Der Wurm-Thread

Ich habe die wurmkiste wie im Link vom TE unten mit Zeitung ausgelegt
sehr gut, nur darauf achten, dass die Seiten nicht so bunt sind wenn du Nutzpflanzen düngen möchtest, ist nicht so gesund (für dich).
dauert es einfach bis Wurmtee entsteht?
genau so ist es, wenn du jetzt schon Wurmtee hättest wäre deine Kiste zu nass.
50g/Tag sollten ok sein, kannst ja beobachten wie lange es dauert bis die Kleinen die letzte Portion weggeschafft haben. Lieber öfters wenig als auf einmal einen Riesenhaufen geben.
Und immer an die Zellulose denken und Pappe mitverfüttern.
 
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Ich habe mir nun auch mal eine Wurmkiste zugelegt und werde mal schauen, ob das für mich Sinn macht.

Ich habe bei mir Garten hinten (vom Vermieter übernommen) 3 große blaue Tonnen stehen, von denen ich letztes Jahr 1,5 als Laubkompost nutzte und eine ist/war meine normale Komposttonne. Das Problem mit der normalen Komposttonne ist, dass ich die als Single überhaupt nicht voll bekomme und wenn, dann wie ernten, ich schmeiße ja immer neues Zeug rein.
Jetzt haben wir hier Herbst und ich habe den Laubkompost geerntet, der so gut aussieht, dass ich davon nun mehr haben will. Also habe ich die Komposttonne zu einer Laubtonne umfunktioniert. Was schon nach normalem Kompost aussah wurde gleich inkl. Würmern in die Wurmkiste umgesiedelt. So habe ich die erste Lage gefüllt.

Ich habe so ein Kit hier bestellt und dort stand, dass die 15L pro Box für 3-4 Personen ausreichen, also dachte ich mir, als Single sollte das nicht zu klein sein. Die Boxen kommen mir aber eher klein vor. Oder täuscht das weil der Kompost nur einen Bruchteil des Volumens hat?

Nur gemäß dem Fall, dass ist doch zu klein, sollte man dann 2 Systeme halten oder einfach weitere Boxen holen und oben aufsetzten? Also kann man auch mit 5 Wurmkisten übereinander arbeiten?
 

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Nur gemäß dem Fall, dass ist doch zu klein, sollte man dann 2 Systeme halten oder einfach weitere Boxen holen und oben aufsetzten? Also kann man auch mit 5 Wurmkisten übereinander arbeiten?
Die blauen Tonnen haben welche Kapazität? Du hast doch eine bereits als Wurmkompost verwendet. Wie voll ist die denn so geworden und wie viel davon war deiner Meinung nach fertiger Kompost als du sie in das neue System transferiert hast?

Nehme an die Tonne hat 200l und dein neues System rechnerisch 45l Kapazität. Wenn du dich daran orientierst sollte es möglich sein das Ganze abzuschätzen.
Nachdem was ich gelesen habe sollten die 45l mehr als ausreichend sein für eine Person. Allerdings wird auch davon ausgegangen dass nur üblich anfallende Küchenabfälle verwendet werden und ein Teil der Abfälle auch nicht geeignet sind für den Wurmkompost und anderweitig entsorgt werden.

Sollte es doch zu wenig sein, kannst du immer noch aufrüsten und deine Wurmpopulation teilen.

Edit: Hups, etwas alt der Thread. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank fürs Aufleben lassen. Ich hätte noch eine Rako-Kisten-Wurmfarm mit drei Etagen übrig. War rund vier Jahre im Einsatz und mittlerweile habe ich ein Grundstück mit drei Komposten, weshalb die Wurmkiste aufgehoben wurde. Falls jemand aus der Schweiz Nähe Thun die Farm möchte einfach melden. Geb sie für ein Bier sehr gerne weiter und falls noch Würmer und Startsubstrat gebraucht wird, dann graben wir dann rasch gemeinsam im Kompost. ;)
 
Liebe Alle

Offengestanden: Ich bin ein Recyclingfreak. Ich trenne wie ein Irrer und versuche, so viel wie möglich wieder zurück in den Kreislauf zu bringen. Papier, Karton, PET, Plasikflaschen, Glas, Metalle – alles was irgendwie geht. Allerdings fand ich es immer eklig, Bioabfälle zu sammeln und dann alle paar Tage in die Biotonne zu werfen, da Bioabfälle sehr schnell eklig stinken. Da ich keinen Garten besitze, habe ich auch keinen Komposthaufen.

