Erster Steckling... alles richtig?

Jour schrieb:
Offenbar haben die Airpots eine geringe Standfestigkeit. ;)

Hehe... Die Air Pots schalten gerne in den Flugmodus.
Ein 3l Platiktopf mit Erde und 30-40% Perlite wiegt nunmal nicht viel.
Die SHP ist eine der wenigen Pflanzen die ihren Air Pot regelmäßig auch bei Regenwetter leer säuft.

Jour schrieb:
Dann aber schnell raus aus der Sonne ... ansonsten verdunsten die Blätter in normalem Umfang Wasser, das aber von den (nicht vorhandenen) Wurzeln nicht nachgeliefert werden kann. Ergo: Saftdruck fällt ab, der Steckling verdurstet.

Zusätzlich kann man einen Blattschnitt machen und die größeren Blätter am Blattansatz abschneiden. Damit reduziert man den Wasserverbrauch ebenfalls. Ich würde da max. 4 mittlere Blätter dran lassen.

Und bewegen sollte sich der Steckling auch nicht können (Wind!), ansonsten reissen die neu gebildeten Haarwurzeln sofort wieder ab.

Danke für die Tipps und die Erklärung mit dem Saftdruck!

Die Fotos täuschen ein bisschen. Pralle Sonne ist nicht. Gerade hat es 11 Grad. Ich hätte den Jolokia Stecki deshalb lieber rein holen sollen... ;)

Beide Stecklinge stecken so ca. 8cm in der Erde, dass Substrat sehr gut angedrückt, sitzt alles fest und wackelt nicht. :)

Der Jolokia Stecki hängt gerade etwas. Vermutlich wegen der Kälte. Wenn er sich nicht wieder fängt, werde ich Blätter entfernen.

Gruß
Balkongrower
 
h-man schrieb:
Wichtig ist vor allem, dass mind. ein Knoten im Wasser ist, da sich hier als erstes Wurzeln bilden können. Die Sache mit dem Wundschnitt konnte ich noch nicht experimentell ergründen.

Hier nochmal der Link zu DEM Stecklings-Thread schlechthin.

Wow, vielen Dank für den Link. Da habe ich ja was zum durcharbeiten... ;)

Eine Bruchstelle könnte eine größere Oberfläche haben als eine schräge Schnittfläche. Auch wenn es optisch anders wirkt. Ich denke mal, darum geht es. Das müssten wir mal mit dem Elektronenmikroskop vermessen! :w00t:

Beim Jolokia Stecki habe ich ca. 5 Knoten in der Erde + Bruchstelle. Der Aji Christal Stecki hat schon erste Wurzelansätze.

Gruß
Balkongrower
 
Gerade einen neuen Wurzel-Rekord aufgestellt. Einer meiner Moruga-Stecklinge vom 15.07. hat seit gestern die erste Wurzel. - 7 Tage!!! (in meinem DWC-Stecklingsboard)
 
BioJolokia schrieb:
Gerade einen neuen Wurzel-Rekord aufgestellt. Einer meiner Moruga-Stecklinge vom 15.07. hat seit gestern die erste Wurzel. - 7 Tage!!! (in meinem DWC-Stecklingsboard)

Wow! Herzlichen Glückwunsch!

Das eröffnet Dir ja völlig neue Möglichkeiten! :w00t:
Sind bei bewurzelten Chili-Steckis eigentlich noch irgendwelche besonderen Probleme oder Schwächen zu erwarten oder sind sie einfach nur ein 1:1 Klon der Mutterpflanze?

Ich werde auch noch ein paar Steckis ansetzen um die dann hoffentlich bewurzelt über den Winter zu bringen.
Vermutlich ist jetzt gerade eine ganz gute Zeit. Die Pflanzen sind wahrscheinlich mit eigenen Wachstumshormonen vollgepumpt... :)

Gruß
Balkongrower
 
Einige von Euch waren ja wirklich sehr skeptisch und pessimistisch bezüglich meiner Stecklingsaktion und insbesondere auch wegen der Bewurzelung in Perlite.... :nono: :whistling: ;)

...naja, auch ein blinder Trinker findet manchmal einen Korn! ;)

Ich habe von Euch wirklich viele gute Infos bekommen, die ich teilweise auch umgesetzt, aber zumindest immer in Erwägung gezogen habe....

