Erstes Experiment... 26.07.2015 Überwintern lohnt sich ;-)

Palatinus

sic transit gloria mundi
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Hallo Forum, nachdem ich mich vorgestellt habe, hier mal meine Saison 2015.

Saatgut und Salpeter von Semillas Scotch Bonnet Brown, Habanero Capuccino und Bhut Jolokia Strain 2, alles 30 Std eingeweicht in Salpeter. Anmerkung: Versand und Saatgut erstklassig, jederzeit wieder!
Überwintert wurden zwei aus Mitbringselsamen letztjährig tragenden SriLanka-Chilis. (Wollte die überwintern weil die angeblich in der Heimat ewig leben (d.h. 20 Jahre, 2m).

Aussaat war 20.12.2014, 75% in Kokosquelltabs, Rest in Steinwollwürfel. Die standen im IKEA-GWH und das wurde mit einer selbstgebauten GWH-Heizung aus Teelichtern und Tontopf beheizt. Keimzeiten: Habanero ca. 7 Tage, Bhut ca. 10 Tage, Scotch Bonnet ca. 12 Tage. Keimung in Steinwolle deutlich langsamer.
Nach Keimung erfolgte Umtopfung in 13cm Tontöpfe, die Haut der Quelltabs entfernt und dann die Tabs und Steinwolle komplett in Tomaten-Gemüseerde von Neudorff eingesetzt. In den unten gelochten Tontöpfen eine ca. 15mm hohe Drainage-Schicht aus Basaltsplitt Körnung ca. 5mm gegen Staunässe. Pikanterweise dachte ich, ich tue den Pflanzen mit viel Platz im Tontopf gleich was gutes, wegen massig Platz, aber ausgerechnet wachsen zwei Pflanzen, die ich aufgrund Topfknappheit von den Quelltabs komplett befreit habe und in 0,2L Pappbecher pflanzte, am absolut besten. Hier liegt das Fazit nahe, dass ich nächstes Jahr nur noch diesen Weg gehe. So kriege ich dreimal soviele Pflanzen unter die Leuchte.
Nach wenigen Tagen leider Trauermückenbefall. Nematodenbestellung aufgrund der eisigen Temperaturen nicht möglich, also Bekämpfung mit Gelbtafeln und (leider) BAYER Calypso. Seitdem ist absolute Ruhe und die Pflänzlein wachsen! Ich mag die chemische Keule zwar nicht, aber angeblich soll das Zeug nach 4 Wochen aus der Pflanze raus sein, und selbst wenn nicht, dürfte der aufgenommene Anteil bei noch so kleinen Zöglingen in der ausgewachsenen Pflanze verschwindend gering sein.
Beleuchtung der insgesamt 23 Pflanzen erfolgt über eine 60er Rasterleuchte mit 4 Stk. 865er Röhren a 18 Watt. Das Ganze steht im Keller, wo wir im Winter in der Regel 18 Grad haben. Als die kalten Tage einsetzten, waren das aber nur noch ca. 15 Grad, wobei ich hier Stagnation des Wuchses ausgemacht haben will. Keine Ahnung, ob die Pflanze sich aufgrund massig Lichts auf die Wurzeln konzentriert oder das Ganze mit der Temperatur zusammenhängt.
Naja, d.h. erstmal in der Notdurft innerhalb zwei Stunden einen provisorischen GWH-Schrank zusammengezimmert und mit einem Frostwächter versehen. Der Frostwächter steht übrigens unter der Chili Ebene, die Chilitöpfe stehen auf einer Lochblechebene auf Fliesen, speichert alles Wärme… Wir haben jetzt also seit einer Woche tagsüber von 0600h-2000h (Steckzeitschaltuhr) Beleuchtung und ca. 26°C, und dann in der Nacht eben 17-18°C. Ich meine seit gestern daher wieder minimales Wachstum zu sehen.
Photos werde ich am WE hier mal einfliessen lassen.
So, jetzt könnt Ihr ja mal loswerden, was Ihr davon haltet…
:D

Gruß, Palatinus
 
Hallo Palatinus,
das klingt aber nicht nach einem Experiment. Das ist eine schöne Anzucht und mit SalPeter kannst du nichts falsch machen. Salpeter soll die Keimung verbessern und das Wachstum fördern. Auf deine Fotos, von den Überwinterer, bin ich gespannt.
Viele Grüße
S P
 
Willkommen im Forum!

