Tomaten Anzucht, Keimlinge gehen ein

Miscalias

Dude
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Seid gegrüßt,
Ich habe(hatte) ein Problem mit meiner Tomatenaufzucht und bräuchte etwas Hilfe bei der Problemanalyse.

Meine Tomaten waren alle hervorragend gekeimt und viele schienen in Kürze ihr erstes echtes Blattpaar ausbilden zu wollen. Dann fingen zunächst Keimlinge einer Sorte an umzukippen und abzutrocknen. Sukzessive folgten dann alle anderen Sorten bis auch der letzte Keimling eingegangen war. Es waren 5 unterschiedliche Sorten in mehreren Töpfen mit je 3 -10 Keimlingen. Direkt daneben wuchsen meine Chili Keimlinge völlig normal und in der selben Erde.

Ich hab leider keine Bilder gemacht. Aber die Keimlinge sahen nicht krank aus sondern sind einfach umgekippt und dann eingetrocknet.

Ich habe zwei mögliche Erklärungsansätze.

1.) Die Erde war zu nährstoffreich.

Dafür spricht dass die Pflanzen genau an der Schwelle zum ersten echten Blattpaar eingegangen sind. Das ist meiner Erfahrung nach genau der Moment wo die Substrateigenschaften überhaupt erst zum Tragen kommen, weil die Keimblätter noch mit Nährstoffen aus dem Samen gebildet werden. Verwendet wurde eine praktisch auf reinem Toft basierende Blumenerde mit zusätzlich ca. 10% Perlite und etwas Kohlestaub. Die genaue Marke weiß ich nicht mehr, allerdings ist es den Chilis ja wie gesagt bekommen. Ist also nicht gänzlich ungeeignet.

2.) Der Standort war zu warm.

Sie standen unter einem schrägen Dachfenster mit viel Licht, aber wenig direktem Sonnenlicht. Lichttechnisch dürfte es kein Problem sein, bei viel Sonne heizt sich der Raum aber doch deutlich auf. Sie zeigten keine Anzeichen eines übermäßigen Vergeilens.

Ich habe noch ein paar wenige Samen übrig für einen weiteren Versuch. Deswegen würde ich es gerne möglichst zielgerichtet optimieren.

Habt ihr Ideen? Wie funktioniert es für euch?

Beste Grüße

Miscalias
 
Zuletzt bearbeitet:
Lies mal hier, dann wird es klarer was passiert ist.
Neue Erde, alles gut sauber manchen und nochmal aussähen.
 
Wenn dein verbliebenes Saatgut aus gleicher Quelle stammt, dann leg es vor der Aussaat zwecks Desinfektion für ein, zwei Stunden in ein Gemisch aus Speiseessig und Wasser (1:1). Die Pilzsporen könnten über das Saatgut in Deine Anzucht gelangt sein.

Viel Erfolg.
 
Danke für die Hinweise, werde dass mal berücksichtigen.

Finde es dennoch merkwürdig dass nur die Tomaten betroffen waren. Sowohl Chili- als auch Tomatensaat stammten von Semillas.
Halte ich für unwahrscheinlich, dass es am Saatgut lag.

Eine Essigkur werde ich meinen Samen nicht antun. Das klingt mir doch etwas zu brachial.
Vlt. verwende ich testweise mal etwas Chinosol.
 
Dieses Problem lese ich nun seit Tagen in einer Tomatengruppe und die hatten die Samen nicht von Semillas .

Das es an der Nährstoffreichen Erde liegt glaub ich auch nicht , obwohl das auch oft eine sogenannte Fehl-Info in Bezug auf verbrannte Wurzeln etc in Gruppen und Foren ist und alle in Anzuchtserde pikieren und sich alle wundern das ihre Pflanzen Mangel bekommen .
Ich pikiere meine Setzlinge seit vielen Jahren in Gemüseerde und habe stets kräftige Pflanzen .
Vom Torf in der Erde reden wir lieber nicht

Ich tippe bei dir auch eher auf die Umfallkrankheit oder auf einen anderen Fehler der Bedingungen .

-Was für Töpfe hast du
-Wie sind die Wassergaben
-Wie warm ist es am Fenster

Die Samen kannst du auch über Nacht in Kamillentee legen , dieser hat auch desinfizierende Wirkung .
Mache ich auch seit 13 Jahren .
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich tippe bei dir auch eher auf die Umfallkrankheit oder auf einen anderen Fehler der Bedingungen .

-Was für Töpfe hast du
-Wie sind die Wassergaben
-Wie warm ist es am Fenster

Die Samen kannst du auch über Nacht in Kamillentee legen , dieser hat auch desinfizierende Wirkung .
Mache ich auch seit 13 Jahren .

1. Benutze gebrauchte Töpfe die ich meistens direkt verwende. Außer wenn sie sehr dreckig sind, dann spül ich sie aus.
2. Normal. Erst gießen wenn das Substrat trocken ist. Zum Keimen wird der Topf aber erst einmal komplett durchnässt.
3. Je nach Wetter. Schätze mal maximal 25°C für ein paar Stunden. Ansonsten eher um die 22°C.

Dass Kamillentee ein sehr gutes Medium für Bakterien und Pilze ist wurde bereits gezeigt.
Man sollte lieber Wasser oder KNO3 verwenden.
 
