air pruning

hab mich jetzt mal etwas mehr in das thema air pruning eingelesen.
klingt ja auch echt schlüssig.
meine erste frage zu den beuteln - wie ist die haltbarkeit im "feuchten" zustand?
klar ist es ja sinn, das durch den trockenen effekt erst das ergebnis erziehlt wird, aber hält der beutel eine öftere durchnässung aus, ohne zu "reißen"? hast du deswegen die körbe drum?
denn so auf dem blick verbindest du ja 2 varianten. nämlich ebenso das "root trimming". dabei ist ja der sinn, die wurzeln im gewebe zu stoppen und woanders zum austreiben zu bringen.
aber auch hier stellt sich die frage, ob der stoff diese eigenschaft bringen kann.
denk ja erstmal, das nun erst das air pruning vorwiegend wirkt, da die beutel ja doch in der wandstärke nicht genug platz bieten.
aber nun gut, es geht ja auch vorwiegend um air pruning und ein tick weniger umstand wie root trimming.

um die bodenbelüftung zu geben, war mein erster gedanke ein gitter wie beim lichtschacht als auflage zu nehmen. das kann ja auch auf steine gesetzt werden, um auch eine angenehme höhe zu schaffen und ich neige zu der ansicht, das auch bei großer gitterung - also löcher - der beutel dies unbeschadet aushält. so ein beutel zu zerreißen ist immerhin nicht so einfach. könnte sich auch der korb selber gespart werden. wenn der in erster hinsicht zum besseren transport gedacht ist, dann ok, wobei die pflanzen ja am end nen festen platz erhalten und man vorher sich das geschleppe der "größen töpfe" ja auch versucht hat zu ersparen.
da die beutel ja auch zum großteil aus kunstfasern besteht, ist ein direktes durchlaufen des wassers auch kaum zu befürchten. dürfte sich also erst gut verteilen und dann das übermäßige stauwasser langsam abtropfen.
fand die idee mit den kiesel als boden auch erstmal nicht schlecht. aber bei einem flexiblen stoff kann sich die oberfläche doch zu stark der unebenen fläche anpassen und somit sind diese stellen wieder "dicht". also auch weniger belüftet, was air pruning vermindert, kann aber auch ringwurzeln etwas vermindern, weil bei der unebenheit die wurzeln immer wieder umgeleitet wird.
lieg ich da mit meinem denken richtig oder verenne ich mich da zu sehr?

anders ist es fraglich, ob root trimming nicht eher geeignet wäre, weil es eine stressfreiere aufzucht ist, weil keine wurzeln im direkten sinne absterben in den spitzen. sollte eine durchgehende aufzucht ohne stockungen bewirken. beim root trimming steht die äußere trockenheit/belüftung eher nicht im vordergrund. somit ist eine überlegung der unterlage auch weniger gegeben. bei dieser methode ist mir aufgefallen, das manchmal sogar feste töpfe genommen wurden, andere wiederrum haben mit löchern genommen, oder sogar eingearbeitet. aber denk da sind wir uns ja eh alle einig, das jede öffnung mehr belüftung sorgt und besseren wasserablauf bietet. das es da wesentlich mehr verdunsten soll, wurde als sehr gering beschrieben. aber denk da sind wieder zuviele faktoren und das sollte jeder selber im auge behalten.
schön wäre das beides zu verbinden, aber bei dickeren "wänden" ist ein belüften wieder ungewiss und eventuell mehr staunässe zu erwarten. oder?
vorgestellt hätte ich es mir so, im beutel selber noch eine lage geeigneten vlies um die innenwände zu legen, in der die wurzeln sich verfangen können.
aber da käme es ebenso auf den versuch an und dem erfolg. allerdings umständlich und ob die kombination wirklich noch besser wäre, sehe ich als zu gering.

da ich die beutel eh habe und ich kein verfangen der wurzeln darin sehe, werde ich jetzt zumindest bei einer mal das air pruning mittesten. nur um zu sehen, wie die wurzeln nach der saison aussehen. denk wirklichen erfolg erkennt man ja auch nur mit mehreren testpflanzen und nach durchgehender vorgehensweise ab dem pikieren.


