Chilis in Essig einlegen - in Öl schädlich

Kommt drauf an wie du das eingelegt hast würde ich sagen.
Vorher in Salzlake einlegen, dann in essig kurz aufkochen und danach ins öl soll ja gehen. Aber da gibts genug "botulismussichere" komplette anleitungen für.
Also wenn du beschreibst wie du eingelegt hast kann man das etwas besser beurteilen, die Glaskugelvariante ist etwas ungenau.
 
Wenn ihr das in einer Woche schon essen wollt, dann ist es wohl unbedenklich. Da gehts ja um längere Lagerung und frische Früchte. Deien sind ja auch schon getrocknet gewesen oder?
 
Oh weh, diese Woche wollte ich meine Chilies in Öl einlegen
und jetzt lese ich das hier...
Naja. Ich bzw. meine Frau kocht die Chilies immer vorher mit Knoblauch und Zitronengras.
Meine Frau ist Vietnamesin, und ich erklärte sie erstmal für verrückt,
als ich dieses Vorhaben das erste mal beobachtete.
Ich habe die Dinger einfach gehexelt und ab ins Öl gelegt.
Naja, jetzt bin ich dank euch schlauer, v. a. weiss ich,
was es mit dem Erhitzen auf sich hat - macht also doch Sinn.

Das Restrisiko mit den möglichen Vergiftungen durch das,
was nicht abgetötet wird, gehe ich ein.
Wer sein Leben risikofrei gestalten will,
der dürfte dann auch keinen Alkohol mehr trinken,
nicht mehr Rauchen, am Strassenverkehr nicht mehr teilnehmen, ...
 
also ich habe keine der konservierungsmethoden verwendet...sonst würd mich ja diese frage nicht beschäftigen.
die chilis waren noch nicht zu 100% durchgetrocknet.

wie gesagt wollen es ja innerhalb einer woche verzehren...weis nur nicht ob es da auch schon kritisch ist!?

lg
 
Das mit dem botulismus bezieht sich auf frische chilies, bei getrockneten gibts das problem meines wissens nicht.
Ob man die noch essen kann wird dir zu 100% kaum jemand sagen können..
Getrocknete Chilies in Öl sind meines Wissens unbedenklich weil der Restwassergehalt zu gering ist. Wobei "getrocknet" relativ ist, du sagst ja selbst sie waren noch nicht durchgetrocknet.
 
ich dachte halt daran das ein paar wenige tage in öl vieleicht nichts ausmacht und es erst ab einem längeren zeitraum kritisch wird!?

lg
 
Richtig. Ein paar wenige Tage machen nix. Hier gehts ja um längerfristige Lagerung, wo sich unter Umständen sowas dann entwickeln kann.
 
wie zuvor schon geschrieben, entwickeln sich botulinum-bakterien nur unter sauerstoffabschluss und solange sie eiweißreiche nahrung bekommen. olivenöl z.b. enthält kein eiweiß und paprikas liegen bei ~1% eiweißgehalt. außerdem sind botulinumbakterien nicht besonders durchsetzungsstark in einem gesunden darm. ich würde mir da mehr gedanken um schimmel, mykotoxine oder sonstiges machen...
 
Ich muss den Thread mal ausgraben. Ich will meine Chilis unbedingt in Öl einlegen, da ich eine Alternative zum Essig möchte. Um Botulismus zu verhindern ist eine Vorbehandlung nötig. Reicht es wenn ich die Chilis in Salzlake einlege für 24 Stunden. Danach das ganze ins Öl und die Gläser nochmal ins kochende Wasser stelle? Oder wäre eine Vorbehandlung mit Essig die bessere Wahl. Wäre froh wenn jemand eine gute Anleitung hat.

