Merkwürdiges an der Blattunterseite

mavier

Chiligrünschnabel
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Hallo,
über mein Problem habe ich schon was passendes hier im Forum gefunden, denke ich. Aber ich will auf Nummer sicher gehen und dem Ganzen doch genauer auf den Zahn fühlen.

Auf den Fotos kann man 4 Carolina Reaper Chilis sehen. Sie stehen in einer Growbox mit LED-Beleuchtung, Heizung und Luftbefeuchter. Sie bekommen ca 13 Stunden Licht, Temperatur bei Tag 28 Grad, nachts 22-23 Grad. Luftfeuchtigkeit wird auf 55-56% gehalten.

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Als erstes sind mir die zusammengerollten Blätter aufgefallen. Bei der links oben ganz extrem, wie auf folgendem Foto zu sehen.

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Auf der Unterseite ist aber etwas, was mir Sorgen bereitet. Ich habe hier im Forum von Kristallen gelesen, wegen Überdüngung oder aber das etwas mit dem Gießen nicht ok ist. Zuviel Wasser, etc.

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Ich Dünge mit BioBizz-Dünger, also organisch. Deswegen denke ich, dass es keine Kristalle vom Dünger sein können.
Habe ich vielleicht zu viel gegossen? Man kann es auch nicht mit dem Finger abschaben. Es sieht rau aus, aber wenn man es versucht mit dem Finger wegzuwischen, bleibt am Finger nichts. Hatte damit gerechnet eine Art Salz zu spüren und auf dem Finger zu sehen, aber nichts. Am Blatt ist es dann auch weg. Am Finger, bilde ich mir vielleicht nur ein, spüre ich eine leichte Feuchtigkeit nachdem man über diese Pocken gestrichen ist. Versucht die Pflanze hier durch, das überschüssige Wasser abzustoßen?

So, das war mein erster Post in diesem Forum, ich freue mich auf Eure Antworten ;)
 
Die gewellten Blätter und die Kristalle auf der Unterseite der Blätter deuten deutlich (in meinen Augen) auf eine Überdüngung hin.
Wie oft düngst du und mit welcher Dosis?
Wann hast du das letzte mal umgetopft?
In der Erde befinden sich Nährstoffe die die Pflanze etwa 4-6 Wochen versorgen sollten.
Danach dünge ich erst einmal mit der halben Dosis wie sie empfohlen wird um eine Überdüngung auszuschließen und erhöhe die Dosis ganz langsam.
Ich würde das Düngen erst einmal einstellen und den Pflanzen frische Erde spendieren um auf Nummer sicher zu gehen

Grüße:
Mr.Fuego
 
Danke für die Antwort...

Nachdem die Samen in der Aufzuchtbox gekeimt waren und die ersten Blätter wuchsen, habe ich sie direkt in 9 Liter Töpfe umgetopft (muss Ende September gewesen sein). Als Erde wurde ebenfalls von BioBizz der LightMix verwendet, also so gut wie ohne Nährstoffe. Nicht vorgedüngt und neu. Dann habe ich erstmal gar nichts gemacht und etwas wachsen lassen. Ich glaube nach ein oder zwei Wochen habe ich dann das erste Mal mit BioBizz Grow gedüngt (1ml/Liter). Das letzte Mal wurde in der gleichen Dosis vor drei Wochen gedüngt. Hatte eigentlich das Gefühl ich dünge zu wenig. Wurden also insgesamt nur zweimal gedüngt. Und diese Kristalle, wie sollen die entstehen? Ich hatte das mal so verstanden, dass dies nur bei mineralischen Dünger passieren kann und nicht bei organischem.
Und die Blätter sehen richtig fleischig aus, als wäre die Pflanze auf Steroide. Kommt mir sowieso alles bisschen schnell vor mit dem Wachstum. Ich hatte am 10.09.19 die Samen bestellt, habe also Mitte September mit der Aussat begonnen. Ist es normal, dass die Pflanzen nach 1 1/2 Monaten so kräftig aussehen?
 
Das ist eindeutig Überdüngung. Und ja, Du kannst sogar z.B. mit Kompost überdüngen. Wenn man zu kleine Pflanzen z.B. in reinen Kompost setzt. Es ist nur schwieriger mit organischem Dünger zu überdüngen, aber weit weg von unmöglich. Das, was Du als kräftig beschreibst, ist ungesund.
 
Hätte nicht gedacht, dass so wenig schon zum Überdüngen führen kann. Und mit zuviel Wasser in der Erde oder zu hoher Luftfeuchtigkeit kann es nichts zu tun haben?
Kann man da noch was retten? Stabilisiert sich die Pflanze nach einer Weile ohne Dünger wieder von selbst? Auf anderen Fotos hier im Forum habe ich gesehen, dass die Pflanzen in dem Zeitraum schon um einiges größer waren, allerdings auch sehr dünn und nicht so buschig.
 
