Letztes Jahr sind mir meine Chillies und Tomaten vertrocknet und daher habe ich mich unter anderm von diesem Thread inspierieren lassen und dieses Jahr Kübel mit Wasserreservoir gebaut. Außerdem wollte ich endlich mal den Platz auf meinem Balkon richtig ausnutzen. Vielleicht gibt es Interessenten für einen Nachbau, daher zeige ich euch mal, wie ich vorgegangen bin.
Verwendet habe ich Mörtelkästen vom Baumarkt in der Größe 60 l (für die Pflanzen) und 45 l (als Wasserreservoir). Die Kästen passen ineinander, als Abstandshalter und zur Stabilität habe ich Abflussrohre (45 mm Durchmesser vewendet) sowie ein Abflussrohr (40mm) Durchmesser, als Zufluss für das Wasserreservoir. Außerdem benötigt man einen Lochbohrer (Durchmesser 40 mm).
In einem Leitfaden, der übrigens gute Tipps für den Bau von Container mit Wasserreservoir gibt (
http://archives.rooftopgardens.ca/files/howto_EN_FINAL_lowres.pdf) wird empfohlen, dass der Durchlasse für eine gute Wasserversorgung etwa 5 - 15% der Fläche betragen soll. Daher habe ich vier gekürzte Abflussrohr (Durchmesser 45 mm) verwendet und mit vielen kleinen Löchern für den Zu- und Abfluss von Wasser versehen (Entspricht etwa 12% der Fläche). Da ich die Rohre nicht am Rand, sondern eher mittig für eine gute Verteilung befestigen wollte, haben sie noch nicht genügend Stabilität gegeben und der große Kübel stand in dem kleinen Kübel noch etwas wackelig. Daher habe ich vier weitere Rohre als Stützen an den Ecken des großen Kastens befestigt, allerdings ohne Verbindung in den oberen Kasten. Ich habe sie noch mit Löchern versehen, damit sich das Wasser im Wasserreservoir auch in ihnen verteilen kann (der Einfachheit halber sind die Löcher hier größer, da hier kein Substrat nach außen dringen kann.)
In die großen Mörtelküben habe ich mit einem Lochbohrer (Durchmesser 40 mm) vier Löcher gebohrt und an diesen mit Kabelbindern die Rohre befestigt. Die aus dem großen Mörtelkübel herausgebohrten Scheiben habe ich mit Kabelbindern an den Enden der Abflussrohre befestigt, damit beim Herausnehmen nicht so viel Substrat in das Wasserreservoir gelangt.
Um Wasser in das Wasserreservoir füllen zu können, habe ich ein Abflussrohr (Durchmesser 40 mm) verwendet und unten abgeschrägt. Für dieses Rohr habe ich ein weiteres Loch mit dem Lochbohrer von 40 mm Durchmesser in den großen Mörtelkasten gebohrt.
Der kleine Kübel hat außerdem noch Ablauflöcher bekommen, damit sich das Wasser nicht so hoch stauen kann, dass der große Kübel im Wasser steht. Ich habe so eine Lücke auf meinem Balkon mit kleinem Absatz, auf diesen passt der Kübel perfekt. Befüllt habe ich den Kübel mit einem Gemisch aus Pflanzenerde und Kompost. Allerdings werde ich für das nächste Jahr wohl Flies in die Abflussröhren füllen, denn das Wasser wird mit der Zeit schon ziemlich durch die Erde verschmutzt. Ich könnte mir vorstellen, dass darunter vielleicht die Wasserqualität leidet. Außerdem habe ich noch Blähton hier herumliegen und wollte mal Tests machen, ob der eine zufriedenstellende Kapillarwirkung hat und die Erde mit Wasser versorgen könnte. Ansosnten hätte ich Gewebefolie, die eigentlich dafür gedacht ist, Unkraut fernzuhalten und wasserdurchlässig ist. Meint ihr die könnte ich verwenden? Was für Flies verwendet ihr? Und klappt das gut?
Für meine Chillies und Tomaten habe ich drei dieser Kästen miteinander durch Rohre verbunden, so dass alle drei Kästen über ein Zuflussrohr bewässert werden können. Abgedichtet habe ich die Rohre mit Silikonmasse, da brauchte ich drei Versuche, bis die Verbindungen endlich dicht waren, aber ich habe auch zum ersten Mal damit hantiert.
Für die Kübel habe ich kein Zuflussrohr verwendet, sondern eine weitere Box and die Kübel angeschlossen, als Kontrollbox. In diese würde ich gerne ein Schwimmerventil setzen und darauf einen Wassertank stellen. So könnte der Wasserzufluss über das Schwimmerventil reguliert werden und ich bräuchte nur den Wassertank mit Wasser zu füllen. Meint ihr es macht etwas aus, wenn das Wasser nicht durchläuft, sondern so lange steht? Bin damit noch nicht fertig geworden, bisher existiert nur die Kontrollbox. Und wie man sieht ist der Inhalt ziemlich verschmutzt...
Der Traum wäre dann noch, wenn ich den Wassertank mit Regenwasser fülllen könnte. Ein Rohr haben wir, an dem ein Sammler angebracht werden könnte - leider an einer anderen Ecke des Balkons. Aber immerhin müsste man das Wasser dann nicht so weit tragen. Was allerdings unser Vermieter dazu sagt, wenn ich das Kupferrohr anbohre, ist die andere Frage...
Damit die Kästen noch schön aussehen, habe ich sie mit Latten verkleidet und weiß gestrichen.
Die Anzahl der Rohre für die Kapillarwirkung hat sich für die Chillies als sinnvoll erweiesen, so bleibt die obere Erdschicht (etwa die ersten 5 - 10 cm) trocken, während die unteren Erdschichten feucht sind. Da die Kästen draußen stehen, sollten die Pflanzen und ihre Wurzeln dann eigentlich groß genug sein, um sich von unten mit Wasser zu versorgen. Zur Sicherheit habe ich am Anfang die kleineren Pflanzen noch zusätzlich von oben gegossen.
Den einzelnen Kübel habe ich für Zuckererbsen verwendet. Deren Wurzeln reichen wohl leider nicht tief genug, so dass mir die Pflanzen im Sommer leider viel zu früh vertrocknet sind. Dabei sah es erst so gut aus:
Diesen Kübel werde ich fürs nächste Jahr mit zusätzlichen Rohren ausstatten oder über eine zusätzliche Bewässerung mit Kapillarschläuchen nachdenken. Von denen habe ich auch noch welche hier liegen, in 3mm, 5mm und 6mm. Ich könnte einfach mehrere Kapillarschläuche mit Trinkhalmen umkleiden und an die Oberfläche führen oder? We Dicke und wie viele würdet ihr empfehlen?
Und eine weiße Verkleidung für den Kasten fehlt auch noch. Aber ohne weitere Projekte wäre es auch zu langweilig.