Ab wann Blattläuse bekämpfen / Welches Mittel in welchem Stadium?

Ich habe derzeit auch wieder Theater mit Blattläusen, und bin kurz davor das Handtuch zu werfen...

Ich weiß Marienkäfer und deren Larven gelten als der heiße Geheimtipp, die wolllen nur leider nicht. Im Herbst, wenn die einen Unterschlupf suchen kommen zu zu hunderten, aber im Sommer wenn sie sich bei den Blattläusen nutzlich machen könnten sind sich die feinen Herren Marienkäfer zu fein meinen Balkon wahr zu nehmen. Wespen sind dieses Jahr wohl auch im Homeoffice, an sich erfreulich, aber das waren die einzigen Schädlingsbekämpfer die sich der Plage angenommen hatten. Bleibt noch Neem. Neem hat leider die Eigenschaft die jungen Triebe der Pflanzen zu schädigen, weswegen ich lieber auf die Natürliche Fressfeinde warte. Nachdem sich 2 Wochen nichts in der Hinsicht tat habe ich vor knapp einer Woche ordentlich mit Neem rumgesprüht, heute waren schon wieder oder immer noch Blattläuse amrumkrabbeln. Also heute die nächste Ladung...

Achja, Knoblauchsud, oder eine Knoblauchzehe in de Erde zu stecken hilft auch nichts. Insektenhotel, ja das ist 2 Jahre lang nicht angenommen worden, ist also auch schon entsorgt worden. So langsam habe ich auf die Scheisse keinen Bock mehr, ich glaube das war die letzte Aktive Saison von mir.

Ist denn erkennbar, dass die Läuse die Pflanzen massiv schädigen (lebensbedrohlich für die Pflanze), oder stört dich eher die enorme Anzahl? Spruzit und diverse andere Tipps habe ich durch, gegen Läuse mache ich nichts mehr, weil beim Spritzen besonders die Nützlinge um ihr Leben gerannt sind. :( Und Läuse sind auch punktuell in großer Anzahl aus eigener Erfahrung eher harmlos.
 
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Man sieht viele verkrüppelte Blätter, und wenn man nichts macht vermehren sich diese Drecksviecher exponentiell. Nützlinge machen eh einen riesigen Bogen um meinen Balkon, daher besteht keine Gefahr diese zu schädigen. Ich habe eben die 2. Ladung Spruzit drüber gejagt nachdem sich wieder neuer Befall gezeigt hatte, die erste Ladung war am letzten Wochenende.

Blattläuse sind eben unbesiegbar, sind die Pflanzen einmal befallen wird man diese Seuche nie wieder los, außer wenn man die befallenen Pflanzen entsorgt. Was dieses Jahr so übel ist, ist dass es so früh geschieht und keinerlei Nützlinge unterwegs sind. Von daher bin ich bereits jetzt im "irgendwie durchhalten bis zum Ende der Saison Modus"
 
Das frage ich ohne jede Absicht von Provokation, aber sterben deine Pflanzen wirklich an verkrüppelten Blättern durch Läuse? Wie viele Blattläuse ins nötig, um eine Chili-Pflanze zu killen? Spruzit hat immer so einen hässlichen Ölfilm hinterlassen und mir beim Spritzen gezeigt, wo sich überall Nützlinge verstecken, die ölverschmiert um ihr Leben rannten. War nach einmaliger Anwendung nicht mehr mein Fall.

Ich mache mal Fotos von meinen unbehandelten Pflanzen...
 
Ich finde so lange keine Ameisen(Die Läusezüchter) dazu kommen hält sich das alles meistens im Rahmen. Gegen die Ameisen haben meist die Nützlinge keine Chance und man muss zumindest was gegen die Ameisen tun. Sonst würde ich immer mit Wasser benetzen anfangen, dann Jauche Knoblauch. Wirklich nur bei maximalen Befall oder im Notfall was Öliges oder Seife. Regelmäßiges benetzen mit WASSER reicht bei mir, denn Läuse mögen es trocken. ;-)
 
Draußen auf dem Balkon oder im Gewächshaus im Garten mache ich erst etwas gegen die Blattläuse bei einem größeren Befall. Bei einem kleineren Befall kann man die Zahl der Blattläuse regelmäßig reduzieren und ansonsten auf Nützlinge setzen.
 
So handhabe ich es mittlerweile auch. Es sind nicht allzu viele. Hocken auf paar Blättern auf paar Blüten aber die Pflanzen gehen nach wie vor aktuell ihren Weg. Daher mache ich gerade auch nichts weiß einfach zu viel unendliche Arbeit ist. Wenn ich an den Pflanzen bin entferne ich einige mit der Hand oder nem Pinsel. Solange es nicht eskaliert lass ich es aber nun auch so.
 
