Duddel: Meine erste Chilisaison 2019 - Fotos und Erfahrungen

Duddel

Chiligrünschnabel
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Hallo zusammen,

ich bin nun auch dem Chili-Fieber verfallen und starte dieses Jahr in meine erste Chilli-Saison.
Da ich nun auch endlich einen Garten (mit Südlage) habe, haben sich meine Voraussetzungen deutlich verbessert und ich bin sehr motiviert.

Ich möchte euch hiermit ein bisschen an meinen Erfahrungen und Erfolgen - oder eher Misserfolgen ;-) - teilhaben lassen.
Da ich völliger Anfänger bin, werde ich sicherlich noch viele Fehler machen, weshalb ich mich über Anregungen und Tipps freuen würde.

Die Aussaat begann bei mir heute und folgende Chili-Samen habe ich verwendet:

Pimiento del Piquillo (2/10+)
Lemon Drop (6/10+)
Bolivian Rainbow (7/10+)
NuMex Suave Red (1/10+)
Jalapeno (5/10+)
Habanero Red (10/10+)

Ich verwende ein Mini-Gewächshaus aus Plastik mit einer Mischung aus Aussaaterde und Tomatenerde (im Verhältnis 2:1). Ich habe in einem Buch gelesen, dass diese Mischung (dort wurde sogar das Verhältnis 1:1 vorgeschlagen) zu empfehlen ist.

Zum Keimen stelle ich nun mein Mini-Gewächshaus auf einen Schrank in der Toilette ;-) Dort ist es deutlich wärmer als in den anderen Räumen, da ein Warmwasserrohr Wärme erzeugt.
Haltet ihr dies für einen geeigneten Ort oder ist dies zu dunkel? Zum Keimen sollte ja kein Licht benötigt werden. Nach der Keimung würde ich sie ans Fenster stellen.

Ich verwende keinen Dünger und keine Extra-Beleuchtung. Einmal täglich habe ich vor die Erde mit einem Spray mit lauwarmem Wasser zu befeuchten und etwas durchzulüften. Habe gehört man könnte auch laufwarmen Kamillentee statt lauwarmem Wasser verwenden. Wie findet ihr den Aussaat-Zeitpunkt Anfang Februar bei meinen Sorten?

Anbei 2 Fotos. Falls euch direkt Fehler auffallen, freue ich mich über eure Hinweise.

Ansonsten auf eine gute Saison. :)

Duddel
 

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Vom Prinzip kann es funktionieren mit dem Keimen, entscheidend dürfte die tatsächliche Temperatur in Deiner Anzuchterde sein. Die besten Resultate erzielst Du bei 25-28°.
Die Erde darf nicht austrocknen, sollte aber auch nicht zu naß sein.
Kamillentee würde ich nicht nehmen, da hast Du ein höheres Risiko das sich Schimmel bildet.
Licht benötigst Du fürs Keimen nicht, sobald bei einem Keimling die beiden Keimblätter aus der Erde sind mußt Du ihn so früh wie möglich unters Licht bringen. Ansonsten
vergeilt er und Du bekommst schwache Pflanzen.
Da sehe ich bei Deiner Anordnung ein Praktisches Problem. Einfacher wäre es einzelne Töpfchen mit Anzuchterde und jeweils 1 Samen darin in Dein MGWH zu stellen.
Sobald der Keimling da ist brauchst Du nur das Töpfchen raus nehmen, hier mußt Du jedesmal das Pflänzchen erst aus der Erde holen und dann wieder neu einsetzen.
Es ist ausgeschlossen das alle Deine Keimlinge genau zur gleichen Zeit keimen.
Dünger benötigst Du in der Keimphase nicht!
 
Vielen Dank wemu für deinen Input!

Das mit den kleinen Töpfchen wäre wohl wirklich praktischer.

Sehe ich es richtig, dass sobald ich den Keimling auch nur ein bisschen hervorkommen sehe, ihn aus dem Gewächshaus nehmen muss (da er nun Sonne braucht), und ihn gleich in einen ca. 8 cm größen Topf geben kann? Das wäre dann quasi ein verfrühter Pikiervorgang, den man ja eigentlich erst ab dem 2. Blattpaar machen sollte? Oder wie würdet ihr das bei meiner derzeitigen Anordnung lösen, wenn nicht alle Samen gleichzeitig keimen?