Nun, mrfuego hat es ja gesagt. Umtopfen in frische Erde - am besten gleich in den Endtopf wenn möglich, eine ganze Zeit (mindestens 4, dürfen aber auch 6 Wochen sein im großen Topf mit guter Erde) lang nicht düngen, dann wird das schon noch. Aber das solltest Du bald machen. Wasser zeigt andere Schäden.
 
Man kann es auch nicht mit dem Finger abschaben.
Dann sind es Ödeme. Habe ich auch bei meiner Vorzucht im Zelt immer mal, gibt sich wenn die Pflanzen dann raus kommen. Ist jedenfalls nicht weiter schlimm. Allerdings muss ich meinen Vorrednern recht geben das die Pflanzen stark überdüngt sind.

BioBizz der LightMix verwendet, also so gut wie ohne Nährstoffe.
Stimmt nicht, es sind schon einige drin. Für Chilis im Wachstum reichen die schon ein paar Wochen. Habe die Erde auch schon gehabt, die ist gut.

Was hast du denn vor? Ganzjähriger Kunstlichtanbau? Als Fläche nur das Zelt?
 
Dann sind es Ödeme. Habe ich auch bei meiner Vorzucht im Zelt immer mal, gibt sich wenn die Pflanzen dann raus kommen. Ist jedenfalls nicht weiter schlimm. Allerdings muss ich meinen Vorrednern recht geben das die Pflanzen stark überdüngt sind.
Hätte nicht gedacht, dass ich so schnell eine Überdüngung habe und das Chilis so empfindlich sind. Wenn ich jetzt das Düngen eine Weile aussetze und nur noch Wasser gebe, stabilisieren die sich dann nach einer Zeit von alleine? Mir ist auch aufgefallen, dass sie mittlerweile einen richtigen dunklen Stamm haben. Ich denke mal, dass das auch durch den zu vielen Dünger passiert ist. Nur größer wollen sie nicht werden.
Und warum entstehen solche Ödeme denn gerne im Zelt? Woran liegt das? Das Zelt ist belüftet, also keine stehende Luft.

Was hast du denn vor? Ganzjähriger Kunstlichtanbau? Als Fläche nur das Zelt?
Ich hatte vor sie die ganze Zeit im Zelt zu lassen, weil ich nur dort meiner Meinung nach perfekte Bedingungen schaffen kann von Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Abgesehen davon wäre der nahende Winter mit wenig Licht außerhalb des Zeltes keine gute Idee. Als Licht verwende ich 2x Cree CXB3590 LEDs, Abstand ca 80cm.

Wenn ich die nicht mehr retten kann weiß ich jedenfalls für das nächste Mal, dass ich da etwas sparsamer mit dem Dünger sein muss.
 
Hätte nicht gedacht, dass ich so schnell eine Überdüngung habe und das Chilis so empfindlich sind. Wenn ich jetzt das Düngen eine Weile aussetze und nur noch Wasser gebe, stabilisieren die sich dann nach einer Zeit von alleine? Mir ist auch aufgefallen, dass sie mittlerweile einen richtigen dunklen Stamm haben. Ich denke mal, dass das auch durch den zu vielen Dünger passiert ist. Nur größer wollen sie nicht werden.
Und warum entstehen solche Ödeme denn gerne im Zelt? Woran liegt das? Das Zelt ist belüftet, also keine stehende Luft.

Soo empfindlich sind Chillies nicht. Sie sind aber auch keine Starkzehrer, die mit einem deutlichen Zuviel an Dünger ggf. besser klarkommen. Wenn Du das gemacht hast, was Dir vorgeschlagen wurde - also Umtopfen in frische Erde - gibt sich das in dem Zustand sicher wieder. Ohne Umtopfen ist es heikler, je nachdem wieviel zu viel Dünger schon im Substrat ist. Dass sie nicht größer werden liegt eben auch genau daran. Der dunkle Stamm wohl eher nicht ... das kann ich aber nicht genau sagen. Wenn Du das auf dem 2. Bild meinst - also die Lila-Färbung der Zweige, dann ist das eher entweder nur sortentypisch oder bereits Lichtschutz, weil die Pflanze den entwickelt. Tippe aber auf Ersteres. Ödeme haben mehrere Ursachen - u.a. zu hohe Luftfeuchtigkeit kann ein Grund sein. Deswegen würde ich die Pflanzen auch in der Größe aus dem Zelt nehmen.