toll, jetzt hast mich damit angefixt ;)
 
Super Beitrag :thumbup:

Die Kübel habe ich aus mehreren Gründen. Erstens ist es stabiler und da ich einige auf der Terrasse stehen habe kommt es schon mal vor dass ich sie verschieben muss. Zweitens glaube ich dass die Verdunstung ohne Kübel noch schneller gehen würde. Und drittens hat es optische Gründe, sieh dir mal das erste Bild von der Capela an - schön ist was anderes :D

Wie lange das Gewebe hält weiss ich noch nicht, aber angeblich soll es ein paar Jahre halten.

Mir geht es nur um Airpruning, von daher ist mir die Struktur des Gewebes egal. Hauptsache Luft und Wasserdurchlässlich. Ich habe auch schon überlegt einen Topf mit normalem Vlies auszulegen.

Die Idee mit dem Gitter finde ich klasse, das sollte funktionieren.

Wenn es heuer gute Ergebnisse gibt will ich ab der nächsten Saison dann von unten bewässern. Also unten einen Netztopf einbinden und auf irgendeine Art Wassertank draufstellen. Aber über das mache ich mir erst im Herbst Gedanken. Und auch nur dann wenn das Wachstum im Beutel besser ist als das im Topf :D
 
danke ;)

ja ich verstehe absolut, das mit korb das umstellen einfacher ist, aber schön ist der klappkorp auch nicht :P
habe eben mal eine pflanze umgebeutelt, beim angießen ist mir aufgefallen, das das gewebe zunächst überhaupt kein wasser durchlässt. hat aber den effekt wie bei einem lange unpregniertem zelt.
-also wer öfter mal zelten ist, der sollte es kennen, das wenn es regnet, das zelt von innen trocken ist. fährt man dann aber von innen mit dem finger über die wand, ist eine art brücke im gewebe entstanden und es wird dort nass. kapilare wirkung:huh: naja, soviel dazu...-
bin mit der handfläche unter dem beutel hergefahren und dann ist das wasser auch dort langsam durchgetreten.
ob vor- oder nachteil... ist mir nur halt aufgefallen. ebenso wieviel erde in so nen, doch recht kleinen beutel reingeht. hab ich deutlich unterschätzt und ganz klar, vom volumen, ein preislich und platzsparender vorteil gegenüber der töpfe mit gleichem volumen. spricht schon mal für sich.

aber als ich in den hof ging, ist mir etwas aufgefallen, woran ich erst gar nicht dachte.

hab da diese pflanzpyramide. die eignet sich ja schonmal sehr gut für 6 solcher beutel. etwas angebunden oder angelehnt, das die nicht umkippen, fertig.

ja mit dem bewässern gab es da auch so einige ideen, aber wie die auszuführen sind, kommt erst für die winterbeschäftigung wenn es sich lohnt. wobei ich denk eine von-innen-nach-außen-bewässerung anstreben werde, wie mit einem drainagerohr zb.
freu mich, wenn die frau heim kommt und den beutel sieht. der blick wird unbezahlbar sein :lol:
 
Hallo allerseits,

ich habe mir mal die Airpots angesehen. Irgendwie erinnert mich das alles an die TPKs (Teichpflanzkörbe) aussem Teich. Der Effekt dürfte der gleiche sein. Eine von mir nicht getestete Theorie besagt: vergräbt man den TPK im Beet, dann wachsen die Wurzeln durch die Löcher weiter, verdicken und wenn sie für die Löcher zu dick werden, dann sieht sich die Pflanze genötigt, IM Topf weiter fein zu wurzeln.

Viele Grüße
 
bin mir aber jetzt auch nicht sicher, das der keimlings-airpot vergraben werden soll.
aber mit den tpk geb ich dir als bessere alternative recht. ist mir auch zuerst in den sinn gekommen. eventuell hatte er nur grad keinen zur hand.
 
ach, hab eben wegen den airpots ja nochmal alles gelesen, da war ja auch die frage, warum die amis die beutel im wasserbecken stehen haben.
wie gesagt, habe auch da bewässerungsarten gesehen und denk, das die das staugießen gemacht haben, bis der beutel feucht war. oder meinst du, das die dauerhaft da drin standen?
eben wegen dem verdunsten und das die erde sich das wasser holt, was sie braucht?
 