Irgendwann habe ich dann mal von der Wumbox gelesen, was ich erst einmal total absurd fand. (z.B. Im «Handbuch Bio-Balkongarten» von Andrea Heistinger) Doch es gab da etwas, was mich nicht mehr losgelassen hatte: in der Wurmbox lassen sich Bioabfälle geruchlos entsorgen – mit dem erfreulichen Nebeneffekt, dass man hauseigenen, hochwertigen Bio-Dünger herstellen kann. Yey! Das brauche ich!

Ich habe mir also erst mal eine Wurmbox gebaut. Ich habe im Netz viele Wurmbox-DIY-Anleitungen gelesen, am meisten überzeugt hat mich der Prototyp vom Startup "Wormup". Die Wurmbox wird aus den grauen Rako-Kisten (Stapelbehälter) zusammengesetzt, welche ich bereits für den Chili-Anbau benötige.

Aufbau der Wurmbox
Der Aufbau ist einfach. An unterster Stelle braucht es ein Auffangbecken für die Flüssigkeit.

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Dann braucht es drei Etagen für die Würmer. Diese Etagen werden mit einem 8-mm Bohrer durchbohrt, damit die Würmer in den Etagen rumwandern können.

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Ganz oben kommt noch ein Deckel drauf, damit die Würmer in der Box bleiben.

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So sieht also der Aufbau aus. Ein schmales Auffangbecken für die Feuchigkeit, drei Wurm-Etagen und ein Deckel.

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Damit die Würmer Frischluft bekommen, wird das Auffangbecken von allen Seiten mit dem 2-mm Bohrer durchbohrt.

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Auch der Deckel oben wird ordentlich mit dem 2-mm Bohrer durchbohrt damit Luft durch die Kiste zirkulieren kann.

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Standort
Optimal sind Temperaturen zwischen 14°C und 26°C. Meine Wurmbox ist deshalb im Keller, da ist die Temperatur konstant und fällt nie unter 14°C. Sie passt genau auf meine kleine Chili-Growbox. Das ist Effizienz: Ich kann nun also die Chilis giessen, die Würmer füttern und gleichzeitig eine Flasche Wein holen. Wie praktisch!

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Die Würmer
Ich besorge mir also Regenwürmer von der Sorte Eisenia fetida (Red Wiggler). Die habe ich mir beim Wurmbox-Startup «Wormup» besorgt, die werden mit einem speziellen Subtrat voller Mikroben (winzig kleine Tierchen) geliefert, welche die Würmer bei der Arbeit helfen.

Eisenia fetida sind eine einheimische Art innerhalb der Familie der Regenwürmer und Experten im Recyclen von biogenem Abfall. Sie sind gefrässig und vermehren sich schnell, wenn sie sich wohl fühlen. Die kleinen Racker arbeiten in den obersten Kompostschichten, lieben Temperaturen zwischen 14°C und 26°C und können pro Kokon bis drei Nachkommen zeugen. Die Würmer ernähren sich vorwiegend von zersetzter organischer Substanz.

Streu (Wohnraum)
Würmer brauchen wie die Menschen einen Wohnraum und Futter. Allerdings essen die Würmer im Gegensatz zu den Menschen auch den eigenen Wohnraum. Bevor man die Würmer in die Wurmbox legt, muss man die Box mit Streu füllen – das ist der Wohnraum (der Rückzugsort) der Würmer. Als Streu eignet sich Papierschnipsel, Karton und Eierschachteln, aber auch fein geschnittenes Stroh und Kokosfasern eignen sich. Das Streu wird erst in Wasser eingelegt und dann wieder ausgequetscht, damit es schön feucht ist.