Ich hatte vor sie die ganze Zeit im Zelt zu lassen, weil ich nur dort meiner Meinung nach perfekte Bedingungen schaffen kann von Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Abgesehen davon wäre der nahende Winter mit wenig Licht außerhalb des Zeltes keine gute Idee. Als Licht verwende ich 2x Cree CXB3590 LEDs, Abstand ca 80cm.

Wenn ich die nicht mehr retten kann weiß ich jedenfalls für das nächste Mal, dass ich da etwas sparsamer mit dem Dünger sein muss.

Eine dauerhaft zu hohe Luftfeuchtigkeit (an die 100%) ist auch jetzt nicht gerade optimal. Du kannst doch auch das Zelt an den Seiten usw. aufmachen, oder nicht?
 
Ohje, dann werde ich ums Umtopfen wohl nicht herum kommen. Dachte, der zuviele Dünger verbraucht sich nach ner zeit durch normales gießen.
Wie müsste ich denn beim umtopfen vorgehen? In neue Erde rein, und dann erstmal ne Weile nicht düngen bis die sich stabilisiert haben? Ab wann weiß ich denn, wann ich wieder düngen darf? Woran sehe ich, dass sie dünger benötigen? Wäre blöd den selben Fehler zweimal zu machen.

Eine dauerhaft zu hohe Luftfeuchtigkeit (an die 100%) ist auch jetzt nicht gerade optimal. Du kannst doch auch das Zelt an den Seiten usw. aufmachen, oder nicht?
Bei mir im Zelt wird alles gesteuert, Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Temperatur liegt momentan bei 26 Grad über Tag bei Licht, 22 Grad in der Nacht. Die Luftfeuchtigkeit ist permanent bei 56%. Hatte sie anfangs mal auf 65%.
 
Tja, umtopfen ist bei vorausgegangener Überdüngung oder Übergiessung einfach das Mittel der Wahl. Damit kann man Pflanzen in dem obigen Zustand ganz sicher über den Berg bringen. Wenn man Roulette spielen will, kann man es auch ohne Umtopfen versuchen. Es ist durchaus möglich, dass die sich wieder fangen. Nur sicherer ist es halt mit Umtopfen.

Klar verbraucht sich der Dünger theoretisch durch normales Giessen. Wenn man aber zu viele Salze in der Erde hat, sind die Wurzeln nicht mehr aufnahmefähig - was wiederum durch fehlendes Wachstum wie in Deinem Fall dokumentiert wird.

Umtopfen: in neue Erde, am besten gleich einen größeren Topf. Hab es ja weiter oben schon geschrieben - 4 bis 6 Wochen je nach Erde und Topfgröße überhaupt nicht mehr düngen, dann wieder sehr sparsam anfangen damit. Nicht immer das nehmen, was auf den Packungen steht. Das mag vielleicht für Tomaten und Dröhntannen gut gehen, Chillies brauchen keine Unmengen von Dünger. Lieber die Hälfte von dem, was empfohlen ist und sich von unten herantasten - da machst Du bedeutend weniger kaputt als mit Überdüngung.

Bei guter Erde brauchen die Pflanzen lange keinen Dünger. Ein leichter Nährstoffmangel ist bei Weitem nicht so schlimm wie eine Überdüngung. Nährstoffmangel erkennt man an den Blättern, aber mit wenig Düngen lässt sich der verhindern bzw. leicht wieder beseitigen. Eine Überdüngung killt die Pflanzen aber oft schneller, als man schauen kann.
 
Klar verbraucht sich der Dünger theoretisch durch normales Giessen. Wenn man aber zu viele Salze in der Erde hat, sind die Wurzeln nicht mehr aufnahmefähig - was wiederum durch fehlendes Wachstum wie in Deinem Fall dokumentiert wird.
Ich glaube das mit den entstehenden Salzen habe ich noch nicht ganz verstanden. Ich war halt immer der Meinung, dass so etwas nur bei mineralischem Dünger auftritt. Aber scheinbar entstehen diese Salze auch bei organischem.

Umtopfen: in neue Erde, am besten gleich einen größeren Topf. Hab es ja weiter oben schon geschrieben - 4 bis 6 Wochen je nach Erde und Topfgröße überhaupt nicht mehr düngen, dann wieder sehr sparsam anfangen damit. Nicht immer das nehmen, was auf den Packungen steht. Das mag vielleicht für Tomaten und Dröhntannen gut gehen, Chillies brauchen keine Unmengen von Dünger. Lieber die Hälfte von dem, was empfohlen ist und sich von unten herantasten - da machst Du bedeutend weniger kaputt als mit Überdüngung.
Ok, ich werde es mit dem Umtopfen versuchen und dann erstmal beobachten was sich daraus die nächsten Tage entwickelt. Sollte ich so viel wie möglich von der alten Erde am Wurzelballen entfernen? Verschwinden diese Ödeme nach einer Zeit wieder wenn es der Pflanze besser geht?
 
