Meine Stammpülverchen sind alle aus der Apotheke bezogen (apothekenrein), und sind zur Herstellung von Medikamenten gedacht. Verunreinigungen wie z.B. durch Uran kann ich somit ausschließen. Ammoniumnitrat habe ich nicht vorrätig, eben genau wegen der Explosionsgefahr. In meinem Plan sollen keine Substanzen dabei sein, die den pH-Wert beeinflussen (also keine H+ oder OH- Ionen), insofern wäre dieser neutral. Die eingesetzten Chemikalien sind durchgehend Verbindungen, die auch in der Natur vorkommen bzw. sich in natürlich vorkommende Substanzen aufspalten, insofern wäre ein minimaler Eintrag in den Boden durch Regen (da ich keinen Garten oder ein großes Gewächshaus betreibe sondern lediglich ein paar Töpfe auf dem Balkon) nicht biologisch relevant.
Das ist so nicht ganz korrekt. In deiner Evlt-Liste hast du Acetate und Hydrogencarbonate, welche beide - in Wasser gelöst - basische Eigenschaften haben. Beide tendieren dazu Protonen (H+) aus dem Wasser aufzunehmen (sofern keine weiteren Protonenquellen vorhanden sind), so dass das Hydrogencarbonat zB zur Kohlensäure wird und dann in Wasser+CO2 zerfällt.
Die Acetate nehmen Prototonen aus dem Wasser auf, um das Essigsäure/Acetat-Puffersystem aufzubauen. Beide Chemikalien führen zu einem leicht erhöhtem pH-Wert von ca. 8.5.
Calciumcarbonat (CaCO3, kohlensaurer Kalk) kannst du nicht verwenden, da es in Wasser nahezu unlöslich ist (14mg/L). Durch Verwendung von Hydrogencarbonaten (s.o.) generierst du ausserdem genug Carbonat, dass das wenige Calcium was du zugibst als Kalk ausfällt.
In den meisten Ca-Flüssigdüngern ist das Ca-Ion chelatiert, so dass es gelöst bleibt. Und es wird weiterhin empfohlen mit Wasser zu arbeiten, welches eine geringe Wasserhärte (Carbonathärte) hat. Oder es wird extrem überdosiert, so dass ein Teil der Portion das Carbonat als Kalk ausfällt und der Rest als aktive Ca-Ionen verfügbar sind.
Wenn du Calciumsulfat verwendest, wird es evtl. klappen, aber nur wenn dein Leitungswasser nicht zu hart ist. (Karbonathärte/Wasserhärte)
Generelle Anmerkungen:
- Dünger aus den Chemikalien selber zusammenmixen ist theoretisch machbar, aber ohne erweiterten chemischen Hintergrund wird das mehr ein "Trial & Error" sein.
- Die Nährstofftabelle aus Beitrag #11 bezieht sich auf ein Hydroponisches System. Alle Angaben in ppm beziehen sich auf die tatsächliche Konzentration der Ionen in der Nährlösung. Das kann man nicht errechnen, sondern muss dafür die entsprechende Analytik (Ionenchromatographie) anwenden. Diese Geräte sind oft im 6stelligen Bereich angesiedelt und für Hobbyanwendungen absolut unbezahlbar.