Für alle, die es genau wissen wollen: Hier einen super Beitrag zum Vorbereiten der Wurmbox:

http://www.kompostherstellung.de/wurmbox-vorbereiten-und-kompostwuermer-einsetzten/

Los geht's
Das Streu kommt in die erste Etage. Dann kommen die Würmer rein. Die kleinen Racker müssen sich erst mal an die Umgebung gewöhnen und nach ein paar Tagen kann man mit der Fütterung beginnen. Man fängt also in der ersten Etage an und füttert die Kleinen langsam, bis eine Etage voll ist. Danach geht es weiter mit der nächsten Etage. Ist man bei der dritten Etage angelangt, ist in der untersten Etage der Wurmhumus bereits fertig. Diesen kann man dann ernten und die geleerte Etage kommt wieder nach oben.

Für Freaks: Hier noch einen Beitrage zur Wurmfütterung:

http://www.wormup.ch/blog/erfahrungsbericht-wurmfutterung

Meine Wurmbox nach 3 Monaten Einsatz
Am Anfang geht alles ganz langsam, bis sich alles eingependelt hat und sich die Würmer sich ans neue Zuhause gewöhnt haben. Danach fressen die Würmer immer etwas mehr und arbeiten immer fleissiger. So schaut es zur Zei in meiner Wurmbox aus:

In der Obersten Etage ist das frische Futter. Rundherum habe ich Karton und feine Holzschnipsel ausgelegt. Neben dem Futter gibts immer etwas frisches Streu dazu. Ich füttere vor allem Gemüseschalen, Salatreste (ohne Salatsauce!) Obstschalen, Pilzanschnitte und viel Kaffeesatz. Die Würmer lieben Kaffeesatz! Man kann ihnen aber auch verwelkte Blumensträuse oder im Herbst die alten Chilipflanzen mitsamt Wurzeln verfüttern. Ich hacke das Futter immer erst mal etwas kleiner, dann kommen die Würmer schneller voran. Wie auch immer... hier die oberste Etage:

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In der zweiten Etage haben die Würmer meine Gemüseabfälle schon halb verdaut und der mittelreife Kompost sieht schon fast wie richtige Erde aus.

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In der dritten Etage sieht man schon das schwarze Gold: Frischer Wurmhumus! Dieser kann als Bio-Dünger verwendet werden.

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Im Auffangbecken sammelt sich der sogenannte Wurm-Tee. Wurm-Tee ist hochwertiger Bio-Flüssigdünger. Diesen kann man mit Wasser verdünnen und damit die Pflanzen düngen.

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Pro Monat kann man etwa 1 dl Wurmtee gewinnen.

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Fazit 1: Yeeehhhaaaaa!
Die Wurmbox macht tierisch Spass! Als Recycling-Nerd komme ich voll auf meine Kosten. Zudem kann man ohne Sorgen 2 Wochen in die Ferien ohne dass die Würmer verrecken: Einfach ordentlich füttern und falls das nicht reicht, essen die Würmer einfach ihren Wohnraum (das Streu).

Fazit 2: Keine üblen Gerüche
In der Tat: Die Wurbox stinkt nicht! Die Würmer fressen Mikroorganismen, und diese sind für die üblen Gerüche verantwortlich. Da die Würmer die Mikroorganismen aufsaugen und zersetzten, fällt auch der Gestank weg. Solange man die Würmer nicht überfüttert, stinkt die Box nicht im geringsten.

Fazit 3: Dünger de la casa
Pro Monat gibts 5-7 Liter frischen Wurmhumus – besten, hauseigenen Bio-Dünger und einen Shot Wurmtee. Yippi-ya-yeah!

Links
www.kompostherstellung.de (super Bauanleitungen und Tipps!)
www.wurmkiste.at (so machen es die Österreicher)
www.wormup.ch (super Tipps/Beiträge und die teuerste Wurmbox aller Zeiten)

Literatur
«Handbuch Bio-Balkongarten» von Andrea Heistinger/Arche Noa
Ein Knallerbuch rund um das Gärtnern auf engstem Raum. Mit tollem Fachwissen rund um die Würmer mit tollen Bauanleitungen.
(Hier findet übrigens man auch Bauanleitungen zu Fischfarmen, Hochbeeten und Hummelnestern)

Lieber Gruss
Philipp
 
Liebe Alle

Offengestanden: Ich bin ein Recyclingfreak. Ich trenne wie ein Irrer und versuche, so viel wie möglich wieder zurück in den Kreislauf zu bringen. Papier, Karton, PET, Plasikflaschen, Glas, Metalle – alles was irgendwie geht. Allerdings fand ich es immer eklig, Bioabfälle zu sammeln und dann alle paar Tage in die Biotonne zu werfen, da Bioabfälle sehr schnell eklig stinken. Da ich keinen Garten besitze, habe ich auch keinen Komposthaufen.