Also ich habe für nächste Saison schon 100 Stück am Start ;)



Ja der Korb sieht natürlich auch sch****e aus :D
Aber wie gesagt, ich werde erst mehr Aufwand betreiben wenn es sicher ist dass es sich auch lohnt :)

Wenn der Wuchs der Pflanzen gleich wie im normalen Topf ist dann werde ich sicher nicht umstellen :)

Ich habe Larry Hall schon mal gefragt, er sagt die stehen im Wasser :) Aber natürlich nicht sehr hoch.

Aber wegen der Mosquitogefahr haben sie jetzt das Bewässern von unten durch Regenrinnen oder Regenrohren erfunden.
 
sollte die geschilderte Theorie zutreffend sein, würde ich zum eingraben tendieren. Das macht wesentlich weniger Streß bei der Wasserversorgung....

>Wenn der Wuchs der Pflanzen gleich wie im normalen Topf ist dann werde ich sicher nicht umstellen

da die hier anwesenden Chilianbauer immer wieder davon schreiben, wie toll ihre Pflanzen gedeihen, tippe ich darauf, daß Airpruning oder TPK nicht den Schub bringen werden. Was aber nicht bedeuten soll, daß die experimentierfreudigen unter Euch die Experimente sein lassen sollen ;)
 
IKJ schrieb:
sollte die geschilderte Theorie zutreffend sein, würde ich zum eingraben tendieren. Das macht wesentlich weniger Streß bei der Wasserversorgung....

also entweder verstehe ich es nicht richtig, was du sagen willst ikj, aber beim eingraben wäre es ja eh so, das die wurzeln platz haben und wachsen. hierbei ging es ja auch eben um ringwurzelvermeidung und der dadurch auftretenden wasser- und nährstoff geminderten aufnahme, was eben beim topf der fall ist.
bzw wenn eben kein garten vorhanden ist, die generelle aufzucht in den airpots besser als im topf wäre. oder?
 
S4SCH4,

ja, die Wurzeln haben Platz und die Pflanze kann zulegen. Aber ab einer gewissen Dicke der Wurzeln bildet die Pflanze mehr Feinwurzeln IM Topf, die für die Nährstoffaufnahme wichtig sind. Frag mich jetzt nicht, was mit den Wurzeln außerhalb des Topfes passiert, bzw. nach der Funktion, die sie noch für die Pflanze erfüllen.... Wie gesagt, ist ne Theorie von der ich mal gelesen habe. Ein erster Gedanke meinerseits: wer die Pflanzen überwintern möchte, umsticht den TPK mit dem Spaten und gräbt ihn wieder aus.

Immer daran denken. Ich bin Noob.
 
hmm, da manche ja sogar recht anschauliche pflänzchen in nem ping-pong ziehen, ist klar zu sagen, das so ziemlich alles möglich ist. aber ob die zb in dem pong auch was tragen werden, wird noch getestet und eben ist die pflege ja noch anspruchsvoller.
andere wieder haben zb hesi für die wurzelbildung eingesetzt, oder immer frühzeitig in bis zu 30-40liter umgetopft. alles unterschiedliche wege. der erfolg ist am end entscheidend und kann ja auch sein, das bei den ohnehin schon toll gewachsenen pflanzen noch was rauszuholen ist.
also bei meiner recherche bin ich oft auf die hanfbauern gestoßen, die ja auch viel testen, um viel zu erreichen. irgendwie setzt sich immer was gutes durch, oder kann verbessert werden. alles vor und nachteile.
 