Ich glaube das mit den entstehenden Salzen habe ich noch nicht ganz verstanden. Ich war halt immer der Meinung, dass so etwas nur bei mineralischem Dünger auftritt. Aber scheinbar entstehen diese Salze auch bei organischem.

Naja, BioBizz ist doch ein flüssiges Konzentrat. Nur weil es aus natürlichen Stoffen gewonnen wird, ist es immer noch was Anderes als z.B. Brennesseljauche. Mit Letzterer wirst Du echt Probleme kriegen, wenn Du überdüngen willst. Aber mit jedem Konzentrat, das aus allem Möglichen gewonnen wurde, kannst Du relativ leicht überdüngen. Mit Hakaphos etc. geht es voraussichtlich bloß noch schneller. Kannst ja mal den Biobizz unverdünnt an eine Pflanze kippen, dann wirst Du sehen, wie schnell die eingeht. Ich weiß nicht, warum die Leute immer mit Bio/organisch usw. verbinden, dass das absolut narrensicher ist. Ist nur etwas weniger leicht, damit zu überdosieren. Aber nicht mehr.

Und ja, Salze sind natürlich auch in organischem Dünger. Ist anorganische/organische Chemie. Jedes Teil von N-P-K liegt in verschiedenen Verbindungen vor, vorzugsweise hauptsächlich in welchen, die eine Pflanze direkt aufnehmen kann. Und es kann durchaus sein, dass Du z.B. einen Teil davon optimal düngst. Aber, wenn der Dünger ein ungeeignetes Verhältnis der 3 Hauptbestandteile zueinander hat, wird sich halt bald z.B. P oder N in Form von Salzen anhäufen, die die Pflanze nicht mehr aufnehmen kann oder versucht, irgendwie loszuwerden. Und das gibt dann die diversen Krankheitssymptome, bis zum Absterben.


Sollte ich so viel wie möglich von der alten Erde am Wurzelballen entfernen? Verschwinden diese Ödeme nach einer Zeit wieder wenn es der Pflanze besser geht?

Mach einfach mal. Komplett brauchst Du die Erde nicht wegmachen, nur das was locker abgeht, ohne die Wurzeln zu beschädigen. Und ja, die Ödeme verschwinden wieder - natürlich erst bei den neuen Trieben. Die alten Blätter fallen aber eh irgendwann ab.
 
Und warum entstehen solche Ödeme denn gerne im Zelt? Woran liegt das? Das Zelt ist belüftet, also keine stehende Luft.
Die Pflanzen sind sehr kompakt und der Platz im Zelt begrenzt, da kommt die Luft nicht so gut durch. Zudem ist Raumklima einfach was anderes als draußen. Gießverhalten hat wohl auch noch einen Einfluss drauf. Aber wie gesagt sind Ödeme nicht so schlimm, bei mir haben sich trotzdem alle Pflanzen gut entwickelt. Ich lasse bei meinem Zelt immer eine "Türseite" offen. Nachts kann es ruhig kühler sein, solange die Temperatur nicht unter 10°C fällt brauchst du nicht zu heizen.

Umtopfen: in neue Erde, am besten gleich einen größeren Topf.
Wenn alle 4 Pflanzen im Zelt bleiben sollen würde ich keine größeren Töpfe nehmen. Die Pflanzen werden noch deutlich breiter und es ist so schon eng.

Es gibt hier Leute die wie du ganzjährig unter KL anbauen, evt. könnte @mph noch was dazu schreiben.
 
@HatchChileFestival Danke für die Aufklärung mit dem Dünger. Habe jetzt mal zwei Pflanzen mit frischer Erde versorgt, die anderen beiden müssen noch bis Mittwoch warten, musste neue Erde bestellen. Habe bei einer auch gesehen, dass sich kleine Blüten bilden (bei der oben links auf dem ersten Bild). Bin gespannt wie es mit den Chilis weitergeht. Werde berichten.

@Razor2 Ich hatte auch mal die Beleuchtung im Verdacht, dass die Pflanzen sich so verhalten. Vielleicht zu viel Licht? Licht bekommen die ca 13 Std. am Tag. Je Lampe sind es 80 Watt, kann man dimmen, steht momentan aber auf 100% mit einem Abstand von 80cm zur Pflanze.

Möchte mich auch noch bei allen Beteiligten für die nette Unterstützung bei meinen Fragen bedanken.
 
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