Ein Stecklingsexperiment

Deine Dokumentation find ich toll :thumbsup:
Einen Moment ☝️ bitte, brauch nur noch eine Sitzgelegenheit :)
wird grad geliefert................🚚............... 🛋️ <= sehr bequem :inlove:

Kann weiter gehen! :D
 
Teil 4 - Selektion & Zwischenfazit
Logdatum: 7.9.

Nach etwa 7,5 Wochen folgte eine weiter Bestandsaufnahme und eine erste Selektion – genug gewartet! Wo sich nach etwa 2 Monaten nichts tut, Pech gehabt...

Die in den Wassergläsern haben gemischte Ergebnisse gezeigt:
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Bei dem in Grünglas (3. v.l.) zeigte sich gar nichts und wurde dann auch entsorgt
🎵 …da warens nur noch 9 🎶

Auch von den verbleibenden 5 im mit Papier ummantelten Wasserglas hat sich bei 2 gar nicht gezeigt
🎵 …da warens nur noch 8, ..äh.. 7 🎶

Noch mal in Nahaufnahme:
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Bei den anderen 3 zeigten sich Wuzeln, bei 2 stärker, bei einem kaum:
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Und als Nahaufnahme:
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Man sieht sehr schön einen Hauptwurzelstrang und davon weg eine sich beginnende Verzweigung.

Beide in Anzuchterde und beide in Kokostabs haben inzwischen ganz gut Wurzeln ausgebildet. Kein Riesensprung seit Woche 5 aber doch etwas weiter. Man hätte diese schon längst eintopfen können denke ich, ist hier ja aber nicht das Ziel.

Kandidat 1 in Kokostab:
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Kandidat 2 in Kokostab:
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Kandidat in Anzuchterde 1:
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Kandidat in Anzuchterde 2:
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Kurzes Zwischenfazit:
Chilis wurzeln als Stecklinge erstaunlich gut - und gar nicht mal übermäßig langsam. Auch sind 2 Monate in diesem Stadium kein Problem.
Ich würde wohl bei Wassergläsern lieber ein Kandidat zu viel als zu wenig schneiden, zu Sicherheit.
Auch wenn die Datenlage schlecht ist, würde ich auch eher zu Gläsern / Vasen tendieren, welche lichtundurchlässig sind. Der Aufbau von @hero wie oben verlinkt sieht dabei top aus. Vase mit kleiner Öffnung, lichtdicht. Aber gut, jahrelange Erfahung ist da natürlich ein anderes Kaliber als meine Unerfahrenheit. Schön, dass es aber in die selbe Richtung geht, das bestätigt mich in den Ergebnissen, bin ich dankbar für. Wie aber von @Hyenga schon angemerkt, wäre eine Vergleichsgruppe in durchsichtigen Gläsern interessant gewesen und wäre nötig um das zu bestätigen.

Ein weiteres Update folgt bald ☺️
 
Teil 5 – Schädlinge
Logdatum: 19.9.

Leider hatte ich aber seit Mitte August einen üblen Thrips Befall an den Wohnzimmer Chilis. Wegen leichter Überdüngung und ein paar Tagen nicht zuhause sein zu spät bemerkt. Dazu ein Schadbild wie von WHM 😱 doch konnte ich auch bei genauem Absuchen (und darin bin ich gut) keine finden, nur Thripse und deren üble Brut.
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Die Stecklinge standen zwar ein paar Meter weg, aber natürlich hatte das bereits übergegriffen. Also alles mal abgebraust, und 2x mit Neem+Rimulgan Spritzlösung behandelt (de facto darin gebadet). Die Stecklinge sind aber natürlich sehr anfällig und vertragen weniger Schädlingsdruck, klar. Schäden waren vor allem an den Stielen erkennbar. Die im Wasserglas kamen etwas besser weg, sie hatten etwas weiter weg gestanden.

Für den Steckling im Glas mit kurzer Wurzel kam aber jede Hilfe zu spät
🎵 …da warens nur noch 6 🎶
und ebenso für einen in Erde
🎵 …da warens nur noch 5 🎶

Danach wurden die Stecklinge zur Sicherheit separiert. Sie kamen ans andere Ende der Wohnung ins Badezimmer. Durch das Strukturglas und Nordostausrichtung des Fensters und zusätzlich wieder stehen im Raum, gab es noch weniger Licht. Teilweise habe ich tagsüber so max. 15 Lux (wieder ungenau mit der App) gemessen.
Nach ein paar wenigen Tagen Urlaub habe ich zur Sicherheit noch mal mit Neemlösung behandelt bzw. gebadet.