3 Wochen nach seinem Einzug in den 1l Air Pot und ca. 12 Wochen nach dem unfreiwilligen "Schnitt" lässt der Aji Christal Stecki heute für Euch die Hosen runter! :w00t:

Ich denke, dass Thema Steckling ist für diese Pflanze nun abgehakt und alles was mit ihr passieren wird passt besser in das Thema "Jungpflanzenaufzucht". :)

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Vielen Dank für Eure Hilfe!!!! :thumbup::clapping::clap:
Balkongrower
 
Sehr schön - so gut wie neu! - Die Wurzeln sehen auch schon sehr gesund aus!

Ich versuch grad einen Steckling in meinem Ebbe-Flut System zum Wurzeln zu bringen. Gestern von der Pimenta de Neyde geschnitten. Bis jetzt hält er sich wacker, mal sehen, ob er auch Wurzeln schlägt, da drin, bei den Tomaten funktioniert's problemlos, aber die wurzeln ohnehin sehr leicht.

Mein DWC-Steckling ist inzwischen auf passive Hydrokultur umgezogen, mal sehen, vielleicht bring ich ihn ja im Spätherbst/Winter zum Fruchten. Wäre praktisch, samenrein ist recht leicht hinzukriegen, wenn man die Pflanze einfach in ein anderes Zimmer stellen kann. Das Umtopfen auf Hydro hat ihm aber scheinbar nicht so besonders gefallen, er hängt ein bisschen traurig da, Läuse hat er auch der Arme.

Die Perlit-Methode werd ich auch im Hinterkopf behalten, einfacher gehts ja wohl wirklich nicht, schöne Pionierarbeit Deinerseits!
 
Vielen Dank Euch beiden für Eure Komplimente! :D

Kleine Erfolge tun ja ganz gut bei den vielen Rückschlägen die man als Balkon-Landwirt-Newbie wohl erleiden muss... ;)

Ach übrigens...
Der Aji Christal Steckling stand nur mit der Schnittstelle in Perlite!
Hier wird oft behauptet, es müßten mehrere "Blattaugen" unter Wasser sein, weil sich nur dort Wurzeln bilden können.
Der Steckling wurde fast bis zum Topfboden eingepflanzt. Trotzdem gibt es im ganzen Topf Wurzeln... ;)

Man legt gespargelte Pflanzen ja auch tiefer, weil angeblich aus dem Stamm Wurzeln wachsen. Was stimmt denn nun? :huh:

@BioJolokia
Wir wollen mehr laufende Infos zur Ebbe-Flut und DWC Methode... ;)
Die könnten dem Optimum noch wesentlich näher sein! :ohmy:

Ich frage mich, ob Stecklingsvermehrung auch in der kommerziellen Produktionskette eine Rolle spielt. :huh:
Andererseits habe ich mich auch ein bisschen mit Hybriden beschäftigt. Angeblich sind fast alle kommerziell angebauten Sorten Hybriden. Die Samenerzeugung ist krasse Biotech, wohl in einer Grauzone zur Gentechnik.

Der Jolokia-Stecki lebt!
Ganz winzig zeigt sich eine erste kleine Triebspitze! :w00t:
Update gibt es, wenn er sichtbar austreibt.

Ich vermute, dass die Direkt-In-Air-Pot-Mit-Erde-Methode schneller ist als die Perlite-Methode. Allerdings hängt der Jolokia-Stecki schnell durch, sobald ihm sein Minigewächshaus (Gefrierbeutel) geraubt wird. Dafür ist der 1l Airpot mit der Wasserversorgung recht unproblematisch, hält mehrere Tage.

Steckling in Glas mit Perlite ist wirklich total unkompliziert. Interessanterweise überleben darin eigentlich alle Steckis komplett ohne Tüte (siehe Aji Christal). Ausserdem sieht man durch das Glas immer den Füllstand und kann immer passend wässern.