Vor einem Monat hab' ich mit Neem gespritzt, aber nicht die Chilis sondern eine Strauchkirsche die komplett verlaust war und eine Zier-Rank-Pflanze. Die waren dieses Jahr so stark befallen wie noch nie. Normalerweise benutze ich draußen nix und nur beim Überwintern Neem, aber dieses Jahr war's wirklich schlimm. I.d.z. ist die Lauszahl aber auch wieder im normale Rahmen.

Bei den Chilis ist's wie immer. Kaum dürfen sie raus, sind die Blattläuse von selbst weg.
 
Ich hab auch ein Blattlausproblem (allerdings die schwarzen Viecher), das einfach nicht weg geht... Beim Kürbis ist es leider echt extrem und auch meine Chilis und meine Paprika haben ein paar krause Blätter.

Knoblauchsud hat nicht geholfen bisher.

Bei meinen Tomaten und Koriander hatte ich drinnen auch die grünen, die sind wirklich weg seit die Pflanzen draußen stehen. Die anderen waren aber die ganze Zeit draußen.
 

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Dieses Jahr habe ich das erste Mal Marienkäferlarven bestellt. Nicht gerade günstig und von den 30 bestellten sind vielleicht 10 geschlüpft (Preis also x3...), bzw. waren bereits geschlüpft. Da ich die für meine im Zelt unter Kunstlicht gehaltenen Chilis gekauft habe, waren die Bedingungen ideal. Es ist mittlerweile die 3. Generation an Larven da, viele Larven (20+) und Marienkäfer (30+) habe ich zwischendurch auf den Balkon gesetzt. Auch da vermehren die sich fleißig. Solange Läuse da sind, scheinen die auch auf den Pflanzen zu bleiben. Die Pflanzen auf dem Balkon sind mittlerweile praktisch frei von Läusen. Ich kann die Marienkäferlarven nur empfehlen, werde ich nächstes Jahr wieder bestellen, aber mal einen anderen Lieferanten ausprobieren, da die Menge an geschlüpften Larven doch eher mau war.

Ein Video mit einer fressenden Larve habe ich auf YT hoch geladen: https://www.youtube.com/watch?v=2iZKT6m2HFM

Mehr Infos In der Wiki: https://de.wikipedia.org/wiki/Marienkäfer

Ausgewachsene Larve:
2.jpg


Hülle eines geschlüpften Marienkäfers:
1.jpg
 
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Hallo zusammen

Ich mache mir ein sud aus Milch, olivenöl, tafelessig, wasser und gepresster Knoblauch. Also eigentlich Salatsauce:smuggrin:
Nach der dritten anwendung ist meistens nichts mehr da von den ungebetenen Gäste...
Ich bin aber immer an neuen ideen interessiert. Waschnüsse un Marinenkäfer will ich umbedingt ausprobieren.

Gruss...
 
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Leider muss man sich zwischen biologisch und chemisch entscheiden, beides zusammen macht leider keinen Sinn.

Sobald die Chilis im Frühjahr draußen stehen, sammle ich Marienkäferlarven. Am erfolgversprechendsten sind Holunderbüsche. Wenn man erst einmal ertragreiche Büsche gefunden hat, findet man dort zuverlässig jedes Jahr wieder reichlich.

Wenn die fertigen Marienkäfer alle weg sind, kommen Schwebfliegen von alleine und legen ihre Eier an verlauste Pflanzen. Das Anlocken mit extra Blütenpflanzen habe ich noch nicht probiert, es klingt aber sehr erfolgversprechend. Ich habe die letzten Jahre außerdem Florfliegenlarven bestellt und angewendet (Sautter & Stepper).

Nach dem Reinholen im Herbst muss unbedingt sofort etwas gegen Läuse unternommen werden, sonst gibt es tatsächlich eine eklige massive Populationsexplosion. Gallmücken Aphidius colemani können zu einzeln stehenden Pflanzen fliegen und finden auch gut versteckte Läuse. Letztes Jahr war ich etwas spät dran mit der Bestellung und die ganzen Wände waren voll mit den leeren Läusemumien... Dieses Jahr warte ich gerade noch auf noch eine finale Runde Florfliegen und die Gallmücken.

Bei nicht-biologischer Bekämpfung rate ich unbedingt und ausschließlich zu 5 % Schmierseifenlösung (Seifengehalt ca. 0,3 - 0.8 %). Die ist 100 % effektiv mit Sofortwirkung und außerdem bester verträglicher Blattdünger. Die gibt es auch völlig überteuert als zugelassenes Präparat zu kaufen ("Kaliumsalz von Fettsäuren") - ist aber exakt das gleiche. Schmierseife gibt es jedem Drogeriemarkt, man muss nur darauf achten, dass man reine Schmierseife ohne extra Pflegemittelzusätze erwischt. Am besten kalkarmes Wasser (z. B. Regenwasser) zum Verdünnen verwenden, sonst wird es trüb und Kalkseife fällt aus. Perlite ist übrigens nicht schmierseifenbeständig.