Irgendwann habe ich dann mal von der Wumbox gelesen, was ich erst einmal total absurd fand. (z.B. Im «Handbuch Bio-Balkongarten» von Andrea Heistinger) Doch es gab da etwas, was mich nicht mehr losgelassen hatte: in der Wurmbox lassen sich Bioabfälle geruchlos entsorgen – mit dem erfreulichen Nebeneffekt, dass man hauseigenen, hochwertigen Bio-Dünger herstellen kann. Yey! Das brauche ich!

Ich habe mir also erst mal eine Wurmbox gebaut. Ich habe im Netz viele Wurmbox-DIY-Anleitungen gelesen, am meisten überzeugt hat mich der Prototyp vom Startup "Wormup". Die Wurmbox wird aus den grauen Rako-Kisten (Stapelbehälter) zusammengesetzt, welche ich bereits für den Chili-Anbau benötige.

Aufbau der Wurmbox
Der Aufbau ist einfach. An unterster Stelle braucht es ein Auffangbecken für die Flüssigkeit.

full


Dann braucht es drei Etagen für die Würmer. Diese Etagen werden mit einem 8-mm Bohrer durchbohrt, damit die Würmer in den Etagen rumwandern können.

full


Ganz oben kommt noch ein Deckel drauf, damit die Würmer in der Box bleiben.

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So sieht also der Aufbau aus. Ein schmales Auffangbecken für die Feuchigkeit, drei Wurm-Etagen und ein Deckel.

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Damit die Würmer Frischluft bekommen, wird das Auffangbecken von allen Seiten mit dem 2-mm Bohrer durchbohrt.

full


Auch der Deckel oben wird ordentlich mit dem 2-mm Bohrer durchbohrt damit Luft durch die Kiste zirkulieren kann.

full


Standort
Optimal sind Temperaturen zwischen 14°C und 26°C. Meine Wurmbox ist deshalb im Keller, da ist die Temperatur konstant und fällt nie unter 14°C. Sie passt genau auf meine kleine Chili-Growbox. Das ist Effizienz: Ich kann nun also die Chilis giessen, die Würmer füttern und gleichzeitig eine Flasche Wein holen. Wie praktisch!

full


Die Würmer
Ich besorge mir also Regenwürmer von der Sorte Eisenia fetida (Red Wiggler). Die habe ich mir beim Wurmbox-Startup «Wormup» besorgt, die werden mit einem speziellen Subtrat voller Mikroben (winzig kleine Tierchen) geliefert, welche die Würmer bei der Arbeit helfen.

Eisenia fetida sind eine einheimische Art innerhalb der Familie der Regenwürmer und Experten im Recyclen von biogenem Abfall. Sie sind gefrässig und vermehren sich schnell, wenn sie sich wohl fühlen. Die kleinen Racker arbeiten in den obersten Kompostschichten, lieben Temperaturen zwischen 14°C und 26°C und können pro Kokon bis drei Nachkommen zeugen. Die Würmer ernähren sich vorwiegend von zersetzter organischer Substanz.

Streu (Wohnraum)
Würmer brauchen wie die Menschen einen Wohnraum und Futter. Allerdings essen die Würmer im Gegensatz zu den Menschen auch den eigenen Wohnraum. Bevor man die Würmer in die Wurmbox legt, muss man die Box mit Streu füllen – das ist der Wohnraum (der Rückzugsort) der Würmer. Als Streu eignet sich Papierschnipsel, Karton und Eierschachteln, aber auch fein geschnittenes Stroh und Kokosfasern eignen sich. Das Streu wird erst in Wasser eingelegt und dann wieder ausgequetscht, damit es schön feucht ist.

Für alle, die es genau wissen wollen: Hier einen super Beitrag zum Vorbereiten der Wurmbox:

http://www.kompostherstellung.de/wurmbox-vorbereiten-und-kompostwuermer-einsetzten/

Los geht's
Das Streu kommt in die erste Etage. Dann kommen die Würmer rein. Die kleinen Racker müssen sich erst mal an die Umgebung gewöhnen und nach ein paar Tagen kann man mit der Fütterung beginnen. Man fängt also in der ersten Etage an und füttert die Kleinen langsam, bis eine Etage voll ist. Danach geht es weiter mit der nächsten Etage. Ist man bei der dritten Etage angelangt, ist in der untersten Etage der Wurmhumus bereits fertig. Diesen kann man dann ernten und die geleerte Etage kommt wieder nach oben.