Um meinem Problem mal auf die Spur zu kommen, habe ich eine kleine Versuchsreihe gestartet.

Fragestellung:
-Nährstoffarme Erde vs. nährstoffreiche Erde -> Compo Sana Anzucht- und Kräutererde vs. TKS2 (20% Perlite
-"Sterile" vs. unsterile Aufzucht
-warmer vs. nicht so warmen Standort

Versuchsaufbau:
Die Töpfe wurden komplett gesäubert und anschließend mit 70% Isopropanol eingesprüht und 30 min in einer Plastiktüte inkubiert. Das Saatgut wurde für die nichtsterilen Ansätze nicht vorbehandelt sondern trocken in komplett durchfeuchtes Substrat gesät. Es wurden 4 - 5 Sorten Tomaten in 4 verschiedene Töpfe ausgesät und zum Keimen auf eine Wärmequelle gestellt. Die Töpfe sind mit gelöcherter Frischhaltefolie abgedeckt. Sobald sich erste Keimlinge andeuten, wird die Folie entfernt und der Topf an seinen Aufzuchtsstandort überführt.

Für den "sterilen" Ansatz, wurde 1l Substrat in einen desinfizierten Topf gegeben und anschließend mit 2,5l kochendem Wasser gespült. Anschließend wurde der Topf mit Küchenkrepp überspannt und am nächsten Tag verwendet. Das trockene Saatgut wurde für 10min in einer frisch angesetzten 0,5% igen Chinosol Lösung eingeweicht und anschließend mit einem Sieb unter fliesendem Leitungswasser abgespült und anschließend gesät. Alle Werkzeuge wurden ebenfalls vor der Verwendung und zwischen verschiedenen Sorten erneut desinfiziert.

für den warmen Standort:

a) "Steril" 1l Topf, 80% TKS 2 20% Perlite, 4 Sorten (3 x je 2 Samen, 1 x 5 Samen)
b) "Anzucht 1" 0,3l Topf, 100% Compo Sana Anzucht- und Kräutererde, 4 Sorten (Je 1 Samen)

für den nicht warmen Standort

c) "Anzucht 2" 0,3l Topf, 100% Compo Sana Anzucht- und Kräutererde, 5 Sorten (Je 1 Samen)
d) "TKS2" 0,3l Topf, 80% TKS 2 20% Perlite, 4 Sorten (Je 1 Samen)

Mir ist bewusst dass es nicht der perfekte Versuchsaufbau ist. Mehr ist aber platztechnisch nicht drinn.
Ich denke auch dass der sterile Topf gut an Nährstoffe eingebüßt hat durch das Spülen mit heißem Wasser.

Ich werde berichten.
 

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Dass Kamillentee ein sehr gutes Medium für Bakterien und Pilze ist wurde bereits gezeigt.
Man sollte lieber Wasser oder KNO3 verwenden.

Ja gut das muss jeder für sich entscheiden .
Ich hatte halt noch nie Probleme damit und lernte es in einem Kurs bei Nonnen .
Sie wenden solches seit Zeiten an und ich kann sagen , die verstehen was vom gärtnern ;)
 
Und gebrauchte Töpfe sind kein sehr gutes Medium für Bakterien und Pilze?

Ich vermeide gerne Arbeit. :)
Vielleicht wird ja mein Versuch die Frage beantworten, ob es an den Töpfen gelegen haben könnte.
Wenn nämlich Keimlinge sterben, trotz komplett gesäuberter und desinfizierter Töpfe.

Es ist aber doch ein Unterschied ob man ein Risiko passiv in Kauf nimmt oder aktiv herbeiführt.
 
@Miscalias:

No risk, no fun.

Deine Versuchsreihen in allen Ehren, aber man muss das Rad nicht zweimal erfinden.

Tomaten wachsen wie Unkraut. Wenn sie plötzlich tot umfallen, dann waren entweder Pilze oder Bakterien im Spiel. Woher die gekommen waren, ist doch nunmehr vollkommen wurscht. Spül Deine dreckigen Töpfe aus, kauf Dir neues Saatgut oder desinfizier Dein altes und fang mit der Anzucht an. Die Zeit wird nämlich knapp, falls Du auch noch etwas ernten möchtest.

Wenn Dein Hobby allerdings nicht der Gemüseanbau ist, sondern Chemiebaukästen oder so etwas, dann seien Dir Deine Spielereien gegönnt.
 
@Miscalias:
Deine Versuchsreihen in allen Ehren, aber man muss das Rad nicht zweimal erfinden.

Tomaten wachsen wie Unkraut. Wenn sie plötzlich tot umfallen, dann waren entweder Pilze oder Bakterien im Spiel. Woher die gekommen waren, ist doch nunmehr vollkommen wurscht. Spül Deine dreckigen Töpfe aus, kauf Dir neues Saatgut oder desinfizier Dein altes und fang mit der Anzucht an. Die Zeit wird nämlich knapp, falls Du auch noch etwas ernten möchtest.

Wenn Dein Hobby allerdings nicht der Gemüseanbau ist, sondern Chemiebaukästen oder so etwas, dann seien Dir Deine Spielereien gegönnt.

Verstehe nicht ganz, was du mir damit sagen willst.
 
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