Es wäre auch interessant sich eine Art Perlite-Growbag zu basteln. Vielleicht ein Stück Nylon Strumpfhose mit Perlite füllen und dann Stecki rein. Aber das wird sicher schnell trocken. Könnte man im Ebbe-Flut-System mal probieren... ;)

Vielleicht pflanze ich morgen mal die neu in Perlite bewurzelten Steckis in Erde (wieder Aji Christal und Lemon Drop)... :w00t: ;)

EDIT:
Nur als zusätzliche Info (hoffe, ich liege da richtig... ;) ):
Der Steckling ist ein 1:1 Klon seiner Mutter und beitzt zu 100% die gleichen Gene.
Stecklingsvermehrung ist also die Wahl, wenn man an einer Pflanze besonders hängt.
Über Samen kann man das Ergebnis nicht erreichen.

EDIT2 (insbesondere @BioJolokia):
Wie wäre es denn, mal einen dickeren Ast abzureißsen, weitestgehend zu entlauben und um den nackten Stiel in eine Strumpfhosen mit Perlite zu basteln und das ganze dann in eine tiefe Vase mit Ebbe-Flut oder DWC zu stecken? Vielleicht vermehrt man so einen Chili-Baum auf die vegetative Methode... :-)

EDiT3:
Vor allem finde ich stark, wie der Stecki innerhalb von 3 Wochen den Air Pot bewurzelt hat. Beim einpflanzen sah er fast noch so aus, auch wenn er noch ca. 2 Wochen länger so in Perlite stand --> 05.07.2012
 
Balkongrower schrieb:
Der Aji Christal Steckling stand nur mit der Schnittstelle in Perlite!
Hier wird oft behauptet, es müßten mehrere "Blattaugen" unter Wasser sein, weil sich nur dort Wurzeln bilden können.
Der Steckling wurde fast bis zum Topfboden eingepflanzt. Trotzdem gibt es im ganzen Topf Wurzeln... ;)
Man legt gespargelte Pflanzen ja auch tiefer, weil angeblich aus dem Stamm Wurzeln wachsen. Was stimmt denn nun? :huh:

Hallo,

es gibt auch Chilistecklinge, bei denen der reine Wundschnitt ausreicht und an den Rändern des Wundschnitts bilden sich irgendwann Wurzeln. Klappt vermutlich bei Kopfstecklingen ganz gut. Bei Steckhölzern hatte ich damit absolut keinen Erfolgt. Bei Steckhölzern war mindestens ein Auge/Knoten erforderlich, damit sich Wurzeln bilden. Es geht also beides, aber Knoten sind wesentlich erfolgversprechender als der reine Wundschnitt.
Es ist bei Chilipflanzen auch zu beobachten, dass sie neue Wurzeln am Stamm bilden, wenn er Kontakt zu feuchter Erde hat. Das machen aber längst nicht alle Arten.

Balkongrower schrieb:
Ich frage mich, ob Stecklingsvermehrung auch in der kommerziellen Produktionskette eine Rolle spielt. :huh:
Ich hatte mal bei Rühlemann's nachgefragt, weil sie das mal in einer Saison versucht hatten. Letztendlich war es ihnen viel zu aufwendig und blieb es bei dem einen Versuch und sie haben sich wieder mit Aussaat begnügt. Das ist jetzt auf Chili-Stecklinge bezogen.

Balkongrower schrieb:
Der Steckling ist ein 1:1 Klon seiner Mutter und beitzt zu 100% die gleichen Gene.
Stecklingsvermehrung ist also die Wahl, wenn man an einer Pflanze besonders hängt.
So ist es.
Oder wenn man eine Pflanze bekommen hat und davon keinen Samen ernten konnte, dann die Pflanze einen Unfall erleidet und bricht. Dann hat man noch die Chance mit der Stecklingsrettung. :-)

Balkongrower schrieb:
Über Samen kann man das Ergebnis nicht erreichen.
Eigentlich schon, wenn der Samen sortenrein ist. Aber mit Stecklingen werden 100%-Klone erzeugt. Das geht halt bei anderen Pflanzen wesentlich leichter als bei Chilis. Meine Freundin vermehrt z. B. Hoyas ausschließlich über Stecklinge, da sie hier noch nie Samen ernten konnte. Und bei den Minzen ist es wesentlich einfacher, die Stecklingsvermehrung anzuwenden, als diese fisseligen Samen zu säen.