Oder einfach sobald der erste Keimling hervorkommt, das gesamte MGWH zum Fenster ins Wohnzimmer geben und erst ab dem 2. Blattpaar dann trennen? Licht wird ja auch nicht schaden beim Keimen nehme ich mal an :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm... also ich also wir (bessere hälfte)würden die ja eiskalt wieder rausholen bzw. tät ich nen großen Löffel nehmen (oder nen kleinen) und die alle samt ein wenig Erde doch noch in töpfe topfen. Entweder ins MGWH oder folie über den Topf und warten!

Viel Glück!:facepalm:
 
Es reicht wenn der Keimling ins Licht kommt sobald die Keimblätter über der Erde sind. Solange nur der "Buckel" zu sehen ist braucht er noch kein Licht.
Wenn genügend Licht ins MGWH kommt (direktes Südfenster) dann könntest Du die Keimlinge aber auch weiter wachsen lassen. Das Problem am Fenster, wenn irgendwann die Sonne direkt aufs MGWH scheint kann das am Anfang wieder zu heftig für die Keimlinge sein und sie gehen Dir dann ein.
Ich würde die Keimlinge vorsichtig mit Hilfe eines Löffels aus der Anzucht Erde nehmen und dann jeweils in ein Töpfchen pikieren. Die Erde im Pikiertöpfchen sollte die gleiche Temperatur wie die Anzuchterde im MGWH haben. Das ist dann das gleiche Prinzip wie bei der Entnahme nach der Keimbeutel Methode.
Wenn Deine Anzuchterde einigermaßen Locker ist funktioniert das schon, etwas "Gefühl" ist natürlich notwendig.
Die Samen jetzt wieder ausbuddeln würde ich nicht machen.
 
Ich persönlich halte es so: Sobald man den komplett aufgerichteten Keimling sieht raus. Das heisst Keimblätter voll ausgefahren, kein Helm oder Ähnliches. Zuvor profitieren die Sämlinge vom warmfeuchten Milieu. Danach endet die Schonzeit und sie werden sie echte Pflanzen behandelt, also reiner Focus auf Licht, Wasser und Nährstoffe. Hat sich bewährt bislang...
 
Vielen Dank für euren Input.

Dann mache ich es so, dass sobald die ersten Keimblätter über der Erde sind, das Mini-Gewächshaus von der warmen Toilette ins Wohnzimmer zum Fenster kommt. Pikieren bzw. in kleine Töpfe trennen tu ich dann sobald sie ein bisschen gewachsen sind.

Wie oft und wie lange "lüftet" ihr das Mini-Gewächshaus? Öffnet ihr hier manchmal das "Fenster" des Mini-Gewächshauses oder nimmt ihr für einige Zeit den ganzen Deckel runter?

Das Gewächshaus wird nur so lange benötigt, bis die Pflanzen pikiert wurden/in kleine 8 cm Töpfe gegeben wurden, richtig?
 
Ich lüfte das MGWH nicht. Nach 3 Tagen öffne ich den Deckel nur kurz um das Feld nach Keimen zu inspizieren. Das spart Wasser und Schimmel wird sich in den 10 Tagen der Keimphase in den seltesten Fällen bilden. Außerdem ist es nicht nötig die Aussaaterde mit Tomatenerde zu mischen. Schaden wird aber denke ich auch nicht.
Das MGWH wird nur für die Keimphase benötigt. Ich handhabe das so wie @Capsoholiker schreibt. Sobald sich die Keimblätter zum Licht ausrichten ist die Schonzeit vorbei. Klar wäre jetzt eine pralle Sommersonne zu viel des Guten, aber im Februar gibt es die ja noch nicht und jedes Photon wird benötigt.

Deine Sortenwahl finde ich aufgrund der Schärfegrade sehr gut gewählt um sich durchzuprobieren. Außerdem sind Klassiker wie Jalapeno und Habanero dabei.. Alles richtig gemacht. Für die Zukunft könntest du die Chinense-Sorten wie z.B. die Habanero etwas früher anziehen, aber du bist noch voll im Rahmen.

