Vegane Erde die sich gut zum wiederverwenden eignet?

Wäre noch die Frage, ob es besser für die Umwelt ist sich zwei Sack Torffreie Erde liefern zu lassen, oder sich zwei Sack Torfhaltige Erde bei einem Händler vor Ort von der Palette zu nehmen. :whistling:
Ich behaupte, die Lieferung ist besser. Zumindest in der Stadt haben die Paketboten eh alle paar Meter ein Paket abzugeben. Das verbraucht sicherlich weniger Energie als mit dem Auto zum Baumarkt zu brausen. 😜
 
Ich behaupte, die Lieferung ist besser. Zumindest in der Stadt [...]
Die Rechnung wird aber kaum aufgehen weil die Erde bestimmt nicht innerhalb der Stadt versendet wird. Die kommt von sonst wo her, wird da mit einem Paketwagen abgeholt, X Kilometer zum Logistikcenter gefahren, dort verarbeitet, über Nacht hunderte Kilometer im LKW durch ganz Deutschland gekarrt zum nächsten Zentrum, von dort zur Zustellbasis in der Stadt in der es den das Zustellfahrzeug geladen und ausgeliefert wird. Das ganze dann eventuell in einem großen Pappkarton und mit Plastik Klebeband umwickelt, welches nicht zu 80% recycelt wurde. Und wenn man am Stadtrand wohnt und kein Auto hat, muss man sonst ja auch irgendwie einkaufen, auch sowas wie Getränkeflaschen. Ein Busticket und sowas wie ein Einkaufstrolley sind eventuell vorhanden mit denen man auch eine Gärtnerei welche oft hochwertige Erden verkaufen, Gartencenter oder Baumarkt erreichen kann und einen 10 oder 20 L Sack einzeln nach hause bekommt.
Aber egal, wer sich so dann besser fühlt soll machen was er will, die Bemerkung sollte nur ein Denkhinweis geben und keine Belehrung sein.
Das Torf Ende kommt eh gerad schleichend. Sogar der örtliche Ramschladen der Jahrzehnte lang hier die billigste Torf Erde Palettenweise rausgehauen hat, hat dieses Frühjahr sein komplettes Sortiment Torffrei gemacht. Der nächst beste und günstigste Baumarkt, ebenfalls zuvor mit riesigen Paletten No-Name Torferden mit super Preis-Leistung hat vor zwei Jahren auf eine Marke ohne Torf umgestellt und den Preis verdoppelt. Und wer mal "torf verbot eu" (ohne Anführungsstricke) googlet, der wird feststellen, dass es in Deutschland bereits Ankündigungen gab die ein Verkaufsverbot für Torfhaltige Erde an Privatkunden ab 2026 suggerierten. Immerhin scheint das bis Dato nur eine "Absicht" zu sein und noch kein konkretes Gesetzt. Mit der aktuellen Bundesregierung geht es dann vielleicht doch noch weiter. Bald weis man mehr. Für den Fall eines Verbotes hätte sich die Diskussion dann eh von allein erledigt. Das Thema ist in der Öffentlichkeit noch gar nicht so angekommen.
 
sowas wie ein Einkaufstrolley sind eventuell vorhanden mit denen man auch eine Gärtnerei welche oft hochwertige Erden verkaufen, Gartencenter oder Baumarkt erreichen kann und einen 10 oder 20 L Sack einzeln nach hause bekommt.
Also ich habe weder einen Einkaufstrolly noch ein Gartencenter oder Baumarkt mit einer Bushaltestelle davor.
Aus gesundheitlichen Gründen könnte ich die Erde auch nicht bis zur nächsten Bushaltestelle bringen.
Ein Auto kann ich aus anderen gesundheitlichen Problemen auch nicht fahren.


Immerhin scheint das bis Dato nur eine "Absicht" zu sein und noch kein konkretes Gesetzt.
Dachte, dass es das EU Gesetz schon lange gibt?
Dass ab (glaub) 2026 keine Torf Erden mehr im Hobbybereich verkauft werden dürfen?
Wäre auf jeden Fall längst überfällig.
 
Dass ab (glaub) 2026 keine Torf Erden mehr im Hobbybereich verkauft werden dürfen?
Irgendwie widersprechen sich die Artikel zum dem Thema da etwas, bzw. bleiben schwammig. Mal heißt es EU Gesetz, dann deutsches Gesetz, dann eine Erklärung von dem einen oder dem Anderen Ministerium. Wie gesagt, genau wissen wir es dann wohl erst nächstes Jahr oder falls kurz vorher die Massenmedien dann doch noch mal aufwachen und drüber berichten. Aber mir scheint das etwas im Sande verlaufen zu sein, heißt Gesetzte wurden geplant aber nicht verabschiedet.