Bis dann

Frank
 
h-man schrieb:
Es gibt auch Chilistecklinge, bei denen der reine Wundschnitt ausreicht und an den Rändern des Wundschnitts bilden sich irgendwann Wurzeln. Klappt vermutlich bei Kopfstecklingen ganz gut. Bei Steckhölzern hatte ich damit absolut keinen Erfolgt. Bei Steckhölzern war mindestens ein Auge/Knoten erforderlich, damit sich Wurzeln bilden. Es geht also beides, aber Knoten sind wesentlich erfolgversprechender als der reine Wundschnitt.
Es ist bei Chilipflanzen auch zu beobachten, dass sie neue Wurzeln am Stamm bilden, wenn er Kontakt zu feuchter Erde hat. Das machen aber längst nicht alle Arten.

Ahhh, sehr interessant!!! Du scheinst einiges an Erfahrung zu haben! :ohmy:

Erstmal, was sind Steckhölzer? :huh: Und wann ist ein Cut ein Kopfsteckling? :huh:
Ich habe mehrere Pflanzen (z.B. Tabasco) die bilden mehrere Leittriebe (??). Kann man von jedem eienen Kopfstecki nehmen? Sorry... Landwirtschafts-Newbie.. :noidea:

Welche Sorten funzen denn deiner Erfahrung nach mit Schnittstelle und welche brauchen Blattnodien bzw. welche wurzeln am Stamm?

h-man schrieb:
Ich hatte mal bei Rühlemann's nachgefragt, weil sie das mal in einer Saison versucht hatten. Letztendlich war es ihnen viel zu aufwendig und blieb es bei dem einen Versuch und sie haben sich wieder mit Aussaat begnügt. Das ist jetzt auf Chili-Stecklinge bezogen.

Spannnend! Was machen die Rühlemanns denn? Pflanzen für den Kommerz-Anbau? Gartencenter oder Fruchproduktion?
Vielleicht haben die auch noch einfach keine ausgereifte Methode für die vegetative Vermehrung gefunden! :ohmy: Aber sie werden es schon drauf haben...
Immerhin fanden sie es wirtschaftlich interessant! :w00t:

h-man schrieb:
So ist es.
Oder wenn man eine Pflanze bekommen hat und davon keinen Samen ernten konnte, dann die Pflanze einen Unfall erleidet und bricht. Dann hat man noch die Chance mit der Stecklingsrettung. :-)

Oder man säht z.B. von einem Saatgut mehrere Pflanzen im Beet aus und von der Pflanze die am besten unter den eigenen, speziellen Bedingungen performt nimmt man Stecklinge, die man durchbringt und im nächsten Jahr dann mehrfach pflanzt. Man hält sich eine Mutterpflanze die für die eigenen Verhältnisse optimal ist und klont ständig.

Für uns Hobbyisten kann das sehr schnell interessant und vielleicht sogar wirtschaftlich sein! :w00t:

h-man schrieb:
Eigentlich schon, wenn der Samen sortenrein ist. Aber mit Stecklingen werden 100%-Klone erzeugt. Das geht halt bei anderen Pflanzen wesentlich leichter als bei Chilis. Meine Freundin vermehrt z. B. Hoyas ausschließlich über Stecklinge, da sie hier noch nie Samen ernten konnte. Und bei den Minzen ist es wesentlich einfacher, die Stecklingsvermehrung anzuwenden, als diese fisseligen Samen zu säen.

Bis dann

Frank

Naja! Ich habe bisher nicht aus Samen gezogen... (ein paar in Perlite geworfene Holland-Habanero Samen keimen gerade vor sich hin und warten gerade ab, was weiterhin passiert ;) )

Aber... Ich glaube man ist da im Zwiespalt... Einerseits braucht die Sorte einige Generationen Inzucht um stabil zu werden, andererseits degeneriert die Sorte durch Inzucht auch langsam wieder... um so schneller, um so näher die Eltern verwandt waren...

