Gute Nachbarn/Schlechte Nachbarn

Mr.B

Jalapenogenießer
Beiträge
150
Hi.

Ich werde morgen (oder wenn es die Zeit/Lust zulässt) meine restlichen Chilis ins Freie umpflanzen. Kein Folientunnel, kein GWH, halt einfach auf den Acker hinterm Haus. Recht sandiger Boden.
Jetzt habe ich hier aber ein Prosekt welches bei einer Bestellung bei lag, da steht etwas von Nachbarn. Gute Nachbarn für Paprika wären Kohlarten & Möhren. Schlechte Nachbarn sind Erbsen & Fenchel. Lässt sich das auch auf Chilis übertragen? Was sind die besten Nachbarn für Chilis?

Doch welches Nutzen kann ich daraus ziehen? Werden meine Chilis größer und ertragreicher wenn ich Kohl und Möhren nebendran pflanze? Wenn ja, warum? Jetzt las ich etwas darüber :news: , das wohl Wurzelausscheidungen bestimmter Pflanzen andere Pflanzen zum Wachstum anregen. Cool, wusst ich nicht. Und das anderes Gemüse Schädlingsvorbeugend sein kann.

Hat da schon wer Erfahrungen mit gemacht? Ich werds mal testen, wenn's mir die Chilis verübeln, gibts halt Kohlsuppe mit Möhrensalat :whistling:
 
HI,

viele Fragen die du da stellst. Und teilweise gar nicht bzw. nur unvollständig zu beantworten weil zu komplexes Thema :rolleyes:

Erstmal das Einfachste: Chilis SIND Paprika - Das was wir als GEMÜSEPAPRIKA bezeichnen ist eine Sorte die aus Chilis gezüchtet wurde und die es erst seit wenigen Jahrzehnten gibt. Davor gab es nur die scharfen Sorten.

Gute und schlechte Nachbarn? Ja, das gibt es. Aber die Gründe sind vielschichtig. Das mit den Wurzelausscheidungen ist EIN Grund, aber es gibt noch andere: Man kann durch das Zupflanzen Insekten zur Bestäubung anlocken, oder man kann dadurch Schädlinge vertreiben, einige Pflanzen brauchen viel Stickstoff - dann kann man dort etwas zupflanzen das Stickstoff abgibt. (Das sind nur EINIGE Gründe. Es gibt viel mehr :) )

Beispiel wäre: Pflanz Basilikum zwischen die Paprika und Tomaten. Das soll gegen einige Schädlinge helfen. Ich weiß nicht ob es nützt, aber ich mache es und es schadet auch nicht :p

Lavendel soll zwischen Rosen gepflanzt werden um Blattläuse abzuhalten. Soll mans glauben? Ich glaube es, weil meine Rosen seitdem keine Läuse mehr haben. Die ohne Lavendel in der Nachbarschaft aber schon!

Ob das alles so stimmt mit guter und schlechter Nachbar - Ich bezweifel mal vieles davon. So wird von der einen Seite behauptet das man Tomaten nicht jedes Jahr an die gleiche Stelle pflanzen soll, andere sagen das man sie immer an die gleiche Stelle pflanzen soll. Was soll man glauben? Also ausprobieren.

LG Harald
 
Ich denke auch mal das hat was mit den Nährstoffen zu tun.
Wenn man Pflanzen daneben hat die die selben Nährstoffe bevorzugen,
wie die Chilis, dann klauen die sich gegenseitig das "Essen".

Wenn man andere Arten nimmt die Nährstoffe brauchen, die Chilis
nicht in großen Mengen benötigen, dann begindern die sich nicht
gegenseitig
 
von dem Basilikum würde ich abraten ;) das lockt Schnecken an
allerdings gibts da auch kraut gegen...
 
So da ich ja ein sehr belesender Mensch bin kann ich dir folgende Infos aus meinem Chemi und Chili Buch geben:

1) Gute Nachbarn sind Buschbohnen, Kohlarten, Knoblauch, Dill, Salat, Porree, Sellerie und Spinat warm weis ich nicht vll weil sie kleiner sind und nicht so viele Nächstoffe brauchen keine Ahnung.

2) Pflanzen brauchen Stickstoff um Eiweiß aufzubauen und eine Pflanze kann durch Bakterien an den Wurtzeln gleine Stickstoff Blasen bilden die sie dann wiederum fürs wachsen braucht die Pflanze heist "Schmetterlingsblüttler" sind warscheinlich auch gut neben Chilis.

:p Bildung ist alles!
 
Mischkultur ist ansich schwierig. Sind meist Erfahrungswerte aus alten Klostergärten etc. und wenige belegte Sachen.

Ich bau aber auch so an und hab gute Erfahrungen damit gemacht.

Ich kenn als gute Nachbarn Gurken, Kohl, Ringelblumen, Senf, Petersilie, Porree, Kapuzienerkresse, Sellerie und Basilikum.
Gute Nachbarn heißt nicht immer, dass sich die Pflanzen gegenseitig nutzen. Das kann auch heißen, sie beeinflussen sich nicht negativ oder sie passen von den Platzansprüchen gut zusammen. Zum Beispiel weil der eine kleiner wächst, wird er untergepflanzt.

