Mahlzeit,
hier mal ein bisschen was aus meinem bescheidenen Erfahrungsschatz
Bei mir hat sich (nicht nur bei Chilis) eine Mischung aus 60% Lavasplitt und 40% Blumenerde bei der Kultur in Balkonkästen und kleineren Töpfen bewährt.
Mein persönliches Problem dabei: das Zeug ist schwer (10 Liter ~ 12 Kilo) und ich hab weder ein Auto noch Lust, ein Vermögen für Versandkosten auszugeben. Daher hab ich diesen Winter nur 30 Liter mit nach Hause bekommen.
Lavasplitt bekommt man im Winter als salzfreies Streugut (mit Blauem Engel). Da aber einerseits auch mit entsprechender Deklaration nicht ausgeschlossen ist, dass doch noch ne kleine Menge Salz drin ist, andererseits Feinstbestandteile (Staub) enthalten sind, die sich im Laufe einer Saison ausschlämmen und zu einem betonartigen Klotz verklumpen können, lohnt es sich, das Zeug auszuspülen.
Ich siebe das Granulat zwei mal. Zuerst durch ein 3mm-Sieb. Was da durchfällt, nehm ich für Stecklinge und Sämlinge. Dann durch ein 7mm-Sieb. Was da durchkommt nehme ich zum Mischen ins Substrat, der Rest (ist nicht viel) wird dann als Drainageschicht verwendet.
Da ich aber bei einem benötigten Gesamtvolumen von ~100 Litern Substrat zu wenig Lavasplitt habe, muss ich anderweitig auflockern. Es wird wohl auf Rindenhumus hinauslaufen und auf ein Gemisch aus diesem, Lava und Blumenerde zu gleichen Teilen.
Warum Lava und kein Blähtonbruch, Perlit, Vermiculit, Bimskies, Seramis etc.? Alles zu leicht. Lava bietet mit seinem hohem Gewicht einfach bessere Standfähigkeit der Töpfe und schwimmt nicht so beim Gießen. Perlit ist dazu noch weiß und hässlich. Außerdem speichert Lava Wasser schonmal besser als Blähtonbruch, Bimskies oder Seramis, den Vergleich mit Perlit oder Vermiculit habe ich nicht.
Warum so viel Lavasplitt? Weil sich erst dann ein wirklich signifikanter Auflockerungseffekt einstellt. Für mich ist ein Substrat ideal, wenn ein nasser Klumpen nach dem Zusammendrücken ganz langsam zerbröselt. Bröselt er sofort -> mehr Erde. Bleibts ein Klumpen -> mehr Lava. Deswegen ist die 60/40 Angabe auch mehr als Richtwert zu verstehen als eine feste Größe. Wie sich das Ganze mit Rindenhumus verhält? Schaun mer mol.
Größter Vorteil bei dem Substrat: überschüssiges Wasser läuft sofort durch und weg. Es ist also auch kein Problem, wenns dann doch mal tagelang kippt wie aus Kübeln. Dafür muss man damit rechnen, aufgrund des hohen mineralischen Anteils mehr (vorzugsweise organisch) düngen zu müssen. Geht dann aber wiederum auch gezielter.
Allen, die bis hier gelesen haben, vielen Dank!
Liebe Grüße
Christian