Damit wäre dann klonen aber die einzige Möglichkeit um eine Sorte dauerhaft stabil zu halten. Weißt Du mehr? :huh:

BioJolokia bewurzelt Stecklinge inzwischen schon in 7 Tagen. Wenn ich das richtig sehe, bekommt man so wesentlich schneller eine Pflanze als aus Samen. :w00t:

Minze geht total super in Perlite... Wurzeln nach ein paar Tagen!
Ich werde demnächst mal meinen Genovese Basilikum etwas lichten. Soll auch super in Perlite Wurzeln....

Gruß
Balkongrower
 
Kurz beschrieben: Die DWC-Mehtode: Wurzeln stehen im Wasserbad, im Wasserbad ist ein Luftausströmer, oben ein Deckel drauf. - Dadurch ist das Wasser mit Sauerstoff gesättigt, die Luft mit Wasser. Zuletzt waren 2 (relativ große) Moruga Scorpion Stecklinge drinnen (sonst nur Tomaten), einer davon hat sehr schnell (ca. 1 Woche wie gesagt) gewurzelt, der andere gar nicht, wurde entsorgt. Nachdem ich aber den Steckling jetzt in Hydrokultur verpflanzt habe geht's ihm nicht sonderlich, entweder die Wurzeln waren noch zu klein um die Pflanze zu versorgen oder ich hab sie beim umtopfen beschädigt. - Mit so ziemlich derselben Methode hatte ich im Frühling sehr wenig erfolg, mehr später...

Ebbe/Flut: Ja, werd ich weiter berichten, bin selbst gespannt. Der Vorteil, wenn das funktioniert: Die Pflanze steht schon im Freien, in dem Medium in dem sie weiter wachsen soll. Ansonsten gibt es keine großen Unterschiede zu Deiner Perlit Methode: ständig feucht, aber viel Sauerstoff. Perlitgefüllte Strumpfhose o.ä. braucht man deswegen keine, weil die Tonkugeln ohnehin stündlich gespült werden, dafür reicht die Wasserspeicherkapazität des Blähtons.

Samen vs. Stecklinge: Wie gesagt hab ich im Frühjahr gleichzeitig mit der Aussaat auch Stecklinge geschnitten. Mag an meiner mangelnden Erfahrung leigen, aber das war ernüchternd: der Steckling, den ich zum wurzeln gebracht habe, war, als er endlich halbwegs bewurzelt war schon weit hinter den Sämlingen, die schon richtig schöne Pflänzchen waren. Die sind gleich nach dem Schlüpfen im Wachstumsmodus, während der Steckling nicht so recht weiß, wie ihm geschieht. - Außerdem darfst Du nicht vergessen, der Steckling ist gleich alt wie die Mutterpflanze: und ewig wird so ein Chili nicht halten, irgendwann ists dann vermutlich vorbei, obwohl Chils an sich mehrjährig sind.

Auch gibt es das Problem mit dem Timing: Der Jolokia, den ich heuer überwintert habe, war im Jänner schon voller Blüten. Hat alles abgeworfen, dann als ich ihn ins GWH und einen großen Topf gesetzt habe, war der Schock groß. Der hat erst jetzt zu fruchten begonnen, lange nach allen anderen Kollegen. Wenn Du also im Herbst Stecklinge schneidest und die überwinterst, kannst Du ähnliche Probleme mit dem Timing kriegen. - Ist aber sicher auch Erfahrungssache. Und halt die Tatsache, dass nicht alle Arten gleich leicht zu bewurzeln sind, da sind Samen im Vergleich unkompliziert.

Der Hauptgrund, warum aber die meisten (inklusive mir) auch weiterhin mit Samen arbeiten werden ist aber die Sortenauswahl: Wer will schon jedes Jahr dieselben Sorten haben, man will ja immer wieder mal was neues probieren, und nur die absoluten Favoriten bleiben.


Basilikum ist übrigens eine der Pflanzen die sich am leichtesten über Stecklinge vermehren lässt. Ich mach das immer so, wenn mir der Stock zu groß wird, ernten, Pesto, Stecklinge in neuer Erde.
 
