mekong nach China transportiert.

Ich bin einmal mit dem Motorrad von Udon Thani aus (Nordthailand, Isaan) nach Laos gefahren. In Laos bin ich dann am Mekong mit dem Motorrad entlang gefahren.

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Auf dem Weg nach Laos, Verkäufer mit natürlicher (links) und geräucherter Kokosnuss (rechts)

Auf dem Bild sieht man einen Verkäufer welcher im Feuer geräucherte Kokosnüsse und natürlich belassene verkauft. Ich war da auf dem Weg nach Laos um ein neues Visa für Thailand zu bekommen. Gekauft habe ich mir an diesem Tag keine Kokusnuss, ich hatte eine Bananenstaude auf dem Motorrad gebunden. Tags zuvor wollte ich mir in Udon Thani auf dem Markt paar Bananen kaufen. Bekam aber für 50 Cent eine ganze Staude. Habe die hinten auf dem Motorrad gebunden und bin dann nach Laos gefahren und mich darauf gefreut endlich den Mekong sehen zu können.

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Mekong River von Laos mit Blick auf Thailand

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Kokospalme

Ich persönlich mag natürliche belassene Kokosnüsse lieber, aber der rauchige Geschmack passt schon zum Kokosnuss Aroma.

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Auf der Farm gab es täglich Kokosnuss satt

Zurück zur Longan Frucht. Öffnen ist ganz einfach, zusammendrücken, Schale platzt auf, Frucht entnehmen. Kern in der Mitte geht wie bei einer Kirsche leicht ab. Sehr süßer Geschmack mit Litschi Noten. Gibt es bei uns in Dosen im Asia Laden. Ich habe letzte Woche 1,99 Euro gezahlt. Ist aber wie mit Ananas aus Dosen. Erinnert nur entfernt an das tolle Aroma einer frischen Frucht. Der Hersteller nennt sich Aroy D. "Aroy" bedeutet „lecker“ und "D" ist „gut“. Da Asiaten aber kein „r“ sprechen können wird daraus Aloy. Thailändisch ausgesprochen kling es so: Aloi die (lecker gut). Kann man in Thailand auch in Unterhaltungen gut verwenden. Z.B. sagt man: Aloy mak mak = schmeckt viel viel = lecker.

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Longan Früchte in der Dose, gekauft in einen Asia Laden in Bremen

Auf der Farm wachsen auch einige Jackfruit Bäume zum Eigengebrauch. Das sind mächtig große Früchte mit gelblichen Fruchtfleisch. Leider bekomme ich aufgrund einer Allergie ein Brennen im Mund wie es auch bei einigen Äpfeln bei mir der Fall ist. Kann über den Geschmack nicht viel sagen, sehr lecker halt und so exotisch das ich keinen Vergleich ziehen kann. Jackfruit wird meist in kleinen Portionen verkauft, da eine Frucht viel zu groß ist.

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Jackfruit Baum

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Jackfruit

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Jackfruit mit meiner Hand als Größenvergleich

Es gibt auf der Farm auch viele Kautschuk Bäume. Das Latex läuft, nachdem die Rinde angeritzt wurde, in kleine Becher herein. Ich habe mit der erhärteten Masse herumgespielt wie mit Knete. Als der Farmer und meine Freundin das sahen gab es sofort einen Anschiss. Da wird eine Chemikalie zugegeben um das aus den Bechern zu bekommen, oder was weiß ich wofür, und die soll man nicht an die Haut kriegen. Ich habe mir also in einer Regentonne erst einmal die Hände gewaschen. Riechen tut die wabbelige Masse genau wie neue Autoreifen. Mir wurde noch mitgeteilt das der Kautschukpreis zur Zeit nicht gut ist.

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Kautschuk Gewinnung

Wir haben weiter die Gegend erkundet. Ich hatte mir aus einem Reisfeld ein Büschel Lemongras mit Wurzeln gerupft. Auf den Blättern zu kauen setzt ein einmaliges zitoniges Aroma frei. Anders als bei Zitronen, viel aromatischer. Leider ist mir aber der Ableger einige Wochen später eingegangen. In Thailand gibt es Lemongras Limonade in einigen Geshäften zu kaufen, welche sehr lecker ist. Zum Geburtstag hatte meine Freundin mir ein Tigerbalm mit Lemongras geschenkt.