Für Freaks: Hier noch einen Beitrage zur Wurmfütterung:

http://www.wormup.ch/blog/erfahrungsbericht-wurmfutterung

Meine Wurmbox nach 3 Monaten Einsatz
Am Anfang geht alles ganz langsam, bis sich alles eingependelt hat und sich die Würmer sich ans neue Zuhause gewöhnt haben. Danach fressen die Würmer immer etwas mehr und arbeiten immer fleissiger. So schaut es zur Zei in meiner Wurmbox aus:

In der Obersten Etage ist das frische Futter. Rundherum habe ich Karton und feine Holzschnipsel ausgelegt. Neben dem Futter gibts immer etwas frisches Streu dazu. Ich füttere vor allem Gemüseschalen, Salatreste (ohne Salatsauce!) Obstschalen, Pilzanschnitte und viel Kaffeesatz. Die Würmer lieben Kaffeesatz! Man kann ihnen aber auch verwelkte Blumensträuse oder im Herbst die alten Chilipflanzen mitsamt Wurzeln verfüttern. Ich hacke das Futter immer erst mal etwas kleiner, dann kommen die Würmer schneller voran. Wie auch immer... hier die oberste Etage:

full


In der zweiten Etage haben die Würmer meine Gemüseabfälle schon halb verdaut und der mittelreife Kompost sieht schon fast wie richtige Erde aus.

full


In der dritten Etage sieht man schon das schwarze Gold: Frischer Wurmhumus! Dieser kann als Bio-Dünger verwendet werden.

full


Im Auffangbecken sammelt sich der sogenannte Wurm-Tee. Wurm-Tee ist hochwertiger Bio-Flüssigdünger. Diesen kann man mit Wasser verdünnen und damit die Pflanzen düngen.

full


Pro Monat kann man etwa 1 dl Wurmtee gewinnen.

full


Fazit 1: Yeeehhhaaaaa!
Die Wurmbox macht tierisch Spass! Als Recycling-Nerd komme ich voll auf meine Kosten. Zudem kann man ohne Sorgen 2 Wochen in die Ferien ohne dass die Würmer verrecken: Einfach ordentlich füttern und falls das nicht reicht, essen die Würmer einfach ihren Wohnraum (das Streu).

Fazit 2: Keine üblen Gerüche
In der Tat: Die Wurbox stinkt nicht! Die Würmer fressen Mikroorganismen, und diese sind für die üblen Gerüche verantwortlich. Da die Würmer die Mikroorganismen aufsaugen und zersetzten, fällt auch der Gestank weg. Solange man die Würmer nicht überfüttert, stinkt die Box nicht im geringsten.

Fazit 3: Dünger de la casa
Pro Monat gibts 5-7 Liter frischen Wurmhumus – besten, hauseigenen Bio-Dünger und einen Shot Wurmtee. Yippi-ya-yeah!

Links
www.kompostherstellung.de (super Bauanleitungen und Tipps!)
www.wurmkiste.at (so machen es die Österreicher)
www.wormup.ch (super Tipps/Beiträge und die teuerste Wurmbox aller Zeiten)

Literatur
«Handbuch Bio-Balkongarten» von Andrea Heistinger/Arche Noa
Ein Knallerbuch rund um das Gärtnern auf engstem Raum. Mit tollem Fachwissen rund um die Würmer mit tollen Bauanleitungen.
(Hier findet übrigens man auch Bauanleitungen zu Fischfarmen, Hochbeeten und Hummelnestern)

Lieber Gruss
Philipp

Guten Morgen Philipp,
erst mal vielen Dank für die Mühe die du dir mit diesem Beitrag gemacht hast.
Sehr viele nützliche Info und Links, perfekt.
Hab mich mal mit Terra Preta auseinander gesetzt, aber es dann wieder sein lassen. Diese Wurmbox muss ich auf jeden Fall ausprobieren.
Eine geniale Art seine Bio-Abfälle zu recyceln. Werd mich, dank deinem Beitrag, mit dem Thema intensiver beschäftigen.

