RE: Kamillentee und Bakterien
Ein Chili fürs Leben schrieb:
Wenn breiteres Interesse besteht, würde ich den Versuch mit dem Kamillentee mal spaßensweise machen. Also den Bakteriengehalt nach 24 und 48 Stunden und bei ca. 27° Celsius semiquantitativ bestimmen ... Ich habe ein entsprechendes Labor zur Verfügung. Ich bräuchte dann nur die allgemein akzeptierten Anfangskonditionen (z.B. soll es Aqua dest. sein oder nehmen alle eher Leitungswasser, frischer oder getrockneter Samen, Gefäße vorher sterilisieren oder nicht, abdecken? etc. ) und dann würde ich das mal ausprobieren ....
H.
Hallo,
ich bin gerade auf den Thread aufmerksam gemacht worden. Den Versuch könnt Ihr Euch sparen, schon vor über einem Jahr hat das jemand im Capsamania Forum gemacht. Der warme Tee hatte nach 24h schon soviele Keime, daß auf einer Blutagarplatte ein geschlossener Rasen gewachsen war.
Schon nach 12h kann man sehen, daß sich beim Schütteln Schlieren bilden, ein typisches Anzeichen von massivem Bakterienwachstum.
Ich bin Mikrobiologe und habe viele Jahre über Bakterien geforscht. Die immer wieder kopierte Behauptung, Tee habe antiseptische Wirkung wird durch weiteres kopieren nicht richtiger. Es gibt inzwischen, wegen diverser Erkrankungen von Kunden, schon Warnhinweise auf Teepackungen, daß man den aufgebrühten Tee nicht längere Zeit warm stehen lassen soll.
Im übrigen kann jeder machen was er will.
Wir weichen alle Samen mit Salpeter ein und würden das nicht tun, wenn es eine bessere Methode geben würde. Neben der einheitlicheren und schnelleren Keimung, werden die Samenhüllen fast komplett abgestreift. Manuelle Geburtshilfe ist kaum nötig.
Was ich von dem Herrn am Bodensee halte, ist hinreichend bekannt. Ich glaube nicht, daß das hier noch einmal breitgetreten werden muß.
Wir haben niemanden gefunden, der uns Tabletten gepresst hat und müssen jedes Päckchen auf der Analysenwaage füllen.
Daher verschenken wir keinen Salpeter mehr, weil der Aufwand ernorm war und wir jemanden einstellen hätten müssen, der nur Salpeter abfüllt.
Man kann mit Salpeter und wenn das nicht reicht, dann mit Sapeter und GA3 noch Samen zum Keimen bringen, die sonst nicht mehr kommen.
Bei Wildsorten können wir die Keimdauer auf maximal 3 Wochen reduzieren, während bei anderen Einweichmethoden nichts passiert oder die Keimung bis zu 3 Monate dauern kann.
Bitte erwartet nicht, daß ich jetzt jeden Tag hier zu etwas Stellung nehme.
Ich habe dazu keinerlei Zeit.
Gruß
Peter