Überwintert wurden zwei aus Mitbringselsamen letztjährig tragenden SriLanka-Chilis. (Wollte die überwintern weil die angeblich in der Heimat ewig leben (d.h. 20 Jahre, 2m).

Chili- und Paprikapflanzen sind mehrjährig, auch wenn überall immer wieder etwas von einjährig zu lesen ist, wie manchmal auch auf Samenpackungen. 15 Jahre sind durchaus drin, ich habe auch schon irgendwo gelesen, dass sie auch 30 Jahre schaffen können. 20 Jahre können sie in ihrer Heimat bestimmt erreichen.

Ich mag die chemische Keule zwar nicht, aber angeblich soll das Zeug nach 4 Wochen aus der Pflanze raus sein, und selbst wenn nicht, dürfte der aufgenommene Anteil bei noch so kleinen Zöglingen in der ausgewachsenen Pflanze verschwindend gering sein.

Calypso hat eine Wartezeit von 3 Tagen, also dürfte man es sogar mehr als 3 Tage vor der Ernte anwenden. Beim Gießen bleibt es allerdings länger drin, denn es braucht seine Zeit bis es aus der Erde aufgenommen ist. Bis dass die Pflanzen größer sind und Ernte bringen, ist es aber abgebaut. Das dauert ja noch mehrere Monate.

Als die kalten Tage einsetzten, waren das aber nur noch ca. 15 Grad, wobei ich hier Stagnation des Wuchses ausgemacht haben will. Keine Ahnung, ob die Pflanze sich aufgrund massig Lichts auf die Wurzeln konzentriert oder das Ganze mit der Temperatur zusammenhängt.

Bei 15°C tut sich bei Paprika- und Chilipflanzen nicht mehr viel beim Wachstum. Das ist schon etwas zu kühl. Die Pflanzen wachsen dann fast gar nicht mehr, bzw. sehr langsam.

Wir haben jetzt also seit einer Woche tagsüber von 0600h-2000h (Steckzeitschaltuhr) Beleuchtung und ca. 26°C, und dann in der Nacht eben 17-18°C. Ich meine seit gestern daher wieder minimales Wachstum zu sehen.

Ich würde tagsüber etwas weniger heizen. Je höher die Temperatur ist, desto mehr Licht brauchen sie.
 
mph schrieb:
Chili- und Paprikapflanzen sind mehrjährig, auch wenn überall immer wieder etwas von einjährig zu lesen ist,
Ja, das ist ein verhängnisvolles Missverständnis. Mit 'einjährig' ist ja in diesem Fall nur gemeint, daß die Pflanzen im ersten Jahr schon Früchte mit keimfähigem Saatgut ausbilden.

In Sachen Temperatur unterschreibe ich mph's Aussagen. Vielleicht kriegst Du das ja irgendwie etwas gleichmässiger hin...
Viel Erfolg weiterhin!
 
Palatinus schrieb:
...
Aussaat war 20.12.2014, 75% in Kokosquelltabs, Rest in Steinwollwürfel. Die standen im IKEA-GWH und das wurde mit einer selbstgebauten GWH-Heizung aus Teelichtern und Tontopf beheizt...

Na, wie geil ist das denn??? Man braucht nur Ideen!;)

Den Rest haben Pica und mph schon beantwortet. Daher Willkommen im Forum und viel Erfolg!
 
Guten Morgen allerseits, danke schonmal für die Antworten...!