Balkongrower schrieb:
Erstmal, was sind Steckhölzer? :huh: Und wann ist ein Cut ein Kopfsteckling? :huh:
Ich habe mehrere Pflanzen (z.B. Tabasco) die bilden mehrere Leittriebe (??). Kann man von jedem eienen Kopfstecki nehmen? Sorry... Landwirtschafts-Newbie..
Im Beitrag #30 hatte ich Dir den Link zum Stecklings-Thread gepostet.
Im Beitrag #32 hattest Du angekündigt, dass Du den Thread durcharbeiten wolltest.
Aus Deiner obigen Frage schließe ich messerscharf, dass Du den Thread noch nicht gelesen hast. :-)

Ich habe auch mal einen Tabasco-Strauch gehabt. Als er zwei Jahre alt war, hatte er richtig viel getragen. Dann habe ich Stecklinge gemacht und die haben dann sofort im ersten Jahr gut getragen, obwohl sie wesentlich kleiner waren als die Mutterpflanze.
Natürlich kannst Du von den Trieben Stecklinge machen. Denk an die Knoten. Tabasco-Stecklinge bilden nur sehr schwer Wurzeln aus dem Wundschnitt.

Balkongrower schrieb:
Welche Sorten funzen denn deiner Erfahrung nach mit Schnittstelle und welche brauchen Blattnodien bzw. welche wurzeln am Stamm?
Ich habe leider keine Statistik über meine Stecklinge geführt.
Meine Habanero-Stecklinge haben ausschließlich an den Nodien gewurzelt, am Wundschnitt gar nicht.
Derzeit mache ich einen Stecklingsversuch mit Explosive Ember. Da müssen wir aber noch abwarten. Diesmal versuche ich es zum ersten Mal in Perlite.
Bei den Tabasco-Stecklingen hatte ich nur Leitungswasser genommen und ein glasklares Gefäß. Das hatte wirklich sehr lange gedauert, bis die gewurzelt haben.

Balkongrower schrieb:
Spannnend! Was machen die Rühlemanns denn? Pflanzen für den Kommerz-Anbau? Gartencenter oder Fruchproduktion?
Rühlemann's ist einer der beliebtesten Duftpflanzen- und Kräuterpflanzenhändler Deutschlands. Ein paar Chilisorten verkaufen sie auch jedes Jahr als Pflanzen. Das Sortiment bei Chili ist nicht groß, aber dafür haben sie ausgesuchte feine Sorten.
Du kannst aber davon ausgehen, dass die ganz genau wissen, wie man über Stecklinge vermehrt. Und nein, sie fanden es eben bei den Chilis wirtschaftlich NICHT interessant, da es zu aufwendig war. Personalkosten, Du verstehst?

Balkongrower schrieb:
Damit wäre dann klonen aber die einzige Möglichkeit um eine Sorte dauerhaft stabil zu halten. Weißt Du mehr? :huh:

Im Prinzip, ja. Es bleibt halt der Überwinterungsaufwand (Licht, Schädlingsbekämpfung, Temperatur). Aber da ich sowieso jedes Jahr ein paar Pflanzen überwintere und Steckling ja nicht soooo viel Platz wegnehmen, ist das für einen Privatchilibauern kein Problem. Im kommerziellen Anbau sieht das natürlich etwas anders aus. Die Masse macht den Unterschied.

'Bis dann

Frank
 
Ich glaube mein PDN-Steckling hat das Zeitliche gesegnet. Die Hitze heute war ihm wohl zu viel.
Aber wo wir gerade bei den Experimenten sind, hier ist meine neueste Kreation, Frankenchili!:

3eoOt.jpg


Ich hab eine PDN auf einen Tomatensteckling gepfropft. Dazu hätte ich mir natürlich im Hintergrund etwas Blitz und Donner gewünscht, dann wäre mein manisches Lachen während der Aktion nicht ganz so deplaziert gewesen. Und der Labormantel. Und die Schutzbrillen.

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Hab noch keine Erfahrung mit der Methode, aber ich dachte, ich probier's mal!
 
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