Chili Olli schrieb:
Ist meiner Meinung nach auch Erfahrungssache ... es gibt gibt Menschen die können selbst Keimlingen einen Dünger verpassen das sie schneller heran wachsen. Man denke da an Christian (Habbi Metal) der das quasi im Blut hat und Erfahrungsgemäß alles umgesetzt hat.
Nur mal zur Richtigstellung:
Im Blut habe ich das sicher nicht.
Ich bekomme nicht mal Basilikum ordentlich großgezogen.
Über die letzten Jahre hab ich immer wieder Überdüngungen gehabt und versucht daraus zu lernen. Letzte Saison wollte ich es dann genauer wissen und habe alle bisherigen Düngeregeln missachtet und sofort damit begonnen und auch absichtlich übertrieben.
Die Wurzeln von Chilis scheinen einiges zu verkraften auch im Keimlingsalter, doch die Gefahr lauert in einer Übersalzung bzw. überlagerung von unbenutzten Nährstoffen.
Das ist ein schleichender Vorgang und irgendwann macht es Peng.
Daher ist das durchspülen, bis ordentlich was unten raus kommt auch wichtig, zu mindest falls man am Limit fahren möchte.
Ich habe in meinem diesjährigen Anbaujahr auch am oberen Limit gedüngt und beginne jetzt gerade wieder herunterzufahren.
Das Problem bei mir ist zum Beispiel:
Ich konnte durch sehr viel Licht, mehr düngen, da die Pflanze dadurch ja auch mehr Nährstoffe verstoffwechseln.
Bald kommt die Zeit, wo sie ans Fenster kommen und dann ist weniger Licht.
Dadurch ist die Nährstoffaufnahme auch nicht mehr so hoch und man riskiert eine Übersalzung und damit auch eine weitere Aufnahme von Nährstoffen. Was dann wiederum zu Schäden oder Todesurteilen führen könnte.
Ich könnte jetzt auch drastisch runterfahren, aber die Pflanze benötigt ja weiterhin ein gewisses Maß an Nährstoffen, da sie es ja so gewohnt war.
das muss ich jetzt Schritt für Schritt runterfahren.
Ist ein Teufelskreis mit einer für mich noch sehr unüberschaubaren Reaktionskette.....gerade was das Thema Gefäßerweiterung und Nährstoffblockade angeht.
Sobald die Pflanzen dann später nach draußen kommen, wird wieder gepumpt. Dann erstmal wieder Stickstoffbetont und in der Blütezeit P und K.
Ich kann nur jedem Empfehlen selbst zu versuchen ein Gefühl zu bekommen und auch die Folgen in einer Art Reaktionskette zu sehen.
Man kann hunderte von Düngeempfehlungen aussprechen, aber es kommt auch ganz auf die Gegebenheiten an.
Wenn ich jetzt spontan nach Süddeutschland ziehen würde, könnte ich alle meine bisherigen Erfahrungen wieder über Bord schmeißen, denn da ist wieder ganz anderes Wasser und schon ändert sich alles.
Für den Einstieg sollte man sich aber an die Regel:
Düngen erst beim zweiten echten Blattpaar, solange sie beim pikieren in vollwertige Blumenerde gesetzt wurde. Und dann 1/4, 1/2, 1 steigern. So wie Maya es ja auch schon schrieb.
Das Experimentelle kommt wohl von ganz alleine und dann geht in der Outdoorsaison der Hakaphos auch direkt Pi x Auge in die Gießkanne.
So viel Text, aber wenn ich hier schon so hoch gelobt werde will ich auch nur sagen, das ich nur durch Fehler gelernt habe und mehr nicht.
Kein HokosPokos oder besonders Grünen Daumen, einfach nur Try&Error.
Und ganz wichtig, der Text ist ohne Gewähr von Biologischer Korrektheit, sondern nur aus Erfahrungen von jemanden der bei Bio in der Schule nie aufgepasst hatte.
Gruß Christian