Besten Dank
schöne Grüße
Matthias
 
So, meine Box läuft nun seit gut zwei Wochen. Bisher wird enorm wenig Bioabfall umgesetzt. Die Würmer leben noch, es herrscht Gewusel ohne eine kräftige Verwertung.

Bei der Reumtemperatur von ca 19 Grad befeuchte ich das Substrat jeden Tag. Außerdem ich lüfte ich solange, wie ich die Chilis betüdele. Ich bin gespannt, wie das so weitergeht.
Bioabfälle gebe ich 1 - 2 x die Woche in geringem Maße in die Box. Der weitaus größere Teil des Bioabfalls landet weiterhin auf dem Kompost.

Hat hier im Forum jemand eine gut laufende Wurmbox und mag etwas dazu schreiben? Mich würde es sehr interessieren, um ggf. von den Erfahrungen profitieren zu dürfen. :)
 
@Grizzly im Garten Was hast Du genau reingetan? Hast Du es möglichst klein geschnitten? Kartonage dazu? Ein Befeuchten ist eigentlich nicht nötig, ausser es ist viel trockenes Material dabei. dann reicht es aber auch aus bei Fütter etwas zu sprühen.
Meine lieben matschige Birnen und Melonenschalen mit Kaffeesatz.
Es dauert immer eine Weile bis sie sich eingewöhnt haben. Wenn sie nicht flüchten ist das schonmal ein gutes Zeichen. Besser nicht nachfüttern wenn scheinbar nichts verwertet wurde.
 
@Grizzly im Garten Was hast Du genau reingetan?
Alles was nicht scharf riecht und nicht scharf schmeckt. Gemüserechte, Tulpenreste und stets etwas Kartonage, wenn ich füttere.
Hast Du es möglichst klein geschnitten?
Ja, ich schneide die Reste auf ca. 1 cm Länge zurecht. Habe dazu extra ein Schneidebrett bei den Würmern stehen.
Ja, gebe ich bei jeder Fütterung dazu. Die Kartonage weiche ich einige Minuten im Wasser ein, wringe die etwas aus und lege diese möglichst nicht platt auf das Substrat, damit die Luft zirkulieren kann.
Ein Befeuchten ist eigentlich nicht nötig, ausser es ist viel trockenes Material dabei. dann reicht es aber auch aus bei Fütter etwas zu sprühen.
Okay, dann werde ich das so handhaben.
Meine lieben matschige Birnen und Melonenschalen mit Kaffeesatz.
Bei Obst ist Obacht gegeben, da Obst Säure besitzt. Wenn ich das mache, dann gebe ich in der Kaffeemühle zermahlene Eierschalen oder etwas Urgesteinsmehl dazu, um den PH-Wert nicht zu sehr absinken zu lassen. Wie machst Du das?
Es dauert immer eine Weile bis sie sich eingewöhnt haben. Wenn sie nicht flüchten ist das schonmal ein gutes Zeichen. Besser nicht nachfüttern wenn scheinbar nichts verwertet wurde.
Sie flüchten nicht. Bisher blieben alle Würmer in der Box, auch, wenn ich den Deckel mal eine halbe Stunde zum Lüften unter Aufsicht offen lasse.

Wie oft fütterst Du und wie viel fütterst Du?
 
möglichst nicht platt auf das Substrat, damit die Luft zirkulieren kann.
perfekt

Die Tulpenreste sind auch bio? Die aus dem Discounter würde ich nicht reintun, zu sehr belastet. Wie Du schreibst keine Chilireste, keine Kartoffelschalen, Kohl höchstens in sehr kleinen Mengen, nix Gekochtes, nix Gewürztes.

Kartonage: Eierkartons? Wellpappe z.B. hat ja glaube ich auch viel Kleber oder so enthalten. Ich nehme nur Eierkartons, möglichst ungefärbte.
Ich würde nix einweichen, dann sind sie viel zu nass und auch nicht audrücken, dadurch werden sie ischer sehr kompacht. Ich mische die Schnipsel nur unter die Abfälle oder obendrauf und dann mit der Blumenspritze etwas besprühen. Wahrscheinlich hast Du viel Wurmtee? Dann auf jeden Fall Feuchtigkeit reduzieren, dafür ruhig komplett trockene Eierkartonschnipsel geben.