An den verbliebenen 2 im Wasserglas sieht man inzwischen auch eine sehr schöne Wurzelbildung. Hier kurz vor dem letzten Neemlösungsbad:
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Teil 6 - Ein Ende mit Schrecken
Logdatum: 17.11.

Mitte November – gut 4 Monate nach Start meines kleinen Experiments – lebten die 5 verbliebenen immer noch.
ABER: Ich hätte genau genommen schon auf einem Foto Ende Oktober etwas erkennen müssen, was jedem von uns wohl einen Schauer den Rücken runtertreibt. *dazu hören*
Bild von Ende Oktober: An einem Stil. Ich hatte mir die Bilder noch nicht angeschaut und eigentlich etwas anderes fotografieren wollen, fiel erst im Nachhinein auf.
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Tatsächliche Schäden wurden erst Anfang bis Mitte November sichtbar und einzelne Blätter wurden gelb, "vertrockneten" oder fielen ab. Machten einen nimmer so guten Eindruck - zumindest die stärker Betroffenen in Erde.
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Und dann sah ich einmal da kleine weiße Punkte auf einem Blatt sich etwas bewegen (hing mit der rübe schon fast in den Blättern + gute Augen). Nahm dann den guten Raynox 250 zur Hand – da isser, der Endgegener! 😨🤬
Bild von Mitte November lässt keine Zweifel aufkommen: ordentlicher Befall mit Weichhautmilben. Glücklicherweise standen die Stecklinge seit dem Thripsebefall ganz gut separiert. Aber unser kleines Bad mit doch tendenziell eher warm-feuchter Umgebung ist für WHM natürlich ne klasse Party Location, seh ich schon.
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Das bedeutete leider das aus für mein kleines Experiment 😔😟
Verfahren wurde wie üblich in solchen Situationen: Alles (fast) direkt eingetütet und draußen in den schwarzen Otto! 👿 Ich hab kein Bock das irgendwie weiter zu verbreiten und hoffe das nicht schon getan zu haben, wie ich diese vermutlich auch eingeschleppt habe. Fragen dazu habe ich mal an anderer Stelle gestellt.
 
Teil 7 – Finaler Stand
Logdatum: immer noch 17.11.

Ich habe es mir natürlich trotzdem nicht nehmen lassen finale Fotos zu machen, bevor sie in die Tonne gewandert sind. 4 Tage davor auch schon ein paar gemacht. Der Rotstich kommt vom Licht (war spät abends und wollte die shcnell entsorgen, sorry).

Eindrücke von denen in Kokostabs:
Kandidat 1:
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Kandidat 2:
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Eindrücke von dem Verbliebenen in Anzuchterde:
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Eindrücke von den beiden im Wasserglas.
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Bleibt nur noch ein Fazit für den letzten Post.
 
echt schade, aber gut das sie jetzt gesehen wurden und nicht noch später ...
😥
neuer Anlauf dann nächstes Jahr 👍
 
Teil 8 - Fazit

Ich kann hier die Erfahung von @hero nur bestätigen: Es scheint durchaus möglich Stecklinge zu bewurzeln und über eine längere Zeit in einer Art Wartezustand zu halten, bspw. zur Überwinterung. ☺️

Kaum Nährstoffe und wenig Licht über 4 Monate waren erstaunlicherweise kein größeres Problem. Neue Blätter wurden kaum gebildet, Blüten einige und Wurzeln ordentlich. Macht auch Sinn: Fortbestand sichern und Nähstoffe einfangen. Die Blüten sollte man aber regelmäßig entfernen, damit die wenigen Nährstoffe nicht womöglich in Früchte gesteckt werden (kann schnell gehen, gerade bei Annuums).

Man sieht schön, dass alle Varianten – Erde, Kokos, Wasserglas – funktionieren können. Allerdings ist die Art der Wurzelbildung doch sehr unterschiedlich.

Ich persönlich würde allein von den Wurzeln her überraschenderweise Kokostabs bevorzugen, da hier ein zügiges Weiterwachsen mit vielen Wurzelspitzen nach unten & außen auch nach längerer Zeit gut gelingen sollte. Hat was von Air Pruning. Ein vorsichtiges Entfernen der Hülle wäre aber wohl sinnvoll - zumindest zum Teil untenrum, so etwa das unterste Drittel, bestenfalls schon nach 1-2 Monaten. Das ständige feucht halten ist aber mit Aufwand verbunden und erfordert Anwesenheit. Könnte man vermutlich nicht für 1-2 Wochen bei Weihnachtsbesuch bei Verwandten oder Skiurlaub einfach allein lassen. Dadurch für Überwinterung ggf. die falsche Option.