Ich habe massive Zweifel ob all die Hausmittel von oben irgend etwas ausrichten (reines Wasser garantiert gar nichts) und bin ziemlich sicher, dass einige sogar schädlich sein können - man will ja nicht noch Bakterien- und Pilznahrung über der Pflanze verteilen (Jauchen, Sude, Milch). Waschnüsse oder gar Spüli würde ich nicht nehmen, die funktionieren zwar vermutlich wie Schmierseife gegen Läuse, aber sind vermutlich nicht gut für die Pflanzen. Öl verklebt vermutlich die Spaltöffnungen.

Das ganze gilt hauptsächlich für meinen Balkonanbau, in einem blühenden Garten (träum...) ist das vermutlich etwas anders und weniger kritisch mit den Läusen.

Puh, ist ja ein halber Roman geworden... :)
 
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Leider muss man sich zwischen biologisch und chemisch entscheiden, beides zusammen macht leider keinen Sinn.

Sobald die Chilis im Frühjahr draußen stehen sammle ich Marienkäferlarven. Am erfolgversprechendsten sind Holunderbüsche. Wenn man erst einmal ertragreiche Büsche gefunden hat, findet man dort zuverlässig jedes Jahr wieder reichlich.

Wenn die fertigen Marienkäfer alle weg sind, kommen Schwebfliegen von alleine und legen ihre Eier an verlauste Pflanzen. Das Anlocken mit extra Blütenpflanzen habe ich noch nicht probiert, es klingt aber sehr erfolgversprechend. Ich habe die letzten Jahre außerdem Florfliegenlarven bestellt und angewendet (Sautter & Stepper).

Nach dem Reinholen im Herbst muss unbedingt sofort etwas gegen Läuse unternommen werden, sonst gibt es tatsächlich eine eklige massive Populationsexplosion. Gallmücken Aphidius colemani können zu einzeln stehenden Pflanzen fliegen und finden auch gut versteckte Läuse. Letztes Jahr war ich etwas spät dran mit der Bestellung und die ganzen Wände waren voll mit den leeren Läusemumien... Dieses Jahr warte ich gerade noch auf noch eine finale Runde Florfliegen und die Gallmücken.

Bei nicht-biologischer Bekämpfung rate ich unbedingt und ausschließlich zu 3 % Schmierseifenlösung. Die ist 100 % effektiv und außerdem bester verträglicher Blattdünger. Die gibt es auch völlig überteuert als zugelassenes Präparat zu kaufen ("Kaliumsalz von Fettsäuren") - ist aber exakt das gleiche. Schmierseife gibt es jedem Drogeriemarkt, man muss nur darauf achten, dass man reine Schmierseife ohne extra Pflegemittelzusätze erwischt. Am besten kalkarmes Wasser zum Verdünnen verwenden, sonst wird es trüb und Kalkseife fällt aus. Perlite ist übrigens nicht schmierseifenbeständig.

Ich habe massive Zweifel ob all die Hausmittel von oben irgend etwas ausrichten (reines Wasser garantiert gar nichts) und bin ziemlich sicher, dass einige sogar schädlich sein können - man will ja nicht noch Bakterien- und Pilznahrung über der Pflanze verteilen (Jauchen, Sude, Milch). Waschnüsse oder gar Spüli würde ich nicht nehmen, die funktionieren zwar vermutlich wie Schmierseife gegen Läuse, aber sind vermutlich nicht gut für die Pflanzen. Öl verklebt vermutlich die Spaltöffnungen.

Puh, ist ja ein halber Roman geworden... :)

Hört sich Plausibel an.
Der von Mir beschriebene Sud funktioniert. Da bin ich mir aus Erfahrung sicher.
Du hast aber 100% recht was die Bakterien und das verkleben angeht.
Das die Methode mit den Nützlingen die beste und sauberste Lösung ist, dürfte unbeschtritten sein.
Gruess.
 
Öl verklebt vermutlich die Spaltöffnungen.
Ob es jetzt verstopfte Spaltöffnungen waren oder nicht kann ich nicht sagen aber ich hab dieses Jahr Sonnenblumenöl auf ein paar Pflanzen mit Schrotschusskrankheit gesprüht. Das haben sie mir nicht verziehen. Auch ein anschließendes Ausspülen mit Schmierseife hat nicht verhindert, dass sie sämtliche Blätter fallen lassen haben. Der Ölfilm hat sich auch nicht richtig abgelöst.
 
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