Ich dachte, eine Nachtabsenkung der Temperaturen sei sinnvoll. Ich könnte auf jeden Fall einrichten, dass die gleichbleibende Temperaturen bekommen, wären ca. 23C in Ordnung?
 
Palatinus schrieb:
Nach wenigen Tagen leider Trauermückenbefall. Nematodenbestellung aufgrund der eisigen Temperaturen nicht möglich, also Bekämpfung mit Gelbtafeln und (leider) BAYER Calypso.

Hallo,

eine Gärtnerin sagte mir, Trauermücken könne man ganz leicht mit einer Sandschicht auf der (zu nassen?) Erde bekämpfen. Der Sand trocknet schnell ab und bewirkt, dass die Trauermücken nicht in die feuchte Erde kommen, um ihre Eier ablegen zu können.

Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber einen Versuch wäre es vielleicht wert.

LG
majabu
 
Sand hilft nur, dass die TM neue Eier in die Erde legen. Wenn schon Larven da sind, ist es eher kontraproduktiv. Die Larven mögen es nass und durch den Sand trocknet die Erde schlechter ab, außerdem sieht man nicht mehr, wie trocken die Erde wirklich ist.

Als Alternative zu Calypso gibt es auch Neudorff Stechmückenfrei, das selektiv gegen Mückenlarven wirkt.
 
Ja, das mit den Trauermücken ist so ein Ding... Ich warte jetzt erstmal die weitere Entwicklung ab...


Hier nun die Photos; das Provisorium als Frostschutz im Keller wurde aus Zeitnot nur in Höchstgewschwindigkeit zusammengezimmert aus Baumaterialien. Der Frostwächter hält die Temperaturen jetzt auf ca. 21°C...





Was das Wachstum angeht, haben Bekannte weitaus größere Blätter und schnelleres Wachstum bei Temperaturen jenseits der 30°C, allerdings sieht das dann auch für meine Begriffe gespargelt aus. Ich bin mit der gedrungenen Statur und engverzweigten Belaubung eigentlich zufrieden, allgemein stehen die Zöglinge ziemlich "steif"; nach allem was man hier so lesen kann deute ich das eigentlich als gutes Zeichen?

 
21°C ist auf jeden Fall eine gute Temperatur. Es geht auch mit höheren, aber dann muss man Zwangsweise auch mit mehr Licht nach steuern.

Schnuckelige Keimbox hast du da. :thumbsup: (nicht sarkastisch gemeint)

Aber du solltest deine Pflanzen noch etwas weiter beobachten. Die auf dem letzten Bild deutet für mich auf zu nasse Haltung oder verdichtete Erde hin (ist schon recht gelblich).

Gruß Christian
 
Ok, danke für den Hinweis. Was empfiehlst Du denn für eine Giessfrequenz? Momentan stehen die auf 2x Giessen von unten ( lauwarmes Wasserbad ). Wurden erst gestern gewässert.
In Wirklichkeit ist das Grün wesentlich satter, im Blitz wirkt das auf dem Photo wirklich gelblich.[/php]
 
Bei der Größe des Bechers im Verhältnis zur Pflanze, denke ich das mehr als einmal die Woche zu viel ist. Vor allem wenn man von unten die Erde voll saugen lässt.
Lieber von oben kleine Gießmengen, dafür 2x die Woche.
 
Supi, danke! :)

Hier übrigens Bilder der überwinterten SriLankaner, haben über den Winter lauter kleine Blätter gebildet, stehen auf der Fensterbank.

Sollten die zurückgeschnitten werden oder ist das so in Ordnung, dass die mit den verbliebenen Blättern schneller Kraft tanken können? Wurden vor drei Wochen ebenfalls in neue Erde umgepflanzt...

 
Da sie es ja jetzt schon so gut über den Winter geschafft hat, würde ich nicht viel weg schneiden.
Höchstens die ganz dünnen Triebe.

Einen größeren Topf würde ich ihr dann aber im Frühjahr spendieren, und damit auch etwas frische Erde.
 
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