In der Anzuchterde sind zwar mehr Wurzeln, aber die Ringwurzelgefahr ist auf lange Zeit doch ordentlich Außerdem benötigen auch diese häufoige Pflege. Für kurze Zeit aber denke ich mit die beste Option, also wenn man so schnell wie möglich verpflanzen will. Ich vermute aber, dass die WHM von hier kamen, waren auch am stärksten betroffen. Vermutlich hatten die das Neemlösungsbad in der Erde überlebt.

Die langen Wurzeln im Wasserglas ergeben zwar evtl. mehr Wurzelmasse als im Kokostab, aber die Art der Wurzel ist zum Verpflanzen ggf. etwas unpraktisch - lang und wenig frühe Verwezigungen. Beschädigungen weit oben an den Wurzeln wäre schwerer auszugleichen und das Weiterwachsen weniger gleichmäßig. Auch waren zumindest bei mir die Verluste hier größer. Beim nächsten Mal würde ich unten mehr anschneiden (Y-Form) und ggf. kleine Einritzungen am unteren Bereich vornehmen, sodass evtl. an mehr Stellen Wurzeln wachsen (wie bei @hero oder einem aktuellen Video von @Chiliwelten). Da würden die Verluste sicher
Zum Überwintern aber eine gute Option, weil sie sich am stabilsten gehalten haben, wenig Angriffs- und Versteckfläche für Schädlinge bieten (Baden in Neemlösung problemlos) und mit am wenigsten Aufwand verbunden sind. Man sollte nur ggf. Verluste durch Wurzelverweigerer mit einberechnen.

Zumindest diese Capsicum Annuum war echt hart ihm nehmen, vor allem wenn man den Schädlingsbefall noch berücksichtigt. Hätte gedacht die gehen mir nach kurzer Zeit ein wie Blumen in der Vase, aber nix da. 💪 Nur die WHM am Ende sind dann doch zu viel gewesen.

Ausblick
Ich werde wohl Mitte Dezember erneut Stecklinge aus einer Indoor Pflanze schneiden, dieses Mal aber bewusst und mit Ziel Überwinterung! Davon werde ich dann aber vermutlich im (kommenden) 2022er Faden berichten. 😉

Hoffe es war interessant! ☺️
 
neuer Anlauf dann nächstes Jahr 👍
Ich hab noch Indoor Pflanzen im Büro - also noch besteht Hoffnung 😉
Wobei die auch leichten Thripsebefall habe seit etwa 1-2 Moanten, aber der hält sich dort bisher recht konstant in Grenzen. Sie stehen zar recht trocken (Luftfeuchtigkeit 20-25% 😒) aber auch recht kühl, das scheint zu helfen.
 
Könnte mir denken, dass da auch Raubmilben gegen die Weichhautmilben helfen könnten. Letztes frühjahr hab ich Raubmilben auf die Pflanzen gebracht. Seit dem hat sich der Befall mit Spinnmilben in grenzen gehalten und die Warmüberwinterung haben sie auch gut überstanden. WHM hab ich bisher nicht entdecken können.

Bin allerdings etwas besorgt, ob sie diese Überwinterung auch überstehen, da ich bei allen Töpfen Sand aufgestreut habe und ihnen damit evtl. die Rückzugsmöglichkeit in die Erde genommen haben könnte.
 
Könnte mir denken, dass da auch Raubmilben gegen die Weichhautmilben helfen könnten.
Ja, das hatte ich mir auch überlegt. Aber der Aufwand für ein Stecklingsexperiment waren mir dann zu groß. Vor allem für die im Wasserglas auch etwas ungeeignet.

Wäre es um tatsächliche Überwinterer gegangen, ich hätte evtl. Raubmilben und für die in Wasser wieder Neemlösung genutzt. Hatte das Gefühl die in Wasser bieten wenig Rückzugsmöglichkeit bei einem Neembad, solange bspw. Knospen etc entfernt sind. Die in Erde hätten dann die raubmilben bekommen und separiert werden müssen.

Für meine Büro-Chilis überlege ich aber gerade Raubmilben zu besorgen, um die Thripse einfach voll auszurotten. Amblyseiulus californicus hatte ich überlegt, da die auch mit geringer Luftfeuchte auskommen (hab ich dort), gegen Thripse (und Spinnmilben) wirken und für Indoor geeignet sein soll. Oder Hypoaspis miles weil die auch bei niederen TRemperaturen noch gehen sollen. Hat von euch da jemand Erfahrung?
 
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