Das mit den Wurzelausscheidungen trifft auf einige zu. Ist glaub ich so, dass Salat Wurzelausscheidungen hat, die Möhren begünstigen.

Kohl kannst also daneben pflanzen. Hier musst aber beachten, dass du zwei Pflanzen hast, die Starkzehrer sind, also sehr viele Nährstoffe brauchen. Möhren sind nur Mittelzehrer, brauchen also etwas weniger.


Bei Lavendel und Rosen ist das so eine Sache. Theoretisch helfen die ätherischen Öle, aber eigentlich werden die nur bei Feuchtigkeit stark abgegeben. Nachteilig ist`s für die Rosen aber nicht. Nur der Lavendel ist nicht so gut bedient. Lavendel braucht keinen bis wenig Dünger und bei den Rosen wird er eigentlich völlig überdüngt und wächst dadurch sehr stark, was das Risiko bringt, dass er schneller erfriert, weil zu viele krautige Triebe da sind.

Jay schrieb:
2) Pflanzen brauchen Stickstoff um Eiweiß aufzubauen und eine Pflanze kann durch Bakterien an den Wurtzeln gleine Stickstoff Blasen bilden die sie dann wiederum fürs wachsen braucht die Pflanze heist "Schmetterlingsblüttler" sind warscheinlich auch gut neben Chilis.

Genau, die Dinger heißen mittlerweile Hülsenfrüchtler bzw. Leguminosen (Fabaceae). Und die kleinen Bläschen sind Knöllchenbakterien. Dadurch wird Stickstoff gesammelt und andere Pflanzen profitieren davon.
 
Hm ich suchte eigentlich eine Pflanze, wodurch die Chilis einen Nutzen ziehen. Aber da ich sowieso düngen werde, ist das wohl zu vernachlässigen. Trotzdem werd ich noch paar Möhren aussäen. Schmecken ja auch :)
Das Tomaten und Kohl ebenfalls gute Nachbarn für Paprika sein sollen, liegt wohl am selben Dünger den diese Pflanzen brauchen. Aber von meinen Ackerchilis erwarte ich sowieso nicht allzuviel. Sind alles chinense und diese gehen wohl in Töpfen besser.
 
Tomaten ist so eine Sache. Die vertragen sich theortisch, aber die Tomate jagt der Chili ganz schnell die Nährstoffe ab mit ihrem schnellen Wachstum und den weit verbreiteten Wurzeln. Da wär ich vorsichtig.
 
Im Gewächshaus, also jede Pflanze in eigenen Töpfen und Kästen? Da würde ich doch mal behaupten da kann man nebeneinander stellen was immer man will, solange die Umweltbedingungen wie Temperatur, Licht und so etwas für beide ok sind ;)
 
Mr.B schrieb:
Hm ich suchte eigentlich eine Pflanze, wodurch die Chilis einen Nutzen ziehen. Aber da ich sowieso düngen werde, ist das wohl zu vernachlässigen. Trotzdem werd ich noch paar Möhren aussäen. Schmecken ja auch :)
Das Tomaten und Kohl ebenfalls gute Nachbarn für Paprika sein sollen, liegt wohl am selben Dünger den diese Pflanzen brauchen. Aber von meinen Ackerchilis erwarte ich sowieso nicht allzuviel. Sind alles chinense und diese gehen wohl in Töpfen besser.

Dann zumindest die Studentenblume als Opfer für die Schnecken oder Kapuzinerkresse gegen Weiße Fliegen.
Schau mal hier: http://www.bio-gaertner.de/pflanzen/Paprika/Anbau
Fand ich ganz gut...
 
Ich säe unter meinen Chili und Paprika immer grosszügig Basilikum aus und scheinbar gefällt es beiden sehr gut , denn sie gedeihen zusammen prächtig.
 
Tomaten würde ich nicht mit zu Paprika pflanzen. Habe ich mal in einem Topf gemacht und die paprika sind nichts geworden - die Tomaten nehmen Licht Wasser und Nährstoffe weg.
 
Ailsa schrieb:
Ich säe unter meinen Chili und Paprika immer grosszügig Basilikum aus und scheinbar gefällt es beiden sehr gut , denn sie gedeihen zusammen prächtig.

Im Freiland oder im Topf?
Im Topf hätte ich mich diese Kombi jetzt nicht getraut, wenn ich mir ansehe, welche Riesenpötte mein Basilikum alljährlich besiedelt. Aber ich lerne gerne dazu ... :whistling: Details bitte, Futter für meine Neugier. :p
 
Das wüsste ich auch gerne. Da der Basilikum recht groß wird, kann ich mir das schwer vorstellen, dass das im Topf mit Chilis funktioniert. Höchstens bei groß wachsenden Sorten vielleicht.
 
Zurück
Oben Unten