Trauermückenproblem

Stibo

Chiligrünschnabel
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Hallo Liebe Leute

Ich bin ein ziemlicher Anfänger im Bereich des Chili-Anbaus (indoor) und hab nun schon eine ganze Weile mit einem Trauermücken-Problem zu kämpfen. Ich habe die Situation genutzt und einfach mit ein paar Sachen experimentiert, in der Hoffnung, dass ich die Trauermücken-Plage eindämmen kann.

Zuerst habe ich eine dicke (~2cm) Schicht Blähton über die Erde in den Töpfen gekippt, in der Hoffnung, dass die Trauermücken die Erde nicht mehr erreichen und so sich nicht mehr vermehren können. Hat leider nur kurzfristig etwas gebracht, nach einer Woche waren sie wieder überall.

Mein zweiter Versuch war eine ~1cm dicke Schicht Splitt vom Baumarkt (Körnung 1-3mm). Ich war davon überzeugt, dass die bei so kleinem Splitt die Erde ganz bestimmt nicht mehr erreichen. Anscheinend doch. Nach einer Woche waren sie zurück als wär nichts gewesen.

Beim dritten Versuch dachte ich mir, dass die Mücken sich vielleicht nicht oben in der Erde einnisten, sondern unten über die Bodenlöcher der Töpfe. Also habe ich den Töpfen quasi eine "Unterhose" angezogen, also ein engmaschiges Gartenvlies unten an den Topf gebunden, um den Weg abzuschneiden. Zusätzlich habe ich den restlichen Splitt den ich noch hatte über der ersten Schicht verteilt, somit war die Splitt-Schicht nun ~2cm+ bei allen Töpfen.

Das alles hat leider nichts gebracht. Es ist unwahrscheinlich dass die Trauermücken die Erde durch eine so dicke Splitt-Schicht erreichen, oder nicht? Vermehren sich Trauermücken auch in Splitt, bzw. legen die ihre Eier auch da? Ich habe weiterhin von oben gegossen, da der Splitt extrem schnell trocknet und ich dachte, dass die obere Schicht nicht lange genug feucht ist, dass die Trauermücken daran Interesse haben.

Ausserdem dachte ich, dass mit dem Abschneiden der Zugangswege oben und unten die Larven zwar schlüpfen könnten, aber nicht aus dem Topf entweichen und somit sterben.

Im Anhand findet ihr ein Foto von einem meiner Töpfe.

Ich hoffe jemand von euch kann mich aufklären was sich falsch mache und warum meine Splitt- und "Unterhosen"-Lösung nicht funktioniert. Es ist als hätte sich nichts verändert, beim giessen (oder mit der Hand über den Splitt bewegen) fliegen die Trauermücken aus dem Splitt in alle Richtungen.

Vielen Dank schonmal!
 

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Versuche deine Pflanzen generell eher trocken zu halten. Am besten erstmal nicht giesen, bis diese die Blätter etwas hängen lassen und dann so wenig wie möglich 🌶
 
Vielen Dank, werde ich probieren. Zusätzlich bin ich sehr interessiert an Inputs warum die Trauermücken sich trotzdem einnisten können, damit ich den Fehler nächstes mal nicht wieder mache. Und nicht unnötigerweise kiloweise Bausplitt verteilen muss.
 
Splitt bringt leider nicht viel. Da finden die immer noch Schlupflöcher um in die Erde zu kommen.
Ich würde zum einen mal Gelbsticker holen. Da bleiben schon einige dran haften.
Wen Du die Erde oben abdeckst, hilft eher Sand. Weil das verdichteter wirkt als Splitt.
Dann gibts verschieden Biologische Mittel zum gießen. Auch Knoblauchzehen in der Erde oder Kaffeesatz kann helfen.
Schau Dich im Forum einfach mal um. Das Thema wurde schon ziemlich oft angesprochen ;)
 
Vielen Dank. Dachte wirklich Splitt hilft, wenn die Schicht dick genug ist. So grobkörnig ist der ja nicht. Ich habe mich schon sehr viel in dem Forum umgeschaut, darum bin ich überhaupt auf meine Ideen gekommen. Aber ich hab keinen Beitrag gefunden von Leuten die nach Splitt immer noch mit Problemen kämpfen wie ich. Gelbsticker habe ich schon im Einsatz, siehe Bild. Die sind leider alle sehr schnell voll. Ich werde es dann wohl mal mit Sand versuchen und vorerst mal weniger giessen und ein wenig trocknen lassen.
 
@Stibo
Also wenn ich dass so hätte wie du, ich wäre da experimentier freundlich.
Gleich bekomme ich es mit dem Knüppel.
Könnte man mit einer Pflanze machen die keinen Ertrag bringt oder du sie loswerden willst.....
Ich habe zb an einem Oliander Baum, die schmierläuse mit einem feinen Bunsenbrenner entfernt, klappt zu 100%, man muss die Flamme nicht einmal auf die weißen Dinger halten 10cm davor reicht, dass sie sich einfach auflösen... Darf natürlich kein normaler Brenner sein, einer zum fein Löten mit einer Spitze mit 2mm Durchmesser.
Ich würde einfach aus Neugier, den Splitt erhitzen auf keine Ahnung wieviel Grad, mit einem Creme Brulee Brenner einfach den Splitt abfackeln, schon sehr heiß, dass die ober Erdschicht so 80 Grad abbekommt.......
Natürlich bitte den stamm schützen.....
Obacht keine Garantie oder so, es gibt aber eben auch Methoden die man mal ausprobieren kann.
 