Wäre auf jeden Fall längst überfällig.
Für die Umwelt, mag sein, wobei ich von den Details keine Ahnung habe und hier auch Säcke habe auf denen etwas steht, wie dass keine Moore für den verwendeten Torf trocken gelegt werden und eh nur aus ausgetrockneten Böden entnommen wird die dann am ende besser wieder renaturiert werden. Soll heißen, ich könnte mir auch vorstellen, dasss strenge Auflagen und Regeln zum Torfabbau möglicherweise mehr Vorteile für die Umwelt haben als ein Stumpfes Verbot. Am Ende der Kette geht es ja weiter. Compo hat letzten einen Newsletter geschickt in dem aufgelistet war auf was man alles achten muss bei deren Torffreier Erde. Da heißt es dann:

1. Ausreichend gießen

Torffreie Erden nehmen aufgrund ihrer groben Struktur weniger Wasser auf. Gleichen Sie die geringere Wasserspeicherfähigkeit durch kürzere Gießintervalle aus und überprüfen Sie des Öfteren, wie trocken die Erde ist.
2. Angepasste Düngung

Während bei torfhaltigen Erden die Grunddüngung für die ersten Wochen ausreicht, müssen torffreie Erden aufgrund der Eigenschaften der Torfersatzstoffe früher und häufiger nachgedüngt werden. Wir empfehlen einen speziellen Dünger für torffreie Erden.
3. Richtiges Ein- und Umtopfen

Torffreie Erden setzen sich mit der Zeit natürlicherweise mehr als torfhaltige Erden. Daher unbedingt bereits beim Ein- bzw. Umtopfen darauf achten, dass die optimale Höhe durch schrittweises Andrücken und Nachfüllen erreicht wird.

4. Rasch verbrauchen & geeignet lagern

Es ist ratsam, die Erde möglichst kurzfristig zu verbrauchen, da sich das Substrat mit der Zeit verändern kann. Falls dennoch etwas Erde übrig bleibt, sollten Sie den Beutel gut verschließen und kühl, trocken sowie dunkel lagern​

Punkt eins heißt mehr Wasserverbrauch. Bei jedem Gießen fließt oft ja auch Wasser durch du Erde und unten aus dem Topf weg. Schlecht für die Umwelt.

Punkt zwei heißt mehr Dünger verbrauch. Dünger Produktion und Abbau ist auch schlecht für die Umwelt und auf Vegan achten die Wenigsten.

Punkt 3 heißt mehr Erde wird verbraucht, also auch mehr Logistik Aufwand und Verpackungsmüll. Schlecht für die Umwelt.

Und bei Punkt 4 wird es dann richtig absurd. Bei Torferde fahren die Leute mit Autos heut zu Tage oft los und laden sich einmal den Kofferraum oder Anhänger mit so vielen Säcken voll wie reinpasst, wenn sie einen hohen Verbrauch/Bedarf haben. Die Säcke liegen dann gerne mal die ganze Saison oder mehrere Jahre rum bis sie aufgebraucht sind. Nun soll mal bei jedem Bedarf extra los fahren und sich einen frischen Sack kaufen und überambitionierte Hobby Gärtner schütten dann womöglich die Reste noch in die Biotonne, weil Compo ja sagt rasch verbrauchen und der Sack offen doch schon etwas länger gelegen hat.

Aber das wichtigste Problem an dem Gesetzt, falls es denn eins gibt, ist das Gesetzt selbst, welches nur Privatkunden betrifft und Gewerbe bis 2030 Zeit einräumt um nicht vorhandene Lösungen zu finden.
Das heißt dann also, das jeder Supermarkt weiter hin Pflanzen in Torf Erde verkaufen darf. Roll-Container weise Plastiktöpfe wo lieblos 2-3 Zucchini kerne versenkt wurden die dort nun im Büschel halb welk in der Somme vor dem Laden schmoren, gerade mal Keimblattstadium haben und 2,99€ kosten. Am ende sind die meisten davon vertrocknet, ersäuft oder erfroren und werden entsorgt. Für Hobbygärtner mit Heidelbeeren sieht es ganz düster aus, denn da geben sogar Torfkritiker zu, dass es keine echte brauchbare Alternative gibt. Am Ende muss ich mir womöglich nach 5 Jahren einen 100L Kübel mit einer großen Heidelbeerpflanze beim Gärtner für 200€ nachkaufen die dann schon in Torf steht, weil ich als Privatperson meine vorhandene Pflanze nicht mehr in Torf umpflanzen darf. Also ein Verbot was vor den Lösungen kommt. Sicher ist der Torf eh irgendwann erschöpft und die Menschheit ist gezwungen darauf zu verzichten. Aber die Materialforschung ist ja heute schon so schnell und modern und es würde vielleicht nicht schaden noch ein paar Jahre ab zu warten bis jemand einen wirklich brauchbaren Ersatz gefunden hat der funktional und bezahlbar ist.
 