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Kleines Reisfeld auf der Farm, dient rein zur Selbstversorgung

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Ich, das erste mal mit frischen Reis zwischen den Fingern

Frischer Reis ist übrigens hart und nicht zum naschen geeignet. Hinter dem Reisfeld befindet sich ein See. Ich glaube er dienst dem Zweck um Fische zu halten. Kann aber auch was mit der Bewässerung zu tun haben. Ich habe nicht nachgefragt. Meine Freundin hat eine Lotus Pflanze mit einem Stock herausgefischt und mir die Kerne zum Verzehr gegeben. Nussiger Geschmack. Auch die Pflanze selber ist essbar und soll sehr gut schmecken. Ich habe sie oft in den Supermärkten als Tiefkühlprodukt gesehen. Sie wird in Scheiben geschnitten verkauft. Ich selber habe etwas an dem Stiel rumgekaut, mir war aber nicht sonderlich wohl dabei (Hygiene). An den Geschmack erinnere ich mich nicht.

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Lotus Blume

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Lotus Pflanze, alles essbar, Kerne und Pflanze, wächst im Wasser

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Papaya Baum, im Hintergrund der See mit den Lotus Pflanzen

Es gibt noch so viele asiatische Früchte über die ich berichten kann, bei Interesse geht es bald weiter.
 
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Mit den gängigsten Chilisorten hat das wahrlich nicht mehr viel zu tun, aber dein Reisebericht ist echt fantastisch. Bin echt begeistert von so vielen exotischen Früchten, von denen man hier als Normalsterblicher noch nie was gehört hat! Freu mich schon auf das nächste Update!
 
Unglaublich interessant und schön zu lesen!
Die Lotus- Pflanze sieht wirklich verrückt aus :D
 
Sehr schöne Fotos !
Thailand ist seit ein paar Jahren meine zweite Heimat. Ich freue mich schon auf mehr Bilder von Dir
 
Das erste mal sah ich solche mit chinesischen Schriftzeichen versehenen Äpfel 2013. Ich konnte damals nicht viel damit anfangen und fand es ein uriges Fotomotiv.

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Chinesische Glücksäpfel

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Auf den Straßen bieten Händler Ihr Obst an, hier waren auch die Glücksäpfel drunter

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Drachenfrüchte, Papayas (im Netz), gelbe Mangos, unreife grüne Mangos, unten rechts die "Stinkefrucht" Durian.

Kurz darauf habe ich herausgefunden das der Verkauf mit dem chinesischen Neujahrsfest in Zusammenhang steht. Immer im Februar findet man diese interessant aussehenden Früchte auf den Märkten. Gekauft habe ich mir keine, da vermutlich geschmacklich keine große Überraschung.

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Chinesisches Neujahrsfest in Bagkok

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Bangkok zum chinesischen Neujahr

Ich möchte beim Thema Äpfel bleiben, dem Thai Apfel. Er ist nicht verwandt mit den „richtigen“ Äpfeln. Es gibt sie sowohl in rot und in grün. Erinnert sowohl von der Konsistenz als auch vom Geschmack etwas an unsere Äpfel, ist aber etwas weicher und saftiger.

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Roter Thai Apfel

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Thai Apfel, auch als Rosen Apfel bekannt

Bananen kennt jeder, aber auch schon einmal diese kleinen Baby Bananen gesehen, geschweige denn gekostet? Zugegeben, es ist nicht viel dran, aber verlockend sie zu probieren war es dann doch schon.

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Thailändische Baby Bananen

Meistens bin ich in Thailand mit dem Motorrad unterwegs und erkunde neue Dörfer und abgelegene Wege. Mein Smartphone, ausgestattet mit einer Navigationsapp, zeigt mir die Straßen abseits der vielbefahrenen Ruten, und vor allem den Rückweg zu meiner Unterkunft. Denn mit der Thaischrift habe ich es nicht so. Deshalb sind Beschilderungen für mich nutzlos. Wenn ich unterwegs interessante Pflanzen sehe mache ich immer Fotos. Hier ein paar Bananen. Besonders schön die riesige Blüte auf dem weiter unten folgenden Bild.

