Wässerung von Tomaten

@HotJoy Du bist kein Idiot, zu diesem Thema gibt es halt sehr viele Meinungen und Erfahrungen.

Ausgeizen ist unter Tomatenanbauer ein großes Streitthema. Es gibt Leute, die geizen radikal aus, wegen Pilzerkrankungen und Ertrag, es gibt Leute, die ziehen mehrtriebig (die zusätzlichen Triebe entstehen aus Geiztrieben), es gibt Leute, die geizen gar nicht aus (Stichtwort: Stekovics), und auch alles dazwischen.

Ich versuche in Sachen Ausgeizen, einen gesunden Mittelweg zu finden. Zu viel Blattwerk begünstigt Pilzkrankheiten, besonders die Kraut- und Braunfäule, im obigen Link beschrieben ist. Andererseits leidet bei zu radikalem Ausgeizen (besonders in Verbindung mit frühzeitigem Köpfen) der Geschmack der Tomaten. Es ist ganz einfach: Die Tomate betreibt mit ihren Blättern Fotosynthese. Je mehr Blätter sie hat, je mehr Fotosynthese kann sie betreiben, umso mehr Traubenzucker wird produziert undd umso mehr Geschmack kommt die Tomate. Und der Geschmack ist für mich persönlich das Wichtigste. Für mich ist Ausgeizen daher eine Gradwanderung, die je nach Witterung und Saison sehr unterschiedlich ausfallen kann.

Ich würde die TTR auch überhaupt nicht ausgeizen. Allerdings frage ich mich gerade, ob das auf dem 2. Bild schon der Endtopf ist. Wieviel Liter sind denn das? Er sieht auf dem Foto nämlich ein bisschen klein aus. So 10-12 Liter sollten es für eine Tomatenpflanze schon sein.
 
Vielen Dank erstmal für die ausführliche Antwort. @jalapa

o 10-12 Liter sollten es für eine Tomatenpflanze schon sein.

12L? Ach du meine Güte. Auf dem Bild sieht man eine Teku 13x13x13, 1,7L. Als Endtopf sollte dies nun nicht gelten, aber ich bin absolut blank, die 10x14L Socken für die Chili haben mir schon den ganzen Saft geraubt.

Hätte bei der Sortenbeschreibung echt nicht mit der Größe gerechnet. Die Tomaten sind zZ auf einem Balkon, auf dem ich A) nicht immer Zugang habe und B) bei so großen Töpfen der Platz auch fehlt.

Die Sorte soll laut Verpackung auf heimischen Fensterbänken auch mehrjährig werden; komme ich damit durch, wenn ich mir mit dem Umtopfen nochmal Zeit lasse?
 
Tomaten sind grundsätzlich mehrjährig, nur bei uns holt sie halt der Frost oder die Kraut- und Braunfäule. Auch die Tomaten, die industriell in Gewächshäusern produziert werden, werden älter als ein Jahr. Das sind dann aber unbegrenzt wachsende Sorten (wie die meisten Tomatensorten), und sie werden in diesen Häusern dann auch durchaus 14 bis 16 Meter hoch. :D (Sie werden an Seilen gezogen, die dann immer weiter abgelassen werden. Sie haben dann nur noch oben Blätter und Früchte, die Stämme liegen quer auf dem Boden.) Aber keine Angst, TTR gehört nicht dazu, sie ist begrenzt wachsend (=determiniert) und bleibt daher viel kleiner.

Aber zurück zu Deiner Frage: Bei so einer kleinen Sorte kannst Du es auch mal mit einem kleineren Topf versuchen, aber so 5-8 Liter würde ich ihr mindestens gönnen. Tomaten sind Fresser und brauchen viel Nährstoffe. Gerade wenn Du sie länger haben willst, würde ich ihr einen etwas größeren Topf als 1,7 Liter gönnen, damit die Pflanze genügend Kraft entwickelt. Vielleicht kannst Du aus Kostengründen ein anderes Gefäß zweckentfremden, bis nicht mehr Ebbe in der Kasse ist? Vielleicht einen alten 5-Liter-Eimer? Die Tomaten im Garten habe ich in Mörtelkübeln.
 
Tomaten sind grundsätzlich mehrjährig

Das weiß ich ja, aber du hast ja genug Gründe genannt, warum das nicht klappt. TTR soll aber nicht so anspruchsvoll sein und drinnen überleben können; das wollte ich damit sagen. Und die 1,7L waren nicht als Endtopf gedacht, keine Sorge.