IKJ schrieb:
S4SCH4,

ja, die Wurzeln haben Platz und die Pflanze kann zulegen. Aber ab einer gewissen Dicke der Wurzeln bildet die Pflanze mehr Feinwurzeln IM Topf, die für die Nährstoffaufnahme wichtig sind. Frag mich jetzt nicht, was mit den Wurzeln außerhalb des Topfes passiert, bzw. nach der Funktion, die sie noch für die Pflanze erfüllen.... Wie gesagt, ist ne Theorie von der ich mal gelesen habe. Ein erster Gedanke meinerseits: wer die Pflanzen überwintern möchte, umsticht den TPK mit dem Spaten und gräbt ihn wieder aus.

Immer daran denken. Ich bin Noob.

und glaub eben hier ist der punkt. bevor die wurzeln so dick sind, was ja beim topf- wo wir ja erstmal von ausgehen, weil selten ein garten da ist- zunächst erstmal in ringwurzeln endet, soll eben das wachstum der wurzelspitze gestoppt werden. daher bilden weiter am anfang dieser wurzel eben neue feinwurzeln und die nehmen durch auch eben einer kurzeren wurzel, besser die nährstoffe und wasser auf.
es soll eben auf wesentlich mehr feinwurzel gezielt werden, als auf eben die dicken.
und keine sorge, bin auch noch nicht lange dabei und wir reden ja auch nur darüber ;)
edit - und wir sind uns ja grundsätzlich auch fast einer meinung, aber es geht ja eben um die topfkultivierung, bzw wie in diesem fall auch beutel.
 
Also ich will mit den Netztöpfen ja erreichen dass die Wurzeln eben nicht rauswachsen sondern die Spitzen eintrocknen und dadurch neue Wurzeln gebildet werden.

Ich würde sagen wir warten erstmal die Ergebnisse ab und machen uns dann im Herbst Gedanken um die Bewässerung :)
 
Ich finde das Thema super Interessant und werde am Wochenende auch mal was basteln um das selbst auszuprobieren. :clapping::news:

ABER ich habe das so verstanden dass air-pruning und die Sache mit den Gewebetaschen nicht das Gleiche ist. ;)

Beim air-pruning kommt die Wurzel in Kontakt mit frischer Luft. dadurch trocknet sie aus und stirbt ab.
Bei der Sache mit dem Gewebe braucht es keine Frischluft. Hier verfangen sich die Wurzeln in dem Gewebe, "verknoten" sich darin und kommen somit nicht mehr weiter.

Das Resultat bleibt aber das (fast) Gleiche
Beides hat zur Folge dass neue Feinwurzeln näher beim Stamm der Pflanze loswachsen und der Topf / die Tasche gleichmäßig durchwurzelt wird ohne dass sich Ringwurzeln bilden.
Die Vorteile davon sind:
  1. Gleichmäßige Durchwurzelung der Töpfe
  2. schnellerer Nährstofftransport*
  3. schnellerer Wassertransport*
*(Geringerer Zeitaufwand Nährstoffe/Wasser von der Wurzelspitze zur Pflanze zu bringen, da eine Ringwurzel sehr lang ist.)

--> Meiner Meinung nach muss unter die Gewebetaschen also nichts untergelegt werden. Der Effekt dass die Wurzeln außtrocknen wird nicht unbedingt benötigt, da sich die Wurzeln ohnehin im Gewebe verfangen haben und keine Ringwurzeln mehr bilden können. :P

Habe ich Habe ich dabei irgendwas nicht bedacht? :blush:
 
Richtig :D
Allerdings finde ich zu dem verfangen der Wurzeln in den Taschen kein einzig brauchbares Foto eines Wurzelballen. Und auf die Bilder der Werbeindustrie und Erfinder der Growbags gebe ich nichts :D

Ausserdem ist bei den Amis und ihren Woolworth Taschen nicht die Rede vom Verfangen sondern nur vom Austrocknen.

Ich würde vorschlagen dass wir verschiedene Sachen testen, dann sehen wir im Herbst was das Beste ist.

Also ich habe jetzt:
Tasche im Topf mit Steinen darunter
Tasche auf Untersetzer mit Wasser gefüllt
Tasche im Kübel auf Untersetzer mit Wasser gefüllt.
Tasche im Korb mit flachem Boden ohne Wasser

Sascha hat
Tasche auf Gitter

Wenn jemand noch was probieren möchte - nur her damit :D
 
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