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Bananenpflanze

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Bananenstaude an Pflanze

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Schöne Bananenblüte

Wenn die Bananen abgeerntet sind wird die gesamte Pflanze oberhalb der Erde abgeschnitten und es bilden sich neue Triebe aus dem Boden. Bananen wachsen der Sonne entgegen, darum kommt auch die Krümmung der Früchte zustande.

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Honda CBR vor Bananenpflanzen während eines Ausfluges

Seltsamerweise habe ich in Thailand mehr Maniok Felder als Reisfelder gesehen. Das ist natürlich von der Region abhängig. Als ich vor vielen Jahren mein erstes Maniok Feld gesehen habe hatte ich es fotografiert und später die Rezeptionistin im Hotel gefragt was das für Pflanzen sind. Sie sagte mir man mache Pulver zum kochen daraus. Ich fragte nach dem Geschmack. „Taste nothing“ ihre Antwort. Ich fragte mich lange Zeit warum man etwas zum kochen nimmt, ohne einen Geschmack zu bekommen. Zumal ich unglaublich viel von diesen Pflanzen gesehen habe. Das kann man doch nicht nur zum Soße abbinden benutzen, dachte ich. Später hat mir meine Freundin dann während eines Ausfluges alles über Maniok erzählt.

Sie ist auf einer Farm aufgewachsen und ihre Eltern haben Maniok angebaut. Die Haupternte wird nach China exportiert. Und zwar nicht als Nahrungsmittel. Es wird vergoren und Ethanol, also Treibstoff daraus gewonnen. Übrigens beim tanken steht an der Tanksäule nicht wie bei uns E10, sondern E20. Es ist also 20% Ethanol zugesetzt. Auch fahren die meisten Busse und Lastkraftwagen mit Gas. So verschwendet man nicht wertvolle Devisen um Rohstoffe zu importieren, clever.

Der Preis den ein Farmer pro Kilo Maniok erzielen kann liegt bei 1 bis 3 Baht. Also zwischen etwa 3 bis 9 Cent. Der Anbau geht sehr einfach. Die Wurzel ist das Produkt das verkauft wird. Den oberen Teil der Pflanze zerschneidet man in kleine Stöcke die einfach in die Erde gesteckt werden und neue Wurzeln bilden.

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Maniok Pflanzen

Überall auf den Dörfern an der Straße und natürlich an auf den Märkten gibt es das ganze Jahr über Wassermelonen zu kaufen. Dabei kostet eine Frucht, größenabhängig, ab 20 Baht, 50 Cent. Es gibt Früchte mit roten Fruchtfleisch und mit gelben die auch etwas anders schmeckt.

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Wassermelone auf dem Feld

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Früchte fertig zugeschnitten bei einem Straßenverkäufer

Kauft man bei solch einen Straßenverkäufer die das Obst fertig zubereiten zahlt man 20 Baht, 50 Cent pro Frucht. Seltsamerweise scheinen Thailänder ganz wild auf das zu sein was ich immer ausspucke, Wassermelonen Samen, hier als Snack im Supermarkt.

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Einmal mehr ein hochinteressanter Beitrag. Das mit den Kernen von Wassermelonen hab ich schon mal irgendwo gehört. Soweit ich mich erinnern kann werden die geröstet gegessen, ganz ähnlich wie bei uns Kürbiskerne.
 
oh wow, ganz tolle Berichte! Ich freue mich schon sehr auf weitere Eindrücke und Bilder!
 
In diesem Beitrag widme ich mich einer sehr alten Nutzpflanze, dem Mais.

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Maisfeld in der Provinz Chon Buri, Thailand

Für 20 Baht (50 Cent) bekommt man überall in Thailand frisch gedünsteten Mais. Die Händler haben einen kleinen mobilen Handwagen der mit Gas betrieben wird um den Mais zu garen.