Aber die Materialforschung ist ja heute schon so schnell und modern und es würde vielleicht nicht schaden noch ein paar Jahre ab zu warten bis jemand einen wirklich brauchbaren Ersatz gefunden hat der funktional und bezahlbar ist.
Doch würde es.
 
Doch würde es.
Nassmoore und trockene Moore sind hier aber am Thema vorbei:
Wie gesagt, die Moore aus denen heute in Deutschland abgebaut sind, sind ja schon trocken, für die ist es eh schon zu spät und man kann ruhig noch was sinnvolles daraus machen. Und ich denke die Renaturierung und teils Wiederbefeuchtung, ob nun freiwillig oder per Auflagen hilft der Umwelt am Ende vielleicht doch mehr als ein hartes Verbot. Denn durch die Einnahmen gibt es am Ende nur Geld für solche Maßnahmen. Sonst wird einfach alles trocken liegen gelassen und die Firmen ziehen ab. Am Ende gibt es womöglich noch fatale Brände wenn das Zeug im Dürre Sommer mal Feuer fängt. Und ich brauche keine Heidelbeeren aus Peru importieren, wo sie mit Schimmelkeimen behaftet um die halbe Welt reisen und mit tausenden Litern Wasser in der Wüste wachsend das Land und die Bevölkerung zerstören. Wenn ich ein paar Kilo im Sommer aus meinem torfhaltigen Moorbeet geerntet habe, habe die für den Rest des Jahres genug davon gehabt.
 
Wir können uns sonst auch gerne darauf einigen, dass das EU Gesetz nicht weit genug geht und es auch Pflicht sein müsste die Moore wieder zu vernässen.

Bisherige Pilotprojekte werden oft von Forschern begleitet. Diese untersuchen unter anderem, wie sehr schon eine teilweise Wiedervernässung hilft. So könnte bereits ein Wasserstand von zehn Zentimetern unter der Oberfläche dafür sorgen, dass das Moor deutlich weniger Emissionen freisetzt, sich gleichzeitig aber auch besser nutzen lässt als ein komplett vernässtes Moor.
 
@markox : Beim Thema Torf bin ich bei dir, bei der Lieferung aber noch immer nicht, auch wenn grundsätzlich alles richtig ist, was du schreibst.
Ja, beim Versender kommt der Paketdienst und holt es ab. Das wird aber sicher nicht nur für die eine Bestellung sein, sondern eher für nen großen Haufen.
Dann wird es im Verteilzentrum mit vielen anderen Paketen in einen großen LKW geladen und in die Region des Empfängers gekarrt.
Und dann kommt es in den Sprinter, der es dann zu mir fährt.
In meinem Fall ist der Versender Floragard selbst. Das heißt, die Erde wird direkt aus dem Zentrallager verschickt und da kommt jeden Tag sicher einiges an Bestellungen zusammen. Dann noch der weitere Weg in die Zielregion in einem großen LKW.
Ja, wie kommt die Erde denn von Floragard in den Baumarkt? Da kommt dann bei Floragard auch ein LKW, der die Erde (dann auf Paletten) abholt und sie zu den Baumärkten fährt. Das unterscheidet sich nicht signifikant vom Versand einzelner Pakete.
Dann bringt mir der Paketbote das Paket, der hier eh für viele andere Pakete hinfährt. Das ist besser als wenn ich mit dem Auto zum Baumarkt fahre, auch wenn der bei mir keinen Kilometer weg ist.
So sehe ich die Lieferung vom reinen Kraftstoffverbrauch unter dem Strich als bessern an als der Umweg über dem Baumarkt.
Ein weiterer Vorteil ist, dass ich direkt beim Hersteller eine optimal gelagerte und frischere Erde bekomme, was in Baumärkten oft nicht der Fall ist. Auch das hilft dabei z.B. einen Befall der Erde mit Trauermücken zu vermeiden.
Was die Verpackung angeht, hast du sicher Recht, dass diese für die Ökobilanz extra zu buche schlägt. Bei Floragard war es immer ein unbedruckter Karton. Was für nen Klebeband die benutzen, weiß ich nicht mehr.
Deshalb komme ich für meinen Fall, der auf viele andere Leute auch zutrifft, dass die Lieferung besser oder zumindest nicht schlechter für die Umwelt ist und neben der Bequemlichkeit auch noch andere Vorteile hat.
 
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