Weiß die Pflanze, wie viele Früchte sie hat?

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Chiligrünschnabel
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Liebes Forum,

meine Carolina Reaper ist rund 80 cm hoch und trägt etwa 20 Früchte - von groß bis klein, von rot bis grün.

Ich habe sie vor zwei Wochen vom Balkon genommen und in ein separates Zimmer gestellt, um sortenreines Saatgut zu gewinnen. Mehrmals täglich wird geschüttelt und mit dem Pinsel herumgefummelt. Die Pflanze bildet durchaus viele Blüten, hat aber bisher leider alle wieder abgeworfen ...

Könnte es helfen, die vorhandenen Früchte abzuschneiden, damit die Pflanze neue bildet? Die Überlegung basiert auf der manchmal zu lesenden Behauptung, dass eine Pflanze irgendwie "weiß", wie viele Früchte sie gerade trägt, und bei einer zu geringen Zahl fleißig "nachlegt". Kann das jemand aus Erfahrung bestätigen?
 
Hmmm ... "Das wird nichts mehr" ist eine sehr klare Aussage. Mir würde ja eine einzige sortenreine Beere mit ein paar Samen schon reichen. Ich will sie nur in die nächste Generation bringen.

Klar, vom Südbalkon auf die Nordfensterbank ist schon eine Umstellung. Allerdings sind ansonsten keine Mangelerscheinungen sichtbar. Die Pflanze grünt und blüht und lässt ihre vorhandenen Früchte reifen. Nur erneut fruchten will sie ums Verrecken nicht ...

Trotz alledem ganz allgemein gefragt: Ist die Entfernung vorhandener Früchte hilfreich, wenn man die Bildung von neuen Früchten vorantreiben will?
 
Ich würde die vorhandenen Früchte an der Pflanze belassen, reifen lassen und mich an denen erfreuen. Wenn du genau diese Pflanze in die nächste Saison bringen willst, dann kannst du diese überwintern. Wenn du ordentlich Kunstlicht zuschaltest, dann stehen m.E. die Chancen gut, dass du noch sortenreine Früchte gewinnen wirst. Vom Zeitpunkt her dürfte es aber eher knapp werden bei bis zu 120 Tagen Reifezeit... Ob sich der Aufwand rechtfertigt ist eine ganz andere Frage. Auch meine CR sind extreme Diven...

Wenn ich in deiner Situation wäre und genau diese Pflanze ins nächste Jahr bringen möchte, dann würde ich jetzt Stecklinge schneiden und schauen, ob diese Wurzeln und diese Pflanzen ins nächste Jahr ziehen, mit KL versorgen und zwei bis drei Mal ordentlich zurückschneiden. Als Alternative würde ich die bestehende Pflanze noch 2 bis 3 Monate weiterziehen, bis die Stecklinge definitiv über den Berg sind. Somit wärst du quasi doppelt abgesichert, wobei ich davon ausgehe, dass die Stecklinge kommen werden, wenn du die Tipps hier aus dem Forum beachtest.
 
Ärgerlich. :mad:

Ich dachte, ich hätte die perfekte Methode zur Gewinnung sortenreiner Saat gefunden: Die Pflanze für ein bis zwei Wochen in ein separates Zimmer stellen, um sie von den anderen zu isolieren. Und die während dieser Zeit produzierten Beeren dann als sortenrein markieren.

Das mit den Teebeuteln ist mir nämlich zu fummelig, und mit der Fensterfarbe hatte ich bisher keinen Erfolg.

Naja, noch gebe ich die Hoffnung nicht auf. Stecklinge wären die absolute Notlösung. Eigentlich wollte ich nächstes Jahr meinen Bekanntenkreis mit CR-Saatgut versorgen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Pflanze zählt nicht die Früchte sondern analysiert die zur Verfügung stehende Energie.
Steht mehr Energie (Licht, Wärme, Nährstoffe) zur Verfügung, als verbraucht wird (Pflanze+Früchte), dann werden neue Früchte gebildet. Wenn nicht, dann werden nur neue Blüten gebildet, in der Hoffnung, dass eine andere Pflanze die Arbeit der Vermehrung der Gene übernimmt.

Wenn Du die Pflanze jetzt an ein helles Fenster stellt, dann gibt es bis ca. Dezember Früchte. Ende Februar beginnt dann die Pflanze (wenn sie nicht radikal zurückgeschnitten wurde) neue Blüten zu bilden und ende Mai kannst Du massenhaft Früchte und sortenreines Saatgut ernten. Meine überwinterte Bhut Jolokia lieferte im Mai 48 Früchte und hatte keinen sehr guten Standort.
 
Steht mehr Energie (Licht, Wärme, Nährstoffe) zur Verfügung, als verbraucht wird (Pflanze+Früchte), dann werden neue Früchte gebildet. Wenn nicht, dann werden nur neue Blüten gebildet, in der Hoffnung, dass eine andere Pflanze die Arbeit der Vermehrung der Gene übernimmt.