Es gibt Verkäufer die den Mais als ganzen Kolben anbieten, aber auch einige Händler die nur die Körner in einem Plastikbecher verkaufen. Auf Wusch mit Salz, Butter oder Dosenmilch (?) dazu. Das mit der Dosenmilch habe ich nie verstanden, die Butter macht selten einen ordentlichen Eindruck was die Kühlkette und sonstige Hygiene betrifft, ist aber nur meine gefühlte Meinung, ich verzichte auf das Fett. Wer den Mais aus den Plastikbechern mit Plastiklöffel wählt, bekommt die Körner nicht aus der Dose, sondern sie wurden vorher frisch vom Kolben gerupft. Man sieht das an der Form und Farbe. Bei Dosenmeais sieht ein Korn wie das andere aus, hier nicht.

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Mais Verkauf auf Phuket, Patong

Zu dem Bild dieses Standes gibt es eine kleine Anekdote. Ich hatte mir hier einen Kolben gekauft und mich während des verzers am Stand aufgehalten. Nach mir bestellte eine Kundin, ich glaube es war eine Russin, auch einen Kolben. Sie hat davon abegisssen, aber aus irgendeinem Grund hat sie den Maiskoben zurückgegeben und sogar das Geld wieder bekommen. Das Mädchen auf dem Foto hat den angeknabberten Kolben dann einfach wieder auf dem Grill gelegt zum Wiederverkauf, ärghhh!

Einige Händler haben nur den gelben Mais. Aber wenn man die Augen offen hält, wird man bemerken, dass es auch noch andere Sorten gibt. Es gibt dabei zu wählen zwischen dem gelben Mais, den wir hier auch kennen. Der ist allerdings meiner Erfahrung nach nicht ganz so süß wie hier. Aber ansonsten von der Konsistenz gleich. Die hier nicht erhältliche Form ist das Sticky Corn, der Klebemais. Genau wie in Thailand der Sticky Reis, Klebereis, verbreitet ist, verhält es sich mit dem Mais auch so. Es gibt eine Variante die sehr klebrig ist und auch anders schmeckt. Besonders beim kauen merkt man das. Es fühlt sich anders an. Zu erkennen ist die Variante an der Farbe. Meist ist es ein Kolben mit gelben und lila Körnern zusammen am selben Kolben, seltener auch komplett lila Körner. Übersetzt nennen die Thais die Sorte: Mais Klebereis lila. Zumindestens hat meine Freundin mir das so erklärt (Corn sticky rice purple). Sie sagt genau so wird das in Thai genannt, also übersetzt natürlich.

Auf diesen beiden Bildern sieht man eine Variante mit komplett lilafarbenen Mais, auch eine klebrige Variante. Die nennt sich in Thailand wie erwähnt Corn sticky rice purple, Mais Klebereis lila. Da meine Freundin weiß das ich mich für alle möglichen Früchte interessiere, hat sie mir letzte Woche diese beiden Bilder über WhatsApp geschickt, was mich wiederum bewogen hat in diesem Beitrag etwas über Mais zu schreiben.

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Klebriger lila Mais aus Thailand

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Corn sticky rice purple

Ich mache nun geografisch einen Riesensprung. Es geht nach Peru. Ich habe 17 Jahre in Spanien gelebt und dort die Sprache gelernt. Damit kann ich mich zusammen mit englisch auf den kompletten Nord- und Südamerikanischen Kontinent bis auf Brasilien (portugiesisch) verständlich machen. 2003 habe ich im Internet eine Peruanerin kennen gelernt und nachdem wir uns zwei Jahre täglich per Messenger geschrieben hatten bin ich im Sommer 2005 nach Peru geflogen um sie persönlich zu sehen. Der Mais ist ja wie die Kartoffel, der Chili und die Tomate eine typische Pflanze der Inka Kultur.