Was haltet ihr davon die Chilis mit dem Öl bei 150 Grad in den Ofen zu stellen? Dann sollte die Temperatur doch hoch genug sein. Danach würde ich es dann in Gläser füllen und mit Öl zusätzlich auffüllen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du die Chilis im Öl auf 150°C erhitzt, dann tötet das die Bakterien und auch ihre Sporen ab.
Der Nachteil dabei ist allerdings, daß Du dann frittierte Chilis hast… :eek: Statt des Backofens empfehle ich die Zubereitung in der Fritteuse. ;)


Damit Botulismusbakterien gut wachsen kann, sollte kein Sauerstoff dran kommen und es muß genug Feuchtigkeit vorhanden sein.
Die erste Bedingung ist erfüllt, wenn das Gemüse in Öl eingelegt ist. Bei der zweiten Bedingung muß man genau hingucken. Frische Chilis enthalten viel Wasser. Da kann es zu Problemen kommen. Bei (an)getrockneten Chilis, die ähnlich ledrig sind, wie z.B. getrocknete Tomaten, kann möglicherweise der Feuchtigkeitsgehalt gering genug sein, so daß nichts passiert. Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, daß bei einer Restfeuchtigkeit von unter 15% keine Probleme mehr bestehen. Da bin ich mir aber nicht mehr sicher.
Hier eine generelle Einschätzung/Warnung des „Bundesinstituts für Risikobewertung“: http://www.bfr.bund.de/cm/343/selbs...te-gemuese-bergen-gesundheitliche-risiken.pdf
 
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Ich hab mir etliche Videos angesehen, wo Italiener ihre Chilis in (Oliven-)Öl einlegen, OHNE sie vorher zu behandeln, weder trocknen, noch in Essig einlegen etc. Und nicht nur Italiener, sondern auch Asiaten. Und niemand von den Akteuren hat eine Warnung ausgegeben. Es hieß immer nur: "Wir in Italien machen das schon seit Generationen so". Scheinbar sind nur in Deutschland Fälle bekannt, wo das schief geht.

EDIT: Ich hab einen Beitrag über mir überlesen -- durch kein Eiweiß (Olivenöl) wachsen die Bakterien dann wahrscheinlich eh nicht.
 
@KCSteevo
Also in Italien und (West-)Österreich wird "scharfes Öl" vowiegend zum nachträglichen Würzen, bzw. Schärfen für Pizza, Pasta etc. verwendet, weniger zum kochen.. ;)
Was ich dazu weiß, daß normalerweise nur knochentrockene Chilies, in Italien eben die kleinen krossen Pepperoncinis (die man auch oft in einer Schale auf dem Tisch findet) Verwendung finden. Wir haben selbst italienische Verwandschaft, geht aber breitengradtechnisch nur bis Rom :D Kann natürlich schon sein, daß es in Süditalien, Sizilien und Sardinien anders gehandhabt wird. ;)
Ich persönlich verwende nur völlig getrocknete Chilies für mein scharfes Öl, manchmal halbe Früchte oder auch gemörserte, bis hin zu gröberem Pulver. Je feiner, desto schöner die Farbe des gezogenen Öl's.
 
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Mit dem Blanchieren bremst man lediglich vorübergehend die Vermehrung des Keimes. Die Vermehrung kann anschließend wieder einsetzen!
Es bleibt dabei, dass die höchste Sicherheit nur mit trockenen Zutaten erreicht werden kann! Alles andere wird immer ein erhöhtes Risiko darstellen.
 
Wäre mal interessant wie industriell eingelegtes Gemüse (in Öl) vorbehandelt wird. Bestimmt kommt da "E724" oder so dazu :)

Ich lege immer 24h vorher in kurz aufgekochten puren Essig mit Gewürzen ein. Da ist alles tot ... leider wirkt sich das auch auf den Geschmack aus. Deswegen habe ich es auch schon lange nicht mehr gemacht.

Kleiner "halblustiger" Anhang:
Vor einigen Jahren habe ich das Thema mal mit einem ambitionierten Hobbykoch besprochen, der meinte dass er das gewonnene scharfe Sonnenblumenöl ohnehin nur zum Kochen verwendet und dann eh alles tot wäre ... ich hab mich zuerst ein wenig über diese, meiner Meinung nach, dumme Ausssage gewundert. Aber im Laufe der Zeit habe ich dann gemerkt dass viele Menschen tatsächlich nur Angst vor den Bakterien und Pilzen haben, aber nicht vor den entstandenen Toxinen ... gefährliches Unwissen eben.
 
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