Ich gebe meistens jedesmal etwas Eierschlalenpulver oder Urgesteinsmehl beim Füttern obenauf. Die kleinen Racker brauchen die Mineralien auch für ihre Kokons.

Ich füttere sehr unregelmäßig, je nachdem was anfällt, meist aber nicht öfter als einmal pro Woche, eher sogar seltener. Die Kiste läuft aber schon ein paar Jahre, da können die das gut ab. Am Anfang lieber öfter kleine Mengen geben.

Vielleicht kannst Du den Inhalt in der Kiste noch mit einem Jutesack oder etwas Laub bedecken, dann sind die Würmer wesentlich aktiver als wenn alles nackt in der Kiste liegt. Der Deckel dunkelt die Kiste ab? das hilft auch.

Kannst auch gerne mal ein Foto posten. :)
 
perfekt

Die Tulpenreste sind auch bio? Die aus dem Discounter würde ich nicht reintun, zu sehr belastet.
Die sind vom Markt. Ich kann jedoch nicht meine Hand ins Feuer legen, dass die ohne Chemie sind. Ich lasse Blumen, die nicht aus dem eigenen Garten sind, zukünftig raus. Danke.
Wie Du schreibst keine Chilireste, keine Kartoffelschalen, Kohl höchstens in sehr kleinen Mengen, nix Gekochtes, nix Gewürztes.
:thumbsup:
Kartonage: Eierkartons? Wellpappe z.B. hat ja glaube ich auch viel Kleber oder so enthalten. Ich nehme nur Eierkartons, möglichst ungefärbte.
Ich würde nix einweichen, dann sind sie viel zu nass und auch nicht audrücken, dadurch werden sie ischer sehr kompacht. Ich mische die Schnipsel nur unter die Abfälle oder obendrauf und dann mit der Blumenspritze etwas besprühen.
Danke. Ich werde mich da anpassen.
Wahrscheinlich hast Du viel Wurmtee? Dann auf jeden Fall Feuchtigkeit reduzieren,
Nee, ich habe gar keinen Wurmtee. Nicht ein Tropfen. Daher habe ich angenommen, mein Substrat sei zu trocken. Daher habe ich mehr gewässert.
dafür ruhig komplett trockene Eierkartonschnipsel geben.
Okay. Ich behalte es im Auge.
Ich gebe meistens jedesmal etwas Eierschlalenpulver oder Urgesteinsmehl beim Füttern obenauf. Die kleinen Racker brauchen die Mineralien auch für ihre Kokons.
Genau. Das las ich auch. Dann bin ich in diesem Punkt gut dabei. :)
Ich füttere sehr unregelmäßig, je nachdem was anfällt, meist aber nicht öfter als einmal pro Woche, eher sogar seltener. Die Kiste läuft aber schon ein paar Jahre, da können die das gut ab. Am Anfang lieber öfter kleine Mengen geben.
Okay. :thumbsup: Genau so handhabe ich das aktuell auch. Ich schaue täglich nach, um die Kiste zum Laufen zu bekommen. Unter dem Fressen kriechen immer mal Würmer.
Vielleicht kannst Du den Inhalt in der Kiste noch mit einem Jutesack oder etwas Laub bedecken, dann sind die Würmer wesentlich aktiver als wenn alles nackt in der Kiste liegt.
Ich habe ein Stück Jutesack passend auf dem Fressen.
Der Deckel dunkelt die Kiste ab? das hilft auch.
Zusätzlich ist eine weitere Kiste oben drauf, die aktuell noch leer ist. Auf dieser leeren Kiste liegt ein Deckel, der mit ganz kleinen Löchern perforiert ist. Licht kommt da kaum ran.
Kannst auch gerne mal ein Foto posten. :)
Mache ich heute Abend. :)
 
Das hört sich doch alles gut an. Es dauert auch eine Weile bis sich Wurmtee bildet. Also noch etwas Geduld. So viel falsch gemacht hast Du nicht wenn sie nicht flüchten. Wenn Du zuviel gefüttert hast und es anfängt zu schimmeln einfach wieder rausnehmen und entsorgen.
 
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