Könnte man das so formulieren, dass eine Pflanze mit Energieproblemen sich auf die männliche Rolle (Pollenproduktion) im Fortpflanzungsprozess beschränkt, weil diese weniger aufwändig ist als die weibliche Rolle (Fruchtbildung)? Interessante These.

Dagegen spricht in meinem Fall allerdings, dass die Blüten so gut wie überhaupt keinen Pollen produzieren. Stempel aber irgendwie auch nicht. ;-) Ich weiß auch nicht, ob Energiemangel wirklich das Problem ist. Die Pflanze sieht stark und gesund aus, gute Größe, schöne Farbe, Wasser und Dünger sind m. E. richtig dosiert.

Wenn Du die Pflanze jetzt an ein helles Fenster stellt, dann gibt es bis ca. Dezember Früchte.

Das stimmt hoffnungsvoll. Ich warte mal noch ab. Wenn der Standortwechsel wirklich der Fehler war, dann gewöhnt sie sich vielleicht noch an den neuen Standort.
 
Dagegen spricht in meinem Fall allerdings, dass die Blüten so gut wie überhaupt keinen Pollen produzieren.
Das ist bei Chinensen häufig der Fall. Im Winter mit einem Vibrator bestäuben. Schütteln oder Pinsel ist sehr ineffektiv.

Ich weiß auch nicht, ob Energiemangel wirklich das Problem ist.
Bei dem augenblicklichen Wetter? Wir haben ja fast schon Winter!

dann gewöhnt sie sich vielleicht noch an den neuen Standort.
Der Zeitpunkt für den Wechsel ist sehr gut gewählt. Die Pflanze benötigt Zeit für die Umstellung. Das geht schlecht, wenn die Tage schon sehr kurz sind.
 
Das ist bei Chinensen häufig der Fall. Im Winter mit einem Vibrator bestäuben. Schütteln oder Pinsel ist sehr ineffektiv.

Ja, hab ich inzwischen in anderen Threads gelesen. Und mich darüber gewundert, dass offenbar die meisten Leute selbstverständlich einen Vibrator zu Hause haben. :D Mein Rasierer oder Handy vibrieren aber auch. Muss ich mal ausprobieren.

Nebenbei überlege ich, ob indoor vielleicht die Window-Color-Methode interessant wäre. Man könnte auf diese Weise bei den pollenarmen Chinense-Blüten verhindern, dass Pollen und Stempel sich "verpassen", und durch einfaches Anschnipsen die sortenreine Bestäubung innerhalb der Blüte erzwingen. Die üblichen Probleme (Regen, umständliche Markierung usw.) fallen in der Indoor-Isolation ja weg.

Der Zeitpunkt für den Wechsel ist sehr gut gewählt. Die Pflanze benötigt Zeit für die Umstellung. Das geht schlecht, wenn die Tage schon sehr kurz sind.

Eigentlich war gar kein "Wechsel" des Standorts geplant, sondern ich wollte die CR nur für ein paar Tage zwecks Bestäubung in einen isolierten Raum holen und danach wieder zurück auf den Balkon stellen ... Mal sehen, wie es sich entwickelt.
 
Meinen habe ich extra für meine Chinensen gekauft. Diesen kann man auch im Wohnzimmer liegenlassen. Wird selten als Vibrator erkannt.
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Nobler und Themenbezogen:
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Indoor währe mir die Windows-Color-Methode zu aufwändig. Sie funktioniert auch nicht immer.
In 21. Jahrhundert reagiert doch niemand mehr mit roten Ohren auf einen Vibrator!
 
Vielleicht hab ich den Sinn dahinter nicht verstanden, aber: Was genau kann denn der Vibrator oder die elektrische Zahnbürste, was mein Schütteln am Stamm nicht auch kann? Ich finde das Schütteln wesentlich bequemer, als jeden einzelnen Zweig mit dem Gerät abzuklappern.
 
du brauchst eine gewisse Ferquenz, dass sich die Pollen leicht lösen, so wie das die Hummeln machen
 
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Indoor währe mir die Windows-Color-Methode zu aufwändig. Sie funktioniert auch nicht immer.
In 21. Jahrhundert reagiert doch niemand mehr mit roten Ohren auf einen Vibrator!
Genial das Teil passt ja! :thumbsup: Habe gerade das Bedürfnis das Teil zu kaufen :D:laugh:
Die windowcolor Methode habe ich garnicht erst probiert, scheint auch nicht so gut funktionieren wie man häufig lesen kann.
Haarpinsel, Q-Tips oder Finger wenn viel Pollen vorhanden sind, hat sich bei mir als sehr erfolgreich erwiesen. Ich habe selbst als die Pflanzen draußen standen immer noch hier und da mal nachgeholfen.
Sehe ich genauso mit dem Vibrator, da muss man heutzutage nicht vor scharm im Boden versinken ;)

Grüße Martin
 
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