Habe noch einige 4L und 5,5L Töpfe, aber direkt umtopfen werde ich nun nicht, habe diese Woche 130L Erde verbraucht, irgendwann ist auch mal Ruhe. :D
 
@jalapa Eine Sache noch, dann hör ich auf, dich zu nerven. :D

Empfiehlt es sich eher breite statt hohe Töpfe zu nehmen bei Tomaten oder ist denen das wumpe?:eek: Da mein Restbestand Vierkanttöpfe wohl doch alle an die Chilis gehen, bietet sich die Gelegenheit, eine tomaten-freundliche Lösung zu finden, die evtl weniger kostet (?):wacky:
 
Keine Angst, Du nervst nicht, alles gut. :)
Frag einfach, wenn Du Fragen hast.

Wie die Töpfe aussehen, ist eigentlich egal, wenn die Tomaten normal gewachsen sind. Höhere Töpfe nehme ich nur, wenn die Tomaten gespargelt sind, damit ich sie tiefer setzen kann und sich Addentivwurzeln bilden können. Und selbst das ist kein Muss, sondern nur nice to have.
Ansonsten ist es wumpe, wie die Töpfe aussehen, und Du kannst die kostengünstigste Lösung wählen.
 
@jalapa Moin! :)

Habe jetzt seit Wochen Blattlausprobleme auf den Tommies (geflügelte schwarze), ich konnte Nistung und Befall mit dem grünen Daumen ganz gut abwehren, 1-2std dreimal Woche absammeln, aber das listige Geschmeiß hats dann doch geschafft, sich in den kleinen Chilis auf derselben Terrasse zu verstecken.

Wären Tomaten Chilis würde ich sie auch mit Seifenlauge besprühen, aber wie wir wissen, haben es Tomaten nicht so sehr mit nassen Blättern. Soll ich sie trotzdem dadurch zwingen oder gibt es da eine andere Lösung?
 
Das ist eine schwierige Frage für mich, denn Blattläuse oder anderes Getier auf Tomaten hatte ich noch nie. Meine Feinde heißen Phytophtora und manchmal auch Alternaria, aber gegen letztere komme ich gut an.

Ich würde die Entscheidung Sprühen oder nicht vom Wetter abhängig machen. Ist es warm und trocken und trocknen die Blätter schnell ab, dann würde ich sprühen, und zwar morgens, damit die Wärme des Tages den Pflanzen die Trocknung erleichtert. Ist es eher kühl (22 Grad und kälter) und feucht, dann nicht.

Vielleicht hat jemand anders mehr Erfahrung mit Blattläusen an Tomaten, vielleicht Alfred @alfiwe , Werner @Echeveria , der andere Werner @Capsium oder @Günter ? Was meint Ihr? Seifenlauge sprühen oder nicht? Oder habt Ihr eine Alternative für @HotJoy ?
 
Blattläuse oder anderes Getier auf Tomaten hatte ich noch nie

Das ist ja total eigenartig. Ich hatte den Eindruck, dass Tomaten totale Blattlausmagneten sind. Habe parallel zur Terrasse an noch einer anderen, eher ungewöhnlichen Freilandfläche, eine einzelne Ochsenherz stehen, die die Dinger eben genauso krass anzieht.

Ich darf quasi jeden Tag absammeln. :smuggrin::wtf:

Edit: Ungewöhnliche Beobachtung bisher ist, dass buschigere, große Tommies wesentlich weniger bis gar keine Tierchen aufwiesen. Vielleicht wird ihnen der Tomatengeruch zu intensiv?
 
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Ich habe in 10 Jahren noch nie Schädlinge an Tomaten gehabt. Bin also überfragt.
 
Knoblauchzehe in jeden Topf könnte helfen.
Im Garten kümmern sich die Nützlinge darum.
Abduschen verringert erstmal die Menge der Tiere. Das dann sinnvollerweise bei trockenem Wetter.
Mit Neem sprühen aber nur wenn es nicht anders geht.
 
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Erfahrung mit Blattläusen an Tomaten,
Fast jedes Jahr die geflügelten schwarzen Läuse. Der Befall hält sich aber in Grenzen und Tomis in Töpfe werden hier stärker befallen als die im Beet. Wenn es nur ein paar sind, kommen die Finger zum Einsatz. Ansonsten habe ich auch schon Seifenlauge mit etwas Spiritus gesprüht. Heuer sind zwar wieder welche dran, aber unternommen habe ich bisher noch nix.
 
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