Noch ein Tipp, da ich früher ähnlich wie du in die breite Erde gepflanzt habe:

Stich mit einem stumpfen Messer oder Löffel vertikal im Abstand von 1-2 CM um die Keime in den Boden und lockere sie ringsum. Die ersten Wurzeln wachsen nämlich immer vertikal nach unten. So gehst du sicher sie nicht zu verletzten. Dann kannst du sie mit dem Finger in einen Topf setzen.

Wünsche weiterhin viel Spaß und wenig Frust. Das Forum ist bei Problemen immer kompetent :)
 
Vielen Dank Beißbeere für deine tollen Tipps.

Wie oft würdet ihr im MGWH gießen bzw. sprayen? Ich hätte geplant, täglich einmal leicht anzusprayen, sodass die Erde immer feucht bleibt, aber nicht zu flüssig wird.
Ist das ok so oder zu oft/zu wenig?

Nach dem Pikieren dann mit der Gießkanne oder weiter mit dem Spray?
 
Wie oft würdet ihr im MGWH gießen bzw. sprayen? Ich hätte geplant, täglich einmal leicht anzusprayen, sodass die Erde immer feucht bleibt, aber nicht zu flüssig wird.
Ist das ok so oder zu oft/zu wenig?
Ich würde das nicht so starr handhaben, eher nach Bedarf. D.h. lieber öfter mal prüfen, und bei Bedarf sprühen. In der Keim- und Anzuchtphase verwende ich destilliertes Wasser, da kalkhaltiges Wasser nicht gut sein soll für die Keimlinge. Außerdem vermeidest du damit Salzablagerungen und Versalzung der Anzuchterde.
Nach dem Pikieren dann mit der Gießkanne oder weiter mit dem Spray?
Eher mit Bedacht mit der Gießkanne. Beim Spray läufst du Gefahr, dass die Erde oberflächlich zwar feucht ist, die Jungpflanzen aber unten im Trockenen stehen und eingehen.

LG, Thomas
 
Ich habe jetzt noch zusätzlich, um die Erfolgschancen zu erhöhen und da ich noch viele Samen übrig habe, weitere Samen ausgesät. Dieses mal habe ich die Tomatenerde weggelassen und nur Anzuchterde verwendet (auch um zu testen, ob es Unterschiede macht).

4 Samen in kleinen Gläsern, mit einer Folie überdeckt; jeweils 1 Samen pro Glas.
2 Samen in Joghurtbechern, mit einer Folie überdeckt; jeweils 1 Samen pro Becher

Durch die einzelne Verpflanzung in eigenen Gefäßen bin ich so nun auch etwas flexibler und kann sie einzeln in die Sonne stellen, sobald sie gekeimt sind.

Insgesamt habe ich also 30 Samen ausgesät. Ich hoffe, dass zumindest 10 davon auch keimen. Ist das ein realistischer Wert oder was ist hier der "Durchschnitt"?

Derzeit stehen sie auf einem Kasten in der warmen Toilette. Alternativ könnte ich sie auch auf den Boden in der Toilette stellen, da wäre noch eine Fußbodenheizung. Wäre das noch besser oder passt ein lauwarmer Kasten ansonsten auch? Meine Freundin hätte damit allerdings wohl wenig Freude ;-)

Bild 1 und Bild 2: Zusätzliche Aussaat in Gläsern und Joghurtbechern

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Bild 3: Die gesamte Aussaat (24 Samen in MGWH und 6 Samen in Gläsern/Joghurtbechern)

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Der Standort ist während der Keimphase nicht entscheidend sondern die jeweilige Temperatur. Du wirst mit großer Wahrscheinlichkeit die besten Resultate bekommen bei, wenn möglich, konstanter Temperatur von 25-28°C. Es kann auch bei 20° oder 22° funktionieren, wird dann aber etwas länger dauern.
Lege einfach ein brauchbares Thermometer dazu dann siehst Du schnell welcher Platz besser geeignet ist.

Übrigens habe ich die Bolivian Rainbow auch mit dabei, sie ist für später als Indoor Wohnzimmerfenster Pflanze eingeplant:

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