Tachchen,

Ich habe zb an einem Oliander Baum, die schmierläuse mit einem feinen Bunsenbrenner entfernt, klappt zu 100%,
:wideyed: Ich hatte da gerade martialische Bilder im Kopf - Schmierläuse verkokelt, Oleander auch verkokelt! :D

Darf natürlich kein normaler Brenner sein, einer zum fein Löten mit einer Spitze mit 2mm Durchmesser.
Aaaaaaaahhhhhhh! 💡

Trauermücken sind schon lästig, aber ab einer gewissen Pflanzengröße sollen sie den Chilipflanzen nicht mehr gefährlich werden können (also die Larven). Ich hatte bei meinen Sämlingen Nematoden Steinernema feltiae eingesetzt und das schien eine Zeit lange geholfen zu haben. Nematoden brauchen aber recht feuchtes Substrat, um überleben zu können. Größere bzw. adulte Chilis möchten ja zwischen den Bewässerungen gerne mal etwas trockener stehen. Du kannst mal Bacillus thuringiensis ssp. israelensis probieren. Auch indem Fall darf das Substrat nicht zu trocken werden. Die Larven nehmen das Bazillus beim Fressen auf. Dieses sondert im Darm der Trauermückenlarve ein Gift ab, an dem die TML verrecken. Bei der Anwendung mit biologischen Bekämpfungsmitteln wird immer wieder darauf hingewiesen, dass man eine gute Portion GEDULD braucht, bis man Ergebnisse sieht. Schneller geht es freilich mit Careo... :whistling: ...das man auch ins Substrat gießen kann. Das Mittel firmiert unter dem Begriff "chemische Keule"! ;) Da hat man unter Umständen zwei bis vier Wochen Ruhe vor den TML. Die blöden Viecher kommen nur dummerweise immer wieder.

Es gibt aber auch eine Hand voll Chili-Grower, die ihre Chilis in einer Art Hydrokultur halten 👉 Hydro-Pon (Lechuza) oder wie sich das schimpft. Schaust du mal im Thread von @VanDoom. Der hat, wenn ich das richtig mitbekommen habe, wenig Ärger mit Trauermücken...

Viel Erfolg!

Der Doktore :)
 
Vielen Dank für die ausführlichen Tipps! Ich denke ich werde mal eine Kombination aus ALLEM probieren (ausser dem Mini-Flammenwerfer-Ansatz, der ist sogar mir zu experimentell). Wenn die Mücken nicht so unglaublich nerven würden weil sie ÜBERALL sind, würde ich sie auch einfach sein lassen. Aber die nerven halt schon sehr.
 
Vielen Dank. Dachte wirklich Splitt hilft, wenn die Schicht dick genug ist. So grobkörnig ist der ja nicht. Ich habe mich schon sehr viel in dem Forum umgeschaut, darum bin ich überhaupt auf meine Ideen gekommen. Aber ich hab keinen Beitrag gefunden von Leuten die nach Splitt immer noch mit Problemen kämpfen wie ich. Gelbsticker habe ich schon im Einsatz, siehe Bild. Die sind leider alle sehr schnell voll. Ich werde es dann wohl mal mit Sand versuchen und vorerst mal weniger giessen und ein wenig trocknen lassen.
Der Splitt wäre unten im Topf als Drainage sinnvoller.

Feiner Sand (einfacher Spielsand geht) ca. 2-3cm Schicht oben, kann ich auch empfehlen, da war bei mir das Problem weitestgehend erledigt.
 
Nie von oben gießen, dann kommen die nicht! Also wirklich vom umtopfen immer von unten gießen ( aber keine Staunässe ) so bleibt die oberste Schicht Erde "locker" und du hast keine Trauermücken mehr
 
Ich würde auch eine Kombi aus diesen Thüringer Dingens und Gelbstickern probieren. Der Bacillus hilft gegen die Larven, die schon da sind, die Gelbsticker halten die Mücken ab, die zur Eiablage anfliegen.
Ansonsten halt in Zukunft die Erde für den Innenraum im Backofen "vorbehandeln". Dann sind zumindest keine Eier von vornherein drin. Zumindest keine, wo noch was schlüpfen kann.
 
Die Chilis erst gießen wenn die Blätter etwas hängen finde ich die beste Variante- hat bei mir vorsorglich geholfen. Am besten nach dem Umtopfen geich ne Schicht Sand mit oben drauf. und im Topf unten eine schicht Blähton rein.
Wenn es aber schnell gehen soll--> Chili aus den Topf raus -> die Erde vorsichtig entfernen--> die Wurzeln mit Wasser vorsichtig reinigen -> Topf reinigen -> und die Tips von Oben mit neuer Erde -> dann klappts!
 
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