In den Restaurants ist es üblich das man zum Essen eine Karaffe mit frischen Zitronensaft, Wasser und Zucker bestellt, oder eine Chicha Morada. Die Karaffe reicht dann locker für zwei Personen. Bei der Chicha Morada handelt es sich um ein Getränk das aus gekochten lila Mais zubereitet wird und sehr aromatisch ist. Mir hat das immer sehr gut geschmeckt. Die Wikipedia sagt hierzu:

Traditionell wird der Lila-Mais als Ganzes gewaschen und dann in Wasser zusammen mit Ananas- und Quittenschalen, Zimt und Gewürznelken gekocht, bis die Maiskörner ausgeweicht sind und die Flüssigkeit die Dunkellilafarbe genommen hat. Die Flüssigkeit wird abgesiebt, mit Zucker und Zitronensaft abgeschmeckt und kalt serviert. Es ist geläufig, es mit kleingewürfeltem Apfel zu servieren.

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Restaurant in Chiclayo in der Region von Lambayeque im norden Perus

Ich bin damals ganz verrückt danach gewesen weil es geschmacklich völlig was neues war. Genau wie die Inca Kola, eine gelbe Kola die nach Kaugummi oder Gummibären schmeckt. Zum ersten mal mochte ich die überhaupt nicht. Ist alles Gewöhnungssache. Heute liebe ich die und bestelle mir ab und an ein paar Dosen Inca Kola aus dem Internet.

Chicha Morada gibt es auch als Pulver, meine peruanische Exfreundin hatte mir auch mal welches geschickt, ist aber kein Vergleich zu dem frischen Produkt. Netterweise gab es neben den Getränkepulver auch noch Samen des Maiz Morado und von Chilis Rocoto rojo (rot) und Ají amarillo (gelb) dazu. Weiterhin Samen einer Wildform, den Affenpenis (Pinguita de Mono). In Peru nennt man den lila Mais aus dem die Chicha Morada gekocht wird Maiz Morado (Mais purpurfarben). Ich habe bewußt Maiz mit Z geschrieben, die spanische Schreibweise.

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Maiz Morado angebaut auf meinem Balkon in Bremen

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Mein Eigenanbau, Maiz Morado aus Peru

Die Pflanzen wurden 2 Meter hoch und haben leider nicht so große Kolben produziert wie erhofft.

Eine weitere kulinarische Sonderheit in Peru ist Cuy (Meerschweinchen). Kann geschmacklich nichts zu sagen. Die Mutter meiner damaligen Freundin hatte jedenfalls welche auf dem Dach gehalten, aber nicht zum spielen.

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Meerschweinchen im Hintergrund auf einem Markt in der Hafenstadt Chimbote

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Nichts für zartbesaitete, Markt in Chimbote in der Region Ancash am Pazifik gelegen.

Viele Händler verkaufen Tüten mit frisch geschälten Zuckerrohr Stückchen. Das sind runde weiße Scheiben als Snack. Schmeckt nach rein gar nichts außer nach puren Zucker, ich habe das nicht runter bekommen. Man saugt den Saft raus und wirft das holzige dann weg. Schmeckt wirklich 100% nach Wasser mit Zucker ohne irgendein Aroma.

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Eselskarren mit Zuckerrohr, auf den Straßen in Chimbote

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Carretera Panamericana in den kleinen Dorf Guadalupe

Zum Schluss dieses Beitrages noch ein Bild einer der berühmtesten Straßen der Welt, die Panamericana welche Alaska im Norden Amerikas mit Feuerland in Südamerika verbindet und eine Gesamtlänge von 48.000 Kilometern aufweist. Es ist immer noch ein Traum von mir dieses Abenteuer einmal anzugehen.

Soviel ersteinmal zu der Maispflanze. Da Mais aus der Andenregion und Peru kommt, mußte ich einfach etwas abschweifen von Thailand. In meinen nächsten Beträgen widme ich mich aber wieder der asiatischen Region. Themen habe ich noch genug, ob Mangos, Maulbeeren oder die vielen Früchtetees und deren Pflanzen aus denen sie hergestellt werden.
 
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Sehr interessante Bilder ich finde Südamerika an sich sehr interresant wegen der schönen Natur. Ich freue mich schon auf die folgenden Beiträge:);):thumbsup:
 
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